Die Kosten für die Constellation-Architektur sind explodiert und nicht mehr tragbar. Schätzungen gehen bis 230 Milliarden Dollar, die Ares I alleine kostet an die 14 Milliarden und die Kosten rechtfertigen den Nutzen nicht.
Das HSF wird Präsident Obama mehrere Optionen vorlegen, unter anderem auch eine Fortführung von Constellation, was jedoch zu einer Verzögerung der ersten Mondlandung bis 2028 oder später führen könnte, sollte die NASA nicht mehr Geld bekommen. Da mehr Geld für die NASA unrealistisch ist, muss man das Programm ändern. Hier gibt es mehrere Optionen:
1. Abschaffung der Ares I, Entwicklung eines HLV welches sowohl Crew als auch Fracht startet. Hier gibt es wiederum konkurrierende Entwürfe, von einem In-Line Träger wie DIRECT bis zum Shuttle-C.
2. Austausch der Ares I durch ein EELV, wahrscheinlich Delta IV Heavy.
Dazu kommt noch eine generelle Richtungsänderung. Bei der Mondbasis alleine wird es nicht bleiben. Das HSF will Obama mehrere Optionen vorlegen, von einzelnen Mondtrips, über eine Mondbasis, über ein "flexibles Programm" mit Endziel Mars, bis zu einem direkten Marsprogramm selbst.
Ich denke man wird die Entwicklung der Ares I stoppen, ein HLV bauen und dann "flexibel" sein. Bestehende Verträge werden aber erfüllt werden, also Orion, der 5-Segment Feststoffbooster und das J2-X werden wohl entwickelt. Das flexible Programm hört sich attraktiv an, weil immer was neues folgen würde (Depots, Asteroiden, Lagrange-Punkte, Marsmonde, Flybys), aber der NASA würde wieder ein klares Ziel fehlen. Aber naja, solange ein flexibles Programm zu Treibstoffdepots im Orbit und Flügen zu den Asteroiden führt sollte man nicht meckern. Ist immer noch besser als alles, was die NASA in den dreißig Jahren nach Apollo bemannt gemacht hat.
Was mich wundert ist das manche Verfechter des flexiblen Programms auch bemannte Vorbeiflüge an Planeten vorschlagen, sozusagen als Vorstufe für eine Landung auf z.B. den Marsmonden und dann auf dem Mars selbst. Warum Flybys in der heutigen Zeit? Was hat das für einen Sinn? Ein PR-Stunt, um z.B. ein Foto von einem Astronauten zu produzieren, der gerade vor seinem Raumfahrzeug mit Venus oder Mars im Hintergrund schwebt? Würde dass die Öffentlichkeit interessieren? Wissenschaftlich sind Flybys nämlich Quatsch. In den sechzigern hätte sowas ja noch Sinn gemacht aber heute? Da schickt man besser Raumsonden.