Klimawandel

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #225 am: 20. Mai 2010, 16:45:11 »
Die Zeiträume und die Beträge um die sich die Landmassen heben oder Senken sind nicht abschätzbar. So hebt sich zB. Schottland langsam, während Südengland absinkt. Dieser "Sprungbretteffekt" ist auf die letzte Eiszeit von vor 20.000 Jahren zurückzuführen und dauert auch heute noch an.

http://www.telegraph.co.uk/earth/earthnews/6226537/England-is-sinking-while-Scotland-rises-above-sea-levels-according-to-new-study.html

Die Themse Barriere wird in 100 Jahren nicht mehr ausreichen um London vor Hochwasser zu schützen. Und das auch ohne daß die Meeresspiegel steigen und ohne den Effekt der globalen Erwährmung.

Hier mal bewußt ein Link auf die englische Seite: (die deutsche Seite ist Schrott)
http://en.wikipedia.org/wiki/Thames_Barrier

Meagan

Offline Ruhri

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Re: Klimawandel
« Antwort #226 am: 28. Mai 2010, 09:50:50 »
Man sich im Zuge des Klimawandels bekanntlich das Ziel gesetzt, die fossile Energieerzeugung zu reduzieren. Der Anhalt an CO2 soll irgendwann möglichst nicht mehr wachsen. Dazu könnte vielleicht auch die Erzeugung von synthetischem Erdgas beitragen. Man müsste natürlich verhindern, dass ständig große Mengen an CH4 entweichen.

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #227 am: 28. Mai 2010, 10:45:54 »
Das mit dem Methan ist so wie mit der Katze, die versucht sich in den Schwanz zu beißen.

http://sos-klimawandel.info/beitraege/128-methan.html

runner02

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Re: Klimawandel
« Antwort #228 am: 28. Mai 2010, 13:18:28 »
Zitat
Man sich im Zuge des Klimawandels bekanntlich das Ziel gesetzt, die fossile Energieerzeugung zu reduzieren. Der Anhalt an CO2 soll irgendwann möglichst nicht mehr wachsen.

Wie im Artikel, Methan ist 20 mal so effektiv wie Kohlendioxid.

Das Problem ist nicht der CO2-Ausstoß, sondern die damit verbundene Freisetzung von Methanreserven und Wasserdampf, etc....


Man sollte nie vergessen, dass über geologische Zeiträume der Vulkanismus abnimmt, und somit weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt.
Fällt die Konzentration unter einen bestimmten Wert, gehen alle Pflanzen (und folglich Tiere und Menschen) ein.

Übrigens sind auch Stickoxide weitaus effizientere Treibhausgase als Kohlendioxid, daher sollte es gelten, diese auf ein Minimum zu reduzieren!

karpatenwolfes

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Re: Klimawandel
« Antwort #229 am: 03. Juni 2010, 17:12:24 »
Die senationellen Ergebnisse in Bezug auf die Entwicklung alternativer Energiequellen in den USA gehen doch nur auf das Konto der Wirtschaft. Wenn LasVegas dereinst komplett mit Sonnenenergie versorgt wird, wird die Kilowattstunde Strom für die Leute auch nicht billiger sein.
Egal ob Waldsterben in Deutschland in den 70-80ern,
angeblich durch Menschen verursachter Klimawandel oder
der Islandvulkanausbruch: immer eine riesen Panikmache!! Ich vertraue der Selbstregulierung des Planeten, lebe möglichst umweltfreundlich und hab ein relativ gutes Gewissen.

Grüße aus den Karpaten

GG

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Re: Klimawandel
« Antwort #230 am: 03. Juni 2010, 21:33:40 »
Die Gewässerverschmutzung in den Siebzigern war weltweit extrem. Da war menschliche Regulierung sehr angesagt. Ich habe den Dreck und Schaum und die toten Fische gesehen. Die sind keine Erfindung der Sensationspresse.

... und BP beweist uns ja gerade, dass man das Verschmutzen von Gewässern auch heute noch hinbekommt.

