Die Besiedlung des Weltalls

  • 281 Antworten
  • 84457 Aufrufe

Offline TWiX

  • *****
  • 2176
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #175 am: 11. Mai 2015, 20:59:25 »
Man könnte natürlich aus dem Mars auch eine Steueroase machen, dann kommen die Reichen in Scharen!
Alles, was man dzu bräuchte, wäre die Anerkennung als Staat und laxe Bankengesetze. Ersteres bekommt man, indem man sich von drei (oder waren es fünf?) anderen Staaten anerkennen lässt, was im Vergleich zu den Gesamtinvestitionen einer Kolonie eher nicht ins Gewicht fallen dürfte. Die Schwierigkeit dürfte eher sein, Zugang zum internationalen Zahlungsverkehr zu finden. Ein paar hundert Millionen an Entwicklungshilfe und Staaten wie Tonga und Co unterschreiben alles. Und die laxen Gesetze kann man ja anderswo abschreiben...
Mit demselben Modell ist übrigens auch Monaco vom armen Fürstentum am Mittelmeer zum Refugium der Reichen mutiert, wobei da aber noch das Casino einen Anteil hatte...
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6741
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #176 am: 11. Mai 2015, 22:07:22 »
Da kommen die Leute nur dann hin wenn sie sich Vorteile dadurch erhoffen.
Dies könnte ich mir am ehesten bei Menschen vorstellen die, z.B. wegen Gebrechen, besser in der niedrigen Schwerkraft zurecht kommen.

Das mit der Steuer ist sicherlich unsinnig, weil es kaum sinnvoll ist das ein hypothetischer Marsstaat sich in die Schudelecke verkriechen kann,
 solange er so drauf angewiesen ist auf den Kontakt mit der Normalen Welt.
Was natürlich gehen würde, das Forschungen die man wegen einer möglichen Umweltgefährdung hier nicht machen würde.

McFire

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #177 am: 11. Mai 2015, 22:34:30 »
Ich finde es gut, daß auch mal ein paar Überlegungen zur "politischen" Autarkie kommen.
Technische / Biologische Autarkie ist nicht alles. Aber erst wenn diese auf einem (fast) Endniveau ist, kann man sich ja als politisch eigenständiges Gebilde Proklamieren. Dann allerdings kann man endlich auch Dinge / Erkenntnisse verkaufen. Bis dahin muß man sich ja sagen lassen "Hörtmal, noch hängt ihr an unserem Tropf und das bezahlt ihr mit dort gewonnenen interessanten Sachen".
Fazit kein Gewinn...

Und da fällt mir zufällig ein , wie ist das denn in Entwicklungsländern hier ? Gaaanz zufällig gehen immer wieder Projekte kaputt, die den Leuten dort helfen, eigenständig zu werden. Naja , muß man halt wieder Brot und Glasperlen dahin schicken, nein sowas aber auch....

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6741
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #178 am: 11. Mai 2015, 22:56:51 »
Das wichtigste wäre für mich das man nicht jeden Deppen oder Verrückten da hoch lässt. Auch keine Glaubenskrieger, außer ohne Druckanzug.
Man kann sowas auch als Chance begreifen, das es gelingt in einer lebensfeindlichen Umgebung, diese durch Intelligenz so umzugestallten das sich da gut leben lässt.
Sobald dort Menschen leben, werden Lösungen gesucht und gefunden, um täglichen Mängeln abzuhelfen. Das geht hier schon deswegen nicht, weil es dazu eines echten Mangels bedarf.
Menschen haben nun mal die Gabe alles zu tun um mit ihren begrenzten Mitteln, Wege zu finden, wo man erst mal Denken würde da gibt es keinen Weg.

McFire

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #179 am: 11. Mai 2015, 23:13:44 »
Zitat
Das wichtigste wäre für mich das man nicht jeden Deppen oder Verrückten da hoch lässt. Auch keine Glaubenskrieger, außer ohne Druckanzug.

100% d'accord !

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #180 am: 11. Mai 2015, 23:38:53 »
Ich schalte mich auch mal mit ein;)
Den Aspekt mit der politischen Autarkie finde ich ganz interessant, da gerade Musk der Meinung ist, dass man in die Umgestaltung menschlicher DNA investieren sollte. Er sieht hier weniger technische als gesellschaftliche Hürden zu überwinden. Er nennt es das "Hitler-Problem".
Auch wenn es erstmal beängstigend klingt könnte so eine Marskolonie eine perfekte Forschungsstation für ethisch bedenkliche Wissenschaft sein.
Da der Mensch ja nicht gerade optimal an die Bedingungen auf dem Mars angepasst ist sollte man vielleicht dort starten und z.B. Reparaturmechanismen von Strahlungsschäden verbessern.

*

Offline ZeT

  • ****
  • 444
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #181 am: 12. Mai 2015, 03:23:09 »
Mars ist mit ALLEN unseren derzeitigen Möglichkeiten die beste Wahl.

