Da kommen ja jetzt einige Facetten zusammenkommen. Die Newsweek beleuchtet es in diesem Artikel:
http://www.aviationweek.com/aw/generic/story_channel.jsp?channel=space&id=news/awst/2010/11/22/AW_11_22_2010_p37-270783.xml&headline=New%20Launchers%20Require%20New%20Arrangement&next=10Arianespace macht laufend Verlust, was keinem gefällt. Arianespace ist eine Aktiengesellschaft, die von EU-Ländern und Industriefirmen (EADS-Astrium, u.a.) gehalten wird.
Le Gall sagt nichts, aber man vermutet, dass Arianespace wieder 100 Mio € braucht und eine Preissubvention von 120 Mio €, um wettbewerbsfähig zu sein. Die bisherige Subventionierung (EGAS) läuft zudem aus.
Astrium will keine last-minute Entscheidungen, die die Jahresziele gefährden, D drängt darauf, dass die Kapazitäten dann auch für institutionelle Mission zur Verfügung stehen.
Somit stehen Struktur, Finanzierungs- und Design-/Investitionsentscheidungen an. ESA Director Fabrizi sagt, das man Termine für Entscheidungen
notwendig seien und die Entscheidungen schneller getroffen werden müssen, sicher aber nicht später als 2012.
Frankreich und Deutschland haben dabei unterschiedliche Ansichten. Man sei sich einig über das Ziel, aber nicht über den Weg dahin.
F will eher verstaatlichen, D eher privatisieren. F will eine Ariane 6 als Ersatz für alles vorhandene,
D hält die Kapazität der Ariane 5 für instituionelle Missionen weiterhin für erforderlich und will mit dem NGL keinen Ersatz sondern eine Ergänzung/Weiterentwicklung.
Das man jetzt nicht nur Ariane 5 sondern auch Sojus und Vega hat, macht die Sache weiter kompliziert. Offiziell ist nur der Name NGL und nicht Ariane 6.
Dazu kommt noch, dass die EU(-Kommission) eine eigene Rolle in der Raumfahrt spielen will.
Die ESA als Agentur ist kein eigenständiger Akteur, sondern wird als Vertreter einzelner Staaten gesehen.
Eine deutsch-französische Expertenkommission soll Ende November einen Bericht vorlegen (wahrscheinlich ist das der, den tobi453 weiter oben schon erwähnte.)