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  • 16:14 MESZ - Start New Shepard / Blueorigin mit Webcast: 19. Juni 2016
  • Blue Origin Abort Test: 05. Oktober 2016

Blue Origin

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Offline Kelvin

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Re: Blue Origin
« Antwort #350 am: 24. Januar 2016, 00:41:48 »
Grundsätzlich, vergleichen kann man alles, macht nur nicht immer Sinn, bzw hier wäre der Sinn der vergleichs, ob eine sinnvolle vergleichbarkeit vorliegt, oder nicht. (meiner Meinung nach nur in ansätzen)
...
Das NewShepard schweben kann ist natürlich Teils ein verdienst des weit drosselbaren Triebwerkes, aber vor allem auch ein verdienst ihresrelativ hohen Landegewichts.

Genau!  Das, was beim Grasshopper das schwere Landegestell sicherstellte, wielleicht auch noch in Verbindung mit einer zusätzlichen Portion Sprit, erledigt beim NewShepard der nicht genutzte Balast in den Tanks und vielleicht da und dort noch eine "großzügige Dimensionierung".

Der NewSheppard ist somit wie der Grasshopper bezüglich der Schwebefähigkeit eine kleine Mogelpackung, oder freundlicher ausgedrückt ein Testvehikel. Im Gegensatz zur aktuellen Falcon 9, die echte Arbeit leistet und daher keine zusätzlichen Landegewichte mitschleppen kann. Eine Stufe auf Kosten der Nutzlast so schwer zu machen, daß die Schwebefähigkeit gegeben ist,  ist ja keine so große Kunst.

Gratulation zum ersten Kommentar!

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Offline Klakow

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Re: Blue Origin
« Antwort #351 am: 24. Januar 2016, 02:05:58 »
@Schneefüchsin:
Erstmal herzlich willkommen hier im Forum. :)

Deine Überlegungen sind nicht ganz richtig, das Merlintriebwerk konnte vorher, bei v1.1, auf 60% runtergeregelt werden.
Das wäre bei den alten Angaben bei einem Startschub von 5886kN für 9xMerlin und 60% ein Fmin. von 392kN.
Bei der Landung gab es eine gute Analyse die eine Verzögerung von 7m/s² zu sehen war, als Schub war ca. 440kN angegeben.
daraus folgt eine Masse von 26,17t.
Die Anschließende Explosion hat eindrucksvoll gezeigt  das die Tanks noch nicht leer waren  ;)

Es ist klar das eine F9S1 nicht schweben kann, aber es ist Unsinn zu behaupten das sein auf jeden schlecht.
Der die Rakete von BO mit 20% der Vollmasse gelandet ist, muss beileibe nicht heißen das da mehr Reserven drin waren.
Als Gründe fallen mir da noch folgende ein:
- Zusätzliche Massezuladung damit bei 20% Schub die Rakete sanft landen konnte.
- Die ganzen Raketenteile sind bei kleinen Raketen bezogen auf die Leermaße immer viel höher als bei einer größeren Rakete.
hier kommt ins Spiel dass das Volumen mit V³, die Oberfläche aber mit A² steigt. Das bedeutet eine Rakete mit doppelten Dimensionen kann ein halb so großen Verhältnis Abflugmasse/Trockenmasse haben.
- Dann kommt hinzu das eine Wasserstoffrakete einen sehr viel größeren Tank für den Wasserstoff braucht und dessen Isolierung ist sehr viel aufwendiger.
Betrachtet man dies mit bei der Raketengröße, so war sie im Vergleich nochmals erheblich kleiner (Faktor >2)

Das Ding ist zwar keine Silvesterrakete, aber meiner Meinung nach auf halben Weg dazwischen.
Ich halte BO bis heute für ne Bastelbude die für einen extrem Reichen Mann eine Hobbyrakete gebaut hat. Das kann genauso gut aussehen wie eine Segeljacht für den Admiralscupe, aber viel mehr ist sie heute noch nicht. Die F9 ist eher dabei das zu werden, was im Vergleich dazu ein Frachtschiff mit 150m Länge ist, kein Spielzeug mit Leuten mit zuviel Kohle, sondern etwas womit ne Firma in der Lage ist Geld zu verdienen.
Falls BO mal ne echte Rakete startet, sieht das anders aus, aber das sehe ich zumindest vor Mitte 2017 nicht und dabei können sie schon froh sein wenn die einen Orbit auch nur erreicht.

