Monsieur Bocaletti vom Pariser
Laboratoire d'Etude Spatiale et d'Instrumentation en Astronomie hat Ende letzten Jahres im Rahmen einer Konferenz einmal alle aktuell geplanten Projekte im Bereich der direkten Abbildung von Exoplanten unter die Lupe genommen. Der ("allgemeinverständliche") Überblick findet sich hier:
http://arxiv.org/abs/0910.4339Aktuell gelang es bereits einige Exoplaneten direkt Abzulichten (siehe oben). Jedoch gelang dies nur, weil die Umstände jeweils sehr glücklich waren (großer Abstand vom Stern, junge, selbstleuchtende Planeten, außergewöhnliches Ringsystem (siehe auch oben)). Diese ersten Schritte in dem neuen Forschungsbereich gelangen sowohl mit erdbasierten (VLT, Gemini) als auch mit Weltraumteleskopen (Hubble).
Die großen erdbasierten Teleskope der 8-10 m Klasse sind heute fast alle mit Adaptiver Optik und z.T. mit den Möglichkeiten für
differential imaging ausgestattet. Um noch höheren Konstrast zu erreichen, sind mehrere neue Instrumente kurz vor der Fertigstellung, die speziell für die Suche nach Exoplaneten entwickelt wurden. All diese Instrumente basieren zwar auf verschiedenen technischen Ansätzen, kombinieren aber alle Adaptive Optik mit Koronagraphie und
differential imaging .
Konkret handelt es sich um:
1.
SPHERE (Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet Research). SPHERE soll gegen Ende 2010 am VLT installiert werden.
2.
GPI (Gemini Planet Imager). GPI soll seine Arbeit Anfang 2011 am Gemini South Obeservatory in Chile aufnehmen. Wenn's gut läuft, wird man das Instrument auch am Gemini North auf dem Mauna Kea anbringen.
3.
HiCiAO (High-contrast Coronagraphic Imager with Adaptive Optics). HiCiAO ist bereits seit Ende 2007 am japanischen SUBARU-Teleskop installiert.
Bei den Weltraumteleskopen ist das einzige geplante Projekt mit einigen Kapazitäten für die direkte Abbildung das
James Webb Space Telescope (JWST).
Wirkliche Durchbrüche werden allerdings erst mit den Teleskopen der nächsten Generation (
E-ELT,
TMT und
GMT) erreicht werden können. Diese werden gegen Ende des nächsten Jahrzehnts zur Verfügung stehen. Auf
direct imaging spezialisierte Weltraumteleskope sind derzeit leider nicht geplant oder nicht finanziert.