Dunkle Materie

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Elatan

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #100 am: 24. Januar 2011, 17:29:20 »
Wird doch teilweise sogar so angenommen bzw. beobachet. Allerdings nicht ganz so exotisch. Ein kleiner Teil der dunklen Materie soll doch aus MACHOs bestehen, also Massive Astrophysical Compact Halo Objects (frei übersetzt: Kompakte und massive astrophysikalische Halo-Objekte). Damit gemeint sind braune oder schwarze Zwerge. Die sieht man halt nicht (oder nur schwer), aber sie wechselwirken ganz normal mit der sichtbaren Materie. Wurde teils durch den Gravitationslinsen-Effekt nachgewiesen.
Kann aber wie gesagt nur einen kleinen Teil der Masse der dunklen Materie ausmachen...

Bei Fehler bitte korrigieren, größtenteil hier abgeschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/MACHO ;)

Re: Dunkle Materie
« Antwort #101 am: 24. Januar 2011, 18:19:30 »
Ja Machos machen möglicherweise einen kleinen Teil der dunklen Materie aus.
Es wird doch aber behauptet dass Dunkle Materie sich kurz nach dem Urknall als erstes zu Verdichtungen zusammengeballt hat.
Damit das so wäre müßte man annehmen, dass die dunklen Teilchen sich garvitativ stärker anziehen als Materieteilchen untereinander. was zur Folge hat, dass sich viel leichter dunkle Sterne bilden sollten als normale Sterne.
Wenn jetzt aber rund 5 mal mehr Dunkle Materie da ist, so müßte es im Galaxienzentrum der Milchstraße zu den 20% normalen Sternen noch 80% zusätzliche dunkle Sterne geben, die dann dort mit normalen Sternen gravitativ wechselwirken würden.
Und sowas beobachtet man aber nicht.

Gruß
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn wissen ist begrenzt." Albert Einstein

"Es ist Alles möglich im Universum, Hauptsache es ist genügend unvernünftig." Nils Bohr

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #102 am: 24. Januar 2011, 18:56:05 »
Auszug aus dem Buch "Kosmologische Strukturenbildung":


Zitat
"Mit der Verdichtung und Erwärmung des Gases steigt auch sein innerer Druck, der früher oder später schließlich der Gravitation Einhalt gebietet. Der Kollaps des Gases gerät ins Stocken, ganz wie im Fall der Dunklen Materie.

[...]

Im Gegensatz zur Dunkle Materie kann das Wasserstoffgas in dieser Situation einen Joker ziehen und sich eines simplen Mechanismus bedienen: Es kann kühlen!"


Ich suche mal weiter nach der Stelle wo das Szenario für die Dunkle Materie beschrieben wurde, dass muss ich beim überfolgen übersehen haben. Aber diese Stelle drückt ja auch aus, warum es (nach dieser Theorie) keine Sterne aus Dunkler Materie geben kann/gibt. Sie kann aufgrund des eigenen inneren Drucks, Eigenbewegung der Teilchen, ab einem gewissen Zeitpunkt nicht weiter kollabieren/sich verdichten.


Nachtrag: 

Hab die Stelle gefunden, ist aber inhaltlich quasi das gleiche:

Zitat
"[!] In baryonischen Gasen und Dunkler Materie gilt:

Temperatur = ungeordnete Bewegung der Teilchen.
Diese ungeordnete Bewegung der Teilchen erzeugt einen inneren Druck, der sich einem Kollaps entgegenstellt."

[...]
"Angetrieben von ihrer Eigengravitation schreitet der Kollaps der überdichten Region voran, während gleichzeitig Dichte und Druck steigen. Das geht so lange, bis der interne Druck dem Kollaps der Wolke Einhalt gebietet. Es stellt sich ein stabiles Gleichgewicht ein. [...] Solche Objekte heißen in der Astronomie Halos, Dunkle Materie Halos oder am häufigsten Dunkle Halos."

