Planet Mars

Hallo Zusammen,

Familien Portrait von Staubteufeln auf dem Mars

Mit der HiRISE auf dem Orbiter MRO gelangt diese Ansicht von  8 verschiedenen Staubteufel an einem einzigen Nachmittag. An einem frühen Nachmittag im Ganges Chasma [eine tiefe Schlucht am östlichen Ende vom großen Valles Marineris auf dem Mars)  gelang diese Aufnahme mit der Gruppe von acht Staubteufeln, die ca. 900 Meter von einander getrennt waren. Sie befanden sich auf einer dunklen Sandfläche, die etwas nach Norden in Richtung Sonne, geneigt war. Beide Faktoren ermöglichen es, das sich die Oberfläche erwärmt und in der Luft die Konvektion erzeugt. Ein Paar Staubteufel befinden sich oben , sie sind nur 250 Meter von einander entfernt. Diese beiden verfügen über ganz unterschiedliche Morphologie. Der rechte größere Wirbel hat einen Durchmesser von etwa 100 Meter und ist wie ein Donut mit einem Loch in der Mitte geformt. Sein kleiner Begleiter ist kompakter und sieht Wolken ähnlich aus, aber er hat auch ein kleines Loch in der Mitte, dort ist der Luftdruck am geringsten. Es kann auch sein, dass der kleinere Staubteufel jünger als der Größere ist.
Eine Reihe von vier Staubteufel sind in der Mitte des Farbstreifens, um etwa 900 Meter von einander getrennt. Die Schatten der Staubteufel sind auch sehr wichtig für die Wissenschaftler.
Dieses Bild hilft vielleicht, einige interessante Fragen über das Verhalten der Staubteufel zu beantworten. Von den Staubteufeln wird theoretisch erwartet, auf einer geneigten Fläche bergauf oder in Windrichtung zu wandern. Wo sie paarweise nahe beieinander gefunden werden, wird erwartet, dass sie sich in entgegengesetzten Richtungen drehen. Die HiRISE Farbbeobachtungen können verwendet werden, um die Drehrichtung zu bestimmen und für sich schnell bewegende Staubteufel die Richtung ihrer Reise zu bestimmen. Dies liegt daran, dass die verschiedenen Farbbeobachtungen (infrarot, rot und blau) zu leicht unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen wurden. 
All dies erfordert eine sorgfältige Analyse, aber wenn diese Staubteufel schnell genug sind, und sich in einem engen Abstand  befinden, ergeben diese hier vielleicht einige interessante Anzeichen der "soziale Dynamik", ob sie gegebenenfalls zusammen marschieren und sich in wechselnden Richtungen drehen.


Kredit: NASA/JPL/University of Arizona
http://www.uahirise.org/ESP_042201_1715

Mit den besten Grüßen
Gertrud

Wissenschaftler aus Frankreich haben einen Prozess modelliert, welche die dunklen Rinnen an Kraterraendern durch sublimierendes Trockeneis erklaeren kann und ohne fluessiges Wasser auskommt:

http://www.spektrum.de/news/mars-rinnen-entstanden-wohl-durch-kohlendioxid/1390557?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=news&utm_campaign=ZON_KOOP

Was aber nicht bedeutet das es kein Wasser war.

Hallo @Klakow

Was aber nicht bedeutet das es kein Wasser war.

Leider kam in dem Bericht vom Spektrum einige Aussagen der Wissenschaftler zu kurz oder wurden nicht erwähnt. Somit ist es nicht ganz einfach, die Aussagen der Forscher nach zu vollziehen. Den Bericht der Wissenschaftler habe ich nachgelesen und einige Zeilen davon gebe ich wieder. Vielleicht wird die Aussage, die Rinnen wurden nicht durch flüssiges Wasser erzeugt, deutlicher.