Offline Ruhri

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Re: Klimawandel
« Antwort #231 am: 04. Juni 2010, 14:57:05 »
Die senationellen Ergebnisse in Bezug auf die Entwicklung alternativer Energiequellen in den USA gehen doch nur auf das Konto der Wirtschaft. Wenn LasVegas dereinst komplett mit Sonnenenergie versorgt wird, wird die Kilowattstunde Strom für die Leute auch nicht billiger sein.

Wer fordert das denn? ???

Oder andersherum: Die volkswirtschaftlichen Kosten für Stromerzeugung sollten nach Möglichkeit sinken. Für Strom aus fossilen Quellen dürften diese recht hoch sein und für die aus nuklearen geradezu astronomisch hoch.

Auf den Strompreis beim Verbraucher wird das nur wenig Auswirkungen haben...

Re: Klimawandel
« Antwort #232 am: 04. Juni 2010, 20:32:33 »
Wir reden hier über Meeresverschmutzung, dabei ist gar nicht klar, wie weit das geht. Die Tiefsee ist kaum erforscht. Es kennt auch noch niemand die Interaktionen die stattfinden, von denen wir gar nichts mitbekommen.

Ein Forscherteam hat sich mal um die ganze Welt aufgemacht um aus allen Gebieten der Erde die DNA des Ozeans zu analysieren. Das Fazit der Forscher war dabei, daß sie eine beliebige Wasserprobe nachher auf ein ca. 3 km großes Stück Ozean eingrenzen konnten. Leider weiß ich nicht mehr den Namen dieser Unternehmung.

Unsere vielen Schiffe durchflügen nun die Weltmeere. Daß die Schrauben den Ozean durchquirlen ist nicht so schlimm. Schlimm ist, daß sie an ihrem Ursprungsort Ballastwasser aufnehmen und am Zielort wieder freisetzten (je nach Gewicht des Schiffes). Das Ballastwasser enthält aber Kleinstlebewesen, die allein niemals andere Küsten hätten erreichen können und "Aliens" in ihrem neuen Lebensraum sind. Das kann für das ganze Ökosystem fatale Folgen haben.

Ein anderes Problem ist purer Aktionismus, wie ihn unlängst die japanische Fischereibehörde an den Tag gelegt hat. Riesige Quallenschwärme haben einen Fischfang in Meeresteilen vor Japan nahezu unmöglich gemacht. Alles was die Fischer aus dem Wasser zogen waren riesige Quallen. Also hob die jap.Regierung ein Programm aus der Taufe , bei dem Millionen von Quallen abgefischt wurden, an Bord der Schiffe getötet und wieder ins Meer geworfen wurden.

Was war der Fehler ? Keiner der Beteiligten hatte sich zuvor die Fortpflanzungsstrategie der Nesseltiere angeschaut. Werden diese speziellen Quallen getötet (zerstückelt), so setzen sie Quadrilliarden von Spermien und Eiern frei, die sich nachher wieder im Ozean zusammenfinden und neue Quallenkollonien gründen. Somit haben die Japaner für einen zügigeren Fortpflanzungszyklus der Quallen gesorgt, die sich dank der subventionierten Tötungsprogramme prächtig vermehren konnten.

Das erste Auftreten der Quallen war unter Umständen ein zusammentreffen von Auswirkungen des Klimawandels und der Überfischung durch schwimmende Fangfabriken.

Bis heute ist noch viel zu viel im Trüben, wenn es um unsere Ozeane geht. Sie sind ein integraler Bestandteil des Ökosystems und leider hochgradig bedroht.

H.J.Kemm

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Re: Klimawandel
« Antwort #233 am: 08. Juni 2010, 06:58:50 »
Moin,

Für jeden Neuwagen müssen die Autohersteller den durchschnittlichen Kohlendioxid- Ausstoß genau angeben. Sparsame Kleinwagen liegen kaum über 100 Gramm CO2/km. Spritfressende Luxuslimousinen oder  große Geländewagen pusten mehr als die dreifache Menge in die Atmosphäre.

