Marsflug, Marsbasis

  • 1560 Antworten
  • 424238 Aufrufe

Führerschein

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #700 am: 29. Januar 2013, 23:49:50 »
" Mars One" hat weitere Investoren gefunden...

Alleine schon für die Starts können ja nicht x-beliebige Raketen verwendet werden, hat ein User hier dafür plausible Erklärungen ?

Sie setzen ja offenbar auf SpaceX. Im Idealfall könnte 2016 Falcon Heavy und Red Dragon fliegen. Damit sollte sich ein Roboter mit ca. 1000kg auf dem Mars absetzen lassen. Der Zeitplan wäre aber sehr knapp. SpaceX hat erstmal andere, wichtigere Brocken zu stemmen. Die werden sich von Mars One nicht unter Zeitdruck setzen lassen. 2020 scheint mir realistischer.

Wo sie den Roboter herkriegen? Keine Ahnung. Außerdem wollen sie nach Hause telefonieren. Dazu bräuchten sie Hilfe von den NASA-Orbitern (oder ESA) und das DSN.

Langfristig bräuchten sie eigene Kommunikationskanäle. Das wären mindestens zwei Satelliten, einer geostationär bei der Erde und ein stationärer über der Landestelle auf dem Mars. Oder eine ganze Reihe von Bodenstationen wie das DSN, aber ein Satellit wäre wohl billiger, schätze ich mal.

Offline odo

  • **
  • 92
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #701 am: 30. Januar 2013, 10:25:13 »
Ganz interessant ist übrigens das eigen Forum von MarsOne-Fans
http://marsonefans.com/forumdisplay.php/2-General-Mars-One-Project-Discussion

zu den Detailfragen wissen die dort aber auch nicht mehr....

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #702 am: 30. Januar 2013, 13:10:43 »
Ganz interessant ist übrigens das eigen Forum von MarsOne-Fans
http://marsonefans.com/forumdisplay.php/2-General-Mars-One-Project-Discussion

zu den Detailfragen wissen die dort aber auch nicht mehr....


Interressant! Von dem Forum habe ich bis jetzt auch nichts gewust. Danke fürs Posten ;)




Zitat
Das gilt wohl zur Mittagszeit. Aber im Idealfall wuerden die 24 Stunden pro Tag diesen Output haben, Sommer und Winter. Spiegel usw. sind sicher noetig, wenn man kurz nach Sonnenaufgang schon 100 Watt pro qm haben will.

In dem Fall wird man wohl nicht auf die maximale Effizienz der Pflanzen gehen, sondern statt den Spiegeln einfach mehr Glashaus hinfliegen. Kostet das selbe, man hat aber mehr Platz.

Führerschein

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #703 am: 30. Januar 2013, 17:03:28 »
In dem Fall wird man wohl nicht auf die maximale Effizienz der Pflanzen gehen, sondern statt den Spiegeln einfach mehr Glashaus hinfliegen. Kostet das selbe, man hat aber mehr Platz.

Treibhäuser müssen druckfest sein und durchlässig, das ist nicht billig, auch im Gewicht. Spiegeflächen können hauchdünne bedampfte Folien sein. Das ist sicher billiger, falls erforderlich.

Ich sehe aber absolut nicht, wie man mit ein paar Quadratmetern Treibhaus einen Menschen ernähren kann. Ernähren heißt kalorienreiche Pflanzenmasse produzieren, das kostet Zeit. Große Mengen schnell produzieren kann man Salate, Gemüse usw. Die braucht man auch, aber sie haben minimale Kalorien.

Ich bleibe dabei, für die Produktion der hauptsächlichen Kalorienmenge kommt eigentlich kosteneffizient nur Algen/Cyanobakterien in Frage. Die muß man aber nachbearbeiten, umn sie genießbar zu machen. Obwohl man die Leute vielleicht auch mit Algensuppe ernähren kann. Dann melde ich mich aber nicht freiwillig.  ;)

websquid

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #704 am: 30. Januar 2013, 17:17:06 »
Obwohl man die Leute vielleicht auch mit Algensuppe ernähren kann. Dann melde ich mich aber nicht freiwillig.  ;)
Kommt auf die Kochkünste des Stationskochs an glaub ich... vielleicht schmeckt ja auch sowas ;D

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #705 am: 30. Januar 2013, 17:23:13 »
Hypothetisch könnte man doch Glycerin+Fettsäuren (=Fette) künstlich erzeugen (aus Co2 + H2O) , und die zum Salat mischen? Salat liefert die Vitamine und die Fette die Kalorien?