Die Rinnen auf dem Mars wurden durch die Sublimation von Trockeneis statt durch flüssiges Wasser geformt.
Es wurde vorher angenommen, das die Rinnen durch flüssiges Wasser gebildet wurden. Durch die intensive  Beobachtung der Marsoberfläche mit der  HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) wird diese These in Frage gestellt. Die Beobachtungen mit der HiRISE ergab, dass sich die Rinnen-Bildung auf dem Mars zu Jahreszeiten ereignet, wenn die Oberflächenumgebung auf dem Mars viel zu kalt für flüssiges, fließendes Wasser ist.
Die Rinnen bilden sich während des späten Winter und Frühjahr auf dem Mars. In dieser Zeit dringt die Sonne durch die saisonalen CO2 Eisschicht und die darunterliegende undurchlässig Permafrostschicht ermöglicht die Erwärmung der CO2 Eisschicht von unten. Das CO2 Eis schmilzt nicht, sondern sublimiert (es geht direkt in den Dampfzustand). Das Gas breitet sich nach unten durch den nahen poröser Boden der Oberfläche aus.
Ein Teil kann sich dort kondensieren, während der Rest des Gases sich im Porenvolumen sammelt. Dies kann den Druck im nahen Untergrund beträchtlich erhöhen, bis zum mehrfachen des Atmosphärendruckwertes. Die CO2 Eisschicht reißt schließlich, es erfolgt eine Dekompression. Innerhalb von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten fließen mehrere Kubikmeter Gas (möglicherweise mehrere zehn Kubikmeter rund um die Öffnungen) durch den Boden nach oben. Der starke Gasstrom könnte das Regolith Material destabilisieren und die Gleitfähigkeit für die Bildung der Rinnen erzeugt.
Obwohl es zu diesem Verfahren keine genauen Analoge auf der Erde gibt, kann es auf terrestrischen pyroklastischen Ströme, wie sie sich bei Vulkanausbrüchen durch die erzeugten Gas-Partikel-Gemische ereignen, bezogen werden.
Das französische Modell der beiden Wissenschaftler kann auch erklären, warum auf dem Mars die Rinnen sich meist in dem 30 ° -60 ° Breitenbereich befinden, außer ein paar Flecken auf höheren Latitude und warum die meisten Rinnen auf polwärts gerichteten Hängen zwischen 30 ° und 45 Breite gefunden werden. Der CO 2 induzierte Druckaufbau und Verwirbelung wird, genau dort vorhergesagt, wo die Rinnen auftreten.

Ein Bild aus unserer Mars -Galerie[/url] vom 13. Juni 2013,
auf dem die beobachteten Rillen im Russell Krater zu sehen sind.

http://www.uahirise.org/PSP_001440_1255
Quellen:
http://www2.cnrs.fr/en/2671.htm
http://www2.cnrs.fr/sites/en/fichier/cp_charte_ravinesmartiennes_eng_sans_portable.pdf
 
In diesem Video wird am Schluss eindrucksvoll gezeigt,
welcher Druck durch das Gas erzeugt wird.



Die Erprobung mit Trockeneis auf den Dünen der Erde.


Mit den besten Grüßen
Gertrud

Vielleicht wird die Aussage, die Rinnen wurden nicht durch flüssiges Wasser erzeugt, deutlicher.

Wenn dem wirklich so ist, dann dürfte doch einer näheren Untersuchung der RSL's (Recurring Slope Lineae) nun nichts mehr im Wege stehen. "Planetary Protection" war ja bisher dagegen...

Hallo Zusammen,

Mit den Daten der Mars Express High Resolution Stereo Camera (HRSC)  wurden diese herrlichen Bilder erstellt.
Die Marsvulkane von der "Tharsis Vulkanregion" wurden vom 24.06.2014 aufgenommen. Olympus Mons befindet sich in der Mitte. Oben in der Mitte von links nach rechts sind Ascraeus Mons, Pavonis Mons und Arsia Mons wunderbar zu sehen.  Das Noctis Labyrinthus kann am Horizont links oben erkannt werden. Die Größe:1204 × 2200 und 584 KB.

