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HSF-Komitee (Human Space Flight)

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eagl4

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1250 am: 01. Februar 2010, 11:08:47 »
Hallo bin Neu hier und zumindest über die Gerüchte über Einstellung der bemannten NASA Raumfahrt und ihrer Weiterleitung an die private, in den Kinderschuhen steckende, Raumfahrt mittelmäßig entstetzt...

Sollten die ganz schwarzmalenden Gerüchte bestätigt werden hört sich das für mich an als soll die NASA zu einer zweiten ESA werden. Viel Geld und tolle Projekte (zumindest für die Raumfahrtinteressierten), aber nichts was den Durchschnittssteuerzahler in irgend einer Art und Weise begeistern oder auch nur tangieren würde. Der erdnahe Orbit ist nunmal in der Öffentlichkeit eine Selbstverständlichkeit die niemanden begeistert sondern nur viel Geld kostet. Nicht mal die ISS hat die Popularität die sie verdient hat, sondern ist halt einfach selbstverständlich...
Dass sich bisher nur wenige Leute für eine Mondstation oder die Mars Flüge interessiert haben liegt meiner Meinung nach einfach daran das diese Projekte mit 2020 und 2035 einfach sehr weit weg erscheinen. Hätte man Constellation aber durchgezogen wäre die Begeisterung, umso näher die Termine gerückt wären, auch in der Bevölkerung mit Sicherheit sehr viel größer geworden und hätte durch geschickte Vermarktung auch sicher nur relativ geringen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht.
Die bemannte Raumfahrt lebt von begeisternden Projekten wie damals das Space Shuttle, ISS oder Constellation aber im Jahr 2020 wenn die ISS Geschichte ist werden wir mit 60 Jahre alten Sojus Kapseln im erdnahen Orbit dümpeln und kein Schwein wirds interessieren, zumindest als Worst Case Scenario...
Und wenn dann einer einen Mars Flug in Aussicht stellt (vielleicht auch ein privates Unternehmen) dürfen alle wieder von vorn anfangen und des ganze is dann wieder 30 Jahre hin... und interessiert damit auch wieder niemanden. Und gerade solche Absagen wie sie es in der Raumfahrt ständig gibt machen alle Dinge die in 30 Jahren stattfinden sollen völlig unglaubwürdig und damit wieder uninteressant. Für uns Raumfahrtinteressierte wird die NASA aber mit dem Mehr an Geld noch viel spannendes und tolles schaffen, so wirds aber immer schwieriger das dem Rest der Bevölkerung zu verklickern... Na ja heut Abend werden wirs wissen und die Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht reg ich mich ja umsonst auf ;)

HAL2.0

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1251 am: 01. Februar 2010, 11:12:31 »
I wo, das Abendland geht nicht unter. *kicher* Oft liest sich das hier aber so...*grummel*
Ich betrachte das ganz nüchtern und emotionslos:
-Das ultimative Ziel ist der Mars.
-Es ist übelst schwierig, dort zu leben (!), ganz besonders deshalb, weil dort kein Magnetfeld vor kosmischer Strahlung schützt, wie hier auf der Erde.
-Solange keiner dieses Problem löst, ist es völlig sinnlos, dorthin fliegen zu wollen.
(Sauerstoff, Wasser, Nahrung - das ginge ja noch. Aber die Strahlung würde einfach alles töten.)
---> Zuerst muß man eine Möglichkeit entwickeln, wie dieses Dilemma zu bewältigen wäre.
-Dann kann man sich eine Großrakete bauen, die alles nötige dort hinschaffen kann.
-Zu diesem Zeitpunkt werden die Erkenntnisse der ISS eingebracht werden können.

Hmm...wir wollen mit dem Kopf durch die Wand. Erstmal sollte man die Grundlagen beherrschen (Beispiel: das WRS auf der ISS läuft noch nicht rund. Warum ? Obwohl man sich darüber im klaren war, das Astronauten/Kosmonauten im Orbit Knochensubstanz abbauen, war es wohl unmöglich, daraus auf einen erhöhten Calciumgehalt im Urin zu schließen. Dieses vermehrte Calcium verstopft nun das System, und so wird das amerikanische Wasseraufbereitungssystem durch simple Gymnasialbiologie geblockt. Aber was solls - nun hat man es begriffen. NUN - und das ist nur eine der "Kleinigkeiten", die bei einem Marsflug nicht schiefgehen dürfen.)