Fettsäuren sind einfach Kohlenwasserstoffketten (ungesättigt soll ja gesund sein). Also 18 Kohlenstoffe aneinanderhängen, Wasserstoff dranmachen = Fettsäure.

Glycerin sieht auch nicht so extrem scher zu synthetisieren aus.

Marslady

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #706 am: 30. Januar 2013, 17:34:14 »
Für Fan´s von Marsbasen, die sich ernsthaft dafür interessieren, hier der Link zur "Mars Desert Research Station "

http://mdrs.marssociety.org/

Zur Zeit das einzige, ernstzunehmende Projekt in dieser Richtung, ich schau jeden Tag da einmal vorbei....interessant , unbedingt zu empfehlen.

Mfg Marslady

Offline Majo2096

  • *****
  • 902
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #707 am: 30. Januar 2013, 18:10:14 »
Eine Simulation ist zwar schön und gut aber ich glaube das die Psychologie nicht richtig getestet werden kann
Es ist einfach was anderes wenn jemand sich für Wochen bis Monate einsperren läst und weiss in X Tagen geht die Tür auf als wenn jemmand wirklich zum Mars fliegt und weiss in X Tagen binn ich auf dem Mars

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #708 am: 30. Januar 2013, 20:55:52 »
Falls man genug Wasser findet gibt für die Druckkuppel noch einen anderen Weg als das Ding einfach auf zu blassen.
Anstatt einer Hülle zwei Hüllen ähnlich einer Luftmatratze nehmen und in Kammern Wasser einfüllen. Die Gewichtskraft die auf der unteren Folie drückt zum Teil an die obere Folie über die Verbindungsstege zur äußere Folie leiten damit genug Druck in der Wasserkuppel herrscht um zu verhindern das dass Wasser verdampft bzw. Sublimiert.
Wenn man zusätzlich verhindern will das kleine Lecks sofort zu einem Wasserverlust führt, baut man noch eine weitere Schicht oben drüber. Denn Zwischenraum setzt man unter erhöhtem Luftdruck. Dazu nimmt man dann aber die Außenluft. Gibt es dann ein kleines Leck, kann man das über einen Druckverlust dieser Kammer feststellen und hat dann mehr Zeit zu reagieren. Das einzige Problem ist dann noch der Herstellungsprozess der Folie. Falls es gelingt aus dem CO2 der Luft und mit Hilfe von vorhandenen Rohstoffen, Kohlenstofffasern und Kunststofffolien herzustellen, sollte man das hin bekommen. Ein Problem gibt es allerdings, man wird bei 0,4 Bar 10m Wassermatratze benötigen.
Also bleibt nichts anderes übrig bleiben, als das Wasserpaket noch dicker zu machen, oder mit einer 50% Sauerstoff+50% Stickstoff Atmosphäre zu leben. Falls man anstatt ein Wasserpaket zu nehmen, das lieber zu Eis werden lässt, könnte das auch noch zusätzlichen Schutz vor Meteoriten Staub geben.
Oder man benutzt das Wasser gleichzeitig als Fischzuchtanlage.
Stelle mir vor wie das darunter aus sieht wenn das Sonnenlicht durch das Eis oder Wasser scheint, so was würde bestimmt der beliebteste Platz auf dem Mars werden.

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #709 am: 07. Februar 2013, 16:34:21 »
Eine Asteroidenmission könnte (angeblich) möglicherweise doch schwieriger sein als eine Marsmission.

http://www.nbcnews.com/id/50722558/ns/technology_and_science-space/#.URPGfR1dM1I

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #710 am: 07. Februar 2013, 16:38:19 »
Na ja, das Argument "Wir wissen halt mehr über den Mars" ist allerdings schon ein wenig schwach und beinhaltet nicht die Option den Asteroiden vorher via Sonde in einen Mondorbit zu schaffen. (Und dort war die NASA ja schon.  ;D)

Es ist klar, daß die NASA lieber Astronauten zum Mars schicken will, aber das werden sie in absehbarer Zeit nicht finanziert kriegen.

