Hoffentlich kann ich etwas Licht in die Sache bringen. Ich habe mir den Original-Artikel von nature aus der Uni-Bibliothek besorgt (gibts auch online, aber nur für Leute die viel Geld haben), um dann enttäuscht festzustellen, dass die geheimnisvolle Datenverarbeitungs-Prozedur darin auch nicht beschrieben ist. Aber in den "Supplementary Information" zu diesem Artikel ist die Prozedur beschrieben und die gibt es wieder online für jedermann verfügbar.
... Hinterher ist man immer schlauer, hier der Link:
http://www.nature.com/nature/journal/v463/n7281/extref/nature08775-s1.pdfIch habs gelesen und Folgendes verstanden:
1. Die Spektren des Exoplaneten sind mit dem SpeX Spectrograph am IRTF aufgenommen, das dazu keineswegs mit adaptiver Optik oder sonstwelchen Hardware-Tricks ausgestattet wurde oder gar Erd-Atmosphärenkorrekturen vornimmt.
2. Die Spektren sind bei verschiedenen Wellenlängen im Infraroten aufgenommen worden und bei allen geht es um das Herauskitzeln der "secondary eclipse depth", also dem Unterschied an Helligkeit zwischen "Planet steht neben dem Stern" und "Planet steht für uns unsichtbar hinter dem Stern".
3. Dieses Herauskitzeln wird rein durch statistische Methoden (Stichwort: Korrelation und Fourier-Transformation, mehr kapier ich davon auch nicht) der hintereinander aufgenommenen Helligkeitswerte des Sterns gemacht, wenn der Exoplanet hinter dem Stern verschwindet, entlang wandert und wieder hervor kommt.
4. Das Gerät an sich liefert normal eine Unsicherheit in der Helligkeitsbestimmung von ca. 4 %.
5. Durch die neue Statistik-Prozedur kann das auf ca. 0,03 % gesteigert werden, also etwa Faktor 100, was sehr beachtlich ist.
6. Die bei verschiedenen Wellenlängen gemessenen secondary eclipse depthes liegen im Bereich von 0,03 % - 1 %.
In den Daten sehen die Autoren eine deutliches Signal in der Planeten-Atmosphäre, das von der Wellenlänge her im Bereich des Moleküls Methan liegt. Sie haben diese Daten mit Daten von Messungen am Titan verglichen, die vom VIMS Gerät auf Cassini gemacht wurden, und gute Übereinstimmung mit dem Methan-Spektrum gefunden, wenn Cassini ca. 1700 km oberhalb der Titan-Oberfläche misst.
Insgesamt eine erstaunliche Arbeit!