Re: Dunkle Materie
« Antwort #103 am: 24. Januar 2011, 21:36:18 »
Aber wieso sollten Teilchen aus Dunkler Materie heiß sein und sich schnell bewegen?
Die Dunkle Materie hat seit dem Urknall eben so lange expandiert wie die normale Materie. Und die normale Materie hat eine Temperatur von 2,7K und das obwohl es Sterne gibt die Strahlung aussenden.
Dunkle Materie sollte also sogar noch kälter werden als normale Materie und damit viel leichter zu dunklen Sternen kollabieren als normale Materie. Denn DM wird ja nicht von Strahlung erwärmt weil sie nicht mit ihr wechselwirkt.

LG René
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Re: Dunkle Materie
« Antwort #104 am: 25. Januar 2011, 05:54:29 »
Zitat
Und die normale Materie hat eine Temperatur von 2,7K und das obwohl es Sterne gibt die Strahlung aussenden.

Aha. Alle? Ich glaub irgendwie Sterne sind verdammt heiß :)

Die Temperatur von Stoffen (Gas?) erhöht sich doch, wenn es zusammengedrückt wird, bzw hier, wenn es aufgrund der Gravitation zusammengezogen wird, oder?


Zitat
Denn DM wird ja nicht von Strahlung erwärmt weil sie nicht mit ihr wechselwirkt.

Und sie kann damit auch nicht sich selbst quasi abkühlen, dass ist ja der springende Punkt an der Sache. Dunkle Materie verdichtet sich ja durchaus, bis zu einem gewissen Punkt und ab da ist schlichtweg Schluss.

Re: Dunkle Materie
« Antwort #105 am: 25. Januar 2011, 09:58:33 »
Warum sollte das Gas nicht immer weiter abkühlen?
Erstens müßte die dunkle Materie, seit dem Urknall, auf ebenfalls 2,7K abgekühlt worden sein.
Einfach nur wegen der Langen Expansion des Alls.
Außerdem können Gase auch durch Reibung oder Kollisionen Energie verlieren.
Ich versuchs mal zu erklären.
Nehmen wir mal an wir haben 3 dunkle Teilchen mit gleicher Geschwindigkeit.
Zwei der Teilchen fliegen von einer Seite auf das dritte Teilchen zu und  kollidieren mit ihm.
Beim Aufprall geben die Zwei Teilchen Energie an das dritte ab.
die zwei Teilchen werden langsamer und kälter und das dritte Teilchen schneller.
Das dritte Teilchen ist nun sehr schnell und kann aus dem Gravitationspotential der Wolke entkommen.
Die beiden anderen Teilchen sind kälter geworden und können sich deshalb noch dichter zusammenziehen.
Das kann man ewig fortsetzen bis zum Absoluten Nullpunkt undr sich aus dem Gas feste Körper gebildet haben.

Gruß
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Offline Ruhri

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #106 am: 25. Januar 2011, 11:07:12 »
Du setzt damit natürlich voraus, dass Dunkle Materie sich aneinander reiben oder miteinander kollidieren kann. Außerdem setzt du voraus, dass Dunkle Materie Erscheinungsformen annehmen kann, die wir von der normalen Materie her kennen und dort "Gas" oder "Feststoff" nennen.

Re: Dunkle Materie
« Antwort #107 am: 25. Januar 2011, 12:12:51 »
Zitat
Du setzt damit natürlich voraus, dass Dunkle Materie sich aneinander reiben oder miteinander kollidieren kann.
Das setzen ja schon die Wissenschaftler voraus, die sagen, dass der Gasdruck einem Kollaps entgegenwirkt.
Der Gasdruck ist ja schon sowas wie Reibung.
Wenn die Teilchen nicht miteinander kollidieren, wäre es ja noch viel einfacher zu kompakten Objekten zu kollabieren. Nichts wirkt der Gravitation entgegen.

Gruß René
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Re: Dunkle Materie
« Antwort #108 am: 25. Januar 2011, 15:51:05 »
Warum sollte das Gas nicht immer weiter abkühlen?
Erstens müßte die dunkle Materie, seit dem Urknall, auf ebenfalls 2,7K abgekühlt worden sein.
Einfach nur wegen der Langen Expansion des Alls.

