Ich finde diese Kritik nicht berechtigt.
Bei den letzten Flügen hatte man aus operationellen und Orbital mechanischen Gründen keinen einzige Tag Zeitreserve und ist trotzdem gestartet.
Diesmal war man in der glücklichen Lage sehr viele Reservetage zu haben. Darum wollte man den Starttermin zunächst vor verlegen, das hätte STS-126 etwas mehr Spielraum verschafft.
Allerdings konnte man das nicht machen, weil die Nutzlast nicht früher bereit war und auch das Crew Trainig einen viel früheren Start nicht zuließ.
Deswegen hat man den Start dann so festgelegt, dass man insgesamt komfortable 11 Tage Zeitreserve hatte.
Leider haben die Wetterbedingten Verzögerungen beim Rollout und die technischen Problem mit dem Umbilical diese Zeitreserve zusammengeschmolzen.
Andererseits ist man ja bei STS-125 nicht an ein bestimmtes Startfenster gebunden, so dass man sich nicht unnötig unter Druck setzen muss und man deswegen den Termin jetzt folgerichtig nach hinten geschoben hat.
Man darf nicht vergessen, das STS-125 eine höchst komplexe Mission ist, für die Astronauten und auch für die Leute am Boden, denn schließlich muss man zwei Stacks parallel startklar machen.
Es gab in dieser Woche einige Spekulationen, dass man den STS-125 Start ins kommende Jahr verlegen muss (wegen des inzwischen gelösten Tankproblems von STS-126). Das hat sich aber zum Glück nicht bestätigt. Wenn technisch nicht noch etwas sehr schwerwiegendes dazwischen kommt, dann ist es überhaupt keine Frage, dass man STS-125 in diesem Jahr startet.
Allerdings sinken mit jedem Tag Verzögerung des STS-125 Starttermins die Chancen, dass man STS-126 noch in diesem Jahr startet. Das liegt aber nicht an mangelnder Planung, sondern das hat Orbital Mechanische Gründe.
Gruß,
KSC