Marsflug, Marsbasis

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Offline TWiX

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #750 am: 19. April 2013, 11:51:34 »
Um das mit den TV-Einnahmen mal durchzukauen: Man könnte (neben Landung und Starts und so) verschiedene Ausflüge auf dem Mars filmisch dukumentieren, genauso wie den Flug selbst (als eine Art Videotagebuch). Nur, was kann man damit einnehmen? Bei mit zuhause steht noch ein "Was Ist Was"-Buch aus Kindertagen rum, da werden die Kosten einer Folge Lindenstraße mit 175.000 Euro beziffert. Wenn man nun festlegen würde, dass dann eine Stunde Sendezeit 70.000 Euro kosten würde, wäre das hochgerechnet (auf Amerika plus Europa -> 800 Millionen Menschen) das zehnfache -> 700.000 Euro. Wenn man jetzt noch die Entwicklungsländer großzügig miteinbezieht 1 Million Euro. Macht dann etwa 25.000 Stunden zu produzierendes Material, wenn die Gesamtkosten bei 25 Mrd. Euro lägen. Achja: die Gesamtsendezeit wäre dann 1.014,6 Tage. Was haltet ihr von dieser Kalkulation? naive Milchmädchenrechnung oder durchaus realistisch ?
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #751 am: 19. April 2013, 14:00:13 »
Da bist du auf dem falschen Dampfer. Die Kosten, die du da nennst, sind die Produktionskosten, also die Kosten für die Herstellung der Sendung. Die dürften hier bei vielen Livebildern mit je einem Kommentator für die wichtigsten Landessprachen nicht sonderlich hoch sein. Kosten für die Ausstrahlung werden nicht anfallen, weil die Sender MarsOne das Material abkaufen werden.

Etwas anders sieht es aus, wenn MarsOne einen eigenen Sender aufzieht, dann haben sie aber auch mehr Einnahmen und digitale Satellitenkanäle sind schon recht billig zu haben.

Die möglichen Einnahmen sind weitaus höher - durch TV-Werbung, Produktplacement, Zeitschriften, Fanartikel, Lizenzprodukte aller Art und was da sonst noch so alles möglich ist. Da dürfte weltweit gesehen schon ein gewaltiges Sümmchen zusammenkommen.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Offline TWiX

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #752 am: 19. April 2013, 16:29:43 »
Ich denke nicht, dass die die Sendungen selbst ausstrahlen können -zumindest weltweit- wohl aber, dass sie die Sendungen vorproduzieren. Klar hast du recht, was ich da an Zahlen genannt haben, sind Produktionskosten. Aber: der tatsächliche Preis wird um höchstens 10% bis 20% abweichen, ein höherer Gewinn wäre Wucher. Außerdem wissen auch die Sender, dass Dokus entsprechend billiger zu produzieren sind und drücken den Preis. Zudem habe ich meine Rechnung auf eine langfristig angelegte Soap oder so bezogen, nicht auf so ein Megaevent wie die Landung. Achja: was sie auch verwerten könnten: das Training, die Vorbereitung und so. Wie man es dreht und wendet, es bleibt so, dass es zwar rechnerisch gehen würde, aber man eine Menge Risiken und zudem müsste man die Sender (oder einen Investor) davon überzeugen, die Rechte um jahre im Voraus zu kaufen, da man sonst keine Hardware entwickeln kann. Ein Teufelskreis
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #753 am: 19. April 2013, 17:01:31 »
Ich denke, daß die Livesendungen sogar erheblich mehr einbringen als nur 20%. Man wird die Übertragungsrechte in so einem Fall meistbietend verkaufen, und sobald sich mehrere Sender in einem Land darum streiten, geht der Preis nach oben. Die Sender rechnen ihre Quote und die möglichen Werbeeinnahmen durch, abzüglich des eigenen Gewinns ergibt dies den maximalen Preis, den sich zu zahlen lohnt. Die tatsächlichen Produktionskosten sind da völlig unerheblich.

