SpaceX - Diskussion

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Offline James

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11050 am: 12. März 2022, 19:57:12 »
Vielleicht versuche ich mal eine Erklärung.
Das Ganze ist ein Ausdruck der menschlichen Entwicklung. Halbwegs fortgeschritten oder eben nicht.
Natürlich bin ich ein Raumfahrtfan. Und gerade deswegen, fordere ich das Raumfahrt im Einklang mit weiteren Interessen auf diesem Planeten steht.
Für unsere SciFi Fans: Ich weiß den Plot nicht mehr ganz genau, nehmt da meine Ungenauigkeit bitte hin, es geht eh nur um Die Quintessenz.
Als die Voyager mit Captain Janeway in den Deltaquadranten verschlagen wurde, hätte es die Möglichkeit gegeben, unverzüglich in den Alphaquadranten zurückzukehren. Die Benützung dieses Weges hätte aber eine dort ansässige Zivilisation stark beeinträchtigt. Obwohl sie wusste, das mit dem Antrieb welcher die Voyager bietet eine Rückkehr in Lebensspannen nicht möglich ist, antwortete sie: "Nein, wir werden das nicht tun. Wir werden einen anderen Weg finden."
Oder für unsere historisch Interessierten: Mit Trauer nehmen wir zur Kenntnis, das unser gemeinsames Interessengebiet auch mit dunklen Flecken in der Vergangenheit behaftet ist. Es wäre mir einfach anders lieber. Wir alle wissen, das Wernher von Braun ein begnadeter "Vorwärtsbringer" (mir fällt gerade kein Wort ein) in Sachen Raumfahrt war, und insoferne kann er auch ein Idol sein. Jedoch nicht in seinem geschichtlichen Zusammenhang. Selbstverständlich wird heute mit dem Finger auf ihn und in dem Zusammenhang auf die ganze Raumfahrt gezeigt.
Als Raumfahrtfan will ich das für Raumfahrt nichts und niemand geopfert wird.
Ich will nicht das zukünftige Generationen Raumfahrt mit Einschränkungen oder Opfern, welche in Zukunft vielleicht als nicht gerechtfertigt angesehen werden, in Verbindung gebracht wird.
Und wenn es ein Geier ist, der selten ist, oder nur noch dort existiert, dann hat der moralisch den höheren Stellenwert als ein von mir lieber jetzt als morgen fertiggestellt gewünschter Raumflughafen.
Wenn SpaceX, bei aller Sympathie die ich deren Vorhaben entgegenbringe, sich zuwenig um die Begleitumstände die diese Location mit sich bringt, gekümmert hat, dann haben sie es eben verschissen (ups).
Wir werden nicht in Zukunft mit dem Finger auf uns zeigen lassen - wir werden einen anderen Weg finden!

Arktur

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11051 am: 12. März 2022, 21:35:52 »
Als Raumfahrtfan will ich das für Raumfahrt nichts und niemand geopfert wird.
Ich will nicht das zukünftige Generationen Raumfahrt mit Einschränkungen oder Opfern, welche in Zukunft vielleicht als nicht gerechtfertigt angesehen werden, in Verbindung gebracht wird.
Und wenn es ein Geier ist, der selten ist, oder nur noch dort existiert, dann hat der moralisch den höheren Stellenwert als ein von mir lieber jetzt als morgen fertiggestellt gewünschter Raumflughafen.

