Die Argumentation kann ich nachvollziehen, die Schlußfolgerung nicht.
1. Wenn die Startkosten uninteressant sind, so ließe sich die vom Kunden gewünschte Flexibilität auch mit einer großen Rakete erreichen, dann wird die eben nicht ausgelastet. Wenn dann doch das Preisargument kommt, dann spielt es wohl doch eine Rolle.
2. Wenn die Startkosten nicht ins Gewicht fallen, warum schreibt Arianespace rote Zahlen ?
3. Der Kosten/Nutzen einer großen Rakete ist nicht gleich der von zwei kleineren. Die Fähigikeit, eine große Nutzlast transportieren zu können, hat einen eigenen Wert, der bei Verfügbarkeit von nur kleineren Systemen verloren ginge. Das sind verdeckte Kosten, die der Nachfrager bei kleinen Nutzlasten natürlich nicht sieht, die jedoch dennoch vorhanden sind.
Wie bewertet man den Nutzen, zb. ein ATV zu transportieren, wenn man nur eine kleine Ariane6 hat?
4. Mit der Argumentation hat man wahrscheinlich bereits die Sojus nach Kourou geholt und stellt jetzt erstaunt fest, dass man mit zwei Systemen wahrscheinlich mehr Betriebsaufwand hat als mit nur einem System. Mit dem Argument der Kosteneinsparung will man jetzt eine komplette Neuentwicklung rechtfertigen.
5. Auch bei kleineren Systemen bleibt zu berücksichtigen, wie die Gesamtkapazität managebar ist. Da kann man nicht die einzelne Rakete oder Nutzlast sehen, wenn man bei einer viel höheren Startrate überproportionale Kosten hätte (wobei die auch unterproportional liegen können, wenn zb. eine hohe Startrate mehr Routine/Auslastung bedeutet).
Am Ende ist immer der Systempreis entscheidend, man sollte sich nicht schön rechnen und verdeckte Kosten außer acht lassen.