SpaceX - Diskussion

Wie lange würde es wohl dauern eine weitere Crew-Dragon Kapsel zu produzieren?

Wie lange hat es denn jeweils bei den bisherigen gedauert? 

Ab 7. April auf Netflix - SpaceX - Return to Space


https://www.youtube.com/watch?v=sIME4sLR4-8&t=40s&ab_channel=Netflix

Seit gestern gibts "Return To Space" bei Netflix zu sehen. Hat sich schon jemand die Serie angesehen und kann etwas dazu sagen? Die Trailer sehen ja recht vielversprechend aus.

Sehr gute Doku, hab da Aufnahmen gesehen die ich noch nie zu Gesicht bekommen habe.
Absolute Empfehlung wenn man Netflix hat.

Kann ich nur bestätigen! Sehr gute Zusammenfassung der gesamten Entwicklung von SpaceX mit Ausflügen in die bemannte Raumfahrt plus persönlicher Gedanken und Momente von Doug und Bob und ihrer engsten Angehörigen.

Auch von mir ein Daumen hoch. Sehr gut gemacht, ohne Heldenpathos.

Also mir hats auch gefallen. Gibt einige sehr nette und neue Einblicke. Lohnt auf jeden Fall.

Fürs Protokoll, 1tes Quartal 2022, Masse in den Orbit gebracht von:

https://twitter.com/SciGuySpace/status/1516828623369646084

Mehr als doppelt so viel als alle anderen Anbieter zusammen

Wie sieht es denn aus, wenn man die In-House Nutzlasten abzieht und man nur die am freien Markt erworbenen Nutzlasten betrachtet?

Warum sollte man die Dragons aus der Rechnung raus nehmen? Weil SpaceX die Dragons selber baut? Sollte man dann nicht aus die Sojus raus nehmen, weil hier die gleiche Firma die Rakete und die Nutzlast baut?

Ich denke dann sieht die Rechnung komisch aus. Mit Starlink 34 bis 41 (1 Quartal 22) sind es 391 Starlinks gewesen, mal 307 Kg sind etwa  120.000 Kg

Ich denke dann sieht die Rechnung komisch aus. Mit Starlink 34 bis 41 (1 Quartal 22) sind es 391 Starlinks gewesen, mal 307 Kg sind etwa  120.000 Kg

Laut SpaceX wiegt ein V1.0 260kg, ein V1.5 295kg. Außerdem war ride share dabei. Also waere man so bei 100.000kg. Der Rest dann auf Roskosmos Niveau. Nur verstehe ich auch nicht, warum man Starlink rausrechnen sollte? Das ist Nutzlast, nur das der Kunde gleichzeitig Spediteur ist.

Ich hab mit den 307 Kg von Everday Astronaut gerechnet.Im 1. Quartal sind nur noch V1.5 geflogen, also 391 x 295 = 115.345 Kg
Ich find aber auch, dass man das nicht rausrechnen muss

Tim Dutt erzählt halt nicht die Wahrheit 

Frage, sind die V1.5 schon mit Laserlink?

Edit: laut Mr. Google sind sie es.

Wie lange würde es wohl dauern eine weitere Crew-Dragon Kapsel zu produzieren?

Wie lange hat es denn jeweils bei den bisherigen gedauert? 

Ich versuche mal das immer wieder vorkommende Thema einmal aus der Praxis allumfassend zu beschreiben.

Meine Erfahrungen liegen zwar schon einige Jahrzehnte zurück, aber eine rechnergestützte Fertigungssteuerung gab es damals auch schon.

Ganz allgemein kann man sagen, daß die Lieferzeiten bei komplexen Produkten von folgenden Faktoren abhängen:

    dem zuletzt verfügbaren (gelieferten / nachbearbeiteten / hergestellten) Einzelteil
+ der erforderlichen Test-/Montagezeit des zuletzt eingetrudelten Einzelteils
+ den Montage- /Testzeiten aller erst danach noch zu montierenden Einzelteile
+ der Test-/Abnahmezeit des komplette Endproduktes (oft auch zunächst der Untergruppen) 
+ den Transportmöglichkeiten

Die Verfügbarkeit der Einzelteile werde ich hier jetzt nicht aufdröseln, es gibt im Prinzip für jedes Einzelteil einen eigenen ähnlichen "Baum", nur daß sich das Drama manchmal irgendwo beim Zulieferer abspielt.