Dokus sind natürlich wesentlich billiger, aber live ist live - und der eine Sender, der das anbietet, wird eingeschaltet.

Was die Finanzierung angeht, da hast du recht. Der Anfang wird sehr schwer. Wenn es mal läuft, ist es einfach.
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Offline Ruhri

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #754 am: 19. April 2013, 20:57:56 »
So eine Kolonie kostet zum Anfang hin ja auch noch viel Geld später wenn die Kolonie fast alles seber herstellen kann ist man vileicht sogar in der Lage eine Marskolonie ohne Große Lieferungen auszubauen.

Lass mich einmal einen Schuss Realismus/Pessimismus in deinen Wein gießen: Träum weiter!  ::)

Nein, im Ernst, von einer autarken Marskolonie sind wir technisch noch dermaßen weit entfernt, dass wir in diesem Teil des Forums zwar richtig sind (Konzepte und Perspektiven), aber mit einer Realisierung in den nächsten paar Jahrzehnten nicht zu rechnen brauchen.

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #755 am: 19. April 2013, 21:35:57 »
Lass mich einmal einen Schuss Realismus/Pessimismus in deinen Wein gießen: Träum weiter!  ::)

Nein, im Ernst, von einer autarken Marskolonie sind wir technisch noch dermaßen weit entfernt, dass wir in diesem Teil des Forums zwar richtig sind (Konzepte und Perspektiven), aber mit einer Realisierung in den nächsten paar Jahrzehnten nicht zu rechnen brauchen.

Ich stimme vollkommen zu. Von einer autarken Marsbasis sind wir sehr, sehr weit entfernt. Und Mars 1 und ihr Business-Konzept kann ich auch nicht ernst nehmen.

Aber die Grundidee, nicht zu einer einjährigen Mission zu starten, bei der ISRU für den Treibstoff und die Rakete für den Marsstart und den Rückflug schon bereitstehen, sondern eine Mission für 3-5 Jahre auszulegen, kommt mir immer plausibler vor. Voraussetzung wäre nur, daß man am Landeplatz Wasser zur Verfügung hat. Das Nötige für den Rückflug könnten die Teilnehmer dann selbst aufbauen. Wenn Wasser und Energie aus Solarzellen zur Verfügung stehen, kann eine Station mit sehr wenig Nachschub lange Zeit versorgt werden. Ca. 500g pro Person und Tag reichen unter den Voraussetzungen völlig aus und das ist machbar.

Dazu noch ein relativ kleines Gewächshaus für Gemüse und Kräuter und die Versorgung wäre gar nicht schlecht.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #756 am: 19. April 2013, 22:16:08 »
Selbstversorgung mit Wasser, Sauerstoff und als nächsten Schritt auch mit Grundnahrungsmitteln ist möglich und auch nötig, um die Kosten im Rahmen zu halten. Um autark zu sein, müsste die Kolonie aber in der Lage sein, alles was benötigt wird selber herzustellen. Ersatzteile, Medikamente, Kleidung, einfach alles.

Eine wirklich autarke Kolonie wäre gewaltig und würde Unsummen kosten. Sowas wird sicher nicht realisiert werden, muß ja auch gar nicht sein. Eine Marskolonie wird eher klein anfangen und langsam wachsen. Bis die völlig autark ist werden wohl schon tausende Menschen auf dem Mars leben. Das ist aber reine Zukunftsmusik.
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Online Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #757 am: 20. April 2013, 14:28:06 »
Selbstversorgung mit Wasser, Sauerstoff und als nächsten Schritt auch mit Grundnahrungsmitteln ist möglich und auch nötig, um die Kosten im Rahmen zu halten. Um autark zu sein, müsste die Kolonie aber in der Lage sein, alles was benötigt wird selber herzustellen. Ersatzteile, Medikamente, Kleidung, einfach alles.

