Außedem werden ja neue Fertigungslinien in Betrieb genommen, die deutlich moderner sind und effizientere Arbeit ermöglichen, als die alten (z.B. Sojus-2 oder Angara-Serienfertigung im Bereich Trägerraketen, neue Satellitenfabrik von ISS Reschetnjow etc). Bislang lebte der kommerzielle Erfolg der russischen Raumfahrt ja vor allem von niedrigen Löhnen. Raumfahrt als Arbeitsplatz für niedrig bezahlte Arbeiter (die zwangsläufig eher mäßig gut sind - die wirklich guten nehmen besser bezahlte Jobs an, sofern sie keine Idealisten sind) kann nicht langfristig funktionieren. Die Versagensrate in den letzten Jahren spricht ja auch für sich.
Gast-N hatte ja auch schon vor einiger Zeit von massiven geplanten Stelleneinsparungen im Raumfahrtsektor berichtet - das ist eben im Zusammenhang mit der Umstellung auf durchgängig modernere Fertigungen und dem Zusammenfassen und Einsparen von Verwaltungseinheiten zu sehen.
Manchmal bringt einen Mütterchen Russland doch zum Staunen:
- es wird ein riesiger Aufwand für Ausschreibungen , Wettbewerbe usw. ins Leben gerufen
- letztendlich werden die Wettbewerber einfach wieder zusammengefasst
Stimmt so nicht ganz. Zusammengefasst wird ja vor allem im Trägerbereich. Dort gibt es die Situation, dass eh jede Entwicklung nur mit staatlicher Finanzierung möglich ist. Und was realisiert wird hängt ab von den Analysen, die Roskosmos selbst erstellt (insbesondere bei TsNIIMash) sowie von der politischen Meinung - Industriepolitik spielt eben auch immer eine Rolle. Ausschreibungen in diesem Bereich sind sowieso fast immer "Scheinausschreibungen" - aus technischen Gründen kann es da meist nur einen realistischen Bewerber geben.
Wirklich Konkurrenz gibt es innerhalb Russlands vor allem im Satellitenbereich selbst. Da gibt es z.B. Lawotschkin, Reschetnjow, Energia, aber eben auch Progress und Khrunichev als Satellitenbauer. Letztere beiden sollen zusammengefasst werden, womit immer noch 4 "große" bleiben sowie einige kleinere Anbieter, wie das Startup Dauria oder auch VNIIEM.