Exoplanetensuche: Methoden & Programme

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Kreuzberga

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #25 am: 24. Juni 2010, 14:20:26 »
Wissenschaftler vom Jet Propulsion Laboratory haben offenbar eine neue Nulling-Interferometrie-Technik entwickelt. Sie behaupten, damit um den Faktor 10 bis 100 effektiver das Licht eines Sterns blocken zu können, als bisherige Entwicklungen. Ziel ist es, zu verhindern, dass das Licht eines Sterns einen viel schwächer leuchtenden, eng umlaufenden Planeten überstrahlt und so die direkte Beobachtung unmöglich macht.

Beobachtet wird im Infrarotbereich, da in diesem Spektralbereich die Differenz zwischen der Helligkeit des Sterns und des Planeten am geringsten ist. In ihrem Versuchsaufbau schalten die Wissenschaftler vier Teleskope zusammen, wobei 2 Paare gebildet werden. Die von beiden Teleskoppaaren aufgefangenen Lichtwellen werden auf solche Weise überlagert (Interferenz), dass das Licht des Sterns "genullt", also ausgelöscht wird. Auf diese Weise könnte die schinbare Helligkeit eines Sterns um den Faktor 106 verringert werden. Ein umlaufender Planet wäre gut sichtbar und könnte detaillierteren Untersuchungen ausgesetzt werden.

Die neue Nulling-Interferometrie-Technik könnte in einer zukünftigen Weltraummission zur Anwendung kommen und würde es ermöglichen, erdähnliche Exoplaneten direkt zu beobachten und deren Atmosphären nach Spuren von Leben abzusuchen.

http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-207

Kreuzberga

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #26 am: 19. Oktober 2010, 19:53:00 »
Da wir offenbar keinen eigenes Thema zur nun wohl endgültig gestrichenen Mission SIM Lite haben, pack ich es mal hier rein.

Phillip Hozempa, ein Geologe, hat in "The Space Review" seinem Unmut über die letzte Astronomy and Astrophysics Decadal Survey, in der die Prioritäten für US-amerikanische Wissenschaftsmissionen in den nächsten 10 Jahre gesetzt wurden, Luft gemacht. Konkret geht es um SIM, eine Mission zum Aufspüren erdähnlicher Exoplaneten in der solaren Nachbarschaft. Diese Mission wird schon seit Ewigkeiten geplant und es wurden auch schon intensive Studien bis hin zur Phase B betrieben. Kurz vor dem Beginn der Implementierungsphase wurden dem Projekt jedoch die Gelder gestrichen und in der neuen Decadal Survey bekommt SIM zu Gunsten von WFIRST keine Priorität. WFIRST ist jedoch eher eine "Dark Universe"-Mission, als eine Exoplanetenmission, sodass Hozempa die gesamt Exoplanetenforschung gefährdet sieht, zumindest was die Möglichkeiten angeht, erdähnliche Planten um sonnenähnliche Sterne in unserer Nachbarschaft zu finden.

Ich finde es zwar auch schade, dass SIM wahrscheinlich nicht realisiert wird, würde die Lage aber nicht ganz so pessimistisch zeichnen wie Hozempa. Klar, er will mit aller Kraft für SIM plädoyieren, da muss man natürlich die Konsequenzen einer Streichung möglichst gravierend darstellen. Insgesamt sieht es auch nicht gerade gut aus, was weltraumbasierte Instrumente in der nahen Zukunft angeht. Das JWST wird zwar einiges im Bereich der Exoplanetenforschung leisten können, wird aber keinen substantiellen Fortschritt bei der Suche nach Zweiten Erden bringen. Ansonsten kommt bald GAIA, die den Methodenkoffer substantiell erweitert. PLATO, eine ESA-Transitmission hat noch reelle Chancen auf Verwirklichung, muss sich aber noch in einem Wettbewerbsverfahren gegen andere M-Class Missionen durchsetzen. Von Seiten der NASA haben wir ja zur Zeit KEPLER, aber da werden natürlich keine Planeten in der Nachbarschaft gefunden werden. Auch WFIRST wird Exoplaneten nachspüren können, allerdings nur mit dem sich für Folgebeobachtungen nicht eignenden Microlensing-Verfahren.