Kredit: ESA / DLR / FU Berlin / Justin Cowart
Mit 10 MB:
https://images.raumfahrer.net/up050764.png


Mars Express nahm dieses Bild vom Nordpol  am 7.04.2014 auf.
Der Blick geht nach Süden in Richtung Acidalia Planitia. 
Die Aufnahme wurde von mir in jpeg umgewandelt.
Die Größe beträgt 1225 × 4000 und 535.26 KB

Kredit: ESA / DLR / FU Berlin / Justin Cowart
Die png Aufnahme vom Nordpol hat eine Größe von 16 MB.
https://images.raumfahrer.net/up050765.png

Diese breite Ansicht zeigt vom Mars Utopia Planitia im Norden, über die Vulkane von Elysium Mons, und das Elysium Planitia im Süden. Es wurde am 11.06.2014 aufgenommen. Unten fasziniert mich besonders die Ansicht der hauchdünne blaue Atmosphäre. Die Größe: 840 × 2800 und 548.62 KB.

Kredit:ESA / DLR / FU Berlin / Justin Cowart
Das Originalbild hat eine Größe von 68 MB

Mars Express nahm am 8.02. 2014 dieses atmosphärische Ansicht vom Morgenfrost auf den Hellespont Montes, am westlichen Rand vom Hellas-Becken auf.
Das Bild hat eine Größe von 2000 × 7866 und 7.92 MB.

Kredit :ESA / DLR / FU Berlin / Justin Cowart
In der vollen Größe von 22 MB.
https://images.raumfahrer.net/up050766.png

Die Größe habe ich wegen dem vielfachen Gebrauch von Handys dazu geschrieben.
Quelle:
http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2016/01270857-wide-views-of-mars-from-mars-express.html

Danke HHg, für den Hinweis zu den sagenhaften Bildern.

Euch allen viel Freude beim Wandern auf den Bildern über dem Mars.
wünscht Gertrud

Zum Verlieben!   
Besonders das Bild "Frost in the Hellespontus Montes" hat er mir angetan. Danke @Gertrud fürs Posten!
Unbedingt Reinzoomen, es lohnt sich!
https://images.raumfahrer.net/up050762.jpg

Ausschnitt:

Credit: ESA / DLR / FU Berlin / Justin Cowart

Unbedingt Reinzoomen, es lohnt sich!

Stimmt . Gibt es einen besonderen Anlass, dass MEX diese Übersichts-Schrägansichten gerade jetzt aufnimmt?

Hallo Terminus,

Zitat von: Lumpi am 28. Januar 2016, 04:35:31

Unbedingt Reinzoomen, es lohnt sich!

Stimmt . Gibt es einen besonderen Anlass, dass MEX diese Übersichts-Schrägansichten gerade jetzt aufnimmt?

Die Bilder sind alle aus 2014,die Zeiten hatte ich schon dazu geschrieben.
Sie wurden jetzt nur von dem Wissenschaftler Justin Cowart gesichtet und bearbeitet.

Dieser Seite findest Du die Aufnahmen von 2015.
http://www.esa.int/spaceinimages/Missions/Mars_Express/(class)/image?mission=Mars+Express&keyword=+--%253E+Keyword&idf=+--%253E+ID&Ic=on&subm3=GO

Ein Bild habe ich rausgesucht, da zum Nordpol auch der Südpol gehört.
Das Bild ist beschriftet und hat eine Größe von 768 × 1920 und 1.05 MB.

Copyright ESA/DLR/FU Berlin, CC BY-SA 3.0 IGO

In den unteren Link ist es nicht beschriftet und hat die Größe von 9.94 MB.
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2015/09/Mars_south_pole_and_beyond

Mit den besten Grüßen
Gertrud

Für mich sieht das aus als ist der Frost um so besser zu sehen, je weniger Licht die Hänge abbekommen und je tiefer diese liegen.

Wind am Werk

Im heutigen Klima formt hauptsächlich der Wind die Landschaft auf dem Mars:
Credit: NASA/JPL/University of Arizona

Das Licht wird von der dünnen Atmosphäre kaum gebrochen.
Deshalb werfen Berge und Hügel scharfe Schatten.

Aufnahme von HiRISE am 12. Februar 2016

Tolle Bilder

Das Gestein ist rot/gelb, das weiße Zeug dürfte Eis sein (Wassereis oder Trockeneis?), aber was ist das ganze blaue Zeug auf den Bildern? Vor allem beim letzten Bild.