Beliebt ist auch die Komplikation, daß bei der Montage nicht alle papiermäßig verfügbaren Teile auch wirklich vorhanden und/oder verwendbar sind. Und nach der Montage auch verwendbar bleiben. Hier kann es manchmal böse Überraschungen geben, die können die anvisierte Herstellungszeit problemlos verdoppeln. (Und für graue Haare sorgen.)

Man erstellt aus allen bekannten Zeiten oft einen "kritischen Pfad-Plan", der eine schnelle Auskunft liefert, welche Schritte besondere Aufmerksamkeit verdienen und wo es lockerer (=wie üblich) angegangen werden kann.

In der Regel versucht man natürlich die Lagerhaltung so zu steuern, daß man eine vernünftig erscheinende Anzahl von Einzelteilen immer vorrätig hat. Hier gibt es natürlich auch Fehleinschätzungen, wenn man z.B. nicht eingeplante Ersatzteile braucht oder durch Konstruktionsänderungen schon gefertigte Teile unbrauchbar werden. Wenn man bei der Rohmaterialbestellung beginnen muß, sieht es übel aus.

Es gibt also in aller Regel keine immer gleichen Herstellungszeiten. Und es ist auch problematisch, von einem Fall auf weitere zu schließen. Oft ist es dann auch so, daß eine kleine Anzahl sehr schnell fertiggestellt werden kann, weitere dann aber eine lange Fertigungzeiten haben. Wenn man sich irgendwann entschließt kein Komplettprodukt mehr auf Lager zu legen, geht man besser noch einmal die minimalen Lagerbestände der Einzelteile durch (bei denen ein "Lagerauftrag" ausgelöst wird), um es zu kompensieren.

Rekordmonat: SpaceX hat im April 2022 in der Summe 6 Raketen gestartet:

Neu: Passend zum Rekord gibt es eine neue Grafik. Sie zeigt die für jedes Jahr eine Zeile an. In der Zeile sind dann die Raketenstarts für das Jahr und zusätzlich gesplittet für das Quartal und für den Monat aufgelistet:


Auf der Zeitachse sieht es jetzt für dieses Jahr so aus:

Kleines Problem: Starlink-43 hat einen so langen Namen und eine so kurze Turnaround-Zeit, dass der Name den Vorherigen Start (Crew-4) (Ax-1) komplett überdeckt wird. Die Grafik ist aber jetzt schon viel zu breit, die Monate noch größer zu machen, wäre auch nicht Optimal. Ggf. kürze ich die Namen ab, wenn die TA-Zeit zu kurz wird. Oder die Grafik wird mit in das "neue Layout" übertragen, da sie eine der letzten ist, welche noch nicht im neuen Layout sind.

Edit: Verdeckter Start korrigiert. Thx@Alepu für die Rückmeldung.

Danke Hugo für die Fleißarbeit!
Anregung von mir:
Abkürzungen gerade der Starlink-Flüge würden glaube ich überhaupt nicht schaden, aber der Übersichtlichkeit erheblich dienen.
Statt z.B. "Starlink-41(Group4-12)(V1,5)" würde zumindest mir "SL-41(Gr.4-12,V1,5)" vollkommen reichen, und sogar "SL-41"  wäre hier genug. Einzelheiten kann man bei Bedarf aus dem  "Starlink auf Falcon 9" - Faden entnehmen.
Genauso würde bei "Dragon Crew Mission 4" kürzer "Dragon Crew-4" vollkommen reichen.
Interessant wäre hier höchstens noch eine Abkürzung des Startplatzes.

Was mir noch aufgefallen ist, müßte es nicht statt "Crew-4" "Axiom-1" heißen?

Was würde eigentlich mit SpaceX geschehen wenn es Elon Musk nicht mehr gäbe(was hoffentlich in den nächsten 30 Jahren nicht passieren wird....aber mir kam diese Frage angesichts der jüngsten Drohungen des russischen Regimes)?

