Beim Tanking Test am 18. Dezember schickten die Techniker elektrische Impuse mit dem TDR (Time Domain Reflectometry) in die Stromkreise zu den Sensoren.
Damit konnten sie feststellen, wo die Stromkreise unterbrochen wurden.
Sie waren sich ganz sicher: Am Feedthrough Connector - der Steckverbindung zur Durchleitung durch die Tankwand.
Jetzt wird man den äußeren, am Pad zugänglichen Stecker ausbauen und nach Texas zu weiteren Untersuchungen schicken. Dort könnte man durch Röntgen- und Mikroskopaufnahmen nochmal zu dem gleichen Resultat kommen: Zeitweise Unterbrechung der Stromkreise am Feedthrough Connector.
Es ist sogar leicht vorstellbar:
Durch die extreme Kälte des Treibstoffs (-253°C) ziehen sich alle Materialien zusammen.
Auch die Kontakte im Stecker werden kleiner.
Das haben wir gerade mit der Weihnachtsbaum Beleuchtung erlebt, deren Stecker oft dünnere Kontaktstifte hat. Die führen dann in der Verteilerdose, die für die dickeren Schuko-Kontaktstifte gedacht ist, zu unsicheren Verbindungen (Wackelkontakt).
Sowas passiert offenbar auch am Feedthrough Connector.
Wenn zudem noch etwas warme Florida-Luft im Stecker ist, wird die Feuchtigkeit bei der Kälte beschlagen und an den Kontakten gefrieren.
Also mich wundert das nicht, wenn unter solchen Bedingungen Kontaktschwierigkeiten auftreten.
Aber durch noch mehr zusätzliche Tests allein wird es nicht besser!
Man muß schon etwas verändern, um zuverlässige Stromkreise zu erhalten!
Wenn es mit dem Feedthrough Connector solche Probleme gibt, muß man sich natürlich fragen, welchen Sinn das Ding überhaupt hat und ob man die Durchleitung der Kabel durch die Tankwand nicht anders lösen kann.
Für den Betrieb kann ich mir keinen Sinn für einen Stecker an dieser Stelle vorstellen - höchstens für den Produktionsablauf bei der Herstellung des Tanks im MAF.
Also Feedthrough Connector ausbauen und die Kabel kontaktlos durch die Tankwand leiten!
Das könnte die Lösung des ECO-Problems sein.
Da ist handeln angesagt!
Für STS-122 Atlantis sollte man jedoch eine andere Lösung finden (Plan A), um den Zeitplan nicht weiter zu gefährden. Dazu steht zu viel auf dem Spiel.
Es sollte schon möglich sein, sichere Kontakte herzustellen - z.B. durch Verlöten.
Danach ein Tanking Test - und ab geht die Fahrt!
Das könnte in einigen Stunden oder Tagen erledigt werden.
Ich verstehe gar nicht, warum sowas bei der NASA immer gleich mehrere Wochen dauert!
Dann bei ET-126 den Feedthrough Connector ausbauen und bei den nachfolgenden Tanks gar nicht erst einbauen - dann paßt´s!