In der Vergrößerung sieht man ja, dass es Dünen sind. Die Farbe des Sandes erstaunt aber tatsächlich (oder ist das etwa ein Falschfarbenbild? obwohl es nicht danach aussieht). Der Sand der Namib-Düne neulich bei Curi war ja auch sehr dunkel, wenn auch nciht so schön tiefblau wie diese hier.

Hallo Zusammen,
es ist ein bearbeitetes Ausschnittbild.
Die "Yardangs" wurden durch Winderosionen geformt und dazwischen hat sich stellenweise der dunkle Sand abgelagert. Der Ausschnitt des Bildes von @-eumel- befindet sich etwas oberhalb der Mitte des Bildes.
Hier das Originalbild in der Größe von 2048 × 5029 und 4.44 MB.

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA20461

Mit den besten Grüßen
Gertrud

Hallo Zusammen,

das offizielle britische Vermessungsamt Ordnance Survey (OS), hat die erste Karte von einem anderen Planeten erstellt. Die Oberfläche vom Mars wurde unter Verwendung der Daten der NASA erstellt. Es sollte ein Experiment der 225 Jahre alten Organisation sein, ob die Techniken auch für den Mars für zukünftige Missionen von Nutzen sein könnte. Die Karte deckt 3672 x 2721 Kilometer auf einer Skala von 1 bis 4.000.000 komplett ab. Diese Region umfasst die Landestellen von Mars Pathfinder (im Nordwesten von Ares Vallis ) und dem Rover Opportunity (östlich von Margaritifer Terra ).
Die Karte kann mit einem hohen 70MB in der Originalauflösung runtergeladen werden.
http://www.flickr.com/photos/osmapping/25012985956/#sizes/k/

© Ordnance Survey 2016
http://www.sciencealert.com/britain-s-official-mapping-agency-makes-a-handy-map-to-help-get-around-mars

https://www.ordnancesurvey.co.uk/about/news/2016/os-maps-out-of-this-world.html?awc=2495_1455625776_d51db1667874fcc64ded34e37566f92a

Mit den besten Grüßen
Gertrud

Die Karte sieht fantastisch aus. 

Nur eine sache wundert mich:
Bei der Farbskala steht, die Farben entsprächen Höhen von +/- 32768m.
Auf der Karte selbst ist der Höchste Punkt unten rechts bei etwas über +3500m (weißer Berg ganz in der Ecke)
und der tiefste Punkt oben links im Krater oberhalb der Schrift "Acidalia Planitia" bei -5000m.
Es scheint mir seltsam, dass die Skala Höhenunterschiede von 64KM zeigt, ich auf der Karte aber nur Höhenunterschiede von 9KM finde.

Auffälling ist, dass das Gelände von Nordwest nach Südost immer höher wird.
Was wurde eigentlich als 0 genommen, einen Meeresspiegel gibt es ja nicht.

Die Karte ist super. Zeigt alle Schauplätze der fiktiven Geschichte um Mark Watney

Die Karte ist wirklich klasse! Ich bin darauf folgend auf die Karte von Wikipedia gestoßen, auf der ebenfalls die Höhe und alle bisherigen erfolgreichen Landeplätze gezeigt sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_%28Planet%29#/media/File:MarsLanderMola16.jpg

Dabei ist mir aufgefallen, dass alle Landungen bisher im Norden waren. Dabei ist mir klar, dass ein Hauptgrund ist, dass der Norden deutlich Tiefer gelegen ist und man tief liegende Gegenden aufgrund der dichteren Atmosphäre benötigt. Allerings gibt es ja im Süden mit dem Hellas Planitia die tiefste Region auf dem Mars, und dazu ist es auch noch der zweitgrößte Krater des Sonnensystems. Außerdem hat man dort die Möglichkeit, das Gestein des südlichen Gebiets zu untersuchen, was ja sonst aufgrund der Höhe nicht möglich ist. Von daher klingt das für mich als Laie nach einem sehr interessanten Ort für eine Mission.
Kann mir jemand erklären, warum man dort bisher trotzdem nicht gelandet ist und es aktuell auch nicht plant? Die einzige Erklärung die ich aktuell habe,  ist dass die Stelle zu weit vom Äquator entfernt ist um über Solarzellen mit Energie versorgt zu werden, allerdings wäre es ja nicht das erste Objekt auf dem Mars was über eine RTG versorgt wird. Die Viking Lander waren ja in ähnlichen Breitengraden im Norden. Oder ist das Krater geologische betrachtet einfach nicht so interessant wie er für einen Laien klingt?