So funktioniert die Welt aber nicht. Jede Aktion, jedes Projekt, jedes Tun fordert irgendwelche - wie Du es nennst - "Opfer". Sei es, das Land gebraucht wird, dass Ressourcen verbraucht werden, die dann irgendeiner anderen Kreatur fehlen, oder was auch immer. Das ist immer so, bei allem. Es gibt Ameisenarten, die durch aggressives Ausbauen ihrer Staaten ganze anderen Arten aus ihrem Lebensraum vertreiben. Die entscheidende Frage ist doch immer: Wie stehen "Opfer" und Nutzen im Verhältnis? Das muss man abwägen. Das mag schwerfallen, aber sich dieser Abwägung zu entziehen, indem man sagt: Es darf unter allen Umständen nichts und niemand "geopfert" werden, das denke ich darf dann schon zumindest ein Teil der Leserschaft als weltfremd empfinden. Und das gilt dann für den Ameisenstaat genauso wie für den Raumflughafen oder die Raumfahrt allgemein. Dem mag man entweder Zustimmen oder nicht, aber man sollte so eine Meinung dann wenigstens respektieren. Deiner Philosophie zu Folge wäre die Raumfahrt übrigens nichts wert. Und ich vermute, da sind wir uns hier einig dass dem nicht so ist.

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Offline Nitro

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11052 am: 12. März 2022, 22:30:07 »
So funktioniert die Welt aber nicht. Jede Aktion, jedes Projekt, jedes Tun fordert irgendwelche - wie Du es nennst - "Opfer". Sei es, das Land gebraucht wird, dass Ressourcen verbraucht werden, die dann irgendeiner anderen Kreatur fehlen, oder was auch immer. Das ist immer so, bei allem. Es gibt Ameisenarten, die durch aggressives Ausbauen ihrer Staaten ganze anderen Arten aus ihrem Lebensraum vertreiben. Die entscheidende Frage ist doch immer: Wie stehen "Opfer" und Nutzen im Verhältnis? Das muss man abwägen. Das mag schwerfallen, aber sich dieser Abwägung zu entziehen, indem man sagt: Es darf unter allen Umständen nichts und niemand "geopfert" werden, das denke ich darf dann schon zumindest ein Teil der Leserschaft als weltfremd empfinden. Und das gilt dann für den Ameisenstaat genauso wie für den Raumflughafen oder die Raumfahrt allgemein. Dem mag man entweder Zustimmen oder nicht, aber man sollte so eine Meinung dann wenigstens respektieren. Deiner Philosophie zu Folge wäre die Raumfahrt übrigens nichts wert. Und ich vermute, da sind wir uns hier einig dass dem nicht so ist.

Ich denke du machst es dir hier zu leicht. Welche Opfer für irgendetwas gebracht werden liegt in unserer Hand und nicht in der Hand der Dinge. Mag ja sein, dass das bei den Ameisen so ist, aber ich habe auch noch von keiner Ameisenkolonie gehört welche Raumfahrt betreibt.  ;)

Dass unsere bisherige Lebensweise und Business as usual auf lange Sicht in der Welt nicht funktioniert zeigen alleinen schon die vielen menschengemachten Kriesen, welche gerade über uns herein brechen. Klimakrise, Coronapandemie, Kriege.... das alles hätte man verhindern können, wenn man etwas mehr das große Ganze betrachtet hätte und nicht so typisch menschlich egoistisch an nahezu alles ran gehen würde.

Aber ich denke wir können uns darauf einigen, das wir uns nicht einigen können.  :)
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Arktur

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11053 am: 12. März 2022, 22:58:53 »
Dass unsere bisherige Lebensweise und Business as usual auf lange Sicht in der Welt nicht funktioniert zeigen alleinen schon die vielen menschengemachten Kriesen, welche gerade über uns herein brechen. Klimakrise, Coronapandemie, Kriege.... das alles hätte man verhindern können, wenn man etwas mehr das große Ganze betrachtet hätte und nicht so typisch menschlich egoistisch an nahezu alles ran gehen würde.

Aber ich denke wir können uns darauf einigen, das wir uns nicht einigen können.  :)

Weil Du mir obige Dinge in den Mund legst, die ich nicht gesagt habe. Ich habe nicht gesagt, dass "Business as usual" funktioniert. Ich habe gesagt, dass es weltfremd ist, zu glauben, das irgendeine Aktion (ob gut oder schlecht) ohne irgendein Opfer funktioniert. Wenn es nach Deiner Logik ginge, dann dürftest Du keine Straße, kein Haus, einfach gar nichts bauen oder machen. Ich glaube nicht, dass das in Deinem Sinne und im Sinne von irgendwem ist. Irgendein Opfer gibt es immer. Es ist nur eine Frage der Verhältnisse, und die müssen stimmen, egal ob für Ameisen oder die Raumfahrt oder was auch immer. Wenn wir uns nichtmal darauf einigen können, dann weiß ich tatsächlich auch nicht mehr weiter.