Schneefüchsin

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Re: Blue Origin
« Antwort #352 am: 24. Januar 2016, 02:48:55 »
@Klakow
Dank für die Korrektur der Schubangaben für die Merlintriebwerke, ich habe allerdings absichtlich einen lieber schlechteren Wert genommen, von dem ich weis, er ist mindestens erreicht, als einen, bei dem ich es nicht sicher weis. Auf diese weise umgehe ich, das mir zu positive Auslegungen nachgesagt werden können.

Mit 60% Schub und einer Startbeschleunigung von 1,2g (in meiner Rechnung vorhin habe ich diesen Punkt vollkommen vergessen, hoffe der Wert kommt etwa hin) komme ich auf eine maximale Landemasse von unter 5,6% der gesammten Startmasse.
Muss sagen, bin gerade selbst von dem Wert überrascht.

Übriegens die mangelnde Schwebefähigkeit sehe ich auch nicht als ernsten Nachteil, hätte ich vielleicht deutlicher sagen sollen. Ich erwähnte es dort nur im zusammenhang, dass es in meinem Gedankenspiel für NewShepard wegfallen würde, als einen Nachteil.
--

Was den Resttreibstoff angeht wurde glaube beim zweiten Barkenlandeversuch mal erwähnt, das dort noch genug Treibstoff für 2 bis 4 Sekunden an Bord sei, was auf wenige Zig oder Hundert Liter Kerosin berechnet wurde (Angaben auf Errinerungen basieren), also nicht so viel. Auch hies es, einer der Gründe für dei magere Reserve sei die Explosionsgefahr bei einem Fehlschlag, schließslich hat Kerosin die etwa 10fache Energiedichte von TNT. Auch wenn es nur zum Teil explosiv verbrennt gibt es einen ordentlichen Rums (siehe das zweite Landevideo)
--

Zurück aber zu NewShepard, geht ja schlieslich um diese Rakete.

Das mit den Reserven war wie angemerkt nur eine Vermutung von mir, und kann natürlich falsch sein, jedenfalls was große Mengen angeht, eine kleine Reserve werden sie aber mindestens drinn haben, falls sie länger schweben müssen zum Beispiel, oder weil man nicht so knap kalkuliert, wenn man es nicht muss.

Mit den Skalierungseffekten gebe ich dir grundsätzlich recht, allerdings ist der Tank vom Durchmesser sehr ähnlich nur in der Höhe wesentlich kleiner, wodurch hier hier die Skalierungseffekte fast wegfallen. Auch das Triebwerk sehe ich nicht als Skalierungsrelevant an da es Optisch recht ähnlich Groß wie das Merlintriebwerk wirkt, halt nur eines anstelle von 9. worauf ich aber mal neugierig wäre, sind die Masse und Schubwerte dieses Triebwerks, muss ich mal sehen, ob ich die irgendwo finden kann.
Was die Isolierung angeht bin ich mir nicht so sicher, schlieslich ist flüssiger Wasserstoff so extrem viel kälter als flüssiger Sauerstoff und wenn die Rakete nicht lange Betankt rumstehen muss kann man wie beim Sauerstoff mit nachfüllen und verdampfungskühlung arbeiten anstelle von Isolierung ohne ernste Verluste zu erleiden. Auch das Diffusionsrisiko sehe ich nicht gegeben, da der Treibstoff ja nur kurze Zeit in den Tanks ist, also keine Lankzeitlagerung über ein paar Stunden. Aber hier sind wieder sehr viele Vermutungen im Spiel um etwas sicher zu sagen.

Alerdings sehe ich einen zusätzlichen Massefaktor bei NewShepard in den ganzen Fins, Flügeln und Aerobreakern, also viel Gerät für den Erodynamischen Flug.
--

Ich bin sehr gespannt, was da noch kommt, und vor allem wie das Model für deren Orbitalrakete aussieht, vor allem da ich persönlich das Landekonzept, wie es jetzt ist nur schwer auf eine Erststuffe übertragbar sehe.
Aber wer weis.

