„Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen"
War heute Nachmittag im Kino und habe mir den Film angesehen.
Die Charaktäre der HauptdarstellerInnen sind passend ausgewählt, von der lebenserfahrenen Gruppenleiterin über die resolute „ich kann das erreichen“ Problemerstbezwingerin bis zum Mathegenie als alleinerziehende Mutter mit sich noch erfüllendem Liebesglück.
Kevin Kostner stellt den Chef souverän dar - mit so einer Rolle und deren Ausfüllung trägt sich die Sachstory sehr überzeugend.
Der Film spricht entweder über die Thematik des Kampfes gegen die Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit der afroamerikanischen Menschen in den USA der 1960er – oder eben über den Raumfahrtbezug an.
Die Raumfahrtstory zur Thematik der ersten bemannten Flüge war für mich interessant und kurzweilig und zeigt sich nicht so überhöht, wie z.B. bei „Der Stoff aus dem Helden sind.“
Wenn man sich mit Mathe, Technik und Raumfahrtlektüre ein bisschen auskennt, kommen da auch von den durch die Mathematikerinnen zu lösenden Problemen die Inhalte gut rüber. Die Raumfahrt ist insbesondere sehr essenziell dargestellt. Viele Dinge mußten zu der Zeit ja quasi von Null erfunden, vollkommen vorausgeplant, von hinten nach vorne berechnet etc. werden. Jede Abweichung von Plan stellte ja teilweise eine neue Mission dar.
Wem „Shelton Cooper“ was sagt, wird dessen Darsteller auch in passender Filmposition anerkennen. Da er noch den „Gegenspieler“ zur Hauptheldin darstellt, ist das eine sehr ernsthafte Rolle.
Ich denke für den Schauspieler (Jim Parsons) ist das eine großartige Chance sich mal vom „Lindenstraßenimage“ loszulösen.
Menschliche Darstellungen machen Zwänge auf beiden Seiten deutlich und dass es in den angespanntesten Projektphasen doch auch noch ein Privatleben gibt, wo man manchmal einfach mal Einen hinterkippen muss.
Insbesondere wird John Glenn als schlagfertiger sympathischer Frontenbrecher dargestellt und die Problemlösungsthematik wird so auch auf eine gute menschliche Basis gestellt.
Um Erfolg im (Berufs)leben zu haben braucht man einen Förderer oder Situationen die förderlich sind. Wer immer der erste sein möchte, muss auch mal die richtige Dosierung beachten, bzw. gute Vorbereitung schafft gute Argumente, die man dann aus der Tasche zieht.
Und wer die Dinge in ihrer Veränderung beobachtet und die richtigen Schlüsse zieht, kann von der Automati- und Rationalisierung nicht bezwungen werden. Diese neuen Maschinen, Programme etc. brauchen eben doch fast immer eine neue Generation von Technikern, IT-Leuten etc. Fortran sagt ja der breiten Masse heute Nichts mehr, wo es für Alles eine App gibt. Der Weg von den 60ern über Fortran bis zur App von heute ist ja auch in gewisser Weise ein Resultat der sehr klugen Köpfe, die sich in den letzten Jahrzehnten mit Zahlen über Zahlen und den Rechenkästen beschäftigt haben. Aus abstrakten Einzelproblemen wurden Systematiken und Standardisierungen entwickelt, von denen immer breiter profitiert wurde.
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Lieblingszitat: „dunklere Tinte wäre eine gute Idee“.
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Mir hat der Film gefallen, weil er eine gute Mischung ist. Damit stellt er aber auch kein positives oder negatives Extrem dar.
dksk