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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11054 am: 12. März 2022, 23:37:43 »
Hier muss ich Arthur zustimmen: Keine Aktion ohne Auswirkungen.

Du wirst keine Straße bauen können ohne Flächen zu versiegeln. (sondern maximal Ausgleichsflächen schaffen)
Du wirst keine Rakete ohne Schallemmissionen starten (sondern nur darauf achten können möglichst wenige Menschen und Natur zu belasten)
Du wirst keine Rakete starten, bei der hinten nichts raus kommt (nur drauf achten können, dass die Schadstoffe möglichst 'sauber' sind und z.B. CO2 neutral hergestellt wurden)

Und, JA, man wird auch schwerlich einen Raumflughafen betreiben können ohne auch mal einen Vogel zu stören.
Und soweit ich Klakow verstanden hatte, ging es ihm ja gerade darum, dass 'Naturschützer' mit harten Maximalforderungen jedes Projekt und jede Entwicklung abwürgen könnten. Und dass dies kritikwürdig wäre.

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Offline James

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11055 am: 12. März 2022, 23:54:01 »
Ich glaube ihr solltet euch einfach die prinzipielle Botschaft anhören.
Natürlich nimmt man bei jeder Aktion einen Einfluß.
Aber man sollte sich vergewissern, welchen Einfluß man ausübt, und ob dieser tolerierbar ist.
Und da ist die Menschheit bisher nicht so zimperlich gewesen. Vielleicht wäre es an der Zeit sich weiterzuentwickeln.

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Offline Nitro

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11056 am: 13. März 2022, 01:19:32 »
Ich glaube ihr solltet euch einfach die prinzipielle Botschaft anhören.
Natürlich nimmt man bei jeder Aktion einen Einfluß.
Aber man sollte sich vergewissern, welchen Einfluß man ausübt, und ob dieser tolerierbar ist.
Und da ist die Menschheit bisher nicht so zimperlich gewesen. Vielleicht wäre es an der Zeit sich weiterzuentwickeln.

So sieht es aus. Wenn man potentiellen Schaden im Voraus erkennt und dieser vermeidbar ist, dann muss er vermieden werden und nicht in kauf genommen werden weil es einfacher oder bequemer ist.
Ich feiere auch jeden Fortschritt auf der Starbase, habe mir jeden Hopser angeguckt, schauen jeden Tag in den Baufortschrittsthread bei NSF, aber wenn die FAA feststellt, dass Starbase für die umliegenden Naturschutzgebiete zu schädlich ist, dann akzeptiere ich das und dann geht man halt nach Florida ans Cape.

Das wird die Sache dann um 2-4 Jahre zurückwerfen, aber man hat auf der Starbase jeden Menge für die Zukunft gelernt, sodass dort dann alles schneller geht. Bis eine sich selbstversorgende Marsbasis steht, welche das Überleben der Menschheit sichert, wird auch ein Musk nicht mehr erleben und keiner von uns, vielleicht noch die Anfänge und im besten Fall die ersten 100 Kolonisten. Da machen 2 - 4 Jahre keinen Unterschied, aber dann haben wir wenigstens das Richtige getan.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Arktur

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11057 am: 13. März 2022, 08:38:38 »
So sieht es aus. Wenn man potentiellen Schaden im Voraus erkennt und dieser vermeidbar ist, dann muss er vermieden werden und nicht in kauf genommen werden weil es einfacher oder bequemer ist.

