Rettungssysteme

  • 111 Antworten
  • 20164 Aufrufe

Speedator

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #50 am: 26. Oktober 2005, 14:15:26 »
chris:
Das kannst du nicht so einfach sagen. Dabei musst du die ganze Form des Flugobjektes betrachten. Außerdem ist der Flügel von Kliper auch ganz anders aufgebaut. Kliper hat auch viel weniger Balast mitzuschleppen als z.B. Space Shuttle. Aerodynamik ist wirklich ein Feld, dass man nicht einfach so mit ein paar Formel fest bestimmten kann. Da braucht man wirklich lange Tests und Erfahrung.

GG

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #51 am: 26. Oktober 2005, 15:50:48 »
Natürlich wird sich der Kliper im Detail anders verhalten als das Shuttle, das Prinzip ist aber dasselbe. Es wird aerodynamisch abgebremst, dadurch entsteht eine starke Erwärmung. Die Unterseite ist dagegen speziell geschützt, also wird sie gegen die Flugrichtung gehalten. Durch die besseren Auftriebswerte gegenüber einer Kapsel verlängert sich der *Bremsweg*, also kommt man mit geringeren g-Kräften aus. Anschließend wird der Gleiter seinem Namen mehr oder weniger gerecht und stürtzt mehr als er gleitet seinem Ziel entgegen. Er ist in geringem Maße lenkfäfig, die wesentliche Richtung muss schon während des Bremsprozesses festgelegt werden. Also muss er in dieser Flugphase auch steuerbar sein. Die dünnen Flügel können dafür kaum eingesetzt werden.

Mal sehen, wann die ersten Abwurftests über die Bühne gehen.

GG
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2005, 15:52:05 von GG »

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #52 am: 28. Oktober 2005, 12:08:42 »
Ich weiß nicht, ob es bereits ein flugfähiges 1:1-Modell des Kliper gibt. Sobald das da ist, könnten Abwurftests beginnen.  Vielleicht mit dem Kliper *huckepack* auf einem Trägerflugzeug, und los geht`s.
In Kürze werden wir wohl auch erfahren, ob sich ESA am Projekt beteiligt.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #53 am: 28. Oktober 2005, 12:42:42 »
Moin Chris,

nein, es gibt verbindlich noch kein einsatzfähiges 0-Serien-Modell, nur 2 Mockup´s.

Obwohl mein outsidehelp schon mehr Informationen besitzt rückt er nicht mit allen raus.
Sollte noch nicht *breitgetreten* werden.
 
Nur soviel hat er mir per e-mail geschrieben: Der *WINDING-KLIPER* hat Priorität.
Der *Rettungsgürtel* wird Bestandteil, gilt dann für beide Versionen.
Kourou liegt in der Planung für KLIPER. Der ESC wird der ESA *grünes* Licht wegen KLIPER erteilen.

Jerry

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #54 am: 28. Oktober 2005, 13:06:50 »
H.J.K.:
Ziehe zunächst aus deinen Angaben 3 Schlußfolgerungen:
1. Der "Winding" hat Priorität, aber eine Lifting-body-Version wird auch nicht ausgeschlossen.

2. Der "Rettungsgürtel" ist Bestandteil des Kliper (er gelangt ebenfalls in den Orbit, was die Gesamtmasse des Kliper natürlich wesentlich erhöht).

3. Kourou bleibt eine mögliche *Start-Option* für den Kliper, was natürlich dann auf ONEGA als Träger deutet.

Dass die ESA grünes Licht bekommt, ist eine hervorragende Neuigkeit!!

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #55 am: 28. Oktober 2005, 13:47:27 »
Moin Chris,

in allen Punkten: ja.
Lies auch bitte meinen Beitrag in:Aktuelles / Energija.....


Jerry

Speedator

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #56 am: 28. Oktober 2005, 13:54:27 »
Moin Jerry,
stimmt wenn der Herr wirklich Infos hat rückt er sie kein Stück raus.
Das was er dir da geschrieben hat, war ja schon so zu erahnen bzw. alles lief darauf hinaus.

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #57 am: 28. Oktober 2005, 14:21:00 »
H.J.K.:
Ich versuche mir gerade klar zu machen, wie sich dieser *Rettungsgürtel*, wenn er wirklich in den Orbit *mitgeschleppt* wird, auf die Nutzlastbilanz des Kliper (und auch des Trägers) auswirkt. Also:
Gewicht Kliper: 14-14,5 t; Rettungsmodul (Adapter): ca. 3t Das bedeutet etwa 17,5 t Gesamtmasse.
Womit wird die gestartet?
Zur Erinnerung: Zenit 3SL = 13 t; ONEGA = 14 t;
                        ANGARA 3A = 14,5 t
Ich gehe davon aus, daß die Angaben stimmen. Keine der eventuell für Kliper vorgesehenen Raketen schafft das.