--->Erstmal forschen, dann planen, dann fliegen. Wir sind eben noch nicht soweit für den Mars.

Constellation ? Die wären nie lebend zurückgekehrt vom Mars.

---> Das Wichtigste ist die ISS !
Und Geduld...
HAL

eagl4

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1252 am: 01. Februar 2010, 11:21:24 »
@ HAL2.0

.. du hast in gewisser Weise  schon Recht. Aber hätten sie das Apollo Programm Mitte der 60er abgesagt hätten auch viele gesagt die wären ja eh nicht lebend zurückgekommen..
Außerdem geht es nicht nur um den Mars sondern um eine NASA ohne eigenes bemanntes Raumfahrtsystem bis mind. 2020-25 oder länger

und an alle...

ich wollte damit nicht Mond und Mars Flug vergleichen... ich bin mir über den gewaltigen Zuwachs an Problemen bei einem Mars Flug durchaus bewusst. Ich wollte nur die Einstellung in Bezug auf ein in den 50ern noch gänzlich unmöglich erscheinendes Unterfangen wie Apollo vergleichen... .

Offline Ruhri

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1253 am: 01. Februar 2010, 11:32:52 »
Das ist aber nicht ganz richtig! Auch nach Stilllegung der Shuttles wird es ein bemanntes Programm der NASA geben, vergleichbar mit dem der ESA, die nun einmal auch kein eigenes Raumfahrzeug besitzt. Falls man nun diesen Weg geht und auf kommerzielle Crewtransporte setzt, läuft das letztlich darauf hinaus, von dem einen oder auch dem anderen Anbieter zum Festpreis ein System zu kaufen. Starten würde es dann immer noch die NASA. Mit anderen Worten: So arg groß wäre der Unterschied nun auch wieder nicht.

Kommerzielle Raumfahrt kann aber natürlich heißen, dass eine Firma ihre eigenen Astronauten ins All schickt oder Kapseln an eine ausländische Agentur verkauft, vorausgesetzt, die NASA unterbindet dies nicht von vornherein per Vertrag.

Übrigens: Die Sojus-Kapsel wurde immer wieder weiterentwickelt und wird jedes Mal fast völlig neu gebaut. Die Flugzelle der Shuttles ist dagegen schon viele Jahre alt. Vieles am Shuttle kommt natürlich immer mal wieder frisch aus der Fabrik. So etwas darf man dann durchaus unter dem Aspekt der Kosten betrachten, aber man muss es natürlich auch unter dem der Fähigkeiten tun.

Berliner

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1254 am: 01. Februar 2010, 11:37:19 »
@ HAL 2.0

Du hat sicher recht, wenn Du auf die grundlegenden Probleme beim Langzeitaufenthalt im All oder auf dem Mars hinweist.

Ich habe mich selbst in früheren Beiträgen darüber aufgeregt, wie unfassbar es ist, dass das funkelnagelneue Water Recovery System (WRS) der ISS jetzt schon seit Herbst kaputt ist. Und das nach 50 Jahren Weltraumforschung. Wenn so etwas auf einem Mars-Raumschiff passiert, sind die Leute tot. Was für eine Ineffizienz. Ich bin gespannt, was passiert, wenn in Zukunft das Shuttle nicht mehr Tonnenweise Wasser zur ISS schleppt.

Aber wo will man anfangen ? Wann will man anfangen ? Wir drehen uns doch im Kreis. Ohne konkretes Ziel entsteht auch keine Motivation. Ohne Motivation keine Problemlösung, z.B. gegen Strahlung und Knochenabbau. Ohne Problemlösung werden wiederum keine Ziele gesetzt. In diesem Teufelskreis befindet sich die bemannte Raumfahrt bereits seit Jahrzehnten. Wir können in 20 Jahren hier wieder als alte Männer zusammen sein, und werden dann die gleichen Diskussionen führen, wie heute.