Ich glaube da sind wir uns doch auch alle einig. Wie ich schon schrieb, es geht doch hauptsächlich um die Verhältnisse. Und dan hat eben jeder seine eigene Messlatte, unabhängig davon dass man obiger Aussage grundsätzlich zustimmt. Da gibt es eben auf der einen Seite die Naturschützer, die dann sagen, selbst ein paar Schildkröten sind im Verhältnis nicht angemessen, und dann gibt es andere, die sagen, der Nutzen ist so viel großer, dass man einen bestimmten Schaden (ein paar Schildkröten und vielleicht noch mehr) in Kauf nehmen sollte, weil es im Verhältnis sonst unvernünftig wäre.

Und ich glaube man kann doch diese unterschiedlichen Messlatten gegenseitig respektieren, ohne den einen als militanten bedingungslosen Naturschützer zu sehen und dem anderen zu unterstellen dass er mit seiner Haltung keine Rücksicht auf Natur nimmt, weil es "einfacher und bequemer" ist. Beides sind doch glaube ich unhaltbare Unterstellungen. Vielleicht können wir uns wenigstens darauf einigen ;-)

Übrigens: Wer sagt denn, dass die Schäden (oder "Opfer" wie ihr es nennt) am Cape so viel geringer wären?

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11058 am: 13. März 2022, 10:45:26 »
Fakt ist doch:
Durch unsere schiere Existenz nehmen wir Einfluß auf unsere Umwelt. Wie stark wir sie dabei verändern, liegt in unserer Lebensweise. Ob diese Veränderung nun positiv oder negativ ist, liegt in unserer Sichtweise bzw. daran, wie wir die Dinge sehen und beurteilen, ist also rein subjektiv.
Ich kenne keinen von euch persönlich und habe keinerlei Ahnung wie jeder Einzelne lebt, aber jeder sollte sich fragen, "wie wirkt sich meine ganz eigene Lebensweise auf  meine Umwelt aus". Autofahren/Radfahren(und selbst damit fahre ich über Würmer und Schnecken...), Fleischverzehr/Vegetarier, mollige Wohnungswärme/lieber ein Pulli mehr... Und damit hört es bei weitem nicht auf, auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen spielen eine wesentliche Rolle und erst recht wie ich mit mir selber umgehe. Erst dann wäre es möglicherweise angebracht anderen vorschreiben zu wollen wie diese zu leben haben. All dieser missionarische Eifer in die eine oder andere Richtung geht am eigentlichen Ziel vorbei.
Fragt ihr euch abundzu "warum bin ich hier? warum lebe ich? was ist der Sinn meines Lebens?"
Naturgemäß betrachten wir die Welt durch unsere Brille und beurteilen sie von unserem jetzigen Standpunkt. Wie das alles mal im geschichtlichen Rückblick ausschaut?
So war z.B. damals das Aussterben der Dinosaurier eine Riesenkatastrophe, aber wohl eine der Grundbedingungen für das Entstehen des Menschen.
Die "Natur" wird auch den Menschen überleben und "Nachhaltigkeit/Umweltschutz" dient hauptsächlich dem menschlichen Überleben. Und sollten wir irgendwann mal tatsächlich den Mars (u.a.) besiedeln, dann werden wir ihn genauso verändern wie alles andere.
Langer Rede kurzer Sinn: "es ist alles subjektiv"

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Offline James

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11059 am: 13. März 2022, 11:14:15 »
Ob diese Veränderung nun positiv oder negativ ist, liegt in unserer Sichtweise bzw. daran, wie wir die Dinge sehen und beurteilen, ist also rein subjektiv

Das sehe ich ein wenig anders.
Die Beurteilung liegt nicht bei uns. Sie liegt bei unseren Kindern und den Kindern der Kinder.
Sie werden beurteilen wie wir uns verhalten haben.
Und ich fürchte das unsere Generation da eh nicht mehr so super aussteigen wird. Wir sollten besser beginnen aufzupassen.
Aber ich glaube ich sollte das jetzt lassen, und tu´es auch, denn es ist jetzt eine gesellschaftliche Grundsatzfrage und ich bin mir nicht mehr sicher ob es dem Threadtitel entspricht.

