Hallo Klaus,
a= m*M*G mit G Gravitationskonstante, m Masse des Raumschiffs, M z.B. Erdmasse (ich vernachlässige die Gravitationswirkung des Raumschiffs auf die Erde
). a ist nur eine Abkürzung um die Formel auf das Wesentliche zu reduzieren.
r ist der Abstand vom Erdmittelpunkt, [tex]\dot r[/tex] ist die erste zeitlich Ableitung, [tex]\ddot r[/tex] ist die zweite zeitliche Ableitung.
[tex]\varphi[/tex] ist in der Regel der Bahnwinkel zum Perigäum.
Ok jetzt nochmal die Herleitung. Also allgemein gilt bei Lagrangeformalismus L=T-V, wobei T die kinetische Energie ist und V die potentielle Energie. Die kinetische Energie in Polarkoordinaten ist das 1/2m(...) aus der Formel. Das Potential ist [tex]U(r)=-\frac{a}{r}[/tex]. Das minus deshalb, weil der Radius vom Erdmittelpunkt auf das Raumschiff, zeigt, die Wirkung der Gravitation aber entgegengesetzt ist.
Jetzt wendet man diese Formel an (Bild von Wiki):
Das qi sind die sogenannten
generalisierten Koordinaten. Hier einfach durch r ersetzen. Dann Ableitungsregeln anwenden, umstellen und schon ist man bei der von mir genannten Formel:
Jetzt kann man die Lagrangegleichung aber auch noch mit [tex]\varphi[/tex] bilden. Und dann ergibt sich folgendes. In der Gleichung kommt nur ein [tex]\dot\varphi[/tex] vor, aber kein [tex]\varphi[/tex], damit ist die linke Seite null und es ergibt sich:
[tex]\Large 0=\frac{d}{dt}(mr^2\dot\varphi)[/tex]
Was ist denn [tex]\Large mr^2\dot\varphi[/tex]?
Oha das ist ja der Bahndrehimpuls!
Die zeitliche Änderung des Bahndrehimpulses ist null=>Drehimpulserhaltung!
Und das alles folgt nur aus der Betrachtung der Energie, keine lästigen Kräfte mit Vektorpfeilen etc.. mehr.
Mit dem Euler Lagrange Formalismus lassen sich Bewegungsgleichungen sehr leicht aufstellen, leider wird das Lösen der Gleichungen dadurch nicht einfacher.
Aber das mathematische Problem in Gleichungen zu packen ist ja auch schonmal was.