Ich verstehe, dass Du Dich damit zufrieden gibst, endlos in 350 km Entfernung die Erde zu umkreisen, bis die ISS auseinanderfällt. Ich verstehe unter echter Raumfahrt etwas ganz anderes. So verschieden sind eben die Ansichten.

eagl4

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1255 am: 01. Februar 2010, 11:38:50 »
Klar ist die Sojus Kapsel nicht mehr die gleiche wie vor 50 Jahren... ich bin auch ein grosser Fan der Sojus Raumschiffe aber der Eindruck für die Bevölkerung wird der eines 60 Jahre alten Raumschiffs im erdnahen Orbit sein...

HAL2.0

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1256 am: 01. Februar 2010, 11:46:45 »
Hmm... also Apollo war ja eh einfach im Vergleich. Die paar Tage...
Zum Mars hin muß ein regeneratives Umweltkontrollsys zuverlässig funktionieren, und nicht nur das. Siehe Strahlung, siehe oben.

Und die Lücke im bemannten amerikanischen Raumflug ist auch nur halb so tragisch: für den LEO zur ISS kauft man sich halt bei den Russen ein.
Dann fliegen eben Amerikaner, Euros und Japaner mit den Russen mit. Na und ? Wenn das Taxi zum Zielort meiner Wahl fährt, interessiert mich doch dessen Farbe nicht. Der Fahrer kann fahren, das Taxi ebenso - pfft, passt doch.
Ich verstehe immer noch nicht die ganze Aufregung !

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1257 am: 01. Februar 2010, 11:47:39 »

[...]

 Ich bin gespannt, was passiert, wenn in Zukunft das Shuttle nicht mehr Tonnenweise Wasser zur ISS schleppt.

Verzage nicht, denn es gibt doch noch das ATV! :)

Zitat
Aber wo will man anfangen ? Wann will man anfangen ? Wir drehen uns doch im Kreis. Ohne konkretes Ziel entsteht auch keine Motivation. Ohne Motivation keine Problemlösung, z.B. gegen Strahlung und Knochenabbau. Ohne Problemlösung werden wiederum keine Ziele gesetzt. In diesem Teufelskreis befindet sich die bemannte Raumfahrt bereits seit Jahrzehnten. Wir können in 20 Jahren hier wieder als alte Männer zusammen sein, und werden dann die gleichen Diskussionen führen, wie heute.

Ich verstehe, dass Du Dich damit zufrieden gibst, endlos in 350 km Entfernung die Erde zu umkreisen, bis die ISS auseinanderfällt. Ich verstehe unter echter Raumfahrt etwas ganz anderes. So verschieden sind eben die Ansichten.

Medizinische Forschung wird schon heute auf der ISS betrieben, und beim Knochenabbau hofft man auch auf Lösungen gegen ganz irdische Osteoporose. (Gegner der bemannten Raumfahrt führen natürlich an, dass diese Forschung völlig überflüssig wäre, würde man die Astronauten auf dem Boden lassen.)

Der Hurra-Stil, immer neue spektakuläre Ziele erreichen zu wollen, führt aber meines Erachtens zu überhaupt nichts. Man darf nicht immer nur zagen und zaudern, aber gründlich darüber nachdenken sollte man schon. Ganz langsam, Schritt für Schritt...

Klar ist die Sojus Kapsel nicht mehr die gleiche wie vor 50 Jahren... ich bin auch ein grosser Fan der Sojus Raumschiffe aber der Eindruck für die Bevölkerung wird der eines 60 Jahre alten Raumschiffs im erdnahen Orbit sein...

Ich verstehe, was du meinst, aber der berühmte "gesunde Menschenverstand" hilft leider bei der Weltraumfahrt nicht wirklich weiter.

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1258 am: 01. Februar 2010, 11:58:15 »
Hmm... also Apollo war ja eh einfach im Vergleich. Die paar Tage...
Zum Mars hin muß ein regeneratives Umweltkontrollsys zuverlässig funktionieren, und nicht nur das. Siehe Strahlung, siehe oben.

Ich fürchte, dass sich das viele gar nicht richtig klarmachen. Apollo war im Grunde zu schwer und aufwändig für LEO-Expeditionen (Skylab 2-4 und ASTP) und am Rande seiner Leistungsfähigkeit für den "simplen" Mondflug.

