Die oben besprochenen Erfolge der direkten Abbildung von Exoplaneten stellen in der Tat einen großen Schritt bei der Suche nach Exoplaneten dar. Allerdings halte ich diesen Schritt eher für einen großen symbolischen Schritt. Erfreulich ist das Medieninteresse - die Schlagzeile "Exoplanet fotografiert!" macht einiges her!
Weniger erfreulich sind dagegen solche Aussagen, wie z.B. auf Spiegel Online, die die Nachricht abwerten indem sie betonen, dass
auch diesmal keine zweite Erde dabei gewesen wäre. Das war natürlich auch überhaupt nicht zu erwarten gewesen! Die verfügbare Technik ist noch Jahre davon entfernt, bis auf einige Ausnahmen, Exoplaneten abbilden zu können. Um genau solche Einzelfälle, oder auch Glücksfälle, handelt es sich bei den abgebildeten Planeten um Formalhaut und HR 8799.
Formalhaut b ist von einem wesentlich größeren Ringsystem umgeben als z.B. Saturn, welcher für hiesige Verhältnisse schon ein riesiges Ringsystem besitzt. Durch diese Ringe wird ein vielfaches mehr an Licht reflektiert, als dies für den Planeten allein der Fall wäre. Nur daher konnte er (mit seinen Ringen) mit Hubble beobachtet werden.
Die Planeten um HR 8799 sind dank ihres jungen Alters von ca. 60 Mio. Jahren noch sehr heiß und leuchten daher stark im Infrarot. Wären sie ein paar dutzend Millionen Jahre älter, hätten sie vom Keck-Observatorium nicht mehr beobachtet werden können. Auch sind alle Planeten sehr weit von dem Stern, den sie umkreisen, entfernt. Wären sie auf einer z.B. Jupiter vergleichbaren Umlaufbahn, wären sie ebenfalls nicht entdeckbar gewesen, da es nicht mehr möglich gewesen wäre, ihre Strahlung von der übermächtigen Strahlung ihrer Sonne zu unterscheiden.
Aber das wird!