Hallo stillesWasser,

zu Deine Frage, warum es bis jetzt noch keine Landung im Hellas Planitia gab, kann ich folgende Erklärung anbieten.
Es herrschen in diesen interessantem Gelände sehr schlechte Wetterbedingungen.
Die Orbiter MRO und Mars Express (MEX) erleben selten gute Sichtbedingungen um die Gegend aufzunehmen. Leider fegen oft vom Hochland und aus den Ringgebirgen heftige Staubstürme über die Hellas-Tiefebene und machen es dann für die Orbiter unmöglich, durch diesen Dunst aus Staub und Aerosolen die Oberfläche zu sehen. Ein Tag mit guten Bedingungen war der 17.12.2013, an dem konnte Mars Express mit der hochauflösenden Stereokamera HRSC das westliche Gebiet der Hellas Tiefebene aufnehmen.
Quelle vom DLR:
Klare Sicht auf Hellas Planitia

Aus dem Portal eine Bericht von redmoon:
Mars Express: Neue Aufnahmen vom Hellas Planitia

Es ist ein sehr abwechslungsreiches Gelände, aber leider sind dort sehr die Bedingungen nicht sehr einladend. Eine Mission kann ohne Verbindung zur Erde nicht ausgeführt werden.
 
Mit den besten Grüßen
Gertrud

Hallo Gertrud,

danke für die super Antwort! Die Artikel klingen echt fanszinierend! Beeindruckend, dass dort sogar Bedingungen vorherschen könnten bei denen Wasser stabil ist und vermutlich ein Gletscher existiert! Sogesehen klingt das nach einer der interessantesten Gegenden überhaupt.
Sind die Staubstürme denn direkt über der Oberfläche, oder fegen sie über die Tiefebene hinweg? Also mit anderen Worten, hätte man am Boden bessere Sicht und Funkmöglichkeiten, sodass man über ein bodengestütztes Relaissystem Kontakt halten könnte?

Hallo stillesWasser,

in dem Bericht von Herrn Martin Völker und Dr. Daniela Tirsch, vom Institut für Planetenforschung in Berlin, wird das Hellas  Planitia als eine erkennbare Wettermaschine auf dem Mars bezeichnet. Im südlichen Mars- Sommer werden in dem Becken oft regionale Sandstürme gebildet, die sich manchmal zu globalen Staubstürmen entwickeln, die dann fast die gesamte Oberfläche vom Mars bedecken.

Die Rover Spirit und Opportunity mußten einen globalen Staubsturm im Jahr 2007 überstehen.
Dazu der Bericht von Axel Orth aus dem Portal.
Staubstürme gefährden Opportunitys Überleben

Allerdings wurde auch im südlichen Marswinter von den Orbitern im Hellas Planitia ein Staubsturm beobachtet. Wahrscheinlich entstehen die Winde an den südlichen Hängen des Hellas Planitia. Die Windströmungen werden wohl ähnlich wie die terrestrischen Wolkenstraße verursacht. Anscheinend sind die Windgeschwindigkeiten auf dem Kamm des Falten-Grat  am höchsten. Der hohe Anteil der Staubteilchen in der Atmosphäre verursacht eine isolierende Wirkung, so das ein Abkühlen in der Nacht verhindert wird. Daher kann ein Sandsturm über einen längeren Zeitraum aktiv bleiben. In dem Bericht wird von dem Verschwinden der spiralförmigen Konvektionswalzen berichtet und es wurden dann Cirro-Cumulus-Wolken beobachtet. Die Wolkendecke hatte sich weiter nach Norden über den gesamten Nordosten von Hellas Planitia und der angrenzenden Umgebung ausgebreitet und abgedeckt.

