Das Problem ist hier der Spagat der öffentlichen Hand. Wenn das DLR für den Bund einkauft (also einen Auftrag vergibt), kommen grundsätzliche Vergabeordnungen des Bundes ins Spiel, die z.B. auch für Beschaffungen in Gemeinden gelten. Die sehen eigentlich "kein Risiko" vor, sondern ordentliche Beschaffung einer Leistung, um einen konkreten Bedarf zu decken (z.B. Computer für eine Gemeindeverwaltung). Das ist grundsätzlich also kein "Spielgeld" oder Risikokapital. Jetzt müssen sich auch (Forschungs-Technologie-)Aufträge der Raumfahrt darin bewegen ...
Die andere Art der Förderung sind Zuwendungen. Da redet der Bund dann praktisch nicht mehr mit. Er prüft am Anfang nur die Ziele (sind sie z.B. kompatibel zu einer Strategie?), fördert das Ganze (falls Geld da ist) und prüft, ob die Gelder im Sinne der Ziele verwendet wurden. Mit so etwas lässt sich aber eben kein konkreter Bedarf decken ...
Aber auch in einem Raumfahrtprojekt (ob Auftrag oder Zuwendung) werden nicht "pauschal alle Projektstandards" angewandt, die es in der europäischen Raumfahrt so gibt. Stattdessen soll der Fundus an Standards auf das Projekt zurecht geschneidert werden. So kann man (bewusst) auch mehr Risiko einarbeiten, u.a. bei der Bauteileauswahl, bei der Verifikation, bei Qualifikation ... der Wille bzw. Mut muss dazu aber da sein.
Übrigens gibt es bei kleinen Vorhaben durchaus schnelle Erfolge, zuletzt mit Magvector/MFX auf der ISS. Auch die Industrie (Airbus) sagt: das ging sehr schnell und das war auch wichtig, um hier Ideen schnell zu in Richtung Anwendungsfälle zu prüfen. Deutsche Raumfahrt ist also nicht nur langsam ...