Im Schnitt ist die Materie vll bei 2,7k. Also "global" gesehen, lokal aber eben nicht überall. Und zwar genau da nicht, wo Verdichtungen stattgefunden haben. Oder willst du mir sagen, die Sonne hätte bei einer Durchschnittstemperatur von 2,7K ihre Kernfusion gestartet? (Ok, damals war die Durchnittstemperatur ja auch noch höher, da Universum kleiner, aber das spielt hier glaub ich keine wesentliche Rolle)
Und über Verdichtungen reden wir ja gerade, oder nicht? Da wo (Dunkle) Materie sich durch ihre Eigengravitation schneller verdichten konnte, als sie durch die Expansion des Alls auseinandergetrieben worden wäre.


Zitat
Außerdem können Gase auch durch Reibung oder Kollisionen Energie verlieren.
Ich versuchs mal zu erklären.
Nehmen wir mal an wir haben 3 dunkle Teilchen mit gleicher Geschwindigkeit.
Zwei der Teilchen fliegen von einer Seite auf das dritte Teilchen zu und  kollidieren mit ihm.
Beim Aufprall geben die Zwei Teilchen Energie an das dritte ab.
die zwei Teilchen werden langsamer und kälter und das dritte Teilchen schneller.
Das dritte Teilchen ist nun sehr schnell und kann aus dem Gravitationspotential der Wolke entkommen.
Die beiden anderen Teilchen sind kälter geworden und können sich deshalb noch dichter zusammenziehen.
Das kann man ewig fortsetzen bis zum Absoluten Nullpunkt undr sich aus dem Gas feste Körper gebildet haben.

Einzelfallbetrachtung mit einigen "wenn" und "möglicherweise". Du suchst dir hier einen ganz speziellen Fall raus und nimmst dann an, dass nur der eintreten wird, immer und immer wieder. Wie wahrscheinlich ist das denn, bei einer riesigen Menge an Teilchen? Statistische Wahrscheinlichkeit ist da doch meinem Bauchgefühl nach schon fast unter 0 :P Wieviel normale Materie hat den genau sowas durch diesen Prozess schon geschafft?!

Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Teilchen, dass eben noch mit gleich zwei anderen zusammengestoßen ist, jetzt soviel Energie hat (haben könnte, wenn denn ... und so weiter) und plötzlich mit keinem anderen mehr zusammenstößt, an das es wieder einen Teil seiner Energie abgeben könnte? Es gibt soviele Mögliche Kollisionsszenarien mit unterschiedlichen Werten und Richtungen und so weiter, dass dein einer Spezialfall da in der Masse untergeht.

Ich bestreite ja gar nicht, dass ein Dunkle Materie Teilchen nicht einem solchen Halo entkommen kann, kann es unter Umständen sicherlich. Aber auf das Gesamtsystem dürfte es nur minimal Einfluss haben. Zumal von außen sicherlich auch Teilchen mit netten Geschwindigkeiten hinzu kommen :) unter Umständen die Teilchen, die nach einer Kollision mit 2 anderen Teilchen soviel Energie bekommen haben, dass sie aus ihrem Halo ausbrechen konnten ... und irgendwann direkt mitten in einen neuen, unseren hier besprochenen, Halo fliegen :)


Achso, was ich ganz vergessen habe. Wenn das Teilchen genug Energie hat um das Gravitationspotential zu verlassen, dann nimmt es seine Masse mit. Die Gesamtgravitation der Wolke wird kleiner und es ist folglich auch nur noch ein geringerer inner Druck von nöten um der Gravitation entgegen zu wirken.
Wenn du immer mehr Teilchen rausschmeißt um die Wolke zu kühlen ist bald keine Wolke mehr da.

