Ich versuche es mit einer Analogie:
Der "Vorstoß ins All" ist technisch in mancher Hinsicht vergleichbar mit dem "Vorstoß in die Meerestiefen". Es gibt in der Unterwasser-Technik eine unübersehbare Tedenz, gefährliche Arbeiten z. B. an unterseeischen Ölförderanlagen oder an Wracks, statt durch Taucher durch Tauchroboter ausführen zu lassen. Andere Aufgaben, vor allem in der Forschung, lassen sich nur mit unbemannten Systemen durchführen.
Denoch würde z. B. kein Tiefseeforscher auf die Idee kommen, zu fordern, dass alle bemannten Tauchgänge eigestellt und keine neuen bemannten Unterwasserfahrzeuge (Tauchboote, U-Boote, Bathyskaphe) mehr gebaut werden sollten.
Auf manchen Arbeitsfeldern ist der Taucher und das bemannte Unterwasser-Fahrzeug kaum aus der Unterwasser-Forschung und der Unterwasser-Arbeit wegzudenken, auf anderen ist er ersetzbar (wobei in einigen Fällen zu überlegen ist, ob er ersetzt werden sollte), auf wieder anderen ist ein Tauchereinsatz so gefährlich, dass er nicht zu verantworten wäre, sobald es geeignete unbemannte Systeme gibt - und es gibt gar nicht so wenige Aufgaben, bei denen sich jeder Gedanke an einen bemanten Einsatz von vornherein verbietet.
Auf mittlerer Sicht rechne ich mit "Sport-Astronauten", so wie es heute "Sporttaucher" gibt. (Heutige "Weltraumtouristen" kommen dem, was ich mir unter einem "Sport-Astronauten" vorstelle, recht nahe. Die Anologie geht so weit, dass längst nicht jeder, der Gerätetauchen möchte, das aus gesundheitlichen Gründen auch könnte - und dass ohne gründliche Ausbildung jeder Tauchgang wie jeder Raumflug purer Leichtsinn wäre.) Es wird Raumfahrer geben, die ähnliche Aufgaben übernehmen, wie sie z. B. tauchende Biologen, Geologen oder Archäologen verrichten. Aber da, wo der Mensch nicht als Forscher, sondern nur als "Handlanger" gefragt ist, ist unbemannten Systemen unbedingt der Vorzug zu geben.