Zitat
Und die Lücke im bemannten amerikanischen Raumflug ist auch nur halb so tragisch: für den LEO zur ISS kauft man sich halt bei den Russen ein.
Dann fliegen eben Amerikaner, Euros und Japaner mit den Russen mit. Na und ? Wenn das Taxi zum Zielort meiner Wahl fährt, interessiert mich doch dessen Farbe nicht. Der Fahrer kann fahren, das Taxi ebenso - pfft, passt doch.
Ich verstehe immer noch nicht die ganze Aufregung !

Bei den Amerikanern wäre es noch das gekränkte Ego, aber die meisten hier dürften doch Deutsche sein!? Wahrscheinlich spielt einem der oben bereits erwähnte "gesunde Menschenverstand" einen üblen Streich - es muss immer weiter vorwärts gehen. (Dieselbe Denke lässt aber auch viele an der Echtheit der Mondlandungen zweifeln, denn was damals möglich war, müsste heute viel leichter gehen.)

In Wirklichkeit hat die Menschheit raumfahrttechnisch viel erreicht. Zum Beispiel weiß man heute, dass man ein Space Shuttle zu der damaligen Zeit nicht mit all den gewünschten Fähigkeiten kostengünstig bauen und betreiben konnte. Irgendwann wird es vielleicht wieder etwas ähnliches geben.

Viele Fehler, die die Russen bei der Mir gemacht haben, konnten bei der ISS vermieden werden, und die Fehler bei der ISS werden bei einer möglichen zukünftigen Station (oder einem interplanetarischem Expeditionsraumschiff) vermieden werden können.

Der Fortschritt ist also durchaus erkennbar.

*

Offline vostei

  • *****
  • 864
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1259 am: 01. Februar 2010, 11:59:03 »
Der Mond rückt dennoch in die Ferne und ich überlebe nochmal 40 Jahre LEO nicht -  :) *auf mein Alter schiel*

*soifz*
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

Berliner

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1260 am: 01. Februar 2010, 12:04:01 »

Man darf nicht immer nur zagen und zaudern, aber gründlich darüber nachdenken sollte man schon. Ganz langsam, Schritt für Schritt...

Wir treten jetzt seit bald 40 Jahren auf der Stelle. Ein "Schritt für Schritt" kann ich nicht erkennen. Man kann sich die Fakten auch nicht so schönrechnen, wie es hier manche tun. Auf der anderen Seite, die "Generation LEO" hat auch nie etwas anderes kennen gelernt. Wie sollen die LEO-Anhänger auch wissen, dass es ein Universum jenseits von 350 km Entfernung von der Erde gibt.

Vielleicht sollte man das Forum "Bemannte Raumfahrt" in Zukunft auch zweiteilen, in die Rubriken "Leo" und "Deep Space". Ich glaube, die beiden Seiten haben sich nicht mehr viel zu sagen.

Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1261 am: 01. Februar 2010, 12:28:28 »
Hallo

Auf http://www.spaceflightnow.com/  gibt es eine neue Ausgabe von Miles o Brien "This week in space". Dort gibt es ein Interview mit einem Lockhead Martin Manager. Die sollten die Orion Kapsel bauen. He is not amused.

lg

Günter
Folge dem Leitstern!

HAL2.0

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1262 am: 01. Februar 2010, 12:37:45 »
Och Menno...es gibt keinen Stillstand, sondern die Mir und deren mächtigen Nachfolger, die ISS. Dort forscht man jetzt, damit man in Zukunft irgendwann mal zum Mars kommt.
Das obige Beispiel mit dem Wasserrecycling sollte doch klargestellt haben, das man zwar ganz nette Dinge auf Papier bringen, aber eben nicht so leicht umsetzen kann. Genau das ist eben Forschung.
Wenn das alles mal gut klappt, ja dann kann man mal weiter fliegen.
Nicht ganz so ernst: "Raumschiff Enterprise" war ja echt cool anzusehen. Aber soweit ist es nunmal noch nicht.

Geduld ! HAL

@vostei: Ich kenne dein Alter nicht, bin aber selbst der Überzeugung, das es etwas knapp wird, sowas noch zu erleben. Also für mich. Und ich bewege mich in den Dreissigern. ;)

Berliner

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1263 am: 01. Februar 2010, 12:44:20 »
Auf http://www.spaceflightnow.com/  gibt es eine neue Ausgabe von Miles o Brien "This week in space". Dort gibt es ein Interview mit einem Lockhead Martin Manager. Die sollten die Orion Kapsel bauen. He is not amused.