So schöne Missionen wie DARWIN und TPF sind ebenfalls schon seit Jahren unfinanziert oder eingestellt. Zum Glück sieht es am Boden besser aus: Das VLT bekommt bald seinen ESPRESSO - einen Spektrographen, der eine gegenüber dem HARPS-Spektrographen nochmal um den Faktor 10 gesteigerte Präzision ermöglicht. Um das Jahr 2020 herum wird ein Spektrograph am E-ELT die Präzision der Radialgeschwindigkeitsmessungen nocheinmal um eine Größenordnung verbessern. Gleichzeitig wird das E-ELT auch schon ganz gute direkte Beobachtungen anstellen können. Da müssen die Weltraumteleskope sich schon ganz schön ins Zeug legen, um da mitzukommen! Trotzdem wäre eine Interferometrie-Mission natürlich etwas Tolles...  ::)

Ach ja, hier noch der Link zum Artikel: http://www.thespacereview.com/article/1711/1

Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #27 am: 19. Oktober 2010, 23:19:06 »
Hallo,

ich würde die Suche nach Exoerden auch nicht in "echter Gefahr" sehen, nur hat der werte Mann vielleicht Sorgen nicht mehr selbst mitmachen zu können ;).
Was sind, gemessen an der Größe so einer Entdeckung, schon ein paar Jahre, oder ein Jahrzehnt, in dem halt was Anderes entdeckt wird? Wenn wir es verpassen ... schade ... aber es wird eines Tages trotzdem kommen.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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websquid

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #28 am: 20. Oktober 2010, 13:11:32 »
Ich denke auch, dass der mehr oder weniger Angst davor hat, eines Tages zuhause zu sitzen und von anderen Teams zu hören, was sie so alles finden, während er selber an keinem Projekt mitarbeitet und nichts für seinen Ruf tun kann ;)

Finden wird man schon noch so einiges in nächster Zeit. Wenn man sich ansieht, was alles in Betrieb gehen wird (ESPRESSO, HARPS-NEF...)

mfg websquid

runner02

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #29 am: 25. Oktober 2010, 12:47:15 »
http://www.optoiq.com/index/photonics-technologies-applications/lfw-display/lfw-article-display/6781945422/articles/optoiq2/photonics-technologies/news/applications-__markets/science-__research/astronomy-__astrophysics/2010/10/exoplanet-hunters.html

Hier, vom 15.10, auf die Schnelle habe ich hier noch keinen Thread dafür gefunden.

Es geht darum, so weit ich verstehe, dass ein spezielles Glas verwendet wird, dass die Zielsterne abdeckt und somit nahe Exoplaneten nicht mehr vom Licht des Sterns überdeckt werden. Daher kann man sie besser direkt abbilden...

GG

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #30 am: 25. Oktober 2010, 15:57:25 »
Das Schöne ist, dass man den Stern nicht mehr aktiv durch eine spezielle Vorrichtung abdecken muss, sondern das Material an der hellsten Stelle von selbst undurchsichtig wird, oder?

Allerdings sieht mir dafür der Rand doch zu scharf aus.

Kreuzberga

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #31 am: 15. Dezember 2010, 20:11:10 »
Das neu ins Leben gerufene Alsubai Project zur Suche nach transitierenden Exoplaneten hat seinen ersten Treffer gelandet: Quatar-1b ist ein Hot Jupiter, etwas größer und massereicher als Jupiter, der seinen K-Stern in 1,4 Tagen umrundet. Bisher hat das Alsubai-Projekt schon einige bereits bekannte Exoplaneten bestätigen können (WASP- und HAT-Planeten).

Das Projekt soll eine Ergänzung zu anderen Transitprogrammen wie SuperWASP darstellen und verfügt u.a. über eine Teleskopanlage in New Mexico. Der Namensgeber des Projekts, Dr. Alsubai, verfügt übrigens neben einer Reihe von anderen Doktor- und Mastertiteln über einen Master of Petroleum Engineering der University of Alaska. Er war 20 Jahre lang bei Qatar Petroleum angestellt und hat nun anscheinend ein neues, und wie ich finde, schöneres, Tätigkeitsfeld!  ;)

