Ich war auch erst etwas beunruhigt, aber es scheint nicht so krass, wie es sich anhört. Ausländischer Agent zu sein heisst erstmal nur, stigmatisiert und ausgegrenzt zu werden, z.B. bei Behörden, nicht an Demonstrationen teilnehmen zu dürfen, Werbeeinnahmen zu verlieren usw. Was schlimm genug ist, aber es geht nicht so weit, dass man deshalb gleich verhaftet wird oder sich strafbar macht. Strafbar macht man sich, wenn man sich wie ein ausländischer Agent verhält, also z.B. Zahlungen annimt, sich aber nicht registrieren lässt (wobei mir da die Vorgehensweise bei Privatpersonen nicht bekannt ist, das gibt es ja erst seit kurzem). Solche Registrierung ist natürlich für natürliche Personen eine besonderes Risiko, weil man dann unter Verdacht steht, informalen (also illegalen) staatlichen Schikanen ausgesetzt sein kann, und weil die Situation sicher in der Zukunft noch eskalieren wird, und man dann zur Zielscheibe wird. Also ich will die Situation nicht beschönigen, aber es ist sicher trotzdem möglich, dass einige Informationen weiter fließen. Vielleicht weniger kritische.
Leider hat diese ganze "ausländische Agenten"-Geschichte ein schon lange existierendes Vorbild in den USA. Rußland und USA zeigen dann beide auf den jeweils anderen. Nicht schön. Mehr will ich jetzt nicht werten, ist ja kein Politikforum hier.
/errsu