OT, weil anderes Unternehmen, aber Lehrstück, das mit der 501:
Ereigniskette so wie ich das sehe:
SW-Teil, der nach dem Abheben nicht mehr benötigt wird, läuft noch nach dem Start, und liefert Werte.
Irgendwann halten beide Rechner des Inertial-Systems an, als bei der Variablen-Konvertierung eines Werts, der in Zusammenhang mit der Horizontalgeschwindigkeit stand, Ausnahmefehler auftreten.
Der Wert hatte beim Flug der A5 den bei der A4 flugmäßig möglichen Wertebereich verlassen.
Rechner 2 hört dabei rund 72 Millisekunden vor Rechner 1 auf, vom Bordrechner korrekt interpretierbare Flugdaten zu liefern.
Beide Rechner des Inertial-Systems liefern Diagnose-Daten.
Erst erfolgte Anhalten von Backup-Intertial-Rechner 2. Auf Inertial-Rechner 1, den der Bordcomputer in dem Moment aktiv nutzt, ist es die selbe Software, die den selben Fehler liefert. Gleiche Fehlerbehandlung: Anhalten des Rechners.
Bordcomputer schaltet wie vorgesehen auf Versorgung durch Daten von Inertial-Rechner 2. Der liefert aber keine für den Bordcomputer im Flug sinnvoll nutzbare Daten.
Umschaltung auf Inertial-Rechner 1 geht nicht, weil der steht. Bordcomputer schaut wieder auf den Bus und "sieht" Daten.
Bordcomputer "liest" Diagnose-Daten vom Rechner 2 des Inertial-Systems.
Ab Flugsekunde 30 keine gültigen Lenk- und Lagedaten.
Der Bordcomputer hält die Daten für Flugdaten und lenkt Düsen der Booster und des Vulcain entsprechend - und voll - aus.
Fairing- und Nutzlasttrennung werden sensormäßig erfasst.
Booster lösen sich, weil Raketen gemeinhin nicht um die Ecke fliegen können ... das Flugabbruchsystem wird aktiv.
Gruß Pirx