Eigentlich schade dass man nicht noch näher als auf 3500 km ran gegangen ist :/
Ich meine, dass bei einem noch näheren Vorbeiflug die Bewegungsunschärfe zu stark geworden wäre. Man hätte also nicht eine noch bessere Aufläsung erreicht. 3500 km waren da der beste Kompromiss.
Alan Sterns Antwort auf einen weiteren Vorbeiflug war auch sehr interessant. Man hätte sich in der Zeit vor diesem Flyby nicht ablenken lassen wollen und nur auf dieses Ziel konzentriert, aber New Horizons sei nach 13 Jahren in allerbestem Zustand. Keines der Backup-Systeme sei in Benutzung, man hätte genug Energie für noch 15-20 Jahre und auch genügend Treibstoff. Im Moment ist man bei 44 AU, man kann also noch zweieinhalb mal so weit fliegen. Ob möchliche Missionsverlängerungen nun nur für "remote Observations" mit den Teleskopen (wie auch jetzt schon) genutzt werden oder einen weiterer Flyby geplant wird, hängt davon ab, ob man ein weiteres Ziel findet. Im Sommer 2020 will das Team weitere Vorschläge zur Missionserweiterung einreichen. Der Kuiper Gürtel erstreckt sich bis 70 AU, man hat also noch eine Dekade Zeit bis man hindurchgeflogen ist und damit auch etwa so lange weitere Objekte zu finden.
Da schon im Reddit AMA vor ein paar Tagen die häufigste Antwort auf alle möglichen Fragen war, dass man gerne einen weiteren Flyby machen würde, denke ich, dass das "wir fokussieren uns erstmal nur auf UT, was danach kommt ist ungewiss" nur PR ist. Klar sind die Ergebnisse und deren Präsentation jetzt wichtig, aber der PI ist schon bei nächsten. Und das ist auf jeden Fall das nächste Objekt und nicht nur ein paar Lichtkurven von anderen KBOs in 10-100 AU Entfernung. Aber in dieser Missionsverlängerung ist eben nicht nur die Kernmannschaft von NH und ein bisschen Zeit von DSN enthalten, sondern auch wesentliche Ressourcen für die Suche. Vielleicht hofft man aufs James Webb Teleskop. UT hat man ja auch nur mit Hubble gefunden, es muss also das Beste vom Besten her um da noch weitere Objekte zu finden und dann genau den Orbit zu bestimmen.
Ich würde es dem Team auf jeden Fall wünschen, die NASA weiß schon, wie man eine Show macht.