Den Kommentar habe ich auch gesehen. Ich finde die Reihe von Miles o Brien. ohnehin witzig und unterhaltsam. ("Ich bin nicht Chief O´Brian")

Ich bin mal gespannt, welche Schadensersatzforderungen da noch auf die NASA zukommen.

HAL2.0

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1264 am: 01. Februar 2010, 12:52:52 »
@Berliner:
*lach* Unser geliebter Transporterchief....
einsilbig, zuverlässig, troi (ups...treu).

Tschuldigung, aber ich find diese Namensgleichheit auch schon immer witzig.

Ein' hab ich noch:
Miles, deine Locken rocken.  ;D

websquid

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1265 am: 01. Februar 2010, 15:23:57 »
Moin
Deep Space und LEO wollen hier einige trennen, weil sie glauben, dass beide nichts miteinander zu tun haben - Irrtum! HAL hat schon recht, wenn er sagt, dass ISS-Forschung usw nötig sind, um Deep Space Missionen vorzubereiten und zu entwickeln. Solange nicht mal auf der ISS die Systeme vernünftig funktionieren, kann man Deep Space vergessen.

Was das Risiko betrifft - Apollo war ein Risiko für die Astronauten, Constellation wäre eines, Raumfahrt ist immer ein Risiko. Die Frage dabei ist aber, welches Risiko sind wir bereit zu tolerieren?

Bei Apollo war Raumfahrt noch was neues, man war im Kalten Krieg, also hat man keine Probleme damit gehabt, große Risiken einzugehen (die Rede des Präsidenten zum Tod der Apollo 11 Besatzung war schon fertig geschrieben. Heute würde die Öffentlichkeit auf ähnliche Verluste wohl anders riskieren - statt konsequenter Programmfortführung wäre Schluss, weil die meisten diese Risiken nicht eingehen wollen.

Darum meine Frage an jeden Deep Space Enthusiasten:
Seid ihr bereit, zu riskieren, dass Astronauten sterben, weil ihr LEO Forschung ablehnt?

mfg websquid

Araya

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1266 am: 01. Februar 2010, 15:49:55 »
websquid, ohne Risiko wird man nie etwas erreichen und ich denke das die Astronauten bereit sind Risiken zu tragen, wen es sie dafür in den Weltraum und an Orte bringt wo noch nie ein Mensch zu vor gewesen ist. Ich bin mir sicher, dass kein NASA Astronaut kneifen wird wenn man ihn das Angebot macht  zum Mond und darüber hinaus zu fliegen,  auch bei einen Risiko von 10% das er dies nicht überleben wird. Diese Männer und Frauen sind nämlich nicht Astronauten geworden um sich das Weltraum von der Erde aus  an anzusehen oder weil es so sicher ist, auf einer Rakete in den Weltraum geschossen zu werden,  wer das denkt der irrt gewaltig.  

Ohne Opfer gibt es eben keinen Preis in dieser Branche, aber die Männer und Frauen die dies tuchen machen dies in dem Bewusstsein das es sei kann das sie eben  sterben. Ein Soldat der in den Irak geht ist sich auch dessen Bewusst das er sterben könnte und zwar noch dazu für nichts und wieder nichts. Ein Air Force Pilot lebt auch mit den Risiko eines Tages bei einen Umfall den Tod zu finden,  ein Astronaut dagegen kann wenigstens für das sein Leben geben an das er glaubt und in Dienste der Menschheit. Astronaut zu sein bedeutet nicht Busfahrer zu sein,  es ist ein Extrem Job und keiner Macht dies wegen des Geldes oder aus Zwang,  es ist ein Beruf den man aus Leidenschaft ergreift.


Wie weit die Begeisterung mancher Leute z.b geht, kann man schon daran sehen dass die NASA Bewerbungen von Leuten bekommt, die sich ohne Rückflugticket zum Mond oder Mars begeben wollen also mit einer Garantie von 100% den Tod zu finden.  