Re: Dunkle Materie
« Antwort #109 am: 25. Januar 2011, 18:16:30 »
Zitat
Wie wahrscheinlich ist das denn, bei einer riesigen Menge an Teilchen? Statistische Wahrscheinlichkeit ist da doch meinem Bauchgefühl nach schon fast unter 0  Wieviel normale Materie hat den genau sowas durch diesen Prozess schon geschafft?!
Bei Kugelsternhaufen geschieht Das aber genau so, bloß eben in größerem Maßstab.
Durch nahe Vorbeiflüge der Sterne untereinander werden Sterne aus dem Kugelsternhaufen geschleudert und nehmen Energie mit, was zur Folge hat , dass sich der Haufen dichter zusammenzieht. :P
Zitat
Ich bestreite ja gar nicht, dass ein Dunkle Materie Teilchen nicht einem solchen Halo entkommen kann, kann es unter Umständen sicherlich. Aber auf das Gesamtsystem dürfte es nur minimal Einfluss haben. Zumal von außen sicherlich auch Teilchen mit netten Geschwindigkeiten hinzu kommen  unter Umständen die Teilchen, die nach einer Kollision mit 2 anderen Teilchen soviel Energie bekommen haben, dass sie aus ihrem Halo ausbrechen konnten ... und irgendwann direkt mitten in einen neuen, unseren hier besprochenen, Halo fliegen
Das Teilchen muss aber durch den Raum zwischen den Verdichtungen und kann dort wieder an kalte Teilchen Energie verlieren, die zwischen den Verdichtungen umherfliegen.

Gruß
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Offline Liftboy

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #110 am: 26. Januar 2011, 16:00:54 »
Bei Kugelsternhaufen geschieht Das aber genau so, bloß eben in größerem Maßstab.
Durch nahe Vorbeiflüge der Sterne untereinander werden Sterne aus dem Kugelsternhaufen geschleudert und nehmen Energie mit, was zur Folge hat , dass sich der Haufen dichter zusammenzieht. :P

Ok, weiß ich nichts von. Ist das definitiv immer so? Hast du da irgendwie eine Beispielquelle dafür, damit ich mich auch kurz damit näher befassen kann?

Meine Zweifel hege ich dann an der Stelle, ob man das System "Kugelsternhaufen" mit dem System "Dunkle Materie Wolke" so ohne weiteres vergleichen kann.

Btw. was mir auffällt, ist dass du doch, wenn man das Gesamtsystem betrachtet, du eher eine Expansion beschreibst, oder? Ich mein, du gehst davon aus, dass ständig Teilchen rausgeschmissen werden (müssten zumindestens, wenn du sie so abkühlen willst). Die Wolke als Summe aller Teilchen, die anfangs drinnen waren breitet sich somit aus - kein Wunder, dass sie abkühlt. Du willst, dass sich die Wolke unter ihrer Eigengravitation zusammenziehen kann, beschreibst aber, wie sie sich trotz Eigengravitation ausdehnt. Nämlich in dem der Innere Druck höher ist, als die Gravitation und somit Teilchen rausschmeißt. Das Anfangsszenario war aber, dass er niedriger ist und sich deshalb die Wolke solange zusammenzieht, bis er gleich stark ist, wie die Gravitation, und die Wolke daraufhin "stabil" wird.
Du müsstest noch erklären, wieso der Innere Druck auf einmal noch weiter angestiegen ist (und somit stärker als die Gravitation geworden ist).








Zitat
Das Teilchen muss aber durch den Raum zwischen den Verdichtungen und kann dort wieder an kalte Teilchen Energie verlieren, die zwischen den Verdichtungen umherfliegen.

Die letzten paar Sätze waren weniger ernsthaft gemeint - deswegen auch mit gleich 2 Smileys durchsetzt^^ - da ich auch hier nicht an eine statistische Relevanz glaube.
Aber wenn du schon drauf eingehst, tu ich es auch nochmal :P Zwei Dinge:

1. Wenn du schon davon ausgehst, dass so ein Teilchen außerhalb von einer Verdichtung auf ein anderes trifft und seine Energie abgibt, dann ist es doch wesentlich wahrscheinlicher, dass es das bereits innerhalb der Verdichtung tut und somit gar nicht erst rauskommt.