Brok

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #711 am: 07. Februar 2013, 18:40:16 »
Eine Simulation ist zwar schön und gut aber ich glaube das die Psychologie nicht richtig getestet werden kann
Es ist einfach was anderes wenn jemand sich für Wochen bis Monate einsperren läst und weiss in X Tagen geht die Tür auf als wenn jemmand wirklich zum Mars fliegt und weiss in X Tagen binn ich auf dem Mars

Jetzt mal ernsthaft ich weiss garnicht was um die Psychologie so ein Hehl gemacht wird. Die Seefahrer damals waren auch monate auf ner sprichwörtlichen Sardinenbüchse eingesperrt, klar hatten die frische luft, aber sonderlich entspannter war das monate ohne land in sicht sicher auch nicht wesentlich. Dazu wird man diesmal wohl sogar wesentlich mehr luxus, abwechslung und sicher auch kommunikationsmöglichkeiten "nach hause" haben.

Das sowas nicht etwas für jeden ist mag klar sein aber der Typ mensch der sich monate oder jahre in die abgeschiedenheit wagt wird ja wohl nciht ausgestorben sein.

Offline Majo2096

  • *****
  • 902
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #712 am: 07. Februar 2013, 20:01:14 »
Aber bei dem Schiffen die damals gefahren sind gabs auch manchmal Meuterei, Mord und Totschlag das will ich bei einem Marsflug nicht dabeihaben allerdings kann man heute Kommunizieren zwar teils stark verzögert aber man könnte auch einen Psycharter oder wen auch immer Kontaktieren.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #713 am: 07. Februar 2013, 20:49:25 »
Der Vergleich mit dem Schiff ist was die Einsamkeit betrifft sicher treffend, aber es gibt auch sehr große Unterschiede:
Seereisen:
(nur Negativliste)
Stürme, Kälte, Mangelernährung, Kälte, Schlechtes Wasser, Ratten, Unfälle, fast null Gesundheitsversorgung,
sehr schlechte Unterkünfte, brutale Schiffsführung, Luft unter Deck die kaum zu atmen war. 
Keine Kommunikation nach hause.

Reise zum Mars:
(nur Negativliste)
Sonnenstürme

Ankunft am Reiseziel des Schiffes:
Weiber, Rum, Platz zum Leben, Möglichkeit abzuhauen.

Ankunft Mars:
Keine Weiber, kein Plöckstoff, man kann nicht abhauen

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #714 am: 07. Februar 2013, 22:05:50 »
Zitat
Jetzt mal ernsthaft ich weiss garnicht was um die Psychologie so ein Hehl gemacht wird. Die Seefahrer damals waren auch monate auf ner sprichwörtlichen Sardinenbüchse eingesperrt, klar hatten die frische luft

Auf einem Schiff hatten sie mangels frischem Obst & Gemüse Skorbut (bzw. heuzutage lässt sich das mit Konserven regeln). Das war sicher auch nicht so angenehm...


Aber bei dem Schiffen die damals gefahren sind gabs auch manchmal Meuterei, Mord und Totschlag das will ich bei einem Marsflug nicht dabeihaben allerdings kann man heute Kommunizieren zwar teils stark verzögert aber man könnte auch einen Psycharter oder wen auch immer Kontaktieren.
stark verzögert? Mit dem Schiff dauerte die Kommunikation Wochen. Beim Mars 20- 40 Minuten.

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19601
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #715 am: 28. Februar 2013, 07:40:55 »
Guten Morgen,

ich habe das Thema geteilt und "Inspiration Mars" in einem neuen Thread aufgehoben:
Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #716 am: 28. Februar 2013, 10:07:06 »
Ich weiß, das passt hier vielleicht nicht 100 %ig rein, hat aber sicher Folgen auf einen möglichen Marsflug:

Der Komet C/2013 Siding Spring  ist 50 km groß und rast mit 56 km/s im Oktober 2014 am Mars vorbei.
http://de.wikipedia.org/wiki/C/2013_A1

Wenn das Monster den Mars trifft, ist ein Vulkanausbruch denkbar? Beziehend auf das hier:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/schlafende-riesen-forscher-vermuten-aktive-vulkane-auf-dem-mars-a-512259.html


Und falls so ein hypothetischer Ausbruch stattfindet, wie würde er sich auswirken? Dass schneller hingeflogen wird? Oder bliebe alles beim Alten?