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11060 am: 13. März 2022, 13:25:49 »
...
Das wird die Sache dann um 2-4 Jahre zurückwerfen, aber man hat auf der Starbase jeden Menge für die Zukunft gelernt, sodass dort dann alles schneller geht. Bis eine sich selbstversorgende Marsbasis steht, welche das Überleben der Menschheit sichert, wird auch ein Musk nicht mehr erleben und keiner von uns, vielleicht noch die Anfänge und im besten Fall die ersten 100 Kolonisten. Da machen 2 - 4 Jahre keinen Unterschied, aber dann haben wir wenigstens das Richtige getan.
Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber EM hat gerade die 50 überschritten, das können leicht noch 30 Jahre und mehr werden bis er ins Marsgrass beißt, da ist noch viel Zeit.
Mag ja sein das EM-Zeit den Faktor 2 oder 3 hat, aber offensichtlich erreicht er seine Ziele.
Selbst ich mit meinen 62 habe die Hoffnung es noch zu erleben das zumindest duzende Passagier-Starships alle 26 Monate zum Mars unterwegs sein werden, also gehe ich davon aus das dann mehr als 1000 Menschen dann zum Mars unterwegs sein werden.
Die einzige Gründe sowas nicht mehr zu erleben ist:
a] vorzeitiges ableben (was für mich vor 2042 bedeutet)
b] die Zivilation liegt unter Atomstaub begraben
c] eine neue Pandimie hat über 90% der Menschen dahingerafft
d] Supervulkan/Asteroid war schneller
e] es gibt noch nahezu kein zugängliches Wasser auf dem Mars

Übrigens bin ich für sinnvollen Umweltschutz.

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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11061 am: 13. März 2022, 13:49:21 »
Ich glaube ihr solltet euch einfach die prinzipielle Botschaft anhören.
Natürlich nimmt man bei jeder Aktion einen Einfluß.
Aber man sollte sich vergewissern, welchen Einfluß man ausübt, und ob dieser tolerierbar ist.
Und da ist die Menschheit bisher nicht so zimperlich gewesen. Vielleicht wäre es an der Zeit sich weiterzuentwickeln.

So sieht es aus. Wenn man potentiellen Schaden im Voraus erkennt und dieser vermeidbar ist, dann muss er vermieden werden und nicht in kauf genommen werden weil es einfacher oder bequemer ist.
Ich feiere auch jeden Fortschritt auf der Starbase, habe mir jeden Hopser angeguckt, schauen jeden Tag in den Baufortschrittsthread bei NSF, aber wenn die FAA feststellt, dass Starbase für die umliegenden Naturschutzgebiete zu schädlich ist, dann akzeptiere ich das und dann geht man halt nach Florida ans Cape.

o.O
Hast du dir mal die Biodiversität am Cape angeschaut - und mit der in Boca Chica verglichen?
Ein KSC würde heutzutage nicht einmal im Ansatz genehmigt werden. Und besteht nur, weil in den 40/50ern die Latten zur Genehmigung GANZ wo anders lagen.

Der negative Impact eines Starships auf die Natur wäre am Cape wahrscheinlich wesentlich größer als in Boca Chica. Und trotzdem läuft es darauf hinaus .... das ist ja gerade das Traurige an der ganzen Angelegenheit.  :(

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Offline Nitro

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11062 am: 13. März 2022, 14:15:24 »
Hast du dir mal die Biodiversität am Cape angeschaut - und mit der in Boca Chica verglichen?

Das habe ich tatsächlich noch nicht gemacht, zumindest nicht für das Cape. Mit Boca Chica habe ich mich dahingehend schon beschäftigt und die Menge an unterschiedlichen und vom Aussterben bedrohten bzw. schützenswerten Arten ist dort schon beeindruckend. Das sind auf jeden Fall mehr als nur ein paar Regenwürmer und Schildkröten.