Mag sein - aber ansich is er eher ne schlechte Wahl. Ergo wäre es wohl besser zu warten. Aber ja, nen Aussenposten kann man da ruhig hinstellen. ^^

Brok

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #182 am: 12. Mai 2015, 12:57:30 »
Wenn wir nicht bald irgendwas in Richtung Mars machen, wird der erste Schritt wohl eher gen Mond gehen. Klar kann man dort keine selbstversorgende Basis errichten, aber überhaupt erst einmal Praktische Erfahrungen mit einer Basis sammeln, die man zukünftig auch für nächste Schritte verwenden kann.

Und geht was schief ist es wohl einfacher vom Mond aus ein Notfallprogramm zu starten, was die Menschen sicher zurückbringt.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6741
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #183 am: 12. Mai 2015, 13:48:20 »
Der Mond hat nur einen einzigen Vorteil, er ist nicht weit weg, aber für eine Besiedlung sicher noch viel schlechter als der Mars.
der eigentlich beste Kandidat wäre der Saturn, wenn man Kernfusion hätte.
Der Schwerkraft etwas höher als auf der Erde, ein Magnetfeld das Schutz bietet und in der richtigen Höhe auch passenden Luftdruck.
Selbst Wassereis wäre unterhalb eine 2,5Bar Schwelle zu finden, aber es ist dort immer noch ziemlich kalt (ca. -40°C)

Leider gibt es nur einen Planeten der wirklich gut ist, Terra.

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #184 am: 12. Mai 2015, 13:54:47 »
Saturn?  :o

Wie willst Du einen Planeten ohne Oberfläche besiedeln? Und warum?

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #185 am: 12. Mai 2015, 14:59:11 »
Schwebend in der Atmosphäre wie in "Die Wolken des Saturn" von Michael McCollum. Der hatte in seinem Buch auch gleich die Begründung geliefert: Durch stärkere Sonnenaktivität verwandelte sich die Erde in eine zweite Venus.

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #186 am: 12. Mai 2015, 15:45:35 »
Auf einer Station um den Saturn forschen oder dort sogar Urlaub machen... super. Gerne.

Aber hatten wir es nicht von "besiedeln"?

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6741
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #187 am: 12. Mai 2015, 20:14:45 »
Lebensraum mit mehr als dem 100 fachen Platz.

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6542
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #188 am: 12. Mai 2015, 22:24:32 »
Platz hast du auch in ausgehölten Asteroiden.

Platz ohne Material (Jenseits von H, He, Methan) bringt nicht wirklich was.

*

Offline tomtom

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8042
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #189 am: 12. Mai 2015, 23:36:57 »
Den Beitrag von Ruhri hab ich wegen OT gelöscht.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #190 am: 12. Mai 2015, 23:42:07 »
Lebensraum mit mehr als dem 100 fachen Platz.

Mal ehrlich: Lebensraum für wen denn? Für uns Europäer oder Nordamerikaner, oder für die Menschen aus überbevölkerten Dritt-Welt-Ländern?

McFire

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #191 am: 13. Mai 2015, 10:37:17 »
Ja das ist die Frage, und zu der kommt dann noch die Frage der Auswahlkriterien und - ob man diese dann auch durchsetzen/einhalten kann ....

Jens

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #192 am: 17. Mai 2015, 16:41:41 »
Mal ehrlich: Lebensraum für wen denn? Für uns Europäer oder Nordamerikaner, oder für die Menschen aus überbevölkerten Dritt-Welt-Ländern?

Die Zielgruppe für eine Besiedlung in einem anderen Sonnensystem hatte ich auf der Messe zu meinem interstellarem Raumschiffkonzept beschrieben.
Es sollen reiche, motivierte, lern- und anpassungsfähige Klima, Dürre, Strahlen, Smog, und Giftflüchtlinge sein.
Also für reiche Europäer, Amerikaner und Asiaten.
Einige Reiche geben Geld für Bunker aus, warum nicht auch für interstellare Raumschiffe?
Für eine Population auf einem anderen Planeten sollten sich mindestens 200 000 reiche Siedler finden.
Mehr sind für den Genpool besser.

Gruß,
Jens     

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6741
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #193 am: 17. Mai 2015, 20:02:54 »
Es geht nicht darum die hiesige Bevölkerung umzusiedeln, das würde wenn überhaupt nur dann gehen wenn man Technologien hätte die ohne Stützmasse riesige Raumschiffe in großer Leichtigkeit ins All bringen könnte, danach mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit in hunderte andere Sonnensysteme bringen könnte die ohne Terraforming sofort besiedelbar wären.
Nach dazu natürlich nicht schon von anderen besiedelt sind.
Weiterhin müssten natürlich hier auf der Erde ein Großteil der Mensch bereit sein zu gehen, oder aus welchen gründen auch immer, dazu gezwungen sein zu gehen.

Das sind, viel zu viele wenns.