Eine wirklich autarke Kolonie wäre gewaltig und würde Unsummen kosten. Sowas wird sicher nicht realisiert werden, muß ja auch gar nicht sein. Eine Marskolonie wird eher klein anfangen und langsam wachsen. Bis die völlig autark ist werden wohl schon tausende Menschen auf dem Mars leben. Das ist aber reine Zukunftsmusik.
Das sehe ich nicht so, gesetzt den Fall die technische Entwicklung geht hier so weiter, rechne ich in 10 Jahren nicht nur mit 3D Druckern die nahezu jede Form herstellen können, sondern auch damit sehr viele verschiedene Materialien mit der selben Maschine verarbeiten. Die Herstellung von Grundstoffen aus Mars Rohstoffen sollte auch möglich sein.
Die eigentlichen Probleme sehe ich bei zwei Themen:
- Rohstoffversorgung: Das bedeutet einen Landeplatz zu finden, in dessen Nähe möglichst Wasser im Boden zu finden ist und es viele verschiedene Mineralien im Boden gibt.
- Energieversorgung: Solarzellen sind zwar schön und gut, aber das macht vielleicht nur dann Sinn wenn das Leistungsgewicht klein gegenüber Kernreaktoren ist. Bei Kernreaktoren kommt aber sicher keine Typen in Frage deren Kühlkreislauf auf Wasserbasis funktioniert. Bei Leistungsbedarf für eine Kolonie von wenigstens 100 Menschen, würde ich mindestens 10kW/Person Elektrisch und vielleicht weiter 25kW an Prozesswärme annehmen. Ob das langt dann aber genug ist muss man dann mal sehen.
Es geht beim Thema Energie ja nicht nur darum genug zu haben um gerade so über die Runden zu kommen, sondern mehrfach Redundant auch dann zumindest noch einen Überschuss zu haben wenn z.B. von drei Kraftwerken zwei ausfallen.
So ein Projekt wird um so einfacher je Energiereicher eine Basis ausgerüstet ist, weil man sich dann z.B. auch Syntheseprozesse erlauben kann, die zwar einen "beschissenen" Wirkungsgrad haben, aber ohne weitere Maschinen von der Erde auskommen.

Die Kostenseite wird vor allem durch die Frachtkosten bestimmt, bei der Curiosity war die Nutzlastmasse die am Boden angekommen ist gerade mal  900kg, das sind nur 0,26% der Startmasse. Eine Nuklear thermische Oberstufe  würde dies zumindest auf ca. 0,57% verbessern. Man könnte zwar auf die Idee kommen das dem nicht so ist, weil z.B. Curiosity viel teurer war als die Atlas V, was aber wesentlich auch damit was zu tun hat das man eben nicht einfach einen 9t Rover einsetzen hätte können, weil es dafür ja keine Startplattform gegeben hätte.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #758 am: 20. April 2013, 15:00:29 »
3D-Druck, Mikrowellensinterung und was der Dinge mehr sind helfen natürlich enorm, aber jedwede Verarbeitung braucht Rohmaterial.

Die Rohstoffversorgung kann aber erst dann autark werden, wenn über den halben Mars verteilt eine ganze Batterie Minen vorhanden sind. Wie hier auf der Erde wird sich garantiert nicht alles an einem Ort oder auch nur in relativer Nähe zueinander finden lassen. Dazu kommen dann noch diverse Industrieanlagen zur Weiterverarbeitung.

Solarzellen werden auf dem Mars für eine Kolonie keinesfalls ausreichen. Zum einen kommt dort weniger Sonnenlicht an, zum anderen, was noch viel wichtiger ist, können die regelmässigen Sandstürme solche Anlagen über längere Zeit vollständig lahmlegen. Es werden also wohl Kernkraftwerke werden, natürlich in redundanter Auslegung. Um die betreiben zu können, braucht man entsprechendes Spaltmaterial, womit wir den Kreis schliessen und wieder zu den Minen samt Industrie kommen...