Offline Hugo

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Re: Blue Origin
« Antwort #353 am: 24. Januar 2016, 03:18:34 »
Was den Resttreibstoff angeht wurde glaube beim zweiten Barkenlandeversuch mal erwähnt, das dort noch genug Treibstoff für 2 bis 4 Sekunden an Bord sei, was auf wenige Zig oder Hundert Liter Kerosin berechnet wurde (Angaben auf Errinerungen basieren), also nicht so viel.

Whow, das ist echt wenig. Hoffentlich kommt kommt nicht das Formel1-Syndrom beim nächsten Landeversuch "Zu wenig Sprit"...

Schneefüchsin

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Re: Blue Origin
« Antwort #354 am: 24. Januar 2016, 04:37:54 »
Ich habe gerade bemerkt, dass ich die letzte Berechnung versaut habe, sorry.

Mit Drosselmöglichkeit des Merlin Triebwerks auf 60% hat die landende Falcon 9 S1 maximal knap 6,7% des Schub-Masseequivalentz des Maximalschubs der Falcon 9.
Mit Einberechnung der von mir angegebenen Startbeschleunigung von 1,2g muss aber der Lehrmassenanteil zum Startgewicht gößer und nicht kleiner ausfallen, da die Rakete ja leichter sein muss, als das Gewicht, welches die Triebwerke gerade so heben können.
hiermit komme ich jetzt auf ein Landegewicht von maximal 8% der Startmasse der Gesammtrakete, was immernoch sehr ansehnlich ist.


Wenn ich gerade schon dabei bin mache ich diese Berechnung der fairneshalber auch für NewShepard.
Landemasse ist mindestens 20% des maximalen Schub-Masseequivalenz der Rakete, wie zuvor festgestellt.
Mit einer Startbeschleunigung von 1,2g, wäre die Landemasse mindestens 24% der Startmasse von NewShepard.
Anzumerken ist, dass ich bei der NewShepard die 1,2g Startbeschleunigung absolut rate, dies aber einfach mal annehme, da es meines Wissens als üblicher, niedrieger Wert für Raketen gilt. ein höherer Wert würde den Masseanteil weiter steigern.

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Offline Klakow

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Re: Blue Origin
« Antwort #355 am: 24. Januar 2016, 10:06:35 »
Die Landebeschleunigung war ca. 1,7G bei der F9
« Letzte Änderung: 24. Januar 2016, 16:59:59 von Klakow »

Schneefüchsin

  • Gast
Re: Blue Origin
« Antwort #356 am: 24. Januar 2016, 11:17:37 »
Ich habe schon die Startbeschleunigung gemeint, 1G entfällt auf den Gravitationsverlust, der Rest, was wirklich beschleunigt wird. Dies spielt für die Berechnung eine Rolle, da es einen Rückschluß auf dei Startmasse zuläst und so es ermöglicht die Landemasse mit der Startmasse in ein Verhälnis zu setzen.
--

Hab mich noch rasch hineingefuchst, welche Bedeutung die entsprechende Landebeschleunigung bei einem Hoverslam hätte. Leider nur einseitig auf die F9 anwendbar, weswegen leider OT, aber im Sinne des Vergleiches und der zusammenhängenden Diskusion lasse ich es mal hier, schreibe es wohl aber nachher nochmal ins passende Thema, wenn wir uns damit genauer auseinander setzen wollen.
Ich belasse die Angaben bei einer Startbeschleunigung von 1,2g und einer Drosselbarkeit auf bis zu 60% und füge eine Landebeschleunigung von 1,7g hinzu:

Bei voller Triebwerksdrosselung (auf 60%) hätte die Falcon 9 S1 bei der Landung ein Gewicht 4,7% ihrer Startmasse.
Ohne Triebwerksdrosselung (100% Triebwerksschub) hätte die Falcon 9 S1 bei er Landung ein Gewicht von knap 7,9% ihrer Startmasse.

