Ich weiss jetzt schon, dass mich der eine oder andere schief anschauen wird für das Folgende, da es sich auf Annahmen aus der String-Theorie (von mir aus auch -Philosophie) stützt, derer Probleme ich mir sehr wohl bewusst bin, ich aber bis heute keinen wissenschaftlichen Grund kenne ihren Ansatz nicht in Betracht ziehen zu können. Daher sei mir das Gedankenspiel gegönnt:
Die ST kennt zwei möchliche Ansätze die 10-Dimensionalität zu "verpacken", wobei eine von winzig klein aufgerollten ausgeht, die andere von ganz normalen Ausmaßen, in welcher unsere 3+1D Welt als Subset gebildet durch eine Brane dargestellt wird. Keine der beiden Ansätze kann bislang als Favorit gewertet werden, und letzteren werde ich folgend zu Grunde legen, um eine weitere mögliche Quelle dunkler Materie in den Raum zu werfen.
Eine weitere Annahme der ST ist es, dass Strings in offenem und geschlossenem Zustand existieren, wobei die offenen mit mindestens einem Ende an einer Brane "haften". Als möglicherweise geschlossen gelten bisher nur die Strings, die das sog. Graviton bilden, also den Mittler der Gravitation.
Nimmt man nun an, dass sämtliche Materie und Kräfte mit Ausnahme der Gravitation an unsere 3-Brane fest gekoppelt sind, und dass diese Brane eine beliebige Lage und Form in dem höherdimensionalen "Superraum" haben kann, so kann man weiterhin folgendes Annehmen:
Eine Gravitationsquelle erzeugt ungebundene Graviton-Strings, welche als einzige auch den Raum ausserhalb unserer 3-Brane passieren können, d.h. diese verlassen aber auch wieder eintreten. Bei geeigneter Form der Brane kann es folglich zu einem Effekt einer virtuellen Gravitationsquelle kommen, dadurch dass ein Graviton an völlig anderer Stelle unserer Brane erzeugt wurde, aber durch Deformation dieser Lichtjahre entfernt diese noch einmal kreuzt, oder gar mehrfach.
Nimmt man zudem an, dass die Wirkung des Gravitons ähnlich der eines Schwimmers im Wasser ist, nämlich dass umgebene Masse einen Impuls entgegen seines Richtungsvektors erhält, ist es zudem wahrscheinlich dass ein Graviton nicht mit "voller Kraft" wirkt, sondern eben nur mit dem vektoriellen Anteil innerhalb unserer Brane.
Die Kernaussage der Überlegung ist also: Dunkle Materie ist nichts weiter als die uns bekannte Materie, die aber über (großräumige) Krümmung unserer Brane mehrfach und an scheinbar unabhängigen Stellen auswirkungen hat. Daraus ergäbe sich ein sehr komplexes Bild eines selbst-interagierenden Universums, dass seine Struktur durch sich selbst erhält, und es ist eine wie ich finde gute Idee zur Erklärung der "Dunkelheit" dieser virtuellen Materie.
Ebenfalls könnte man dieses Bild als Basis dafür nehmen, um zu erklären warum die Gravitation gemessen an den anderen Kräften derart schwach ausfällt - ihre Kraft verteilt sich eben nicht nur auf 3, sondern bis zu 10 Dimensionen.
Einen solchen Effekt zu beobachten dürfte jedoch beliebig schwierig werden, da man zum einen eine
sehr massive Änderung der Gravitationsverhältnisse in einem beobachtbaren Teil des Universums benötigte, und darüber hinaus einen weiteren beobachtbaren Bereich in dem sich diese Änderung nachvollziehen ließe, obwohl die Bereiche zu weit voneinander entfernt erscheinen damit dies aus 3-dimensionaler Sicht möglich wäre. Eine solche Beobachtung ist fürchte ich kaum zu leisten.
Darüber hinaus lässt das zu Grunde gelegte "Superspace"-Bild eine Möglichkeit zu, die dieses Bild noch weiter verkompliziert: Es ist durchaus möglich in diesem Modell weitere Branes neben "unserer" hinzuzudenken, in denen ebenfalls Gravitationsemitter existieren könnten, und die möglicherweise nah genug bei uns sind um ebenfalls die oben beschriebene Wirkung zu erzielen.
Sicher ist, dass es irgendetwas strukturbildendes gibt, und ich finde die Idee der Selbstinteraktion bzw. virtueller Materie nach o.g. Art durchaus denkbar, wenn auch in wissenschaftlichen Rahmen auf zu vagem Grund. Aber wer hätte schon vor ein paar hundert Jahren ernsthaft in Erwägung gezogen, dass die Erde eine Kugel sei