All das gleich zu Beginn von der Erde aus zum Mars bringen zu wollen ist völlig utopisch, selbst mit nuklearen Oberstufen. Da müsste als Anreiz schon der Weltuntergang unmittelbar bevorstehen. Abgesehen von den Basiseinrichtungen wie Habitaten, Gewächshäusern etc. müssen all diese Anlagen vor Ort und weitestgehend aus Marsmaterial gebaut werden. Das wird sehr lange dauern, denn vieles wird erst möglich, wenn andere Einrichtungen schon vorhanden sind.
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Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #759 am: 20. April 2013, 15:25:46 »
Das sehe ich nicht so, gesetzt den Fall die technische Entwicklung geht hier so weiter, rechne ich in 10 Jahren nicht nur mit 3D Druckern die nahezu jede Form herstellen können, sondern auch damit sehr viele verschiedene Materialien mit der selben Maschine verarbeiten. Die Herstellung von Grundstoffen aus Mars Rohstoffen sollte auch möglich sein.

Tut mir leid, da stecken meiner Meinung nach eine Menge Illusionen drin. So kommt man vielleicht bis auf 95-98% Autarkie. Das ist schon viel und macht tatsächlich eine Kolonie möglich, die nur eine Vielzahl von Produkten, aber insgesamt relativ wenig Masse als Versorgung von der Erde braucht.

Eine wirklich autarke Gesellschaft sieht aber anders aus. Die Herstellung eines einzigen Produktes, z.B. ein Handy, erfordert eine geradezu unvorstellbar komplexe Industrie mit vielen tausend Vor- Halb- und Rohprodukten und eine riesige Anzahl von Grundstoffen, die gefördert, verarbeitet und zu Grundstoffen verarbeitet werden müssen. Und die Leute, die das alles fördern und verarbeiten, brauchen auch eine Grundversorgung mit Lebensmitteln, Unterkünften, transportmittteln, Lehrern für die Kinder, Krankenhäuser, Ärzte .......... Die Liste wird endlos.

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Online Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #760 am: 20. April 2013, 16:56:12 »
@Führerschein:
Das habe ich auch so nicht gemeint, Ziel muss es zumindest anfangs nicht sein 100% autonom zu sein, da reicht vielleicht 99,9% erst einmal aus. Entscheidend hierfür sind ja nicht die 250kg/a die man an Ersatzteilen usw, braucht, was man sich sicher nicht leisten kann ist z.B. Wasser & Luft Mitzunehmen. Mit der Energie wird man vermutlich mit wenigen kg/Jahr auskommen, wenn man z.B. einen Flüssigsalzreaktor in Kleinformat hin bekommt.
Aber es ist schon klar, anstatt 900kg für einen Rover wird man wohl eher 90t und mehr benötigen.
Solche Massen kann man mit derzeitig verfügbaren Raketen, zu bezahlbar Preisen nicht zur Mausoberfläche bringen, auch nicht Nuklear Thermisch.
Die einzige Hoffnung das man dies mal erreichen kann ist z.B. durch eine wiederverwendbare Falcon Havy und einen langsamen Schlepper mittels, Nuklear+VASIMR um die Effektivität der Oberstufe von 21% auf über 80% zu steigern. Was man dann noch braucht ist ein wiederverwendbares einstufiges Raketenstutle mit dem man in der Lage ist vom Mars zu Starten die Post abzuholen und wieder an der selben Stelle zu landen. Da der Mars nur eine geringe Schwerkraft hat, braucht man am Äquator knapp 1925m/s. Man kommt also mir einer Methan+LOX Rakete mit einer Stufe hoch und wieder herunter. Ich habe mal eben überschlagen das man damit wohl über 25% Nutzlast erreichen könnte. Das in Kombination mit Kernreaktor+VASIMR für den Transfer, sollte es ermöglichen eine beliebige Masse von einem LEO-Erdorbit zwar nicht schnell, aber kostengünstig zum Mars auf dem Boden zu bringen.
Falls SpaceX es mit einer wiederverwendbaren Rakete hinbekommt, könnten Frachtkosten von unter 1000$/kg möglich sein.