Da der Schub im Betrachtungszeitraum der 1,7g Landebeschleunigung verändert wurde (ich vermute die Beschleunigung wurde mit Hilfe des Landevideos gemessen) und da wir nicht wissen wie weit der Schub wirklich gedrosselt war liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den beiden Ergebnissen.

Re: Blue Origin
« Antwort #357 am: 24. Januar 2016, 11:59:11 »
In der heutigen Bild am Sonntag gibt es eine gute Infografik über die Aktivitäten der drei
MilliALLdaere Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk.

tobi

  • Gast
Re: Blue Origin
« Antwort #358 am: 24. Januar 2016, 23:06:34 »
Bezos konkurriert von der Anwendung her mit Branson und von der Technologie her mit  Musk. Zumindestens aktuell.

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Offline MR

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Re: Blue Origin
« Antwort #359 am: 24. Januar 2016, 23:43:00 »
Was mich sehr, sehr interessieren würde (aber was wohl vermutlich kaum bekannt gegeben wird) sind die Kosten für Durchsicht und Wartung der gelandeten Stufe, um diese für den zweiten Flug fit zu machen. Auch wenn sich das nicht wirklich vergleichen lässt, so hätte man dadurch zumindest eine ungefähre Einschätzung, ob die Wiederverwendung generell wirtschaftlich machbar ist.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Blue Origin
« Antwort #360 am: 24. Januar 2016, 23:50:38 »
Ich glaube nicht dass man aus den Kosten dieser ersten Versuche schon auf irgend etwas schließen kann. Es wird ggf. eine steile Lernkurve geben. Oder auch nicht. Aber es ist klar dass man jetzt am Anfang noch viel viel mehr Arbeit und damit auch Kosten in jede einzelne Wiederverwertbarkeit stecken muss, einfach weil es Neuland ist. Ich glaube, selbst wenn die ersten Versuche noch weit weit von Wirtschaftlichkeit entfernt sind bedeutet dass nicht, dass es generell nicht funktioniert.

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: Blue Origin
« Antwort #361 am: 25. Januar 2016, 00:18:04 »
Was mich sehr, sehr interessieren würde (aber was wohl vermutlich kaum bekannt gegeben wird) sind die Kosten für Durchsicht und Wartung der gelandeten Stufe, um diese für den zweiten Flug fit zu machen. Auch wenn sich das nicht wirklich vergleichen lässt, so hätte man dadurch zumindest eine ungefähre Einschätzung, ob die Wiederverwendung generell wirtschaftlich machbar ist.

Das hängt von so vielen Faktoren ab: Verwendete Materialien, Bauweise, Antriebe, Sicherheitsfaktor bei den verwendeten Bauteilen und vielen mehr.
Von BO auf eine generelle Aussage zur Wiederverwendung zu schließen ist schlichtweg nicht möglich und macht keinerlei Sinn. Selbst wenn sich heraus stellt das beide Unternehmen welche ernsthaft darauf hin arbeiten ( BO, SpaceX ) sich mit dem aktuellen Plan irren, könnte es den noch sein das man eine Möglichkeit findet es dennoch zu machen.

Abgesehen davon muss man sich nur anschauen in welchem Abstand zum ersten Start ein StaticFire bei dem einem und ein erneuter Flug bei dem anderen gemacht wurde um erste Rückschlüsse daraus ziehen wie viel es kostet. Und es wird ULA & Arianespace und allen anderen nicht gefallen.

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Offline MR

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Re: Blue Origin
« Antwort #362 am: 25. Januar 2016, 01:41:27 »
Das hängt von so vielen Faktoren ab: Verwendete Materialien, Bauweise, Antriebe, Sicherheitsfaktor bei den verwendeten Bauteilen und vielen mehr.