Offline Flandry

  • *****
  • 797
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #717 am: 28. Februar 2013, 11:34:58 »
Ich weiß, das passt hier vielleicht nicht 100 %ig rein, hat aber sicher Folgen auf einen möglichen Marsflug:

Der Komet C/2013 Siding Spring  ist 50 km groß und rast mit 56 km/s im Oktober 2014 am Mars vorbei.
http://de.wikipedia.org/wiki/C/2013_A1


Schau mal hier  ;)

Ich denke, es wäre angebracht, dem Brocken einen eigenen Strang zu spendieren und die bisherigen Beiträge dorthin zu verschieben.

Marslady

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #718 am: 14. März 2013, 23:35:00 »
Neues von Mars One :

Paragon Space Development Corporation wird für MARS ONE eine Konzeptstudie für Lebenserhaltene-und Unterstützende Systeme sowie für Raumanzüge ausführen.

Paragon ist das führende Unternehmen für solche Systeme in extrem lebendsfeindlichen Umgebungen (dürfte der Red Planet ja sein...)
"Das Ziel dieser Konzeptstudie wird sein, Lösungen für langfristige Technologien und Architekturen für Habitate auf dem Mars zu entwerfen", so Grant Anderson, Paragon Chief-Ingenieur.

http://spaceref.com/news/viewpr.html?pid=40295

http://www.paragonsdc.com/

Mfg Marslady

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #719 am: 16. März 2013, 20:06:21 »
Was Raumanzüge und auch unter Druck stehende Behausungen betrifft sollte der Mars definitiv Vorteile gegenüber Asteroidenmissionen haben. 5-10mBar hört sich zwar nicht nach viel an, hat aber durchaus einige Vorteile. Es ist einfach so, das Dichtungen usw. viel aufwendiger herzustellen sind, wenn sie gegen ein pures Vakuum zuverlässig sein müssen. Selbst solche Fälle wie das abdichten von Lecks, mittels Dichtungsmassen, wird viel schwerer weil diese viel schneller austrocknen.
« Letzte Änderung: 16. März 2013, 23:23:00 von Klakow »

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #720 am: 16. März 2013, 22:01:06 »
Zitat
5-10mBar hört sich zwar nicht nach viel an, hat aber durchaus einige Vorteile

Wieviel Druck braucht es denn in einer Marsbasis, bzw. wie tief kann man runtergehen? Wenn drinnen 100 mbar herrschen, und draußen 10 sind, macht das 10% weniger Belastung als reines Vakuum.

Führerschein

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #721 am: 16. März 2013, 23:02:18 »
Zitat
5-10mBar hört sich zwar nicht nach viel an, hat aber durchaus einige Vorteile

Wieviel Druck braucht es denn in einer Marsbasis, bzw. wie tief kann man runtergehen? Wenn drinnen 100 mbar herrschen, und draußen 10 sind, macht das 10% weniger Belastung als reines Vakuum.

Der Sauerstoffgehalt der Luft ist ca. 21%. Für optimale Leistung brauchen wir annähernd das, etwas weniger geht. Also brauchen wir für eine reine Sauerstoffatmosphäre ca. 20% Erd-Normal-Druck, also ca.200 mbar. 100 reichen auf keinen Fall, man stirbt nicht gleich davon, wenn es reiner Sauerstoff ist, aber ist kaum leistungsfähig.