Zum besseren Verständnis (darüber hatte ich mir vorher überhaupt keine Gedanken gemacht):

Anderthalb Badewannen voll CO2 pro PKW und gefahrenen Kilometer

Interessant und erschreckend, wenn man es auf den Spritverbrauch einer Limousine überträgt. Auf jedem gefahrenen Kilometer pustet das Fahrzeug 300 Gramm CO2 aus, umgerechnet also kommen aus dem Auspuff also 150 Liter CO2-Gas. Damit ließen sich etwa anderthalb Badewannen füllen. 150 Liter CO2-Gas entspricht zirka der Menge, die ein Baum im Durchschnitt pro Stunde aufnehmen kann. Wenn unsere Limousine also eine Stunde mit Tempo 100 über die Autobahn fährt, stößt sie so viel CO2 aus, wie 100 Bäume im selben Zeitraum wieder aufnehmen können.

Hier eine weitere Information >>>

Und wir müssen mit ansehen, wie täglich riesige Wälder aus Profitgier abgeholzt werden und dass ständig mehr grosse Geländewagen zugelassen werden.

Wie wollen wir das eigentlich späteren Generationen erklären?

Jerry

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Offline Schillrich

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Re: Klimawandel
« Antwort #234 am: 08. Juni 2010, 10:23:22 »
Hallo Jerry,

die Literangabe ist, ehrlich gesagt, irreführend, da sie nie für sich allein stehen kann. Gase nehmen nun mal viel Raum ein. Eine Badewanne voll Luft ist doch auch nicht beeindruckend. Immerhin "verschluckt" ein Benzinmotor mehrere tausend Liter Luft zur Verbrennung eines Liters Benzin.
Da ist die reine Massenangabe immer besser und sagt mehr über die Stoffmenge aus, unabhängig von Aggregatzustand, Druck und Temperatur.
« Letzte Änderung: 08. Juni 2010, 11:05:14 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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Re: Klimawandel
« Antwort #235 am: 08. Juni 2010, 17:30:04 »
@Jerry,

Du sprichst mir aus der Seele. Wenn Du das allein auf den Verkehr in einer deutschen Großstadt hoch rechnest, so sind das bedrückende Zahlen.

Übrigens finde ich Badewanne als Maßeinheit cool.  8)

Noch interessanter wird die Sache, wenn man eine Boeing 747 als Basis nimmt. Ich habe mal gehört, daß sie im Reiseverkehr durchschnittlich 3 Liter pro km braucht.

Sylvester

GalacticTraveler

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Re: Klimawandel
« Antwort #236 am: 09. Juni 2010, 09:26:44 »
Noch interessanter wird die Sache, wenn man eine Boeing 747 als Basis nimmt. Ich habe mal gehört, daß sie im Reiseverkehr durchschnittlich 3 Liter pro km braucht.

...was pro Kopf so wenig wäre, dass Du das nichtmal mit einem mit 5 Mann vollbesetzten 5-Liter-Kleinwagen unterbieten kannst...

Gruß,
Jan

Offline trallala

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Re: Klimawandel
« Antwort #237 am: 09. Juni 2010, 11:27:08 »
Noch interessanter wird die Sache, wenn man eine Boeing 747 als Basis nimmt. Ich habe mal gehört, daß sie im Reiseverkehr durchschnittlich 3 Liter pro km braucht.

...was pro Kopf so wenig wäre, dass Du das nichtmal mit einem mit 5 Mann vollbesetzten 5-Liter-Kleinwagen unterbieten kannst...

Kurzes Recherchieren vermeidet wildes Spekulieren ...
Die Boeing 747-400 Verbraucht
Zitat
4,27 Liter Kerosin pro 100 Passagierkilometer

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_747#Wirtschaftliche_Aspekte

Die Analogie mit dem Kleinwagen stimmt also nur, wenn dieser mehr als 21 Liter auf 100km verbraucht.
Man kann schon sagen, dass das Auto günstiger ist, wenn mindestens zwei Personen drin sitzen (lange Strecke und Autobahn, da sollten unter 8,5l/100km Verbrauch locker drin sein).

