Schillrich; Ruhri,
leider hat so ein Board ein großes Problem. Man merkt immer erst zu spät, wenn es irgendwo in die falschen Richtungen läuft. Bei einem direkten Gespräch merkt man das immer viel schneller.
Natürlich würde die ISS das überleben und ich gehe eigentlich auch nicht davon aus, daß man Leute runterholt. Das wird man schon aus Prestigegründen nicht tun.
Aber es ist nun mal so, daß wenn die Systeme nicht zeitgerecht online gehen ca. 30 % der jährlichen Nutzlast fehlt und sorry, das kann man nicht ausgleichen.
Man wird also an allen nur möglichen Ecken sparen müssen. Es wird dann klar definiert werden müssen, was ist nötig, denn es gibt dann kein, was ist möglich, mehr.
Aber das ist auch eigentlich nicht der Hintergrund meiner Frage.
Da ist die Diskussion wohl etwas aus dem Ruder gelaufen.
Eigentlich versuchte ich mit der Diskussion 2 Dinge in Erfahrung zu bringen.
Wie schnell kann ein zusätzliches ATV bzw. anderes Fahrzeug (PROGRESS/HTV) zur Verfügung gestellt werden (weiss ich jetzt) bzw. wie weit kann man die derzeitige Baureihe beschleunigen (leider noch nicht)?
Aber viel wichtiger für mich ist eigentlich die Meinung auf Board zu dem weiteren Vorgehen der Amis.
Wie würde es die Einstellung in den USA und der NASA generell beeinflussen zum Thema - Privater Nachschub der ISS bzw ISS generell.
A.) Würden sie Space X den Kontrakt entziehen, wenn die in 2010 ihre drei Testflüge nicht hinkriegen?
Auf prinzipieler Basis müßten sie das tun (zumindest war das mein bisheriges Verständnis, daß das der nächste Mailstone ist und der nächstes Jahr ausläuft).
Könnten sie das überhaupt, selbst wenn sie wollten, da sie ja eigentlich keine wirkliche Alternative haben und CYGNUS ja noch weniger Zeit zur Entwicklung hatte. OTION steht ja wohl auch noch lange nicht an.
Sprich, in welchen sauren Apfel würde die NASA beissen.
1.) Wir haben kein eigenes Supply-System und uns fehlen 30 % am geplanten Nachschub !
oder
2.) Wir müssen von Anfang eine klare Linie setzen bei diesen Verträgen und wenn einer es nicht schafft, ist er raus !
Sprich: Vertrag kündigen und DRAGON platzen lassen oder Vertrag nicht kündigen und hoffen, daß DRAGON kurzfristig fertig wird?
Natürlich hängt das davon ab, wie weit Space X wirklich zu sein scheint.
B.) Wie wird es die Entscheidung der NASA für die Weiterführung über 2015 beeinflussen, denn egal wie, weniger Supply bedeutet imner noch, man kann weniger machen?
Der Punkt ist nicht, wie ihr das wohl verstanden habt, daß man die ISS aufgeben müsste, sondern, daß man bei der NASA schnell zu der Überzeugung kommen könnte, sie sei das Geld nicht mehr wert, da man einfach nicht die Supply Möglichkeiten hat, um anständig zu werkeln.
Die zwei Jahre Space Shuttle downtime waren da nicht unbedingt hilfreich aus USA Sicht.
Aus den Postings auf dem US Board ist da eine klare Linie zu erkennen, zumindest von denen die geantwortet hatten, und danach sollte sich die NASA komplett aus den Erdorbit zurückziehen, meint die ISS ISS sein lassen und vergessen. Mond und Mard, das sind die Orte die Zählen.
Die Leute sehen da keinen besonderen Wert drin. Und egal wie, die NASA ist eine politische Organisation und wenn es auf der ISS keine Ergebnisse gibt, wird die schnell abgeschrieben.
Verkaufen wird die NASA ihren Anteil nicht oder die die ISS kaufen dürften, werden das Geld nicht aufbringen.
So hat das in meinen Augen schon eine viel größere Bedeutung. Im Endeffekt bedeutet das nämlich, ob die ISS weiter existiert oder nicht und das hängt halt auch immer noch ganz stark an der Einstellung der Bevölkerung.
In Europe schauen wir doch mehr, was auf unserem kleinen Planeten passiert -- außerdem schauen wir um einiges mehr auf's Geld. Wir können nicht so einfach für ein großes Prpjekt begeistert werden und soweit ich das sehe, versucht man in der Politik das gar nicht erst.
(Vielleicht da das in der Regel einfach zu lange dauert, um daraus politische Vorteile zu ziehen bzw. weil das immer ein komplettes Gemeinschaftsziel wäre und man da dann halt bei Superdingen nicht sagen kann: *Ich wars.* Das zählt natürlich anderes rum nicht. Da waren es dann immer die Anderen.)
[Die DLR-Mondmission wäre so ein Ding gewesen, daß man hier hätte weiterführen können, aber der politische Wille - sprich das Geld - war nicht da oder konnte halt nicht gefunden werden.]
Nun die Amis schweifen da mehr in die Ferne. Scheint so 'n generelles Problem zu sein, aber in der ISS trifft sich das noch. Das ist so 'ne Grenze.
Ich muß zugeben ich bin nicht gerade ein Optimist, aber ich bin auch kein Pessimist. In der Regel versuche ich etwas in seine Wertigkeit zu zerlegen, um auf Probleme vorbereitet zu sein.
Das ist wohl eine grundlegende Vorraussetzung, um in meinem Beruf sicher arbeiten zu können. Gibt halt auch die anderen, aber die kriegen in der Regeö irgendwann Probleme, da es halt nicht geht immer pessimistisch zu sein und die ewigen Optimisten fallen halt irgendwann auf die Nase und haben keinen Plan B.
Ich hoffe, diesmal bin ich nicht wieder zuweit abgeschweift und der Punkt meiner Frage wird besser klar.
Darion X