Russland leistet im Rahmen seiner technischen und finanziellen Möglichkeiten hervorragende Arbeit, verfügt unbestreitbar über eine sehr große Erfahrung und jahrzehntelang erprobte höchst zuverlässige Raketen und Raumschiffe. Ausserdem ist es sicher sehr bemüht mit den Amerikanern und Chinesen in der Entwicklung neuer Hard- und Software Schritt zu halten.
Wunderschöner Euphemismus, wie z.B. "Herr XXX bemühte sich, seine Arbeit zu erledigen".
Trotzdem entsteht zunehmend der Eindruck als fielen sie in der Raumfahrt langsam aber sicher immer mehr zurück. Woran das nun im einzelnen liegt, bliebe zu diskutieren.
Für mich ist die russische Raumfahrt ein Schatten ihrer selbst. Früher gab es dauerhaft laufende Programme zum Mond, zur Venus, zum Mars. Seit Jahren gibt es keine Missionen mehr, Fobos 1 und 2 und Mars 96 waren ein Fehlschlag, genauso Fobos-Grunt. Luna 25 ist zwar immer noch für 2021 geplant (oder?), sollte aber eigentlich auch schon längst im All sein. Im Bereich Raumsonden passiert wirklich gar nichts mehr!
Das neue Raumschiff „Orjol“ kommt ja auch nur schleppend voran, der Erstflug soll wohl erst 2023 sein. Immerhin soll die Angara wohl kommen.
Eigentlich wird Russlands Raumfahrt von der Sojus am Leben gehalten. Wenn die Amerikaner die Sojus nicht mehr brauchen, geht ihnen eine Menge an Einnahmen verloren.
Ich weiß auch nicht, woran das liegt. Sicher nicht daran, dass die russischen Ingenieure über Nacht das Raketenbauen verlernt haben. Ich sehe da eher finanzielle und organisatorische Probleme. Wenn Roskosmos wirklich 180000 Leute beschäftigt, muss man sich mal fragen, was die den ganzen Tag machen.