Ist mir klar, mir geht es auch nur um eine erste Einschätzung. Wenn schon bei den ersten Versuchen die Wiederverwendung wirtschaftlich sein sollte, kann man davon ausgehen, das sich die Kosten durch die Wiederverwendung wirklich reduzieren lassen. Man darf ja nicht von den reinen Startkosten ausgehen, sondern nur von den Baukosten. In den Startkosten sind ja viele Kosten drin, die immer anfallen, egal, ob es eine neue oder schon geflogene Stufe ist. Wenn eine Falcon 9 Startpreis neu 60 Mio kostet, und die erste Stufe davon 3/4 ausmacht, kostet die erste Stufe 45 Mio. Davon muss man allerdings Treibstoff, Startvorbereitung, Transportkosten, Fixkosten (für Rampe und co) Abschreibung, Nutzlastverlust durch Wiederverwendung und nicht zuletzt auch Gewinn abziehen. Die reinen Baukosten einer Falcon 9 Erststufe schätze (oder besser rate) ich auf ca. 30 Mio. Entscheidend ist dann, was die Aufarbeitung der gelandeten Stufe kostet, also Ersatzteile, Ersatz von Verschleißteilen, Durchsicht und Tests. Lassen wir das gesamt über mehrere Flüge mal 10 Mio pro Flug sein, so spart man durch die Wiederverwendung 25%.

Wenn jetzt wieder Einwendungen wegen der 10 Mio kommen: Ja, mir ist klar, das SpaceX für den Static Fire Test keine 10 Mio für die Aufarbeitung ausgegeben hat. Aber bei einem zahlenden Kunden werden sie sicher die Stufe nicht einfach auf die Rampe stellen, sondern sie einer gründlicheren Durchsicht unterziehen. Und da dürfte dann doch einiges zusammenkommen.

Offline TWiX

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Re: Blue Origin
« Antwort #363 am: 25. Januar 2016, 09:20:34 »
[...]
Das Ding ist zwar keine Silvesterrakete, aber meiner Meinung nach auf halben Weg dazwischen.
Ich halte BO bis heute für ne Bastelbude die für einen extrem Reichen Mann eine Hobbyrakete gebaut hat. Das kann genauso gut aussehen wie eine Segeljacht für den Admiralscupe, aber viel mehr ist sie heute noch nicht. Die F9 ist eher dabei das zu werden, was im Vergleich dazu ein Frachtschiff mit 150m Länge ist, kein Spielzeug mit Leuten mit zuviel Kohle, sondern etwas womit ne Firma in der Lage ist Geld zu verdienen.
Falls BO mal ne echte Rakete startet, sieht das anders aus, aber das sehe ich zumindest vor Mitte 2017 nicht und dabei können sie schon froh sein wenn die einen Orbit auch nur erreicht.
lol, irgendwie kommt bei mir gerade ein Dejavu-Gefühl hoch...
halt nee, damals hat man über SpaceX so gesprochen, nicht Blue Origin  ;)
Mal im Ernst, Klakow, du gehst fest davon aus, dass SpaceX die größte Rakete, die erste bemannte Marslandung und die volle Wiederverwendung hinbekommt, aber siehst Blue Origin als eine Bastelbude an?
Natürlich ist BO mit 16 Jahren etwas älter, hat aber in der Anfangsphase wie auch SpaceX einige Rückschläge hinnehmen müssen. Ist halt nur nicht so in die Öffentlichkeit gedrungen. Bei SaceX kam dann mit COTS und CRS-1 ein massiver Boost, sodass sie praktisch über Nacht Umsatzmilliardäre wurden und die F9-Entwicklung angehen konnten. Ähnliche Relevanz hat BO eigentlich erst mit dem ULA-Triebwerksdeal letztes Jahr erhalten.
Man wird sehen, was genau draus wird, aber ich glaube, dass das gegenwärtige Vehikel nicht viel mehr ist als ein Testvehikel. Das aber nicht nur für die Technik, sondern auch für Bezos` Ambitionen: Er möchte Millionen Menschen ins All befördern, dort eine Industrie aufbauen etc. was wäre da besser, um die Initialzündung herbeizuführen als ein billiges Testbett für Mikrogravitationsumgebung? Abgesehen davon, dass sich alle Aufmerksamkeit auf BO richten wird, wenn sie beginnen, in größeren Zahlen Menschen an die Grenze des Weltraums zu befördern.
Oh, und zu der Diskussion bzgl. der großen Leermasse von NewShepard: (heißt die Rakete wirklich so?) seid ihr euch sicher, was das Runterregeln des Triebwerks auf 20 Prozent angeht? Wenn es sich nämlich weiter drosseln lässt, macht das die ganzen Überlegungen bzgl. hoher Leermasse bei der Landung zunichte
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Re: Blue Origin
« Antwort #364 am: 25. Januar 2016, 12:12:30 »
Also ich finde die Leistung, die Blue Origin da hinlegt, sehr stark und bin schon gespannt, wann sie Passagiere in der Kapsel haben werden. Jedenfalls ist die Wiederverwendung der Raketenstufe bemerkenswert!
Life is but a dream...

