Historisch betrachtet hat uns Konkurrenz mehr gebracht als Kooperation.
Da kann ich dir ganz und gar nicht zustimmen - weder allgemein / universell noch im Hinblick auf Raumfahrt.
Im Gegenteil betonen Soziologen die herrausragende Wichtigkeit von Kooperation. In dem Zusammenhang kann ich dir das Video
Nice guys finish first von Richard Dawkins empfehlen - das sich genau mit der Spannung zwischen Kooperation und Konkurenz befasst.
Gerade die US-Raumfahrtgeschichte zeigt deutlich welche negativen Effekte Konkurrenz haben kann. Der Erfolg des Gemini-, Mercury- und Apollo-Programmes steht eindeutig im Lichte der Vereinigung konkurierender Agenturen der US-Streitkräfte unter dem Dach der NASA. Zu Zeiten der Konkurenz der Raumprogramme gab es dagegen ein Disaster nach dem anderen!
Ähnlich kann man die persönliche Konkurenz zwischen Sergei Koroljow und Walentin Gluschko bewerten - erst als sie wieder zusammengearbeitet haben, ist ihnen mit der R-7 der Durchbruch gelungen!
Man darf nicht den Fehler machen und marktwirtschaftliche Gesetze, und die positive Rolle die Konkurenz hier spielt, auf andere Gebiete auszudehnen. Nicht alles ist ein Markt, und nicht alles muß/darf/kann Marktwirtschaftlich organisiert sein!
Wenn jede Nation, ähnlich der UNO, Ihr Budget und Know How in einen grossen Topf werfen würde, und es würde eine grosse, zentrale Weltraumraumfahrtagentur gegründet, dann wären wir mit Sicherheit viel weiter in der technischen Entwicklung.
Allerdings halte ich auch diesen Gegenpol für unwahrscheinlich. Große Agenturen versinken in noch größeren Bürokratien - wie sich an der NASA und viel deutlicher noch an der UNO zeigen lässt.
Warum wollt ihr eigendlich noch schnell vorran kommen? Wir haben eine Station im Orbit, Mond und Mars-Pläne sind gezeichnet, Raumsonden und Satelieten starten fast im Monatsrythmus. Ich finde das ist schnell genug, warum hetzen?