Man wird vermutlich auch kaum mit einer Spitzhacke, Schaufel und Raumanzug nach Bodenschätzen suchen können.
Das einzige was vielleicht wirklich geht wenn man z.B. in einer Senke Wasser in Form von tief gefrorenem Eis/Sand Gemisch findet, ist aus dem Wasser+CO2 der Atmosphäre Synthese-öle und daraus dann Kunststoffe herzustellen. Falls diese gut genug sind, um z.B. bei -8000m.u.N.N. und den tiefen Temperaturen einsetzbar sind, hat man etwas in der Hand um damit größere Strukturen herzustellen.
Derzeit ist mir aber nicht bekannt, ob man irgendwelche Stellen ausgemacht hat, oder die zu einer Untersuchung auf einer Liste für weitere Rover stehen, wo man hoffen kann genug leicht erreichbares Wasser zu bekommen.

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #761 am: 20. April 2013, 18:23:10 »
Dann sind wir uns weitgehend einig. Ich verstehe unter autark, daß die Kolonie den Untergang der Zivilisation auf der Erde überstehen kann, deshalb meine so formulierte Antwort. Und dafür werden mindestens so 100.000 Menschen benötigt, wahrscheinlich deutlich mehr, und verteilte Siedlungen, die entstehen, wo benötigte Rohstoffe gefunden werden. Also auch ein Netz von Transport-Infrastruktur.

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Offline HausD

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #762 am: 20. April 2013, 18:52:44 »
... Ich verstehe unter autark, daß ... dafür ... mindestens so 100.000 Menschen benötigt (werden), wahrscheinlich deutlich mehr, und verteilte Siedlungen, die entstehen, wo benötigte Rohstoffe gefunden werden. Also auch ein Netz von Transport-Infrastruktur.
Da muss ich mal etwas zu den Wahnsinnszahlen sagen.
In der Soziallehre ist die kleinste autarke Menschengemeinschaft die Sippe. Diese kann sich komplett selbständig versorgen und verwalten. Wird auf der Erde diese Sippe durch günstige Bedingungen größer, teilt sie sich in zwei Sippen, die dann auch ggf. feindschaftlich gegenüberstehen...
Das sollte bedacht werden, besonders wenn es um die Frauen aus der Nachbarsippe geht...
Gruß, HausD
(weiter geht es mit RED PLANET  :D )

Offline Ruhri

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #763 am: 21. April 2013, 01:00:27 »
Der Begriff "Sippe" kommt mir allerdings vor wie aus der Steinzeit. Damals hat man natürlich mit relativ wenigen Menschen eine Autarkie schaffen können. Eine Marskolonie müsste aber natürlich zwangsläufig eine Hochtechnologie-Gesellschaft sein, und da braucht es ein Anzahl an Menschen, für die dieser Begriff nicht mehr wirklich angemessen scheint.

Offline trallala

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #764 am: 21. April 2013, 12:12:13 »
Vielleicht passt es hier am besten hin:
Nicht ganz neu, aber ich glaube dazu stand hier bisher noch nichts:

http://www.nasa.gov/centers/kennedy/about/sustainability/trashtogas.html

Die NASA forscht an kleinen Verbrennungsöfen, in denen die Raumfahrer Müll (Verpackung, Kleidung, Essensreste usw.) bei über 1000°C verbrennen können und damit Methan als Treibstoff gewinnen können. Das könnte sich hauptsächlich bei langen Flügen, wie z.B. zum Mars lohnen. Eine 4-Personen Crew soll so in einem Jahr über 1 Tonne Methan aus Abfällen gewinnen können. Man schafft damit Platz und Treibstoff ist natürlich auch immer sehr willkommen.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #765 am: 21. April 2013, 12:29:30 »
Die NASA forscht an kleinen Verbrennungsöfen, in denen die Raumfahrer Müll (Verpackung, Kleidung, Essensreste usw.) bei über 1000°C verbrennen können und damit Methan als Treibstoff gewinnen können.

