Ich sehe es eher realistisch. COTS war Geldverschwendung und riskantes Spiel mit der ISS. Anstatt eins der Konzepte von Boeing oder Lockheed auszuwählen, die einen bewerten Träger und bewährte Komponenten einsetzen wollten, hat man am Anfang völligen Neulingen die Verträge zugeschanzt und damit riskiert, das die ISS gewaltige Probleme bekommt, besonderes, wenn (wie jetzt geschehen) einer der anderen Transporter ausfällt. Erst als Kistler Pleite war, hat man OSC mit ins Boot geholt, die immerhin etwas Erfahrung haben. Genau so ein Flop wird auch CCDev werden. Auch hier gibt es viel zu viele unrealistische Konzepte und vor allem zu wenig Geld. Mit ein paar 100 Millionen wäre es allerdings nicht getan, um wirklich sichere Kapseln zu entwickeln, müssten es schon einige Milliarden sein. Und auch da gibt es noch keine Garantie, dass die Konzepte am Ende wirklich fliegen.
Das Konzept von Bigelow ist zwar interessant, aber eine Zukunft hat es nicht. Es gibt schlicht keinen, der eine Raumstation braucht. Schon die ISS konnte die hochgesteckten Erwartungen nicht ganz erfüllen, ein Nachfolger ist zurzeit fraglich (und wenn, dann wird es eher ein US Alleingang ohne Russen). Und dafür wird man sich dann vermutlich wieder für die bewährte ISS Bauweise entscheiden, nicht für ein völlig neues System. Für private Kunden dagegen stellt sich das Problem: Wie hinkommen? Die Kosten für Sojus - Mitflüge sind stark gestiegen, unter 50 Millionen ist da kein Platz mehr zu bekommen. Und etwas anderes gibt es derzeit nicht. Und selbst wenn CCDev etwas flugfähiges hervorbringen sollte, so wird das entweder die Boeing Kapsel oder der Dream Chaser sein. Beide fliegen aber ebenfalls auf einer Atlas V, die Startkosten werden also ebenfalls nicht gerade niedrig sein. Egal wie man es sieht, die Raumstationen von Bigelow mögen eine sehr gute Idee gewesen sein, aber auf absehbare Sicht werden sie überflüssig sein, weil außer staatlichen Astronauten keiner zu ihnen gelangen kann.