Schneefüchsin

  • Gast
Re: Blue Origin
« Antwort #365 am: 25. Januar 2016, 12:24:22 »
@TWIX

Ich habe mich gerade auf der Blue Origin Website umgesehen:

https://www.blueorigin.com/technology
"The New Shepard capsule and booster are ..."
Demnach heißt das ganze System(Kapsel und Rakete) NewShepard. Auch wird in den Medien von NewShepard gesprochen wenn es um die Landung geht.

https://www.blueorigin.com/technology#engine_stories_1
Hier heißt es, das BE-3 Triebwerk kann von 110.000 lb Schub auf 20.000 lb Schub runtergeregelt werden.
Zugegeben das wären etwa 18,2% und so etwas weniger als 20%, dennoch ist die Abweichung eher gering.

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Offline Klakow

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Re: Blue Origin
« Antwort #366 am: 25. Januar 2016, 13:03:33 »
@TWiX:
BO wurde von jemandem gegründet der sehr viel reicher war als Elon Musk zumindest damals war.
Das mit der Bastelbude eines Superreichen halte ich aufrecht, anders ist es nicht zu erklären das man nach 16 Jahren immer noch Null Aufträge abgewickelt hat.
Jede normale Firma wäre schon sehr lange Pleite. Das sie ein LH2/LOX Triebwerk entwickelt haben ist sicher Klasse, aber eine ultramoderne Hochseesegeljacht ist sowas auch.
Wirklich glaubwürdig wird sowas nicht durch die zwei Hüpfer, sondern wenn zumindest viele Menschen und sei es Suborbital, damit fliegen.
Kommt BE-4 und eine passende Rakete wirklich, könnte sich das ändern.
Das sie in der Lage sind ihr BE-3 so weit zu drosseln ist klasse, nur habe zumindest ich, stand heute, noch keine Ahnung wieviel das mit LH2/LOX zu tun hat und wieviel Innovation und Entwicklung dahinter stehen. Vielleicht es es bei einem Triebwerk das so leichte Gase zur Verbrennung mit LOX verwendet ja recht einfach?

Keine Frage, ich freue mich wenn BO Erfolge vorweist, aber sie sind nur an einer Stelle wirklich weiter als SpaceX, sie haben ein kryogenes Triebwerk gebaut, derweil hat SpaceX wirtschaftliche Erfolge vorzuweisen.

Offline Kryo

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Re: Blue Origin
« Antwort #367 am: 25. Januar 2016, 13:12:56 »
einfach ist es definitiv nicht, ein Triebwerk so weit runterzuregeln.

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Offline Sensei

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Re: Blue Origin
« Antwort #368 am: 25. Januar 2016, 13:31:51 »
Und sie haben noch etwas gezeigt: das sich ein Raketentriebwerk erfolgreich (und auch recht schnell) wiederverwenden lässt.

(und ja,  SpaceX hat da noch andere Dimensionen und schwere Landeflugbahnen. Aber man kann auch den Erfolg des einen anerkennen ohne die Leistung des anderen damit zu schmälern!)

Und du hast wohl recht damit,  dass sich das bisher gezeigte noch nicht großindustriell und sehr zielstrebig aussieht.  ABER Potential ist wohl da! Nun muss sich einfach zeigen was aus BO noch wird.

@MR: nur kurz, weil OT:

Wenn eine Durchsicht bei SpX wirklich 10 Mio kostet ist es für EM ein Fehlschlag.
Das Ziel ist eindeutig ein anderes (vlt 1-3 Mio)

Auch sonst gibt es einige 'Fehler' in deiner Rechnung. Aber zum überschlagen sollte es reichen

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Offline MR

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Re: Blue Origin
« Antwort #369 am: 25. Januar 2016, 14:01:52 »
einfach ist es definitiv nicht, ein Triebwerk so weit runterzuregeln.