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Offline Schillrich

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Re: Klimawandel
« Antwort #238 am: 09. Juni 2010, 15:57:29 »
Um noch mal auf den "Luftverbrauch" eines Ottomotors zu kommen, (m)ein Beispiel als Überschlagsrechnung:

Hubraum meines kleinen Motors: 1300 cm3 = 1,3 ltr

Als Viertakter saugt er nur alle 2 Umdrehungen Luft an.

Drehzahl bei Marschfahrt auf der Autobahn: 3200 rpm

Damit pumpt der Motor durch seinen reinen Hubraum in einer Stunde Autobahnfahrt einen Luftdurchsatz von:

1,3 ltr * 3200 * 60 / 2= 124800 ltr

Über die Stoffmenge macht so eine beeindruckende Zahl keine Aussage, auch nicht über die "verbrauchte" Luft.
\\   //    Grüße
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klausd

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Re: Klimawandel
« Antwort #239 am: 09. Juni 2010, 16:20:32 »
So lange kein Kompressor im Spiel ist... (TDI (weit verbreitet) manche Benziner haben aber auch einen Kompressor)

Mit sowas dürfte der Luftverbrauch schon nochmal einiges darüber liegen.

Gruß, Klaus

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #240 am: 30. Juli 2010, 23:32:50 »
Es gibt da eine Sache, die ich einfach nicht verstehe. Und zwar ist es des Sauerstoffgehalt unserer Atmosphäre.

Tagtäglich verbrennen wir Millionen von Litern Treibstoff, Holz, Gas und was weiß ich noch alles. Der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre liegt bei ca. 20%. Nun haben Forscher ja schon gemessen, daß der CO2 Gehalt der Atmosphäre und des Ozeans stetig ansteigt. Nur der O2 Gehalt der Atmosphäre scheint stabil zu bleiben.

Sollte das Ökosystem der Erde wirklich noch in der Lage sein so viel CO2 umzuwandeln, daß unser O2 Gehalt nicht signifikant sinkt ?

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Offline Schillrich

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Re: Klimawandel
« Antwort #241 am: 30. Juli 2010, 23:53:24 »
Einmal muss man beachten, was geben die Prozentzahlen an? Wie messen wir die Zusammensetzung? Masse? Molekülzahl? Volumen?

Die gängigen Prozentzahlen geben die Volumenanteile an. Schon allein die Größenordnungen sind unterschiedlich. CO2 macht gerade mal weniger als 0,04% des Volumens aus, während Sauerstoff bei ca. 21% liegt. Selbst wenn sich die Menge des Sauerstoffs durch Verbrennung ändern sollte, ist die Änderung des Anteils an der Gesamtatmosphäre gering.

Der anthropogene CO2-Eintrag des Menschen aus dem letzten Jahrhundert ist ca. 90 ppmv, was sich bei Standardbedingungen auch gleich in 0,009% Volumenänderung übersetzt, also eine Änderung von ca. 0,03% auf 0,039%.

Für Sauerstoff liegt der Ausgangswert 21% bereits 4 Größenordnungen über der Änderung der Prozentpunkte des CO2. Eine Änderung von 21,000% um 0,00x % macht sich in Messungen deutlich weniger bemerkbar und in seiner Wirkung auf die Atmosphäre/Ökosphäre auch. Unser Sauerstoff ist noch lange nicht in CO2 gebunden ...

Ob die Wirkungskette so direkt funktioniert, weiß ich allerdings nicht. Für eine erste Abschätzung der Größenordnungen sollte es aber reichen.
\\   //    Grüße
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Offline Schillrich

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Re: Klimawandel
« Antwort #242 am: 31. Juli 2010, 00:09:24 »
Für die Abschätzung der Reaktionsmengen und "echten" Menge an Atomen wären wahrscheinlich die Massenanteile in der Atmosphäre der passendere Wert.
\\   //    Grüße
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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #243 am: 30. Dezember 2010, 21:58:37 »
Ich habe einige Passagen gefunden, die das momentane Wettergeschehen in Europa erklären:

der Text ist als ganzes hier nachzulesen :
http://wetterjournal.wordpress.com/2009/08/08/klimawandel-golfstrom-in-gefahr/

Zitat
Die vom Golf- und Nordatlantikstrom erwärmte feuchte Meeresluft gelangt mit den in mittleren Breiten vorherrschenden Westwinden (und den sich in der Luftströmung ab einer kritischen Strömungsgeschwindigkeit bildenden Tiefdruckwirbeln) nach Europa und sorgt dort vor allem in den Wintermonaten für ein deutlich milderes Klima als es sich ansonsten aus der geographischen Lage ergeben würde. Eine Abschwächung des Golfstroms bedeutet also automatisch eine mehr oder weniger drastische Abkühlung.