Hast du zum Cape ein paar Informationsquellen? Dann würde ich mir das auch gerne einmal ansehen?
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Offline Nitro

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11063 am: 13. März 2022, 14:23:21 »
Nur weil die Infrastruktur am Cape in den 50ern gebaut wurde, heißt das aber nicht dass die Startgenehmigungen der heutigen Raketen an den Standards von damals gemessen werden.
Jeden Rakete welche vom Cape startet muss eine Genehmigung bei der FAA einholen, welche den heutigen Regeln entspricht. Das hat nichts damit zu tun, wann der Startplatz ursprünglich gebaut wurde.

Auch Starship und Super Heavy müssen am Cape wieder neu genehmigt werden, genauso wir z.B auch die Falcon 9 vor ihnen.
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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11064 am: 13. März 2022, 14:25:12 »
Gerne.

Stichwort ist hier das "Merritt Island National Wildlife Refuge".

Zitat
The NWR contains over 1000 species of plants, 117 species of fish, 68 amphibians and reptiles, 330 birds, and 31 mammal species, of which 21 species are listed as endangered by the state of Florida or by the US federal government.
https://en.wikipedia.org/wiki/Merritt_Island_National_Wildlife_Refuge

Einen Einblick gibt dieses YT Video. Wenn man etwas sucht findet man dazu aber noch weit mehr Material.

https://www.youtube.com/watch?v=vFzbsrWN1Ms&ab_channel=ChadGallivanter

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Offline Therodon

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11065 am: 13. März 2022, 14:35:57 »
Jetzt warter doch erstmal ab. Bisher ist weder die Beeinträchtigung noch irgend ein Kampf zwischen Umwelt und Fortschritt Fakt.

Das Umweltverbände und staatliche Institutionen gern mal alles mögliche in Anträge und Stellungsnahmen packen sagt erstmal gar nichts.

Es ist auch überhaupt nicht raus ob da überhaupt eine Chance gg die Starbase besteht.

Das die FAA sich an die US Bürokratie halten muss und die scheinbar auch nich unkomplizierter ist als die deutsche sagt noch nicht über das Ergebnis.

Ich nehme es Elon auch nicht ab das er keinen Einblick hat. Irgendwer hätte da sicherlich mal durchgeklingelt und inoffiziell durchgegeben das es schlecht aussieht und das man lieber nicht so viel reinsteckt.

Im Umkehrschluss wäre es schon extrem überraschend wenn die FAA da kein grünes Licht gibt

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11066 am: 13. März 2022, 18:49:08 »
Ich kann es nur immer wiederholen:
Ich befürchte sehr stark, daß es mit dem "grünen Licht der FAA" leider noch lange nicht getan ist.
Die Umweltschützer haben sich hier in BC offensichtlich auf SX eingeschossen und werden eine positive Entscheidung der FAA sicher nicht unwidersprochen hinnehmen.
Ich rechne da mit umgehenden Gegenklagen, welche dann Starship-Starts weiterhin blockieren werden. Rückhalt dürften sie auch von den zuständigen Behörden bekommen, welche schon jetzt ihre Bedenken geäussert haben.
Inwieweit sich dann auch in Florida eine ähnliche Entwicklung ergibt, bleibt abzuwarten.

Edit:
Ich glaube auch, daß EM da durchaus einiges mehr weiß als wir und bereits seine Konsequenzen zieht.

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Offline James

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11067 am: 13. März 2022, 22:13:30 »
Mal eine Frage.
Wie sieht es eigentlich südlich des Rio Grande auf mexikanischem Staatsgebiet aus?
Sollte die Artendiversität in diesem Gebiet nicht ähnlich sein, wie in Boca Chica?
Wäre ein "interessenausgleich" möglich wenn man diese Flächen miteinbezieht?
Könnte SpaceX zum Schutz von Arten auf diesem Gebiet beitragen?
Liese sich eine Art Umsiedlung durchführen?
Oder ist das zu einfach gedacht.