Finanziert wird das ganze durch die Qatar Foundation, eine Stiftung, die Quatar durch Investitionen in Wissenschaft und Forschung auf die Zeit nach dem Erdöl vorbereiten soll. Klasse, wenn die Astronomie von solchen Programmen profitiert.  :)

Siehe auch hier: http://www.alsubaiproject.org/default.aspx

Paper zum Planetenfund: http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/1012/1012.3027v1.pdf

Kreuzberga

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #32 am: 20. Dezember 2010, 21:51:16 »
Wer bei der Jagd nach Exoplaneten mithelfen und sich durch Originaldaten von Kepler wühlen möchte, kann dies über diese Seite tun: http://www.planethunters.org/

Das Prinzip ist ähnlich wie bei den inzwischen zahlreichen Suchprogrammen wie GalaxyZoo, wo große Datenmengen mit Hilfe der "Schwarmintelligenz" tausender Laien analysiert werden. Die besondere Aufgabe bei Planethunters besteht darin, von Kepler gemessene Lichtkurven auf Planetentransits hin zu untersuchen. Für die Teilnahme sollte man allerdings zumindest ein bißchen Englisch können...

Kreuzberga

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #33 am: 20. April 2011, 16:39:06 »
Planethunters.org (siehe obigen Post) scheint gut zu laufen, wie diese australische Nachrichtenseite berichtet: http://www.news.com.au/technology/you-missed-a-spot-amateur-astronomers-locate-alien-planets-nasas-kepler-spacecraft-missed/story-e6frfro0-1226041681508

Ingesamt gibt es demnach rund 30.000 angemeldete User, die bei der Analyse der Kepler-Lichtkurven helfen. Einige User haben wohl bereits über 5.000 Lichtkurven klassifiziert. Wieviele Lichtkurven insgesamt bereits bearbeitet wurden, geht aus dem Artikel leider nicht hervor. Von fünfzig besonders vielversprechenden Planetenkandidaten hat man zehn Datensätze an das Kepler-Team zur weiteren Analyse weitergeleitet.

Fischer verspricht weiterhin, diejenigen User, deren Arbeit zur Bestätigung eines Exoplaneten führt in wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu erwähnen. Eine Nennung als Co-Autor ist allerdings nicht vorgesehen.

Die Kepler-Daten werden uns noch über Jahre beschäftigen. In diesem Licht betrachtet, erscheint es fast als vorteilhaft, dass alle anderen Exoplanetjagd-Missionen entweder gecancelt oder verschoben wurden.  ;)
Die nächsten großen Datenberge mit Relevanz für die Suche nach Exos wird wohl die ESA-Mission GAIA produzieren, die in zwei Jahren starten soll. Ob die ESA bzw. die federführenden Institute auch die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Analyse bitten werden? Ich bin da skeptisch.  :-\

Ist eigentlich hier jemand bei planethunters dabei?

Kreuzberga

  • Gast
Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #34 am: 13. September 2011, 21:57:16 »
Interessanterweise benutzt man auch die beiden STEREO-Sonden der NASA zur Suche und Bestätigung von Exoplaneten. Die STEREO-Sonden beobachten in ihrer Primärmission die Sonne. Die im Blickfeld liegenden Hintergrundsterne können dabei ganz wunderbar auf Transits untersucht werden. Im Sichtfeld liegen etwa 50 durch Spektroskopie entdeckte Exoplaneten. Zum Einsatz kommt dabei auf beiden Sonden jeweils der Heliospheric Imager 1 (HI-1). HI-1 wäre sogar in der Lage Supererden um sehr helle Hoststerne aufzuspüren.

Ich finde es toll, wenn Missionen neben ihrem eigentlichen Zweck noch solche Sekundäranwendungen haben oder bekommen. Gerade für die Suche nach Exoplaneten ergeben sich solche Möglichkeiten, da man Transits mit relativ einfachen Mitteln aufspüren kann. Oft hat man in der Planungsphase diese Möglichkeit noch gar nicht im Auge gehabt. Wer hätte z.B. gedacht, dass Hubble und Spitzer einmal einen wichtigen Dienst bei der Untersuchung von Transit-Exoplaneten spielen würden?

Kreuzberga

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #35 am: 05. November 2011, 18:17:53 »
HARPS-NEF soll wohl nicht vor 2011 einsatzbereit sein. Die Finanzierung steht aber und mit den Installationsarbeiten wurde bereits begonnen.