Wirklich interessant. Sowas ist ideal für Raumstationen.
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McFire

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #766 am: 21. April 2013, 15:11:32 »
Zitat
Die NASA forscht an kleinen Verbrennungsöfen, in denen die Raumfahrer Müll (Verpackung, Kleidung, Essensreste usw.) bei über 1000°C verbrennen können und damit Methan als Treibstoff gewinnen können.
Die Frage ist halt - was heißt das "klein"? Das ist nämlich entscheidend. However - jeder weiß - je kleiner ein Ofen, desto unrationeller arbeitet er. Also ein Brennkammervolumen von ca 0,1 m3 wird das mindeste sein. Solides hitzefestes Zeug. Dann Wärmeisolierung. Dann solider Mantel. Dann eine ausgebuffte Elektronik, um die Personalkosten für den Heizer zu sparen  ;) Und diese Elektronik muß eine echte Prozeßsteuerung sein. Denn nur mit einer gesteuerten Verbrennung kann ich ein gewünschtes Produkt erzeugen und wenn auch der Ofen dafür ausgelegt ist. Was aber auch heißt, ich erhalte auch noch andere Produkte, mit denen ich mich irgendwie nochmal befassen muß. Anstatt einem relativ einfach zu entsorgenden Häufchen Asche.
Dazu kommt noch - eine gesteuerte Verbrennung wird sich nicht ganz selbst erhalten können. Zumal die "Brennstoffzufuhr" diskontinuierlich und sicher auch nicht homogen ist. Also wird Zusatzenergie benötigt. Und natürlich auch für Elektronik + Mechanik.
Also wenn ich an das Gewicht eines soliden Ofens (selbst aus HiTec Material) denke plus dem Steueraufwand - da denke ich ein zusätzlicher Tank mit Methan und ein kleinerer, nur auf Vernichten ausgelegter Ofen kommt besser.
Ist es sicher, daß diese o.g. Meldung nicht einem Journalistenhirn entsprungen ist ?

McFire

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #767 am: 21. April 2013, 15:32:27 »
Beim Thema "Autark" neige ich auch zu der Annahme, daß ein selbst nicht ganz vollkommener Autarkismus nicht unter ein paar hundert Leuten plus verdammt günstig liegenden und breitbandig ergiebigen Rohstofflagern zu erreichen ist. Wohlgemerkt dergestalt, daß auch mit kleineren, vorerst mal etwas uneffizienten Anlagen div. Material erzeugbar ist. Was freilich das Verhältnis Anlagengewicht zu nötiger Energiemenge in Richtung Energie verschiebt. Solar kann da nur ein willkommenes Zubrot sein.

Was aber scheinbar nicht so recht betrachtet wird - wieweit kann die "Kolonie" ihre Ansprüche an Versorgung / Unterkunft / Sicherheit / Kulturgüter herunter oder hochschrauben ? Kurz gesagt, was ist das Mindestmaß an Lebensqualität? Da gehts dann nämlich ins Gebiet der Psychologie. Und ohne den Erhalt einer "innermenschlichen" Kultur gibts auch (immer auf lange Sicht gesehen) kein Erhalt der Fähigkeit zu hochwertiger Arbeit. So ist Autarkismus also nicht nur "Wir halten das hier ein paar Jahre durch".