Eine Besiedelung welche in naher Zukunft möglich ist, sind mit relativ wenigen Menschen, die aber eine hohe Bildung mitnehmen und möglichst einem homogenen Kulturkreis angehören.
Ein Beispiel ist hier die Besiedelung von Nordamerika, ohne hier auf die weitgehende Ausrottung der Ureinwohner, durch vor allem durch Europäer eingeschleppte Krankheiten einzugehen.
Macht man dies mal vor allem an der USA fest, war und ist deren großes Plus, das sie nicht viele Hindernisse im Denken ihrer alten Herkunftsländer mitgebracht haben.

Sowas würde sich zum Teil sicher ebenso automatisch ergeben wenn die Besiedelung sich im Sonnensystem fortsetzt, vor allem die Mutigen und tüchtigen gehen und überleben, die andern bleiben auf der Strecke weil sie sich nicht anpassen können, oder nicht gut genug sind ihre neue Heimat anzupassen.

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #194 am: 17. Mai 2015, 21:07:23 »
Ich lese gerade "Der Overview-Effekt" von Frank White (1989). Er bringt dort das Argument, dass man wahrscheinlich eh nicht steuern kann, wer letztendlich auswandert. Ich zitiere mal von Seite 147:

"Wenn uns das Studium der Geschichte der Entdeckungen etwas über die Zukunft im Weltraum lehren kann, dann dies, daß nicht die Regierungen sie verwirklichen werden, sondern Menschen. Nicht Spanien hat seinerzeit beschlossen, die Neue Welt zu entdecken - Kolumbus tat es. Nicht entschied England, Nordamerika zu besiegen - das taten die Pilgerväter und die Puritaner. Aus diesem Grunde wäre die Weltraumbewegung gut beraten, ihre Energie dafür zu nutzen, den eigenen Sinn und Zweck zu verstehen und nach Verbündeten zu suchen, die ihre Visionen teilen -statt nationale Regierungen zu drängen, auf diesem Wege voranzugehen."

Ich glaube das auch. Sobald es möglich ist länger und bezahlbar im Weltraum zu leben, wird es eine quasi-religöse soziale Bewegung geben, die in den Weltraum strebt, im Prinzip gibt es die heute bereits. Ich glaube die Pionierphase ist relativ einfach vorherzusagen, aber wie es danach weiter geht, wenn die nächste Welle von nicht mehr ganz so Wagemutigen kommt ist dagegen eher schwierig.

*

Offline ZeT

  • ****
  • 444
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #195 am: 17. Mai 2015, 21:23:32 »
Hat hier jemand Titan A.E. gesehen? Denke das es am ehesten so laufen wird.

Führerschein

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #196 am: 30. Mai 2015, 08:39:42 »
Eine geologische Untersuchung von Formationen auf dem Mars. Universität von Nantes, DLR Zentrum Berlin und andere.

http://www.dmzone.org/papers/Gourroncetal2014_VM.pdf

Eine Million Kubikkilometer fossiles Gletschereis im Valles Marineris. Praktisch am Äquator. Und andere Gletscher-Formationen. Nicht mit Radar-Messungen belegt, sondern aus geologischen Strukturen, es müßte also noch vor Ort nachgewisen werden, aber sehr plausibel.

Ich habe das Papier noch nicht gelesen.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6741
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #197 am: 30. Mai 2015, 16:53:48 »
Das wäre mehr als 20.000x das Volumen vom Bodensee und immer noch 42x soviel Wasser wie im Baikalsee. 
Ich denke das sollte nicht nur für eine ganze Weile zum Kaffeekochen reichen.
Mir erscheint das genug für mehrere Millionen Menschen zu sein.

Wenn man bedenkt, dass der Mars eine relativ geringe spezifische Dichte hat, muss er recht viele leichte Elemente haben.

Vielleicht stellt man in Zukunft sogar fest, dass es unter einem sehr dicken Eismantel es flüssiges (Salz)Wasser gibt.
Vielleicht ist sogar ein Großteil der nördlichen Tiefebene ein einziger riesiger Gletscher mit viel Geröll zusammen.

Ich hoffe mal das nachdem die FH verfügbar ist, das man Rover genau dorthin schickt um das untersuchen zu können.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2015, 18:48:21 von Klakow »

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6542
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #198 am: 31. Mai 2015, 10:52:19 »
Nach der Isotopenanalyse des Restwassers geht man davon aus dass etwa 90% (?) des anfänglichen Wassers in den Weltraum entwichen ist.

Ein Blauer Planet wird der Mars wohl nicht mehr.
Aber für eine solide Kolonie mit halbwegs funktionierenden Recyclingsystem sollte es wirklich reichen.

*

Offline ZeT

  • ****
  • 444
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #199 am: 16. August 2015, 23:09:50 »
Wusste nicht wohin, ergo knall ichs mal hier rein. ;)

http://www.iflscience.com/space/cerns-superconducting-shield-could-protect-astronauts-radiation-missions-mars

Da basteln die doch wirklich an einem magnetischen Schild der die Strahlung abhalten soll. wäre natürlich sehr praktisch für längere Reisen oder auch einer Station ausserhalb eines schützenden Magnetfelds.

Aber abgefahren... die Zukunft beginnt. Neue Antriebe, Schildtechnologien usw.... wir leben in interessanten Zeiten. :)