Aber warum ist bis heute so eine Problem nicht aufgetreten, in keiner Mission? Nicht nachvollziehbar. Das schlimmste ist, daß die Spezialisten es offensichtlich auch nicht nachvollziehen können...
Das ist eine müßige Frage. Wann war der Auspuff an deinem Auto zum letzten mal kaputt?
Warum ist das Problem bis dahin nicht aufgetreten, bei keiner Fahrt? Das ist nicht nachvollziehbar. Der Spezialist (KFZ Mechaniker deines Vertrauens) kann sicher auch nicht nachvollziehen, warum der Defekt nicht eine Woche früher oder später aufgetreten ist
Das ist nun mal so mit technischen Systemen.
Ich erinnere an den großen deutschen Autohersteller, der aktuell grade 7 Jahre alte Autos in die Werkstätten ruft, weil man erst jetzt festgestellt hat, das eine Feder im Handbremssystem zu klein dimensioniert ist. Trotzdem ist es wohl 7 Jahre gut gegangen, ohne dass man geahnt hat, das da ein Problem lauert.
Bei technischen Systemen lernt man ständig noch dazu, mögen sie noch so alt sein.
Wären die Ventile anders herum - in Strömungsrichtung eingebaut, wären die beiden kritischen 90° Winkel überflüssig.
Zudem könnte man noch einiges Material und somit Masse einsparen.
Aber das wird sich jetzt niemand trauen, sowas auszusprechen
Das darfst du durchaus sagen ;-)
Die 90 Grad Winkel sind ja nur jetzt kritisch, weil man weiß, dass sich von dem Ventil Teile lösen können.
Die Konstruktion hat schon ihren Sinn. Neben Gasdynamischen Gründen spielt dabei vor allem die Trennung zwischen elektrischen und mechanischen Systemen eine Rolle. Das Ventil wird elektromagnetisch gesteuert. Diese elektromechanische Steuerung (den Selenoid) sieht man auf dem Bild sehr gut. Das ist das runde Teil über dem “LV57” drüber steht. Geht das elektromechanischen Teile kaputt, kann man es problemlos tauschen, ohne dass man an die Gasleitung selbst öffnen muss und Verunreinigungen riskiert.
Laut den Artikel soll der Start wohl frühestens Mitte sattfinden:
Wie weit ist man aber mit der Untersuchung, immer wird nämlich gesagt, man will den Leuten mehr Zeit geben, um das Problem zu beheben, dabei wird nicht erwähnt, wie weit man mit dem Problem beschäftigt ist, ob man es schon fast gelöst hat bzw. ob man noch sehr weit von einer Lösung entfernt ist.
Da die Probleme schon bei STS-126 aufgetreten sind, hätte man gleich an den Ventilen von STS-119 gearbeitet und nicht erst unmittelbar vor der Mission das Problem zu analysieren.
Die Geschichte mit den Ventilen ist vergleichbar mit der Geschite mit den Achsen von unseren ICEs...
Da urteilst du ziemlich hart und eigentlich zu voreilig. Hier die Fakten:
Das Problem ist bei STS-126 aufgetreten. STS-126 ist am 30. November in Edwards gelandet und der Orbiter war erst am 12. Dezember wieder am KSC. Dort hat man sofort mit der Fehleranalyse begonnen. Die Fehlersignatur hat auf einen Fehler im elektrischen System hin gedeutet. Das hat man zuerst geprüft, ohne Auffälligkeiten.
Anschließend hat man dann die Ventile aus Endeavour ausgebaut und erkannt, dass es am Ventil selber liegt. Darauf wurden alle Ventile aus allen Orbitern ausgebaut und eine Armada von Technikern und Ingeneuren der NASA und des Herstellers hat mit Tests und Analysen begonnen (auch über die Weihnachtsfeiertage) um das Problem zu lösen. Man hat Materialtests, Gasdynamik Simmulationen, Strömungstests und sogar Beschusstests gemacht. Das ist ne Menge Arbeit und es ist eine große Leistung, dass man schon so weit ist. Diese Tests und Analysen dauern eben ihre Zeit und man ist eben damit noch immer nicht ganz fertig.
Zu den ICEs kann ich nix sagen, da weiß ich nichts drüber, aber du kannst dir über zwei Dinge sicher sein:
1. Keiner wusste, dass es bei den Ventilen ein Problem gibt oder gab. Problem zeigen sich nun mal oft erst durch Fehlfunktionen
2. Kein Ingenieur kann hellsehen, wenn ein Problem erkannt wird, dann startet man das Shuttle so lange nicht, bis das Problem gelöst ist. Daß es dies Lösung halt nicht sofort gibt, das liegt in der Natur der Sache.
Man muss abwarten, was beim nächsten Meeting heraus kommt. Es ist keineswegs beschlossene Sache, dass es eine Monate lange Verschiebung geben wird. Im Gegenteil, viele haben sich beim FRR für eine Startfreigabe ausgesprochen.
Gruß,
KSC