Wohl das Gleiche wie mit Tesla....
Aber solange es bei SX Leute gibt wie z.B. Gwynne Shotwell würde sich wohl nicht allzuviel ändern, ausser, daß das erste bemannte Marsschiff wohl "Elon Musk" heißen würde.
EM beklagte aber angeblich bereits selbst, daß es (noch?) keinen Nachfolger für ihn gäbe.

Wohl das Gleiche wie mit Tesla....
Aber solange es bei SX Leute gibt wie z.B. Gwynne Shotwell würde sich wohl nicht allzuviel ändern, ausser, daß das erste bemannte Marsschiff wohl "Elon Musk" heißen würde.

Das seh ich mal ganz anders. Ohne Musk wären SpaceX und Tesla innerhalb kürzester Zeit die gleichen Firmen (was Geschwindigkeit, Risikobereitschaft und Innovation angeht) wie Boeing, BMW, VW, Airbus und Co.

Warum? Weil eine Firma, die von einem eingestellten CEO (der kein risikobereiter Hauptaktionär ist) geleitet wird immer auf Risikoarmut optimieren wird. Dinge wie das Starship würde so ein CEO niemals umsetzen, da das Risiko die Firma und damit sich selbst gegen die Wand zu fahren sehr hoch wäre.

Mane

Zitat von: alepu am 10. Mai 2022, 20:32:48

Wohl das Gleiche wie mit Tesla....
Aber solange es bei SX Leute gibt wie z.B. Gwynne Shotwell würde sich wohl nicht allzuviel ändern, ausser, daß das erste bemannte Marsschiff wohl "Elon Musk" heißen würde.

Das seh ich mal ganz anders. Ohne Musk wären SpaceX und Tesla innerhalb kürzester Zeit die gleichen Firmen (was Geschwindigkeit, Risikobereitschaft und Innovation angeht) wie Boeing, BMW, VW, Airbus und Co.

Warum? Weil eine Firma, die von einem eingestellten CEO (der kein risikobereiter Hauptaktionär ist) geleitet wird immer auf Risikoarmut optimieren wird. Dinge wie das Starship würde so ein CEO niemals umsetzen, da das Risiko die Firma und damit sich selbst gegen die Wand zu fahren sehr hoch wäre.

Mane

Das Interview mit Hans bei Senkrechtstarter bestätigt exakt Deine Aussage. Ohne Musk hätte es nicht mal die “irre” Vision, zum Mars zu fliegen.

Die "irre Idee" zum Mars zu fliegen gab es schon lange vor Elon Musk und würde es auch noch nach ihm geben. (Übrigens genauso wie die "irre Idee" von 'elektrischen Autos' oder 'wiederverwendbaren Raketen'. EM übernimmt nun mal gerne solche Ideen und realisiert sie in grossem Stil)
EM wurde z.B. auch von Zubrin/Mars Society quasi "inspiriert", hat aber dann relativ schnell sein eigenes Ding angefangen.
Die Entscheidungsträger von SpaceX würden im gegebenen Fall sicher alles dafür tun die Vision ihres ehem. Chefs zu erfüllen und sei es nur um ihn im nachhinein zu ehren.
Natürlich käme es zu Brüchen und Verzögerungen wenn der große Visionär (und Antreiber!) wegfällt, aber SX besteht wohl inzwischen aus genügend begeisterten Leuten um die "irre Idee" weiterzuführen.
Aber laßt uns hoffen, daß wir nie erfahren müssen, wer jetzt recht hat. 

Ich glaube nicht, dass es nach dem Verlust des visionären und risikobereiten Gründers so weitergehen würde. Höchstens noch kurzfristig, aber dann...siehe Steve Jobs und Apple.

Hängt vermutlich auch viel davon ab, was mit EM's Aktien passiert. Im optimalen Fall kommen die zu einem großen Teil in eine Stiftung oder ein ähnliches Konstrukt mit den klaren Auftrag vom EM seine Visionen weiter zu treiben.
Dann könnte die Innovationsgeschwindigkeit weiter hoch bleiben. Sollten die Aktien im (Familien)umfeld verteilt werden, werden EM's Firmen wohl wie Apple klar an I-Geschwindigkeit einbüßen und sich deutlich "normaler" Verhalten.