2. Wenn es rausgekommen ist, gibt es auch wieder alle möglichen Szenarien, wie es wo mit wem und wenn überhaupt kollidieren könnte. Und wenn es da schon Teilchen gibt, mit denen es kollidieren könnte, könnten die doch ebenso gut in den Halo fallen und ihr Energie dorthin mitnehmen :)

Re: Dunkle Materie
« Antwort #111 am: 26. Januar 2011, 19:00:08 »
Zitat
Ok, weiß ich nichts von. Ist das definitiv immer so? Hast du da irgendwie eine Beispielquelle dafür, damit ich mich auch kurz damit näher befassen kann?
Da habe ich leider keinen Artikel mehr dazu. Ich habs aber vor einem Jahr mal in einem Artikel gelesen.
Wenn dem aber nicht so wäre, hätte man mir hier aber bestimmt schon die Hölle heiß gemacht.

Zitat
Btw. was mir auffällt, ist dass du doch, wenn man das Gesamtsystem betrachtet, du eher eine Expansion beschreibst, oder? Ich mein, du gehst davon aus, dass ständig Teilchen rausgeschmissen werden (müssten zumindestens, wenn du sie so abkühlen willst). Die Wolke als Summe aller Teilchen, die anfangs drinnen waren breitet sich somit aus

Die Wolke als Ganzes dehnt sich zwar aus, aber im Zentrum wird die Wolke immer dichter, weil die Teilchen im Zentrum immer langsamer und kälter werden und damit der Gasdruck abnimmt.

Zitat
[1. Wenn du schon davon ausgehst, dass so ein Teilchen außerhalb von einer Verdichtung auf ein anderes trifft und seine Energie abgibt, dann ist es doch wesentlich wahrscheinlicher, dass es das bereits innerhalb der Verdichtung tut und somit gar nicht erst rauskommt.
/quote]

Wenn das Teilchen es in der Verdichtung tut, kühlt die Wolke nicht. Das ist klar.
Ich rede ja nur von den Teilchen die rauskommen.
Wenn nur Wenige rauskommen kühlt die Wolke eben langsamer.

mfG René
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Re: Dunkle Materie
« Antwort #112 am: 26. Januar 2011, 19:24:56 »
Ich glaube, wir fangen dann langsam an mit unseren Antworten uns mehr und mehr im Kreis zu drehen :)

Ich fass nochmal das für mich wichtige zusammen.

Wir haben am Anfang viel Dunkle Materie, oder was auch immer, mehr oder weniger gleichmäßig verteit - nicht vollständig homogen. Mit der Zeit verstärken sich die Verdichtungen, da sie aufgrund ihrer höheren Gravitation, die Nachbarteilchen anziehen. Die Dunkle Materie verdichtet sich also stellenweise immer mehr und mehr. Gleichzeitig steigt auch der Innere Druck in den Verdichtungen. Das geht solang weiter, bis er irgendwann groß genug ist, um der Verdichtung vollends entgegenzuwirken, und der Prozess stagniert. Es hat sich eine stabile Wolke gebildet. Soweit der Teil der Theorie, jetzt geht es weiter mit deinem: Der innere Druck ist plötzlich stärker als die Gravitation, und schmeißt Teilchen aus der Wolke raus.
Der Rest soll sich weiter zusammenziehen und abkühlen (unter dem Außstoß von immer mehr Teilchen).

Meine 2 Fragen dazu lauten nach wie vor:

1) Wir hatten die Phase, da war der Innere Druck der Gravitation unterlegen und die Phase, da war er ihr ebenbürdig. Er muss aber stärker sein, um Teilchen im nennenswerten Maßstab rausschmeißen zu können, richtig?
Woher kommt der Anstieg des inneren Drucks?

2) Die Teilchen die rausgeschmissen werden, nehmen ihre Masse mit. Das verändert, sollten den Teilchen im großen Maßstab entkommen können, doch auch die Gravitationswirkung der Wolke + Umgebung, oder? Es befinden sich immer mehr Teilchen außerhalb der Wolke, die ihrerseits aber nach wie vor gravitativ mit den Teilchen in der Wolke in Wechselwirkung stehen. D.h. je mehr Teilchen außerhalb sind, desto schwächer ist das Gravitationspotential der Wolke selbst (und somit ist ihre Fähigkeit die Teilchen weiter zusammenzuziehen schwächer, weswegen ein geringerer Innerer Druck ausreicht um das zu kompensieren), und desto stärker ist das, der Teilchen außerhalb, die dann quasi den Kern/die Wolke außeinanderziehen, bzw zumindest einer Verdichtung entgegenwirken.



