Ich hoffe dies ist der richtige Thread. Es gab heute ein Kongress Hearing zur ISS.
Als erster hat Gerstenmeyer ein Statement abgegeben. Er redete davon, wie die letzten Unfälle beweisen, daß redundante Systeme nötig sind. Auch, daß mehr Einsicht und Aufsicht der NASA die Unfälle nicht hätte vermeiden können. Das ist ja zwei Themen, bei denen der Kongress im Konflikt mit der NASA steht. Es passt ihnen einerseits nicht, daß die Aufsicht über die Anbieter begrenzt ist und bei Crew wollen sie nur einen Anbieter.
Sprecher vom GAO-Government Accounting Office, ganz ganz grob unser Rechnungshof. Er sprach davon, daß ein 7. Astronaut die effiziente Nutzung der ISS sehr verbessern wird, also Crew ist wichtig. Er erwähnte auch, daß SpaceX die einzigen sind, die Downmass anbieten, was im Augenblick wegfällt.
Zur Betriebsdauer. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Obama-Administration die Verlängerung bis 2024 will, aber das wurde noch nicht formal vom Kongress finanziert. Aber der Wille, es zu tun, ist offenbar da. Es kamen sogar Fragen zu einer Verlängerung bis 2028 und es wurde positiv aufgenommen, daß offenbar technisch keine Hindernisse dafür gesehen werden.
In praktisch jedem Statement wurde der Mars erwähnt. Ziel nach der ISS ist der Mars und was auf der ISS getan wird, ist unverzichtbar für Mars. Ein interessantes Detail am Rande. Es wurde nach dem CO2 Level in der ISS gefragt. Der Level wurde in letzter Zeit gesenkt. Es besteht der konkrete Verdacht, daß die beobachteten Probleme mit dem Augeninnendruck nicht mit der Schwerelosigkeit, sondern mit dem CO2 Gehalt der Atmosphäre zusammenhängen. Das wird zur Zeit erforscht, wäre sehr interessant.
Fragen zu den Unfällen und ob die Einsicht der NASA genügt. Zweifel wurden ausgedrückt, ob die Untersuchungen in den Händen der Anbieter richtig sind. Gerstenmaier betont, daß die NASA und die FAA sehr intensiv eingebunden sind und sich nicht mehr wünschen könnten. Er sagte auch, daß die SpaceX Untersuchung zu einer verbesserten Sicherheit für Crew führen wird. Sozusagen, der Unfall kam im richtigen Moment.
Von Seite der Forschung wurde gefordert, daß auf der ISS Zentrifugenforschung mit unterschiedlichen Schwerkraftwerten betrieben werden sollte. Speziell wieder mit Blick auf Mars- und Mondschwerkraft.
Zum Thema ISS-Nachfolger. Man war nicht völlig eindeutig. Aber ich verstehe es so, daß die NASA an einem ISS Nachfolger im LEO nicht interessiert ist. Wenn die Industrie forschen will, wird es private Anbieter geben. Im Kongress kann man sich das aber ohne Federführung/Finanzierung der NASA anscheinend nicht vorstellen.
Noch ein Punkt. Es wurde mehrfach zum Verhältnis NASA Russland gefragt und Gerstenmaier hat immer wieder betont, wie gut die Zusammenarbeit ist. Kongressangehöriger Dana Rohrabacher hat sich dann zum Ende aufgerafft, eine positive Bemerkung dazu zu machen. Schön, daß bei der Weltraumforschung in der ISS die politischen Differenzen keine Rolle spielen und gut zusammengearbeitet wird.