Gegenfrage: Stell dir mal vor, sämtlicher Mangel (zB an Rohstoffen) wären von heute auf morgen plötzlich beseitigt. Wäre das nicht schön?
*lach* Putzige Frage
Hat mich ehrlich überrascht, und ich hab lange gerübelt, was ich dir darauf antworte. Ich habe zwei Antworten für dich, beide gleich wahr und wirklich - aber sich denoch wiedersprechend. Frage nicht wie das kommt - ich würde mich schwer tun das zu erklären...
Erste Antwort: Das wäre genauso schön wie Weltfrieden. Aber so funktioniert die Welt nun einmal nicht - nicht jetzt und schon garnicht plözlich.
Sich der Illusion hinzugeben, es bedürfe nur einer ausgeklügelten Organisations-Form um "sämtliche Mängel" zu beseitigen - führt unweigerlich zum Scheitern. Die Kommunisten sind dieser Illusion - dem Unterschied zwischen realem Mensch und Menschenbild erlegen, und auch die NASA macht manchmal auch nicht das, was Ihre Mitarbeiter für das beste halten (siehe Ares!)
Jede erfolgreiche Organisations-Form muß an dem realen, konkretem Menschen orientiert sein - sonst verliert der Kopf die Verbindung zum Körper und beides das gemeinsamme Ziel.
Tja, und der reale Mensch ist...? Verdammt undifferenziert
Wie du in dem Video "nice guy finish first" an dem "Gefangenendilemma" gesehen hast, lässt sich zwar durch Kooperation oft mehr gewinnen als durch Konkurenz, Kooperation bedarf allerings eine starke Vertrauensbasis - weil sie anfällig dafür ist ausgenutzt zu werden - bei konkurierender Haltung gewinnt man zwar weniger, dafür ist einem das wenige aber recht sicher.
Genau diese Vertrauensbasis wird in unserer immer anonymer werdenden Gesellschaft zur Hürde von Kooperation. Den - ganz ehrlich - wem ausser deiner Familie und deinen engsten Freunden vertraust du noch? Deinem Chef? "Deinem" Politker? Den Medien? Deinem Nachbarn? Genau darum ist Konkurenz heute so weit verbreitet.
Noch ein paar Wiki Artikel zum weiterlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenbildhttp://de.wikipedia.org/wiki/Primärorganisation
http://de.wikipedia.org/wiki/GefangenendilemmaZweite Antwort: Das wäre der erste Schritt zur unaufhaltsamen Degeneration der Menschheit. Wenn es keinen Mangel mehr gibt, was soll uns dann zu Veränderungen antreiben? Wenn wir alles haben, wonach sollen wir dann noch streben?
Mangel - als ungestilltes Bedürfnis ist einer der größten Triebfedern menschlicher Aktivität (mindestens genauso stark wie Neugier). Viele Millionen Menschen auf dieser Welt gehen nur arbeiten um ihr Bedürfnis nach Essen, Kleidung, etc zustillen.
Wenn das wegfällt? Sogar in globalem Außmaß? Das wäre alle mal eine Grundlegende "Änderung" - die viele Menschen als traurige Sesselfurzer zurück lassen würde. Den wer sein Lebtag nur für die Befriedigung seiner Bedürfnisse "gelebt" hat - was bleibt dem dann noch übrig?
Das ist übrigens kein rein theoretisches Problem sondern eines, dass viele Arbeitslose und Rentner kennen. Wenn dich der Effekt interessiert, würde ich zunächst mal in diese Richtung weiter suchen - finde leider gerade keine brauchbaren Schlagworte.