PS: Bitte korrigiert mich, wenn ich irgendwelche Fachbegriffe falsch oder ungenau verwendet habe. Die meisten hab ich instinktiv verwendet, in der Hoffnung, sie seien richtig :D

Re: Dunkle Materie
« Antwort #113 am: 26. Januar 2011, 19:55:36 »
Zitat
1) Wir hatten die Phase, da war der Innere Druck der Gravitation unterlegen und die Phase, da war er ihr ebenbürdig. Er muss aber stärker sein, um Teilchen im nennenswerten Maßstab rausschmeißen zu können, richtig?

Meiner Meinung nach nein.
Der Innere Druck fällt und trotzdem können besonders schnelle Teilchen entkommen.

Zitat
2) Die Teilchen die rausgeschmissen werden, nehmen ihre Masse mit. Das verändert, sollten den Teilchen im großen Maßstab entkommen können, doch auch die Gravitationswirkung der Wolke + Umgebung, oder? Es befinden sich immer mehr Teilchen außerhalb der Wolke, die ihrerseits aber nach wie vor gravitativ mit den Teilchen in der Wolke in Wechselwirkung stehen. D.h. je mehr Teilchen außerhalb sind, desto schwächer ist das Gravitationspotential der Wolke selbst (und somit ist ihre Fähigkeit die Teilchen weiter zusammenzuziehen schwächer, weswegen ein geringerer Innerer Druck ausreicht um das zu kompensieren), und desto stärker ist das, der Teilchen außerhalb, die dann quasi den Kern/die Wolke außeinanderziehen, bzw zumindest einer Verdichtung entgegenwirken

Wenn das stimmen würde, dann würden sich ja garnicht erst Wolken bilden.
Die Dunkle Materie wäre im ganzen Universum homogen verteilt.
Es sei denn du sagst, die Galaxien haben die DM angezogen.

Die Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass sich erst Ansammlungen aus DM gebildet haben und dann die Materie in diesen Gravitationstöpfen Galaxien gebildet hat.

Eigendlich glaube ich ja sowieso nicht an DM. Deshalb wollte ich nur mal ein paar Probleme aufzeigen.

Gruß René
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Re: Dunkle Materie
« Antwort #114 am: 26. Januar 2011, 21:06:46 »
Zitat
Der Innere Druck fällt und trotzdem können besonders schnelle Teilchen entkommen.
Bleibt die Frage, wieso sich die Wolke dann überhaupt verdichtet hat, am Anfang, bei geringerer Gravitationswirkung wäre es ja viel einfachher gewesen zu entfliehen, bzw gar nicht erst reinzufallen. Ich bleibe bei der Meinung, dass die paar Teilchen, die dann später noch entfliehen könnten, eventuell, keine Auswirkungen auf die Gesamtmasse der Wolke haben.

Zitat
Wenn das stimmen würde, dann würden sich ja garnicht erst Wolken bilden.
Die Dunkle Materie wäre im ganzen Universum homogen verteilt.

Das ist ja der springende Punkt :)
Es passiert nicht, es kommt nicht vor, es tritt nicht ein. Eben weil nicht Teilchen in einer ausschlaggebenden Menge aus der Wolke austreten (können) um sie zu kühlen.

Ansonsten müsstest du mir an dieser Stelle erklären, wie die Teilchen die Wolke verlassen, Energie mitnehmen aber plötzlich nicht mehr in gravitativer Wechselwirkung mit den anderen Teilchen stehen.

Oder mir erklären, was ich hier durcheinander bringe :)


Ob man nun an Dunkle Materie, oder etwas ähnliches glaubt oder nicht, mag jedem selbst überlassen sein. Aber es gibt nunmal die Theorie dazu (oder vll auch mehrere?^^). Und an diesem Punkt hast du ein Problem aufgezeigt,  das ich nicht sehe. Meines Erachtens habe ich eher ein Problem an deinem Problem gefunden, welches du mir bis jetzt nicht wirklich erklären/verständlich machen konntest.

