Lieber eine Stippvisite als garnichts.
Von den Stippvisiten können wir immer noch viel lernen und gleichzeitig alles für eine spätere Mondbasis üben(Landung,staub problem,betrieb ect.)
Und vergessen wir nicht, dass man die Missionszeiten auch noch steigern könnte, verglichen mit den alten Apollo-Flügen. Wir haben in den letzten Tagen gesehen, dass manche Forumsmitglieder von den sogenannten BEO-Missionen träumen. Was wäre darunter anderes zu verstehen, als Wochen und Monate zu fliegen, um dann ein paar Stunden oder Tage auf einem Asteroiden oder Minimond herum zu laufen? Wie wir schon besprochen haben, gibt es auf dem Mond noch genug zu tun, und dort käme man in einigen wenigen Tagen hin.
Naja, wenn alles nacher auf Sparflamme liefe, könnte der nächste Präsident wieder veranlassen, die Produktion wieder aufzunehmen bzw. zu verstärken...
Runner02, dein Optimismus ist wirklich immer wieder erfrischend.
Das Hauptproblem ist aber und wird es bleiben, dass die Raumfahrt JETZT unglaublich teuer ist. Warum soll man sich diese Ausgaben leisten? Von allen Träumereien aus der Frühzeit der Raumfahrt ist gerade einmal der wissenschaftliche Erkenntisgewinn übrig geblieben, und selbst da sind nicht alle Blütenträume zur Reife gelangt.
Man kann nun philosophisch argumentieren, dass wertfreie gesellschaftliche Aktivitäten möglich sein müssen. Man kann damit argumentieren, dass vieles bei der Raumfahrt wissenschaftliche Grundlagenforschung darstellt, die sich typischerweise erst sehr viel später auszahlt. Man kann volkswirtschaftlich argumentieren, dass jeder Cent, der in die Raumfahrt gesteckt wird, mit einem Nutzen-/Kosten-Verhältnis von > 1 mehr als einen Cent wieder in die Kassen bringen wird.
Tatsache ist leider, dass der meiste Gewinn erst in mittel- und langfristiger Zukunft erzielt werden kann, während die Ausgaben eben hier und heute anfallen. Die Politiker aller Länder und aller Coleur be- oder hintertreiben die Raumfahrt vielfach aus den falschen Gründen, etwa nationaler Ruhm, Kurzsichtigkeit, vorhandene (und hoch subventionierte) bzw. nicht vorhandene Arbeitsplätze in der Raumfahrt. Da das aber nun so ist, wie es ist, muss die Raumfahrt irgendwie so mitlaufen, und dadurch sind die Mittel begrenzt. Wo soll man großartig einsparen? Im Sozialen? Bei der Verteidigung in einer Welt, in der Schwäche unbarmherzig bestraft wird? Im Ausbau und Erhalt der Infrastruktur wie etwa den Verkehrswegen?
Eine leichtfertige Aufgabe des niedrigen Erdorbits für die bemannte Raumfahrt, also zurzeit in erster Linie der ISS, erscheint da nicht ratsam. Man muss also um die gesellschaftliche Akzeptanz für die Raumfahrt werben und an einer besseren Effizienz arbeiten, damit die industrielle Infrastruktur auf der Erde und im All erhalten und ausgebaut werden kann. Erste zaghafte Versuche nichtstaatlicher bemannter Raumfahrt gibt es soeben, die durch einen staatlichen Rückzug leicht zerstört werden können.
Dann (und ich fürchte: nur dann!) können wir als Menschheit eine nachhaltige Entwicklung in Gang setzen und unter anderem auch zum Mond fliegen. Apollo hat es gezeigt, dass ein Land zwar solch große Ziele erreichen kann wie die Entwicklung eines Schwerlastträgers und einer Expeditionskapsel und damit tatsächlich auf einem anderen Himmelskörper landen kann, die Gesellschaft sich damit aber völlig überfordert fühlt und die gesamte Basis weggeworfen wird.
Was die Rückkehr zum Mond angeht, ist dieser Beitrag jetzt ziemlich Off-Topic geworden, aber ich wollte es einfach einmal gesagt haben. Die strategische Planung der Raumfahrt ist und bleibt ein riskanter Tanz auf schmalem Grat.