Das Staubsturmereignis im Osten Hellas Planitia

Image Kredit: NASA, JPL, Malin Space Science

https://planetarygeomorphology.wordpress.com/2015/06/03/dust-storms-in-hellas-planitia-mars/

Nachtrag: den sehr gut erklärenden Beitrag von Redmoon aus dem Portal wollte ich noch hinzufügen:
Mars: Die diesjährige Staubsturmsaison hat begonnen

Da halte ich ein bodengestütztes Relaissystem leider auch für einen Kontakt nicht hilfreich. Es muß ja immer ein Orbiter für die Weitervermittlung der Daten zur Erde und zurück erreicht werden.

Mit den besten Grüßen
Gertrud

Hallo Gertrud,

vielen Dank für die vielen Infos und Links! Das ist echt ein verdammt interessantes Gebiet! Schade, dass man dort wohl nicht so schnell hin kommen wird!

Es gibt Neuigkeiten zur Frühgeschichte des Mars:

https://www.sciencedaily.com/releases/2016/03/160302132609.htm#citation_apa

http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature17171.html

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des CNRS ist die Tharsis-Region wohl deutlich später entstanden als bisher angenommen, nämlich erst vor 3,7-3 Mrd. Jahren. Ebenso scheint sich die bisherige Annahme, wonach es in der früheren Marsgeschichte zu einer Verschiebung der Rotationsachse gekommen sein soll, nicht zu bestätigen. Vielmehr soll die Tharsis-Eruption eine massive Verschiebung von Kruste und Mantel hervorgerufen haben (Zusammenhang zum fehlenden Magnetfeld?). Nach Ansicht der beteiligten Forscher ist es wohl kein Zufall, dass besagtes Ereignis just mit dem Vorhandensein flüssigen Wassers zusammenfällt.

Hallo Zyklotrop,

nach dem Bericht wurde die Neigung von der gigantischen vulkanischen Kuppel von Tharsis verursacht, die zunächst auf einer Breite von etwa 20 ° N vor über 3,7 Milliarden Jahre zu bilden begann. Die vulkanische Aktivität setzte sich über mehrere hundert Millionen Jahre fort. Sie bildete ein Plateau von mehr als 5.000 km im Durchmesser, mit einer Dicke von etwa 12 km und einer Masse von einer Milliarde Milliarden Tonnen (1 / 70th der Masse des Mondes). Diese Masse war so groß, dass es die Verschiebung der Mars -Kruste und -Mantel verursachte. Als Folge verlagerte sich der Tharsis Kuppel zum Äquator, das die neue Gleichgewichtslage entspricht. Vor dieser Neigung waren die Pole des Mars nicht an der gleichen Stelle,  wie sie es heute sind.
Im Jahr 2010 hatte Isamu Matsuyama (University of Arizona)  bereits ein geophysikalisches Modell verwendet, das zeigte, wenn die Tharsis Kuppel vom Mars entfernt wird, nimmt der Planet eine anderen Ausrichtung in Bezug auf seine Achse.

Quellen:
http://www2.cnrs.fr/en/2719.htm
http://www2.cnrs.fr/sites/en/fichier/pr_great_tilt_mars_web.pdf

Noch habe ich nicht alles gut durchgelesen
und kann zum Magnetfeld noch nichts finden.
Mit den besten Grüßen
Gertrud

Hallo Zusammen,

zum 10. Jahrestag des MRO im Orbit um den Mars wurde eine andere Ansicht von Gale-Krater aufgenommen.Die Ansichten zeigen einen anderen Teil des Gale Kraters in dem Curiosity die Landschaft erkundet.  Die Ansicht erstreckt sich über 1 km Breite bis zur Spitze im Norden. Die Aufnahme zeigt etwa die Hälfte der Bodenfläche eines kleinen Kraters im Gale -Krater. Die rätselhafte Anlagerung scheint aus dem Süden in den kleinen Krater herein gekommen zu sein. Die Lage des Standorts in diesem Bild ist 6,2 Grad südlicher Breite, 137,7 Grad östlicher Breite.

Credit: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA20167
Die Größen für Deskop:
http://hirise.lpl.arizona.edu/ESP_043961_1740




http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA20167

Der Standort von Curiosity am 16. November 2012 ist mit dem X  markiert.


Mit den besten Grüßen
Gertrud