Re: Dunkle Materie
« Antwort #115 am: 27. Januar 2011, 10:14:31 »
Ich kanns dir nicht verständlich machen  :-[

Vieleicht hast du ja Recht und meine Idee von Energieverlust indem Teilchen aus dem System fliegen stimmt nicht.
Ich weiß nur dass man etwas Ähnliches im Labor auch macht, um Teilchen zu kühlen.
Dort hat man eine Magnetfalle, die sieht aus wie ein Becher.
In dieser Falle sind Atome die sich schnell bewegen ab und zu bekommt im Becher ein Teilchen genug Energie um aus dem Magnetbecher rauszuhüpfen, was bewirkt dass die restlichen Teilchen etwas langsamer werden.
Dann senkt man den Becher wieder etwas und wieder hüpfen einige schnelle Atome heraus.
Das macht man so lange bis der Becher ganz flach ist und nur noch die Atome mit keiner Bewegungsenergie auf dem Boden der Falle liegen.
Ich weiß nur nicht ob man das mit einer Wolke aus dunkler Materie vergleichen kann.

Gruß René
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Vulkan

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #116 am: 03. April 2011, 19:15:12 »
hallo. Ich habe schon ein paar mal sendungen und berichte gesehen die sich um die Astronomie drehen. Dabei interressiert mich vor allem das auffinden von Exo-Planeten. Nun habe ich oft den begriff "dunkle Materie" in den Sendungen gehört, kann damit aber irgendwie nichts anfangen. Wäre nett wenn mir einer helfen könnte.

LG Vulkan

Re: Dunkle Materie
« Antwort #117 am: 03. April 2011, 19:21:01 »
"Dunkle Materie" ist die Wissenschaftliche Bezeichnung für den bisher ungeklärten Effekt, das die Rotationsgeschwindigkeit der Äußeren Sterne von Scheibengalaxien nicht mit der Newtonschen Mechanik vereinbar ist. Um diese Abweichung zu erklären, führen manche Wissenschaftler eben diese, nicht näher spezifizierte, "Dunkle Materie" an.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

tobi453

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #118 am: 03. April 2011, 19:21:34 »
Dunkle Materie ist ein Name für ein Phänomen, das man nicht erklären kann. Dabei geht es z.B. um die Rotationsgeschwindigkeit in Galaxien, die nicht mit der Vorhersage übereinstimmt:


Ob da wirklich unsichtbare (=dunkle Materie) ist oder ob das Gravitationsgesetz falsch ist, konnte bisher nicht geklärt werden.

Nachtrag: Da war jemand schneller. ;) In jedem Fall ein guter PR-Name, jeder denkt sofort an an Starwars. ;D

monarch87

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #119 am: 03. April 2011, 19:42:49 »
Ich hab gehört,dass da die äußeren Arme durch ihre langsamere Bewegung eine höhere Gravitation bestitzen

*

Offline Olli

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #120 am: 04. April 2011, 07:40:33 »
Ich hab gehört,dass da die äußeren Arme durch ihre langsamere Bewegung eine höhere Gravitation bestitzen

Hallo monarch87,

welche äußeren Armen meinst du? Du drückt dich da etwas unpräzise aus...

Grüße,
Olli
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

*

Offline Pham

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #121 am: 04. April 2011, 10:05:03 »
Dunkle Materie ist ein Name für ein Phänomen, das man nicht erklären kann. Dabei geht es z.B. um die Rotationsgeschwindigkeit in Galaxien, die nicht mit der Vorhersage übereinstimmt:


Ob da wirklich unsichtbare (=dunkle Materie) ist oder ob das Gravitationsgesetz falsch ist, konnte bisher nicht geklärt werden.