Das denke ich auch. Es dürfte auch nichts mit dem Treibstoff zu tun haben. Das RS-68 der Delta 4 und das SSME des Shuttle arbeiten beide auch mit LH2, sind aber nur bis 65% (SSME) und 60% (RS-68) im Schub reduzierbar. Nein, man muss schon bei der Entwicklung des Triebwerks gezielt darauf hin arbeiten, das man ein Triebwerk so stark drosseln kann.

@ Klakow
Du betrachtest das falsch. Nur weil BO noch keine Aufträge abgearbeitet haben, sind sie nicht automatisch nur die Bastelbude eines Superreichen. Sie haben sich nie überhaupt  gezielt um Aufträge bemüht, sondern lieber im verborgenen ihre Technik entwickelt. Man hat sich offenbar langsam an die Technik herangetastet und sich für die Entwicklungen und Test Zeit gelassen. Mit der Entwicklung des BE-3 hat man erst Anfang 2010 begonnen und zum Abschluss der Entwicklung im April 2015 450 Tests mit zusammen über 500 Betriebsminuten absolviert. Da kannst du sagen was du willst, aber wenn es eine vergleichbar keine Firma schafft, in so kurzer Zeit ein LH2-Triebwerk zu entwickeln und intensiv zu testen, dann haben sie wirklich was drauf und sind nicht nur die Bastelbude eines Superreichen.

So richtig im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen sie aber erst seit den ersten Flügen von New Shepard und dem Vertrag über die Lieferung von Triebwerken an ULA.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Blue Origin
« Antwort #370 am: 25. Januar 2016, 14:18:23 »
BO wurde von jemandem gegründet der sehr viel reicher war als Elon Musk zumindest damals war.
Das mit der Bastelbude eines Superreichen halte ich aufrecht, anders ist es nicht zu erklären das man nach 16 Jahren immer noch Null Aufträge abgewickelt hat.
Jede normale Firma wäre schon sehr lange Pleite.

Also das mit der Bastelbude kann man so nicht stehen lassen. Sie haben Fehler gemacht, ja, und sie sind gegenüber ihren - wenigen - frühen Ankündigungen massiv im Verspätungsmodus. Aber das gehört dazu, dasselbe hat SpaceX auch durchgemacht, nur war es bei Ihnen viel offensichtlicher weil sie von Anfang an offen kommuniziert haben. Die Fehlschläge und technologischen Kehrtwendungen, die BO zwischen etwa 2005 und 2010 hingelegt hat sind dagegen weitgehend im Verborgenen geblieben.

Ich gehe davon aus, dass sie mit ihrem Stand der Technologie-Entwicklung, der Finanzkraft von Bezos, die Musk deutlich überlegen ist und der Kooperation mit der ULA, von der ich ausgehe dass sie massiv ausgeweitet werden wird, in absolut der gleichen Liga wie SpaceX anzusiedeln sind. Das wird sich innerhalb der nächsten zwei Jahre auch durch entsprechende Aufträge und durch offenere PR zeigen.

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Offline Klakow

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Re: Blue Origin
« Antwort #371 am: 25. Januar 2016, 15:05:54 »
Ich sehe dass zumindest noch nicht, ne einstufige Rakete ohne echte Nutzlast bis über die 100km Grenze zu bringen ist sicher eine Leistung, aber bis da Passagiere mit fliegen ist noch verdammt viel zu machen, dass geht zurecht erst dann wenn bestimmte Sicherheitssachen nachgewiesen wurden, das muss nicht unbedingt so viel Aufwand sein wie beim Personentransport zur ISS, aber zumindest so sicher wie bei der Zivilluftfahrt und das ist schon verdammt hart.

Wie gesagt, ich weiß nicht wie groß der Aufwand ist irgendein Triebwerk von welchem Type immer regeln zu können.
Verweise auf alte Entwicklungen helfen da auch nicht weiter, es sei den man weiß warum deren Regelbereich so groß war wie er eben war.
Wenn wir das nicht wissen, bleibt es bei Spekulationen.