GG

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #58 am: 28. Oktober 2005, 17:23:43 »
Man wird die Nutzlast der Sojus-3 (Onega) eben anpassen. Kannst Du dich noch an das Bild von der MAKS erinnern, wo ein Blatt auf dem Kopf zu sehen war, das darunter richtigrum und vergrößert abgebildet wurde. Da standen schon die 17,8 t drauf, die Kliper nebst Adapterring und Feststoffraketen zusammen wiegen.

GG
« Letzte Änderung: 28. Oktober 2005, 17:24:58 von GG »

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #59 am: 28. Oktober 2005, 17:33:33 »
GG:
Kannst du bitte nochmal den genauen Link angeben?
Dann wäre meine Frage schon beantwortet. Danke!

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #60 am: 28. Oktober 2005, 18:03:03 »
Moin Chris,

nachstehend das geforderte Bild und eine Abbildung über die ich sprechen werde.
Habe jetzt nur keine Zeit, da ein Vortrag angesagt ist. Melde mich dann später dazu.





Jerry

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #61 am: 28. Oktober 2005, 18:20:21 »
H.J.Kemm:
Wenn ich dich nicht hätte! Besten Dank nochmal.
Übrigens, diese Sojus 3 ist ja erstaunlich!
Nutzlast 17,8 t, bei einer Startmasse von nur knapp 400 t. Das ergibt einen absoluten Spitzenwert, wenn`s denn stimmt!

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #62 am: 28. Oktober 2005, 20:36:00 »
Moin Chris,

sorry wegen der Hektik vorhin, mußte aber meine Dias bei einem interessanten Vortrag über die Dolomiten zeigen.

So, da haben wir die künftige Kombination Träger und Raumfahrtzeug: SOJUS 3 ONEGA mit KLIPER Ailèe WINDING BODY / Escape Thruster.

Das haben wir seit der MAKS 2005 alle gesehen, aber keiner hat das richtig ernst genommen.

Ich hatte mich nur seinerzeit über die elegente Linienführung geäußert, aber den Text habe ich nicht beachtet.

Jerry
« Letzte Änderung: 29. Oktober 2005, 11:41:58 von H.J.Kemm »

GG

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #63 am: 28. Oktober 2005, 23:38:30 »
@Chris
Jaja, 100 % mehr Nutzlast bei nur 24% mehr Trägerrakete gegenüber der "klassischen" Sojus, und da habe ich den Adapterring noch nicht mal mitgezählt.

GG

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #64 am: 31. Oktober 2005, 13:47:17 »
Weiß eigentlich jemand, welche Schubleistung die SOJUS-3 hat? Bei der *alten Sojus* lag sie so etwa bei 450 t.
(Rein theoretisch würde das auch für die neue Version ausreichen.)  Wann wäre denn der erste Probestart zu erwarten?

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #65 am: 31. Oktober 2005, 14:02:20 »
Moin Chris,

es muß erst festgelegt sein welcher Antrieb genommen wird.

Noch ist ja für die Hauptstufe das Triebwerk RD 120.10, RD 0155 oder NK 33-1 in der Diskussion, wobei es ja noch die Neuentwicklung von ENERGIJA gibt, die angeblich noch keinen Namen besitzt. Bei der 2. und auch 3. Stufe könnten neue bzw. modifizierte Triebwerke eingesetzt werden.

Angeblich ist darüber noch nicht entschieden?????

Jerry
« Letzte Änderung: 31. Oktober 2005, 15:52:39 von H.J.Kemm »

peter(Guest)

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #66 am: 31. Oktober 2005, 14:57:17 »
najo am besseren wäre wohl eine wiederverwendbare rakete aller space-x..

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #67 am: 03. November 2005, 15:03:10 »
H.J.K.:
Da ist mir doch zum Thema Sojus-3 ONEGA noch was aufgefallen. Bei der Zweitstufe (bzw. "Zentralstufe") wurde von einem Triebwerk NK-33 gesprochen. Ich glaube faßt, davon mal im Zusammenhang mit der alten Mondrakete N1 gehört zu haben. Aber das mit der N1 ist schon 35 Jahre her!  Und das Triebwerk gibt es immer noch? Das ist faßt so, als wollte man heute das F-1 von der Saturn-5 reaktivieren. Kann da ein Fehler vorliegen??