Zu einer Abschwächung der thermohalinen Zirkulation des Golf- und Nordatlantikstroms kann es dann kommen, wenn grosse Mengen Süsswasser in den Nordatlantik gelangen, vor allem auch im Bereich der Absinkzonen:

Die globale Erwärmung als Folge der Emission von Treibhausgasen verstärkt die Wasserverdunstung. Die wärmere und feuchtere Luft gelangt durch die atmosphärische Zirkulation in höhere Breiten, wo es dann häufiger und mehr Niederschläge gibt.

Auch das Abschmelzen grösserer Eismassen erhöht den Süsswassereintrag in den Nordatlantik. Im Jahre 2007 erreichte die Eischmelze in der Arktis einen absoluten Rekord. 2008 gab es zwar eine leichte Erholung, aber in 2009 könnte der Rekordwert von 2007 (nahezu) wieder erreicht werden. Was vor zwei Jahren noch vielfach als ein Ausrutscher aufgrund einer besonderen Wetterlage angesehen wurde, wird offenbar sehr schnell zur Normalität.


.....................................
Die Folgen einer deutlichen Abschwächung des Golf- und Nordatlantikstroms  wären dramatisch. Die Winter in Europa würden deutlich kälter und länger anhaltend. Im gesamten Nordatlantik würde der Meeresspiegel um bis zu 1 Meter ansteigen, im Südatlantik dagegen abnehmen. Wegen der mangelnden Durchmischung mit tieferen Wasserschichten würde sich das Oberflächenwasser immer mehr erwärmen und eine stabile Schichtung ausbilden(durch thermische Ausdehnung   leichter als das kühlere Tiefenwasser).  Die sich immer weiter erwärmenden und ausdehnenden oberflächennahen Wasserschichten würden erheblich zum schon erwähnten Anstieg des Meersspiegels beitragen. Infoge mangelnder Durchmischung gäbe es in den obersten Wasserschichten bald kaum noch Mineral- und Nährstoffe. Die nur in den oberen Wasserschichten vorkommenden Meeresalgen (nur  hier ist es hell genug für die Photosynthese) würden grösstenteils absterben. Darüber hinaus würden auch alle sich von den Algen direkt oder indirekt ernährenden Meeresbewohner ihre Lebensgrundlage verlieren.

Werden nun schneereiche kalte Winter die Normalität in Europa ?

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Offline Gertrud

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Re: Klimawandel
« Antwort #244 am: 30. Dezember 2010, 23:55:52 »
Hallo@Meagan,

so ganz kann ich diesen Winter dem Klimawandel nicht zu ordnen.
Dein verlinkter Artikel  ist von 8.09 und die Bedingungen sind nicht besser geworden....
Dem wiederspreche ich nicht.!
aber sehr viel Schnee hatten wir früher schon oft.

Die Schneekatastrophe am 15.2.1969 war sehr heftig...
das sogar Bergepanzer, vor allem in Norddeutschland,
 zum Freiräumen eingesetzt wurden.
Alles war so zugeweht, das nur Trecker und schweres Gerät die Schneewehen passieren konnten.
Leider gibt es von diesem Ereigniss keinen Link...
zumindest habe ich nichts brauchbares gefunden..
aber ich hoffe, Ihr glaubt meinem Erfahrungsbericht dazu.