Arktur

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11068 am: 14. März 2022, 08:52:53 »
Umsiedlungen funktionieren in den allermeisten Fällen nicht, weil sie in ein bestehendes ökologisches Gleichgewicht eingreifen und dieses stören (einfaches Beispiel: im neuen Gebiet konkurrieren plötzlich mehr Individuen einer Spezies um die gleichen Ressourcen). Umsiedlungen sind zwar gut gemeint aber in solchen Fällen fast immer nur ein wenig wirkungsvolles "Alibi". Sie funktionieren meist nur dann, wenn man Arten in ein Gebiet zurückführen möchten, das "renaturiert" wird. Das ist dort aber nicht der Fall. Fazit: Solche Unternehmungen wie Starbase gehen nicht völlig ohne "Verluste". Wenn das die Prämisse ist, muss man darauf verzichten, schlicht und einfach.

Snoopy

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11069 am: 18. März 2022, 16:12:20 »
Ab 7. April auf Netflix - SpaceX - Return to Space


https://www.youtube.com/watch?v=sIME4sLR4-8&t=40s&ab_channel=Netflix

Offline Hugo

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11070 am: 28. März 2022, 18:02:08 »
Die hintere hälfte der Dragon geht jedes mal verloren.
Meinst Du den Trunk?

Dafür muss weiterhin ein Fertigungsteam vorgehalten werden.
Da der Trunk im Vergleich zur Dragon eher sehr wenig Technik hat, hält sich der Aufwand hier vermutlich in Grenzen.

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11071 am: 28. März 2022, 18:15:34 »
Ausserdem spricht wohl nicht viel dagegen so 10-20 Trunks auf Vorrart zu bauen.

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11072 am: 31. März 2022, 11:50:00 »
Teslarati-Artikel dazu:

https://www.teslarati.com/spacex-ends-crew-dragon-production-starship-future

Danach werden sie wohl so um die 6 Trunks pro Jahr brauchen, da ja auch noch die Fracht-Dragons fliegen. Von diesen haben sie jetzt 2 und eine weitere ist in Bau.
Ausserdem werden auch weiterhin Verschleiß- und Ersatzteile gefertigt und ein Team zur Wiederaufbereitung der geflogenen Kapseln benötigt.

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Offline Erika

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11073 am: 31. März 2022, 12:32:02 »
Ich hoffe nur, das sie das Team nicht auseinanderreßen und verschiedenen neuen Aufgaben zuführen.
Starship benötigt im Endeffekt alles was auch in der Dragon verbaut ist. Man könnte dann das Team wider zurückholen, wenn dann doch mehr Dragons benötigt werden und das Starship nicht so schnell fliegt wie gedacht.
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #11074 am: 31. März 2022, 23:08:18 »
Mal kurz nachgerechnet, haben sie jetzt 4 CrewDragon von denen jede für 5 Flüge geplant ist, macht zusammen 20.

Endeavor: 2x geflogen Crew-Demo-2, Crew-2
Resilience: 2x geflogen Crew-1, Inspiration4 mit Cupola
Endurance: 1x geflogen, Crew-3 z.zt. an der ISS
Freedom: 1. Flug mit Crew-4 z.zt. geplant für 20.04.
(Erstflug war Mai 2020, also 6 Flüge in 2 Jahren)

Damit wären dann noch 14 Flüge frei.
Nehmen wir mal an, daß ab nächstem Jahr auch CST-100 1x/Jahr Crew zur ISS fliegen wird, aber sich die privaten CrewDragon-Flüge verdoppeln (4x Axiom und 2x Polaris sind schon jetzt fest eingeplant), wären wir wieder bei 3 pro Jahr bzw. die gegenwärtigen 4 Kapseln reichen bis etwa 2027, falls tatsächlich jede 5 Flüge absolviert. Spätestens dann müßte also das Starship bemannt starten, falls sie nicht doch noch neue Kapseln bauen, mit den gegenwärtigen seltener fliegen, oder eben öfter mit den einzelnen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist noch, daß Boeing plant nur 2 CST-100 zu bauen, welche jeweils 10x fliegen sollen und zwar abwechselnd jedes Jahr 1x zur ISS, das würde dann sogar bis nach 2040 reichen.

(Quelle: wiki)