Ein prima Testgebiet für solche Zusammenhänge ist übrigens Hartz4. Kann jeder deutsche Kleinunternehmer bestätigen .... ;)

Offline trallala

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #768 am: 21. April 2013, 15:38:29 »
Zitat
Die NASA forscht an kleinen Verbrennungsöfen, in denen die Raumfahrer Müll (Verpackung, Kleidung, Essensreste usw.) bei über 1000°C verbrennen können und damit Methan als Treibstoff gewinnen können.
Die Frage ist halt - was heißt das "klein"? Das ist nämlich entscheidend. However - jeder weiß - je kleiner ein Ofen, desto unrationeller arbeitet er. Also ein Brennkammervolumen von ca 0,1 m3 wird das mindeste sein. Solides hitzefestes Zeug. Dann Wärmeisolierung. Dann solider Mantel. Dann eine ausgebuffte Elektronik, um die Personalkosten für den Heizer zu sparen  ;) Und diese Elektronik muß eine echte Prozeßsteuerung sein. Denn nur mit einer gesteuerten Verbrennung kann ich ein gewünschtes Produkt erzeugen und wenn auch der Ofen dafür ausgelegt ist. Was aber auch heißt, ich erhalte auch noch andere Produkte, mit denen ich mich irgendwie nochmal befassen muß. Anstatt einem relativ einfach zu entsorgenden Häufchen Asche.
Dazu kommt noch - eine gesteuerte Verbrennung wird sich nicht ganz selbst erhalten können. Zumal die "Brennstoffzufuhr" diskontinuierlich und sicher auch nicht homogen ist. Also wird Zusatzenergie benötigt. Und natürlich auch für Elektronik + Mechanik.
Also wenn ich an das Gewicht eines soliden Ofens (selbst aus HiTec Material) denke plus dem Steueraufwand - da denke ich ein zusätzlicher Tank mit Methan und ein kleinerer, nur auf Vernichten ausgelegter Ofen kommt besser.
Im Artikel sind 40kg als Gewicht angegeben, es werden auch entsprechende Bilder gezeigt.
Zitat
Ist es sicher, daß diese o.g. Meldung nicht einem Journalistenhirn entsprungen ist ?
Also nasa.gov würde ich jetzt mal als Primärquelle bezeichnen ... hast du mal einen Blick in den Link geworfen?

McFire

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #769 am: 21. April 2013, 15:49:27 »
Naja ich bin auch bei nasa.gov nicht allround gottgläubig  ;)
Zumal das, was auf die Webseite geht, ja von PR Leuten gemacht wird.
Und dann kommt ja auch zur Sprache, daß sie von 40 kg ausgehen, aber noch arge Probleme mit der Hitzefestigkeit haben. Und ich glaube nicht, daß in den 40 kg ebenfalls die Halterungen, die Elektronik, die Materialtrennung, die Zusatzenergiequelle (anteilig gesehen), die (sichere!) Entsorgung von Reststoffen/Gerüchen und und enthalten sind. So sieht das Dingens nicht aus.

Offline trallala

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #770 am: 21. April 2013, 17:03:11 »
Naja ich bin auch bei nasa.gov nicht allround gottgläubig  ;)
Zumal das, was auf die Webseite geht, ja von PR Leuten gemacht wird.
Natürlich kann auch in so einem Artikel mal ein kleinerer Fehler sein, aber du hattest ja eher die Kernaussage des Artikels angezweifelt. Das würde ich nicht, der zweck dieser Artikel ist ja die NASA-Arbeit vorzustellen und nicht reißerische Kolumnen zu füllen.
Zitat
Und dann kommt ja auch zur Sprache, daß sie von 40 kg ausgehen, aber noch arge Probleme mit der Hitzefestigkeit haben. Und ich glaube nicht, daß in den 40 kg ebenfalls die Halterungen, die Elektronik, die Materialtrennung, die Zusatzenergiequelle (anteilig gesehen), die (sichere!) Entsorgung von Reststoffen/Gerüchen und und enthalten sind. So sieht das Dingens nicht aus.
Deshalb ist als Startdatum ja auch frühenstens 2018 angegeben. Es gibt halt noch eine Menge zu tun, aber es ist eine gute Idee und nicht unmöglich umzusetzen.