Dann habe ich zu dem Schneefall am Jahreswechsel 1978/79
auch noch sehr gute Erinnerungen...
dazu habe ich einen Link gefunden mit einem sehr guten Bericht.
http://www.wetterbild.de/wetterrevue/blitzlic/005sil78.html

da es bei uns jetzt gerade mit etwas Eisregen anfängt..
denke ich ungerne an die Woche zurück... :(
in der sich der Eisregen nicht auflöste und alles mühsam entfernt werden mußte. Das Jahr weiß ich nicht mehr genau...so ab 1986...

dann hatten wir  im Münsterland  am 25.11.2005 die umgestürtzten Strommasten...
http://www.stenvorde.de/muensterland_ohne_strom.html

usw...

ich will es nicht ausufern...
nur so ein Winter wie jetzt ist  für mich noch kein Klimawandel...

Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline fl67

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Re: Klimawandel
« Antwort #245 am: 01. Januar 2011, 03:13:26 »
Die Schneekatastrophe am 15.2.1969 war sehr heftig...
das sogar Bergepanzer, vor allem in Norddeutschland, zum Freiräumen eingesetzt wurden.

Das war 1979, nach der Schneekatastrophe zum Jahreswechsel 1978/79 kam es im Februar nochmal dicke (kann mich noch dran erinnern ;)).
http://de.wikipedia.org/wiki/Schneekatastrophe_in_Norddeutschland_1978

Frank

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #246 am: 01. Januar 2011, 12:02:59 »
Die momentane Kältewelle ist nicht durch die Verlangsamung des Golfstromes zu erklären. Dies ist nur eine übliche Sau, die alljährlich zum Winteranfang durchs Dorf getrieben wird. ;) , in diesem Fall ausgelöst durch das polnische Schmierenblatt "Fakt", das als Schwesterblatt der "Bild" typischerweise im F.Springer-Verlag erscheint. Wer sich für die entsprechende Recherche interessiert:
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/medien-check/2010-12-03/die-jahrtausendwinter-ente

Es stimmt, dass zum Ende der letzten Eiszeit (d.h. vor ca. 12 bis 8 tsd. Jahren) riesige Wassermassen aus geschmolzenen Gletschern in kürzester Zeit das Salzwasser in der Polarregion verdünnt haben, wodurch es innerhalb von wenigen Jahren durch die Reduzierung des Golfstroms wiederholt zu heftigen Kälteeinbrüchen in Nordeuropa kam.

Wir befinden uns jedoch z.Z. in einer Warmzeit, in der die Eisbedeckung und damit die Menge an potentiell schmelzendem Eis deutlich geringer ist. Auch wenn die Menschheit derzeit ein Klima erzeugt, das es seit Jahrhunderttausenden auf der Erde nicht mehr gegeben hat, lassen sich bisher noch keine gravierenden Auswirkungen auf den Golfstrom messen.

Was jedoch als Modellrechnung und auch durch mehrere kalte Winter belegt ist, ist der Petoukhov-Effekt, der aufgrund einer geringen Eisbedeckung im europäisch/asiatischen Polarmeer einen verstärkten Einstrom von kalter Polarluft nach Nordeuropa vorhersagt:

http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2010-12-08/werden-winter-kaelter

Insofern scheint die momentane Kälte bei uns eine indirekte Wirkung der Erderwärmung zu sein, die mittlerweile zu erheblichen Verringerungen der Eisbedeckung im Nordpolarmeer führt und das bedeutet, dass Nordeuropa durchaus zu den Verlierern der menschengemachten Klimaänderung zählen könnte.

Robert

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Offline Gertrud

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Re: Klimawandel
« Antwort #247 am: 01. Januar 2011, 12:26:29 »
Hallo @fl67  :)

Da bedanke ich mich sehr bei Dir,
Du hast mein Gedächtniss sehr angeregt. ;)
Das es im Februar 1979 nochmal 
so heftig war, hatte ich schon wieder vergessen. :(

...aber...
die Schneekatastrophe im Februar 1969 gab es wirklich.!
Da mein damaliger ;) Verlobter bei der Bundeswehr war,
und durch andere Erinnerungen ;)
kann ich dieses Ereigniss sehr gut zuordnen.
Jetzt bin ich auch im Netz dazu fündig geworden.

siehe einmal hier...
http://www.chroniknet.de/daly_de.0.html?year=1969&month=2&day=16


Gertrud

Edit: Link entfernt
« Letzte Änderung: 01. Januar 2011, 15:49:20 von Gertrud »
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline Ruhri

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Re: Klimawandel
« Antwort #248 am: 01. Januar 2011, 12:53:05 »
[...]
Auch wenn die Menschheit derzeit ein Klima erzeugt, das es seit Jahrhunderttausenden auf der Erde nicht mehr gegeben hat,
[...]