ILBUS

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #68 am: 03. November 2005, 15:52:46 »
Nein, dass habe ich auch gehört, es sollen an die 30 NK-Triebwerke von damals noch übrig geblimen sein, woran liegt das Problem?

Die Triebwerek wurden ja nicht benutzt, kein verschleiss, ... gechekt werden die schon so auf alle fälle, also warum wegschmeissen?

Offline chris

  • *****
  • 708
Re: Rettungssysteme
« Antwort #69 am: 03. November 2005, 17:13:43 »
Ach ja, zum Rettungssystem beim Kliper habe ich noch was gefunden. (Ist möglicherweise nicht mehr aktuell?).

http://www.astronautix.com/lvs/onega.htm

Speedator

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #70 am: 04. November 2005, 11:24:59 »
Was die Triebwerksentwicklung angeht ist es ja in der Tat noch so, dass viel *alt Technik* zum Einsatz kommt. Speziel in Russland. Ich würde das nicht als so schlimm ansiehen, ähnlich wie ILBUS.
Allerdings gibt es auch einige Kritik in letzter Zeit, dass Russland die alten Komponente noch verfeuert. Das vorallem in Bezug auf die kürzlich gehäuften negativen Schlagzeiten bei den modifizierten Intercontis. Auch Lagerung hat einen gewissen Abnutzungseffekt.

jok

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #71 am: 22. November 2007, 15:50:12 »
Hallo,

Weil wir das Thema LAS -Launch Abort System gerade behandelt haben......

...hier nochmal was zum System der Sojus ;)


Bild klicken...

Test des Start Abbruch Systems der Sojus  ;)

jok
« Letzte Änderung: 26. November 2007, 02:41:29 von H.J.Kemm »

jok

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #72 am: 22. November 2007, 16:04:16 »
Hallo,

..und hier das Rettungssystem der Sojus im Einsatz...


Bild klicken...

Hier handelt es sich um den geplanten Start von Sojus T-10 im September 1983.
Etwa 90 Sekunden vor dem Start kommt es durch ein Leck im Treibstoffsystem zu einem Brand auf dem Startkomplex.....die Rakete wird mehr und mehr in Flammen eingehüllt.
Es wird der Abbruchbefehl gegeben und das Rettungssystem aktiviert...dieses Trägt Orbital+Landemodul(in dem die 2Mann Crew ist) aus dem Gefahrenbereich.....etwa 6 Sekunden später explodiert der Sojus-Träger auf der Rampe...das war sehr knapp :-[ :-[

gruß jok

jok

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #73 am: 24. November 2007, 13:04:27 »
Hallo,

Der Schutzbunker befindet sich links vom Pad,an der Bodenstation des Emergency Egress System (EES)= Rettungskörbe).

Dort kann sich die Crew in Sicherheit bringen ...oder mit dem gepanzerten Fahrzeug (M-113) den Gefahrenbereich verlassen....das kommt auf die jeweilige Situation an.  ;)


jok

P.S. Jetzt haben wir hier über Rettungssysteme gesprochen und im Thread "Start Space Shuttle"....vieleicht sollten wir dazu einen eigenen Thread "Rettungssysteme" eröffnen und die beiträge dahin verschieben :-? :-?

jok
« Letzte Änderung: 24. November 2007, 13:40:27 von H.J.Kemm »

MartinM

  • Gast
Re: Rettungssysteme
« Antwort #74 am: 24. November 2007, 15:49:54 »
ich  bin kein Experte für Rettung und Bergung, aber das sieht mit arg nach einer "Fluchtmöglichkeit" nach dem "Prinzip Hoffnung" aus.  :-/
Ein Grundsatz der Arbeitssicherheit ist ja der, dass Rettungs- und Notfallsysteme möglichst "idiotensicher" sein müssen, d. h. dass die einwandfreie Bedienung auch in Paniksituationen möglich ist, und zwar ohne das Bedienfehler schlimme Folgen hätten. Im Schiffbau hatte das u. A. die Konsequenz, dass moderne Rettungsbote nach den "Freifallprinzip" zu Wasser gelassen werden - einfach einsteigen und auslösen, den Rest übernimmt die Schwerkraft, es müssen keine Winschen und Flaschenzüge mehr bedient werden. Oder moderne Schleuder- bzw. Rettungssitze, bei denen der Pilot im Ernstfall nur den Nothebel betätigen muss - und das System bringt ihn sicher auf die Erde, auch wenn er z. B. beim Ausstieg ohnmächtig wird.

Dagegen hängt das Shuttle "Sicherheitssystem" sehr vom Faktor "Glück im Unglück" ab. :(