Nachtrag: Da war jemand schneller. ;) In jedem Fall ein guter PR-Name, jeder denkt sofort an an Starwars. ;D
Übrigens muss ich jedesmal an dieses Phänomen denken, wenn ich über die Pioneer-Anomalie lese.
Könnte es möglich sein, dass hier vergleichbare Effekte im Spiel sind?
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Offline Ruhri

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #122 am: 04. April 2011, 12:10:33 »
Mag sein - wenn die Physiker nur endlich eine genauere Vorstellung davon hätten, was die dunkle Materie überhaupt ist. Aber wenn so nah bei uns schon die dunkle Materie eine Raumsonde messbar in ihrer Flugbahn beeinflussen kann, dann ist sie wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig über das gesamte Universum "verschmiert". Am Ende waren die alten Physiker mit ihrem Konzept vom "Äther" gar nicht so weit entfernt von der Wirklichkeit.  ;)

Kreuzberga

  • Gast
Re: Dunkle Materie
« Antwort #123 am: 04. April 2011, 15:00:36 »
Naja, ganz gleichmäßig verteilt scheint die DM nicht zu sein, sondern eher klumpend. In unserer regionalen Umgebung wird von einer relativ geringen Konzentration ausgegangen. In unserer Galaxie sollte man eine DM-Konzentration um das Zentrum herum finden. Dennoch sucht man mit einer ganzen Reihe von Detektoren nach DM-Teilchen auf/in der Erde. Bisher hat man zwar bereits eine Menge Teilchen gefunden, aber die Resultate widersprechen sich teilweise oder sind nicht reproduzierbar, weil es nur einen Detektor einer bestimmten Bauart gibt. Insbesondere scheint bei dieser Art der Detektion die Unterscheidung von Hintergrund und eigentlichem Signal erhebliche Probleme zu bereiten. Weitere Detektoren werden in den nächsten Jahren ihre Arbeit aufnehmen und man wird schließlich zumindest einen großen Teil an möglichen Annahmen über DM ausschließen können. Ganz nach dem Motto: Eliminate all other factors, and the one which remains must be the truth.
(Arthur C. Doyle)

Es kann vermutet werden, dass man es nicht nur mit einer Art von Teilchen zu tun hat, sondern mit einem komplexeren "Dunklen Sektor". Auch in diese Richtung gibt es Experimente. Hier ein schöner, aktueller Überblicksartikel:http://www.nature.com/news/2011/110323/full/471433a.html

*

Offline Pham

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Re: Dunkle Materie
« Antwort #124 am: 04. April 2011, 15:13:04 »
Kreuzberga, wenn DM wieder gehäufter in Zentrum der Galaxie vorkommen sollte, wie ist dann die Bewegungsverteilung/Geschwindigkeitsverteilung der Körper (Sterne) in unserer Galaxie in Abhängigkeit vom Radius zu erklären. Sollte dann nicht trotzdem eine ungefähre 1/r²-Abhängigkeit auftauchen?
Wenn dann vermute ich auch, dass DM einen ganzen Stall von Teilchen/Körpern bildet.
Angefangen von "einfach" nichtleuchtender Materie in der Form, dass wenn man davon ausgeht, dass bei der Sternentstehung auch eine viel größere Anzahl von Köpern gebildet werden, die eben nicht selbst strahlen (Machos und kleiner - je kleiner desto häufiger). Allerdings hat man dazu bereits Untersuchungen gemacht, da mit dieser Abhängigkeit mit einer gewissen Häufigkeit Sternbedeckungen stattfinden. Dies hat man aber nicht mit entsprechend der Theorie korrelierenden Häufigkeit gefunden. Also sind offensichtlich Machos und deratig kleine Körper doch nicht so häufig anzutreffen, dass dies alleine die dunkle Materie ausmachen könnte.
Man kann sich nun alle möglichen Teilchen vorstellen, bis hin zu Teilchen, die mit den uns bekannten Teilchen nur aufgrund der Gravitation wechselwirken. Wir würden diese ansonsten nicht messen oder sonstwie mitbekommen, außer durch ihre Gravitationsfelder.
Sollten diese sich unter sich zu größeren Körpern zusammenschließen, gäbe es allerdings nichts, was diese von einem Kollaps bewahren könnte => SL!

Es bleibt spannend  ;)
« Letzte Änderung: 04. April 2011, 16:52:13 von Pham »
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.