Ist das so? Dazu vielleicht ein paar Gedanken (korrigiert mich, wenn ich mich irre): Soweit ich weiß, war Südengland zur Zeit der Eroberung durch das Römische Imperium eine gute Weinbauregion. Dazu ist es heute (noch) zu kalt. Hannibal hat seine Kriegselefanten über die Alpen getrieben. Auch dazu wäre es heute zu kalt. Die Alpengletscher schmelzen in den letzten Jahren messbar ab, und auf den freiwerdenden Flächen finden Archäologen Siedlungsreste und Bäume aus dem Mittelalter.

Die derzeit herrschenden Durchschnittstemperaturen scheinen also nichts besonderes zu sein. Was ist also das Problem? Schreitet die Erwärmung vielleicht schneller voran als in früheren Zeiten oder wird sie höhere Werte erreichen?

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #249 am: 01. Januar 2011, 14:23:14 »
Das Problem Klimawandel ist nicht regional (bspw. England) oder auf kurze Ereignisse von einigen Jahren beschränkt, das gehört eher in die Abteilung "Wetterphänomene". Grönland hat übrigens seinen Namen daher, dass die Insel bei ihrer Entdeckung durch die Wikinger eine "grüne" Insel war. Das Phänomen ist übrigens auch in diesen Jahren zunehmend zu bemerken, da die Windsysteme, die die kalte Luft nach Nordosteuropa lenken, gleichzeitig dafür sorgen, dass es zur Zeit -und auch im letzten Winter- auf Grönland deutlich wärmer ist, als hier in Norddeutschland.

Dieser Effekt läßt sich durch ein seit Jahrzehnten bekanntes Stömungsmodell ("Nordatlantische Oszillation") begründen; das vorher erwähnte Petoukhov-Modell liefert Belege dafür, dass sich eine bestimmte Konstellation in Zukunft deutlich verstärken wird. Und das führt zu dem Zusammenhang: Erderwärmung, dadurch geringe Eisbedeckung im Nordpolarmeer, dadurch vermehrte Zufuhr von polarer Kaltluft nach NO-Europa im Winter.

Der Zusammenhang zwischen der Produktion von Treibhausgasen (Kohlendioxid, Methan, Lachgas) und der Erwärmung der Atmoshäre wird von keinem ernstzunehmenden Fachwissenschaftler bestritten, dafür gibt es ausreichende Forschungen, Modellrechnungen und Statistiken. Einen guten Überblick über den Stand der Forschung gibt es z.B. bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erw%C3%A4rmung

Auch wenn das von manchen dubiosen Organisationen bestritten wird. (@ Gertrud:) EIKE ist so ein Verein, der sich gern als "Institut" bezeichnet, in Wirklichkeit aber nur eine getarnte Lobbyorganisation der Energieindustrie ist. Es arbeitet dort nicht ein(!) fest angestellter Naturwissenschaftler in der Forschung, die Gelder und das "Infomaterial" stammt überwiegend aus ominösen Quellen der Öl-, Kohle- und Kfz-Industrie. Bis zum letzten Jahr gab es auch Spenden aus der FDP, denen ist aber mittlerweile das Sponsoring von EIKE doch zu peinlich geworden.

Robert

edit: Ich habe es vielleicht noch nicht so klar ausgedrückt: Die relativ warmen Winter in England, Grönland, den Alpen usw. haben höchstwahrscheinlich den selben Grund, warum es gleichzeitig in NO-Europa bitterkalt ist. Aber all das sind regionale Phänomene, wohingegen die globale Klimaerwärmung mit derzeit ca. 0,15 °C pro Jahrzehnt, mit der Tendenz zur Beschleunigung, voranschreitet.