Hat jemand neue Infos zu HARPS-NEF?

websquid

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #36 am: 05. November 2011, 20:18:12 »
Ich hab kürzlich irgendwo was von 2012 gesehen, aber genaues weiß ich auch nicht... ich hab zwar danach gesucht, aber die ENO-Seite kommt leider nicht an die ESO ran :-X

Kreuzberga

  • Gast
Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #37 am: 22. November 2011, 00:28:09 »
April 2012 für HARPS-N. Wird nun am TNG (3,6 m) am Roque-de-los-Muchachos-Observatorium gebaut. Im Oktober hat man das Echelle-Gitter des Spektrographen bekommen und liegt damit wohl im Zeitplan. HARPS-NEF scheint es nicht mehr zu geben. Das sollte ja am William-Herschel-Teleskop montiert werden.

Wenn's wirklich im April losgehen könnte, wäre das gutes Timing, da die Beobachtungssaison für das Kepler FOV von April bis Oktober läuft. Hier die Seite von der Uni Genf: https://plone2.unige.ch/HARPS-N

Astroneuling

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #38 am: 20. Februar 2012, 20:15:10 »
Hey,
ich habe mal eine Frage zum Artikel "Entdeckung extrasolarer Planeten" welcher unter "Astronomie > Extrasolare Planeten" zu finden ist. Dort steht bei dem Unterpunkt "Photometrie" (auch Transit-Methode genannt) ab Zeile 5 folgendes:

"Ein Detail jedoch macht diese Erkennungsmethode ineffektiver, als die, die den Doppler-Effekt nutzt: Der Astronom kann mit Hilfe der Photometrie nur dann ferne Planeten entdecken, wenn er genau in die Bahnebene des vermeintlichen Planetensystems schauen kann. Ist die Bahnebene beispielsweise so ausgerichtet, dass man von der Erde nur "von oben" daraufsehen kann, lässt sich überhaupt keine Planetenverdunklung und damit keine Veränderung der Leuchtkraft des Sterns feststellen, obwohl das System Planeten besitzen könnte."

Aber ist es nicht so, dass man ebenfalls keine Radialgeschwindigkeitsmessungen (welche den Doppler-Effekt nutzen) durchführen kann, wenn der Beobachter "von oben" auf das Sternsystem schaut?

websquid

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #39 am: 20. Februar 2012, 22:08:24 »
Ja, allerdings sinkt die Leistungsfähigkeit der Rv-Methode nicht schlagartig, sondern ermöglicht je nach Winkel immer noch mehr oder weniger gute Ergebnisse. Wenn man allerdings wirklich flach auf die Bahnebene schaut geht auch damit nichts mehr - dann hilft nur noch Astrometrie (theoretisch)

Astroneuling

  • Gast
Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #40 am: 20. Februar 2012, 22:39:32 »
Ist die gemessene Radialgeschwindigkeit proportional zum Sinus aus der Winkel der Senkrechten der Orbitalebene und der Sichtlinie? Also je größer der Winkel, desto größer die zu messende Radialgeschwindigkeit?

Und ist die "tatsächliche" Radialgeschwindigkeit folglich der Quotient aus der gemessenen Radialgeschwindigkeit und dem Sinus aus dem Winkel?

websquid

  • Gast
Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #41 am: 20. Februar 2012, 22:41:58 »
So ist es. Daher werden bei Rv-Entdeckungen die Massen auch immer als Msin i (i=Inklination, der von dir beschriebene Winkel) angegeben und somit als Minimalmassen für den Idealfall. Nur wenn die Inklination bekannt ist kann eine exakte Massenbestimmung durchgeführt werden

Astroneuling

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #42 am: 21. Februar 2012, 15:08:16 »
Vielen Dank! :)

Astroneuling

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #43 am: 23. Februar 2012, 17:51:39 »
Hey,
ich habe noch einmal eine Frage:
Spielen Gravitationslinseneffekte eigentlich eine Rolle bei der Berechnung des Helligkeitsunterschiedes eines Transits von Exosolaren Planeten?
Die Formel die ich fand lautet: ΔI/I=A(pl)/A(s) , wobei I die Gesamtintensität und A(..) die jeweilige Querschnittsfläche des Objektes darstellt.
Dieser Formel zu Folge spielen die Gravitationslinseneffekte ja keine Rolle, da kein "Ungefähr-Zeichen" in der Formel steht. Ist sie dennoch korrekt?

Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #44 am: 23. Februar 2012, 18:14:52 »
Hallo,

Gravitationslinsen spielen auf viel größere Entfernung und mit viel größeren Objekten einen Rolle: von Galaxien für Galaxien.
\\   //    Grüße
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Offline Volker

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #45 am: 23. Februar 2012, 18:55:50 »
Hallo,

es gibt auch das sogenannte Microlensing: wenn z.B. ein Objekt im Vordergrund vor einem Hintergrundstern vorbeizieht, so kann es zu einem ploetzlichen scheinbaren Helligkeitsanstieg kommen, da das Gravitationsfeld des Vordergrundobjekts (z.B. ein Stern oder ein Planet) den Lichtweg des Hintergrundsterns veraendert. So aehnlich wie bei Macrolinsen (also Galaxienlicht, das vom Gravitationsfeld eines Galaxienhaufens im Vordergrund beeinflusst wird).
Fuer den Microlensing-Effekt muss allerdings der Abstand der Linse zum Hintergrundobjekt von der etwa gleichen Groessenordnung sein wie zum Beobachter. Das hat also bei Planeten, die an "ihrem" Stern vorbeiziehen fuer uns als Beobachter keine Auswirkung.

Gruss,
Volker
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Astroneuling

  • Gast
Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #46 am: 25. Februar 2012, 13:49:44 »
Okay, danke! :)

Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #47 am: 01. April 2012, 20:35:35 »
Es gehört zwar nicht ganz hier her, aber in Anbetracht der großartigen Menge Planeten da draußen müssten doch die Missionsplaner auf Hochtouren arbeiten, um neue, weitaus bessere "Entdecker" zu bauen? Mir ist klar das es da um mindestens 10 Jahre Vorlauf geht, aber weiss man etwas, ob über bestimmte Weichenstellungen wenigstens gesprochen wird? Was kommt nach Kepler und Gaia? Eigentlich muss es doch so etwas wie DARWIN (http://de.wikipedia.org/wiki/Darwin_%28Weltraumteleskop%29) irgendwann (bald) geben!

Wenn ganz falsch bitte verschieben.

Kreuzberga

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #48 am: 02. April 2012, 11:23:08 »
Hallo einsteinturm,

bei der NASA gibt es immerhin zwei Konzepte, aber noch keine beschlossenen Missionen, soweit ich weiß. Dabei handelt es sich  um FINESSE und um TESS.

FINESSE steht für "Fast INfrared Exoplanet Spectroscopy Survey Explorer" und soll neben der Suche nach Transitplaneten auch gleich mittels Spektroskopie die atmosphärische Zusammensetzung gefundener Objekte analysieren.

TESS steht für Transiting Exoplanet Survey Satellite und soll auf die Suche relativ naher Exoplaneten ausgelegt werden.

TESS konkurriert derzeit noch mit rund einem Dutzend anderer Missionskandidaten. Eine Entscheidung soll Anfang 2013 fallen. Start wäre nicht vor 2016. Das gleiche gilt für FINESSE. Es wird also nur eine der beiden Missionen geben.

Bei der ESA/CNES könnte man sich auch langsam mal an einen CoRoT-Nachfolger machen. Oder eben das DARWIN-Konzept wieder aufgreifen.

Astroneuling95

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Re: Exoplanetensuche: Methoden & Programme
« Antwort #49 am: 02. November 2012, 19:59:35 »
Hallo zusammen ;) ,

ich hätte ne frage zum thema SPHERE. Da u.a. bei goggle bedingt durch den namen zwar viele seiten gefunden werden, die meisten sich jedoch nicht mit dem Thema, welches ich eig finden möchte, nämlich der Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet Research camera, befassen, wollte ich fragen ob hier iwer weis wie es mit Erfolgen aussieht. Da das first light ja schon 2011 war würde ich gerne wissen ob nun die erhofften exoplaneten entdeckungen auch schon statt gefunden haben.

vielen dank schon mal im voraus :)

Beni