Jeder Mensch trägt Risiken und jeder stirbt einmal, so wenigstens kann man in Dienst einer größeren Sache sterben. Man geht ja auch über die Straße oder nach Draußen obgleich man ja sterben könnte, man kann auch an einen Glaswasser ertrinken in den eigene Fier Wenden, soll man nun kein etwa Wasser mehr in den Mund nehmen? ;)

Darum meine Frage an jeden Deep Space Enthusiasten:
Seid ihr bereit, zu riskieren, dass Astronauten sterben, weil ihr LEO Forschung ablehnt?

Das ist eine Entscheidung die die Menschen treffen sollten die es betrifft, ich bin mir aber sicher das diese Leute bereit sind die Risiken zu tragen.

HAL2.0

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1267 am: 01. Februar 2010, 15:53:18 »
`@websquid: Da denkt ja schon wieder wer - das nimmt ja bald epidemische Ausmaße an.
Meine Antwort: nein, keiner soll sein Leben riskieren.
Witzigerweise scheint hier ein Spruch zu greifen, den ich von einer mir bekannten Musikerin gelernt habe:
"Üben, üben, üben."

Hi Silke, HAL

Araya

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1268 am: 01. Februar 2010, 15:57:07 »
`@websquid: Da denkt ja schon wieder wer - das nimmt ja bald epidemische Ausmaße an.
Meine Antwort: nein, keiner soll sein Leben riskieren.
Witzigerweise scheint hier ein Spruch zu greifen, den ich von einer mir bekannten Musikerin gelernt habe:
"Üben, üben, üben."

Hi Silke, HAL

Absolute Sicherheit ist eine Mathematische Unmöglichkeit, wie willst du die Mathematik umgehen? Etwa durch betten?  Risiko ist darüber hinaus relativ jeder ist bereit unterschiedlich viel Risiko zu tragen, einige mehr einige weniger , einige vermeintlich gar nichts und andere wiederum sind bereit gar für ihre Ziele den sicheren Tod in Kauf zu nehmen.

Offline Hiegus

  • ***
  • 127
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1269 am: 01. Februar 2010, 16:02:16 »
@araya

Raumfahrt ist kein Krieg!!! (oder ein kriegsähnlicher Zustand :) )
Ein Vergleich mit einem Krieg, dem tausende Menschenleben zum Opfer gefallen sind ist völlig daneben und unterste Schublade!   sorry

Zitat
Jeder Mensch trägt Risiken und jeder stirbt einmal, so wenigstens kann man in Dienst einer größeren Sache sterben
So haben die Nazis auch argumentiert!!! Ich entschuldige mich für meine Entrüstung, aber solche Gedanken haben hier nichts zu suchen!

Raumfahrt ist Forschung an einem extremen Ort. Und da geht Sicherheit vor!

Bis dann,
Hiegus
"Ich glaube noch immer mit voller Innbrunst und Überzeugung an das Unternehmen." HAL 9000

websquid

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1270 am: 01. Februar 2010, 16:05:59 »
websquid, ohne Risiko wird man nie etwas erreichen und ich denke das die Astronauten bereit sind Risiken zu tragen, wen es sie dafür in den Weltraum und an Orte bringt wo noch nie ein Mensch zu vor gewesen ist.

Ich meinte auch nicht die Astronauten und absolute Sicherheit fordere ich auch nicht.

Raumfahrt ist von der Öffentlichkeit abhängig - die Frage die ich mir bei so etwas stelle, ist, welches Risiko der Öffentlichkeit vermittelbar ist.

@hiegus: wenn Raumfahrt Teil des Krieges ist, wie bei Apollo im kalten Krieg, haben wir eine Situation, wo Tote vermittelbar sind

Meine Frage an die "Deep Space Enthusiasten" war dahingehend gemeint, ob sie es schlecht finden, wenn wir im LEO bleiben, bis wir Erkenntnisse haben, die Deep Space sicherer machen, oder ob sie ISS usw schlicht ablehnen

mfg websquid

tonthomas

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1271 am: 01. Februar 2010, 16:06:09 »
...Meine Antwort: nein, keiner soll sein Leben riskieren. Witzigerweise scheint hier ein Spruch zu greifen, den ich von einer mir bekannten Musikerin gelernt habe: "Üben, üben, üben."...
Absolute Sicherheit ist eine Mathematische Unmöglichkeit...jeder ist bereit unterschiedlich viel Risiko zu tragen, einige mehr einige weniger ...
Womit wir zu einer sinnigen Definition gekommen sind, was Leben bedeutet: Es zu riskieren  ;)

