Hallo
Als in diesem Forum im April 2010 erstmals über Einzelheiten über die Rückführung von Mars-
bodenproben zur Erde berichtet wurde (ich meine hier speziell MSR), andere Gedanken dazu
gab es schon im vergangenen Jahrhundert, hatte ich von Anfang an ein ungutes "Bauchgefühl" zu diesem Vorhaben.
Es erschien mir einfach viel zu aufwendig und damit sehr schwierig und langdauernd in seiner
Realisierung.
Heute, 13 Jahre später, zeigt sich, wie zutreffend dieses Gefühl war!
Mars Sample Return ist viel teurer, dauert deutlich länger und kann noch wesentlich teuer werden, als ursprünglich geplant. Das ist zwar bei vielen Projekten in der bemannten oder
unbemannten Raumfahrt der Fall, aber so extem wie bei MSR war dies wohl in letzer Zeit nur
bei SLS oder James Webb der Fall.
Im vergangenen Jahrhundert hat wohl nur das STS-Projekt ähliche Dimensionen generiert.
Sowohl die Kosten, als auch der Zeitplan, die Startfrequenzen und die ökonomischen Ziele wurden völlig verfehlt.
Dies scheint mir allerdings ein generelles Problem der US-Raumfahrt zu sein. Man will immer
in neue, bisher nicht erreichte Dimensionen vorstoßen und beginnt dann extrem anspruchvolle Unternehmen, die dann finanziell und zeitlich völlig aus dem Ruder laufen.
Ein bescheideneres Herangehen an eine Marsbodenprobenrückführungsmission, angelehnt an
die Unternehmen der Sowjetunion in den 70. Jahren des 20. Jahrhunderts (Luna 15 bis 24), oder der VR-China mit ihrer Sonde Chang` e 5, wären wahrscheinlich kostengünstiger gewesen und hätten eher zum Erfolg geführt.
Nun hat man sich aber für die teure und komplexe MSR Mission entschieden. Das kann sich als kapitaler Fehler erweisen.
Gruß HAL 9000