Nach schier endlosem herum planen hat die NASA jetzt beschlossen, an der ISS zwei neue Dockingmodule zu installieren. Diese sollen in Zukunft von den kommerziellen Raumfahrzeugen genutzt werden.
Bei den Dockingeinrichtungen handelt es sich weder um NDS, LIDS oder iLIDS, sondern um Soft Impact Mating Attenuation Concept (SIMAC), einen amerikanischen APAS Nachbau. SpX-7 soll im April 2015 den ersten ISS Docking Adapter IDA-1 zur ISS bringen. Bei einem folgenden Spacewalk soll IDA-1 dann an PMA-2 am vorderen Ende von Node 2 installiert werden.
Jetzt wird es kompliziert. Die NASA will aus Sicherheitsgründen einen zweiten Docking Adapter als Backup. Dafür werden einige Umbauten an der ISS nötig.
So wird im Mai 2015 PMA-3, derzeit nicht nutzbar wegen der Lage seitlich an Node 3, mit dem Roboterarm an den freien Zenith Port von Node 2 versetzt. Dort ist der Zugang für zukünftige bemannte Fahrzeuge möglich.
Node 2 Zenith wird aber derzeit als Backup Andockstelle für Frachter mit dem CBM Anschluss genutzt. Auch hier braucht man ein Backup, dass durch die Umsetzung von PMA-3 aber nicht mehr existiert. Deshalb wird im Juli 2015 das Permanent Multipurpose Module (PMM) vom Nadir Port an Node 1 zum derzeit ungenutzten Forward Port an Node 3 versetzt. Der dadurch freie Nadir Port an Node 1 steht dann für Frachter zur Verfügung.
Bevor PMM versetzt werden kann sind einige Außenarbeiten nötig. Camera/Light Pan/Tilt Unit [PTU] Assembly (CLPA) und das angeschlossene Video Stanchion Support Assembly (VSSA) von Camera Port-7 müssen den Standort nach CP-8 auf der Zenith Außenseite wechseln, was die Zenith Seite der ISS zum ersten Mal für externe Kameras sichtbar macht.
Momentan befindet sich die Wireless External Transceiver Assembly (WETA) mit dem angeschlossenen VSSA am CP-8. Diese Einrichtung wird Juli 2016 zum derzeit ungenutzten CP-11 auf der Zenith Seite von Node 2 umgesetzt. Auch das Articulating Portable Foot Restraint (APFR) mit dem angeschlossenen Tool Stanchion (TS) muss vom Worksite Interface (WIF) auf der Nadir Seite vom P1 Truss zu einem WIF am S0 Truss umgesetzt werden, damit man sich nicht mit dem PMM an der vorderen Seite von Node 3 ins Gehege kommt.
Auch im Innern der Station ist einiges zu tun, es müssen wegen der diversen Umbauten Strom- und Datenkabel verlegt werden.
Nach Abschluss der Arbeiten können zwei Frachter gleichzeitig an der ISS andocken. Derzeit ist dies nur theoretisch möglich, weil man die Position des Roboterarms wechseln und damit dann den ersten Frachter an den zweiten Port versetzen müsste. Nach dem Umbau kann der Roboterarm beide Andockstellen erreichen, Konflikte wie bei Dragon CRS-3 und Cygnus CRS-1, die beide diesen Dezember fliegen sollen, gehören damit der Vergangenheit an.
Im Juli 2015 Bringt Dragon SpX-8 das Bigelow Expandable Activity Module (BEAM) zur ISS. Es wird gegenüber PMM am hinteren Port von Node 3 angebracht, wo es mindestens zwei Jahre getestet werden soll.
Abgeschlossen wird der Umbau der ISS mit IDA-2, dass an PMA-3 am Node 2 Zenith installiert werden soll. Geliefert wird es im November 2015 mit Dragon SpX-9. Es dient nicht nur als Backup, wie bei den Frachtern können dann auch zwei kommerzielle bemannte Raumfahrzeuge gleichzeitig andocken.
Quelle:
http://www.nasaspaceflight.com/2013/07/nasa-planning-module-relocations-future-vehicles/