Hallo,
die drei Missionen, die sich um die Position als naechste grosse ESA Mission bewerben, sind letzte Woche in Paris noch einmal vorgestellt worden. EJSM-Laplace, IXO und LISA sind alle drei noch im Rennen. Alle drei Missionen sind als Kolaborationen mit der NASA geplant. Die Jupiter-Mission EJSM-Laplace hat sich sehr gut praesentiert, allerdings konnten die Schwaechen des Projektes dadurch auch nicht ausgeraeumt werden. IXO hat nach dem schlechten Abschneiden in NASAs Decadal Survey zwar nicht so besonders gute Karten, aber der ESA Selektionsprozess ist davon erst einmal unabhaengig (zumindest formal). Dennoch wird auch die ESA nun genau hinschauen, warum da so grosse Unterschiede in der Kosten- und Risikoanalyse zwischen den Amerikanern und den Europaeern bestehen.
LISA hat als Gravitationswellen messendes Satellitenprojekt sicherlich die spannendsten und originellsten Themen. Das Risiko der Mission wird allerdings nach wie vor als hoch eingestuft. Dabei hilft auch nicht, dass die LISA-Pathfinder Mission, die die Technologie die fuer LISA notwendig ist testen soll, nun erst 2014 gestartet wird.
Die ESA sieht fuer die naechste L-class Mission ein Budget von 700 Millionen Euro vor (das ist nur der ESA Beitrag -- die EU Staaten bringen normalerweise zusaetzliches Geld, da die Instrumente von den Staaten, nicht von der ESA finanziert werden). ESA hat allen drei Missionen bestaetigt, weitgehend mit dem Kostenrahmen uebereinzustimmen. EJSM-Laplace: 710 Millionen Euro, IXO: 660 Millionen Euro, LISA: 750 Millionen Euro. Noch mal zur Klarstellung: das sind nur die Kosten, die fuer die ESA anfallen, der NASA Beitrag und die Laenderbeitraege sind da nicht enthalten.
Die offizielle Entscheidung, welche von den drei Missionen gestrichen wird und welche zwei in die naechste Runde kommen, ist Anfang Juni zu erwarten.
Die Vortraege und Dokumente zu ESAs L-Class Mission Downselection gibt es unter
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=47796Gruss,
Volker