Gruß   Thomas

Araya

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1272 am: 01. Februar 2010, 16:09:03 »
@araya

Raumfahrt ist kein Krieg!!! (oder ein kriegsähnlicher Zustand :) )
Ein Vergleich mit einem Krieg, dem tausende Menschenleben zum Opfer gefallen sind ist völlig daneben und unterste Schublade!   sorry

Zitat
Jeder Mensch trägt Risiken und jeder stirbt einmal, so wenigstens kann man in Dienst einer größeren Sache sterben
So haben die Nazis auch argumentiert!!! Ich entschuldige mich für meine Entrüstung, aber solche Gedanken haben hier nichts zu suchen!

Raumfahrt ist Forschung an einem extremen Ort. Und da geht Sicherheit vor!

Bis dann,
Hiegus


Sorry aber dann hast du es nicht verstanden auf was ich hinaus wollte oder du wolltest es einfach nicht verstehen. Es ging ums sterben bzw. um das Risiko zu sterben und darum was Sinn hat und was nicht der Krieg war das negativ Beispiel. Der Beruf des Soldaten ist genauso wie jeder anderer Beruf ein Beruf nur eines mit sehr viel Risiko und selbiges gilt für den Beruf des Astronauten nur mit dem Unterschied das letztere einen eine höheren Sin gibt.

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1273 am: 01. Februar 2010, 16:11:32 »
Absolute Sicherheit ist eine Mathematische Unmöglichkeit, wie willst du die Mathematik umgehen? Etwa durch betten?  Risiko ist darüber hinaus relativ jeder ist bereit unterschiedlich viel Risiko zu tragen, einige mehr einige weniger , einige vermeintlich gar nichts und andere wiederum sind bereit gar für ihre Ziele den sicheren Tod in Kauf zu nehmen.

Das stimmt, und es stellt sich auch keineswegs die Frage, ob irgendwann ein Unfall mit tödlichem Ausgang bei einer Weltraummission kommen wird, sondern wann dies geschehen wird. Irgendwann wird es vermutlich sogar zu der gräßlichen Situation kommen, dass man von der Erde aus Stunden oder Tage mit Astronauten kommunizieren kann, die unter keinen Umständen mehr lebend heim kommen werden.

Wie die Unfälle mit den Space Shuttles gezeigt haben, ist selbst der niedrige Erdorbit ein gefährlicher Ort. Wenn die Menschheit Raumfahrer fortschickt, sollte man sich zumindest einigermaßen sicher sein, dass sie heil nach Hause kommen werden. Die Länder wie USA oder auch Russland, die sich bemannte Raumfahrt so eben mit Mühe und Not leisten können, reagieren sehr schlecht auf Unfälle. Wir haben das doch schon alles erlebt, wie monate- oder sogar jahrelang der Betrieb zum Stehen kommt. Hilfreich ist so etwas für die Raumfahrt dann auch nur bedingt. Sicher, man lernt daraus, aber es ist immer ein extrem schmerzhafter Einschnitt.

Offline Hiegus

  • ***
  • 127
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #1274 am: 01. Februar 2010, 16:17:10 »
Zitat
Der Beruf des Soldaten ist genauso wie jeder anderer Beruf ein Beruf nur eines mit sehr viel Risiko und selbiges gilt für den Beruf des Astronauten nur mit dem Unterschied das letztere einen eine höheren Sin gibt.

Humbug.... Tod ist Tod! Wenn Menschen, insbesondere Politiker, einem Tod einen Sinn geben wollen muss man immer vorsichtig sein. Dem Toten ist es egal ober er nun sinnvoll oder unsinnig gestorben ist. Wenn man dem Tod einen Sinn unterestellt will man meistens den Tod für seine eigenen Zwecke instrumentalisieren .
"Ich glaube noch immer mit voller Innbrunst und Überzeugung an das Unternehmen." HAL 9000