Offline AndiJe

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #771 am: 21. April 2013, 19:06:55 »
Die T-Shirts mit dem Mars One-Schriftzug und der Marsbasis drauf gefallen mir, sind 25 $ für das Unternehmen und auch gleich eine getragene Schleichwerbung dazu.

Ich hab mir 2 Staffeln Big Brother angeschaut, und da ziehen sie wohl eine Art Super Mars Brother auf, ich bin jedenfalls gespannt und fasziniert, denn hier gibts endlich einen Anstoss zur nächsten Stufe der Raumfahrt: einen anderen Planeten zu kolonialisieren! Einzig der knappe Termin macht mir Bauchweh... in 10 Jahren sollens schon landen?

Da fehlt mir ehrlich gesagt der Glaube, aber vielleicht wurde der Zeitpunkt ja nur provokant gesetzt, damit man ein zeitliches Ziel hat... kommt drauf an, wie das Casting verläuft, das Medien-Echo und dann rennt das Werk vielleicht auf Turbo und es wird wahr! Was auf jeden Fall wahr wird: das T-Shirt und die Kaffeetasse gehören schon bald mir!
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

McFire

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #772 am: 21. April 2013, 19:08:40 »
Zitat
aber du hattest ja eher die Kernaussage des Artikels angezweifelt.
Naja wenn da steht kleiner Ofen und auch von 80lb die Rede ist, nehm ich das als Kernaussage. Zumal wenn vordergründig anscheinend nur die Brennkammer gezeigt wird.

Letztere als Hauptbestandteil im Inneren einer größeren Apparatur wiederum wäre von der Größe glaubhaft. Daß da noch allerhand dazukommt , sieht man ja auch da, wo das Mädel dran arbeitet. Und das dürfte längst nicht alles sein.

Ich glaube also durchaus, daß da was Innovatives herauskommt. Sooo mißtrauisch bin ich nun auch nicht.
Zitat
Es gibt halt noch eine Menge zu tun, aber es ist eine gute Idee und nicht unmöglich umzusetzen.
Vollkommen ok ! Selbst wenn Aufwand und Nutzen nachher doch nicht harmonieren, Kenntnisse ergeben sich dennoch.

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Online Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #773 am: 21. April 2013, 20:06:49 »
Technische/Chemische Prozesse benötigen in der Regel eine bestimmte Temperatur, da diese oft über Raumtemperatur liegt, nutzt man hier auf der Erde Isolationsmaterialien, wie z.B. Mineralwolle.
Die Verluste durch Konvektion fallen im Weltraum natürlich weg und sind auf dem Mars sicher viel kleiner als hier.

Bei hohen Temperaturen, sagen wir mal >=300°K spielen die Verluste durch Abstrahlung (Bolzmann...) aber sehr schnell eine kleine Rolle, da diese mit T4 zunehmen.
Ich bin zwar kein Speziallist für Spiegel, aber ich könnte mir vorstellen das man selbst die Verluste durch Abstrahlung stark reduzieren kann wenn man Spiegelsysteme einsetzt welche die Strahlung reflektieren.
Als Folge können Öfen usw. sicher viel kleiner und leichter gebaut werden.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #774 am: 21. April 2013, 20:20:52 »
Morgen Abend wird Mars One in New York das Astronautenbewerbungs-Programm vorstellen, mit Liveübetragung auf YouTube:


Zitat
Live-Stream von 22.04.2013

Mars One will announce the start of its astronaut selection program at a press conference in New York on April 22nd at noon (EDT). The event will be moderated by Emily Lakdawalla, Senior Editor at the Planetary Society. The panel will include

- Bas Lansdorp, Co-Founder and CEO, Mars One
- Gerard 't Hooft, Nobel laureate and Ambassador of Mars One
- Norbert Kraft, Chief Medical Officer, Mars One
- Grant Anderson, Sr. VP Operations, Chief Engineer and Co-Founder, Paragon Space Development Corporation
- Bryan Versteeg, Mission Concept Artist, Mars One

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