Pflanzen kommen mit deutlich weniger aus. Unter 100 mbar wird es Probleme geben, aber wahrscheinlich wären die lösbar bis ca. 50 mbar, gut für Gewächshäuser.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #722 am: 17. März 2013, 00:24:57 »
200mBar reichen zur Sauerstoff Versorgung sicher aus, aber zumindest etwas Stickstoff und ich glaube auch CO2 wird für den Atemreflex wohl benötigt. Man kommt vielleicht in Summe mit 300mBar druck aus, allerdings hat dies auch erhebliche Nachteile z.B. beim Kochen, weil das Wasser eben viel früher anfängt zum Kochen.
Siehe z.B. hier: http://www.leifiphysik.de/web_ph09/umwelt_technik/07dampfdruck/dampfdruck.htm
Eine weitere wichtige Größe ist der Wasserdampfdruck siehe hier: http://www.wissenschaft-technik-ethik.de/wasser_dampfdruck.html#kap04

50mBar halte ich nicht für Praktikabel, weil der Dampfdruck bei 35°C schon 56mBar beträgt. Da bleibt keinen Raum für den nötigen Partialdruck vom Sauerstoff zum überleben.
Wenn man den Sauerstoff Partialdruck nimmt, bei dem ein Mensch hier noch gut überleben kann, sage wie 4200m, so braucht man insgesamt einen Druck bei 20°C Raumtemperatur einen Druck von 150mBar, aber das ist dann so gut wie nur Sauerstoff. Will man es bequemer haben, so das genug Sauerstoff da ist um gut arbeiten zu können, wird man 200mBar benötigen das entspricht ca. 1800müNN. Braucht man noch Stickstoff, wird man wohl eher 300mBar benötigen.

Führerschein

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #723 am: 17. März 2013, 07:24:42 »
Hallo Klakow

Ob man nicht etwas mehr als 200 mbar braucht, will ich nicht fest behaupten. Das ist die Untergrenze. Wie du schon sagtest, wenn man arbeiten und das Gehirn dauerhaft gut versorgen will, auch wenn man vielleicht nicht ganz fit ist, sollte man darunter nicht gehen.

CO2 löst den Atemreflex aus, richtig. Aber man braucht es nicht in der Atmosphäre. Es sammelt sich in der Lunge an durch körpereigene Produktion. Den Atemreflex löst dann nicht Sauerstoffmangel, sondern der selbst erzeugte CO2-Überschuss aus. Trotzdem wird man CO2 in der Luft haben wollen, schon weil man Pflanzen in den Wohn-Habitaten haben will und die brauchen CO2. Aber viel ist das nicht, deutlich unter 10 mbar. Stickstoff brauchen wir nicht (vielleicht in Spuren), im Gegenteil, Stickstoff ist das Problem, wenn wir von höherem in niedrigeren Druck kommen, es perlt dann im Blut aus und löst Embolien aus. Ein Hauptargument, z.B. auf dem Mars keinen Stickstoff in der Luft zu haben. Man kann dann schneller in einen Raumanzug wechseln und nach draußen gehen. Auf der ISS ist das eine unendlich zeitraubende Prozedur, um den Stickstoff aus dem Körper zu kriegen. Auf dem Mars wird man das viel häufiger machen müssen und müssen als auf der ISS, also wäre viel Stickstoff sehr störend.

Ich habe lange Zeit geglaubt, daß eine Sauerstoffatmosphäre hohe Brandgefahr bedeutet, siehe das Apollo-Test-Feuer das drei Astronauten getötet hat. Aber das ist ein Irrtum. Feuergefahr steigt erst mit höherem Sauerstoffpartialdruck. Die Apollokapsel hatte eine reine Sauerstoffatmosphäre bei Erddruck.

50 mbar für Pflanzen reichen durchaus. Man muß nur dafür sorgen, daß die Temperatur nicht deutlich über 20 °C steigt, sollte auf dem Mars kein Problem sein. Allerdings haben wohl viele (alle?) Pflanzen bei dem Druck physiologische Fehlsteuerungen, interpretieren das als Trockenheit und stellen biologische Aktivitäten deshalb ein. Dagegen müßte man etwas finden. 100 mbar funktionieren aber auf jeden Fall. Nur ist es viel einfacher große Gewächshäuser für 50 mbar zu bauen. Menschen könnten dann allerdings nur im Raumanzug arbeiten. Vieles müßten Maschinen machen.

Kochen, ja richtig. Man wird wohl Druckkochtechniken entwickeln müssen, jedenfalls für manche Zwecke.

websquid

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #724 am: 17. März 2013, 12:44:56 »
Kochen, ja richtig. Man wird wohl Druckkochtechniken entwickeln müssen, jedenfalls für manche Zwecke.
Nö. Gibts doch schon längst. http://de.wikipedia.org/wiki/Druckkochtopf
;)