Das was wir sagen können ist das LH2/LOX sicher komplex ist, damit auch BE-3, aber selbst hierbei können wir das Ding nicht wirklich beurteilen,
weil wichtige Parameter einfach nicht öffentlich sind.

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Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19601
Re: Blue Origin
« Antwort #372 am: 25. Januar 2016, 15:36:42 »
... aber bis da Passagiere mit fliegen ist noch verdammt viel zu machen, dass geht zurecht erst dann wenn bestimmte Sicherheitssachen nachgewiesen wurden ... zumindest so sicher wie bei der Zivilluftfahrt und das ist schon verdammt hart

So ist es doch gerade nicht. Für die kommerziellen Anbieter suborbitaler Flüge gibt es eine sehr grundsätzliche Ausnahme (zuletzt immer wieder mal verlängert) gegenüber normalen, kommerziellen Luftfahrtunternehmen: Sie müssen ihr Produkt so entwickeln, bauen und betreiben, dass keine unbeteiligten Dritten zu Schaden kommen. Die Sicherheit für alle Beteiligten (Personal, Passagiere, ...) ist demgegenüber quasi unreguliert ... es obliegt den Beteiligten über das jeweilige Risiko und die Gefahr zu steuern, auszuhandeln ... zu akzeptieren.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: Blue Origin
« Antwort #373 am: 25. Januar 2016, 15:47:24 »
Man hat sich offenbar langsam an die Technik herangetastet und sich für die Entwicklungen und Test Zeit gelassen. Mit der Entwicklung des BE-3 hat man erst Anfang 2010 begonnen und zum Abschluss der Entwicklung im April 2015 450 Tests mit zusammen über 500 Betriebsminuten absolviert. Da kannst du sagen was du willst, aber wenn es eine vergleichbar keine Firma schafft, in so kurzer Zeit ein LH2-Triebwerk zu entwickeln und intensiv zu testen, dann haben sie wirklich was drauf und sind nicht nur die Bastelbude eines Superreichen.

So richtig im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen sie aber erst seit den ersten Flügen von New Shepard und dem Vertrag über die Lieferung von Triebwerken an ULA.

Die Triebwerksentwicklung von BO ist sicherlich eine gute Leistung aber eine "so kurze Zeit" war das nicht wie du es hier darstellst, den die ganzen Rückschläge sind auch Entwicklungszeit. Selbst wenn 2010 erst mit der Entwicklung des BE-3 begonnen wurde, wurde die 10 Jahre davor auch etwas gemacht und nicht nur Däumchen gedreht.

Wenn du also hier behauptest das BlueOrigin etwas außerordentliches geleistet hat mit der Entwicklung in 5 bzw 15 Jahren dann hinterleg deine Aussage doch mit den entsprechenden Quellen. Natürlich mag man jetzt Argumentieren das es sonst keine Private Firma geschafft hat, aber wie viele haben es den versucht ( Ein Auftrag des Staates an eine nicht-Staatliche Firma ist auch eine nicht-Staatliche Entwicklung )? Soweit ich weiß war BO nicht der einzige hier.

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Offline MR

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Re: Blue Origin
« Antwort #374 am: 25. Januar 2016, 16:02:22 »
Schau dir doch einfach mal an, was die Konkurrenz geleistet hat. Die einzigen, die wirklich etwas geleistet haben, sind SpaceX. Alle anderen Firmen waren quasi Totalausfälle. Bei OSC hat es gerade mal für eine zusammengestückelte Rakete mit alten russischen Triebwerken, in der Ukraine gebauten Tanks und einer Feststoffoberstufe gereicht, die alles andere als wirklich überzeugend ist. Virgin hat vor über 10 Jahren einmal zwei Flüge mit dem Space Ship One durchgeführt, das aber bis heute nicht wiederholen können. Vom Rest hört man nicht einmal etwas.

Es stimmt, man weiß nicht, was BO vor 2010 getrieben hat, aber das schmälert für mich das Erreichte nicht. Selbst eine Firma wie AR, die seit Jahrzehnten Triebwerke entwickelt und baut, rechnen für ein neues Triebwerk (Ersatz des RD-180) mit 5 Jahren Entwicklungszeit und Kosten von 1 Mrd.