Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)

  • 323 Antworten
  • 95483 Aufrufe
*

Offline Klakow

  • *****
  • 6759
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #275 am: 15. April 2016, 20:09:03 »
Ja eigentlich sollte es egal sein und an vielen Stellen ist das sicher auch so.
Die Frage ist natürlich wie viele Defekte zu Ausfällen führen und was das für Defekte das sind.
Möglich wäre es natürlich, mit solchen MEVs Satelliten die ihre Bahn nicht erreicht haben zum Zielorbit zu bringen,
z.B. den Satelliten Galileo der auf falscher Bahn unterwegs ist.

Die Entwicklung von Orbital ATK könnte eine Zeitlang ein funktionierendes Geschäftsmodell sein,
aber nur solange der Markt für orbitale Serviceleistungen aller Art explodiert.
Genau dies wird aber passieren im Zuge von "New Space Economie" und dem zunehmenden Müll im All.

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #276 am: 15. April 2016, 23:21:19 »
Ich sehe keine großen Chancen, das sich daraus ein wirklich funktionierendes Geschäftsmodel entwickeln könnte. Sicher, um beim Start gestrandete Satelliten in den Zielorbit zu bringen, das könnte Sinn machen. Aber dafür zahlen die Versicherungen, warum sollte da ein Anbieter noch mal zusätzlich Geld ausgeben. Noch weiß keiner, wie zuverlässig das wirklich funktioniert, also muss der Anbieter eh einen Ersatz in Auftrag geben.

Und bei Satelliten, die ihren Treibstoff nach 12 - 15 Jahren aufgebraucht haben, stellt sich die Frage, ob sich das überhaupt lohnt. Die Solarzellen verlieren über die Jahre an Leistung, die Elektronik, auch die Transponder bzw die Nutzlast. Lohnt es sich wirklich, 150 - 200 Mio Dollar zu investieren, um einen Satelliten zu retten, der vielleicht noch 2 Jahre durchhält. Wäre es nicht besser, das Geld lieber gleich in einen Nachfolger zu investieren? Zudem ist es nicht auszuschließen, das der Satellit beim Ankoppeln zusätzlich beschädigt wird oder das sich vorhandene Schäden verstärken. Ich bin da skeptisch.

Schneefüchsin

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #277 am: 15. April 2016, 23:41:18 »
Naja, für die Versicherungen ist es schon interesannt.
Ein neuer Satelit der seinen richtigen Orbit nicht erreicht, sind gerne mal mehrere Hundert Mio, die die Versicherung ersetzen muss. Natürlich, etwas kriegen sie wieder, da sie den Sateliten im neuen Orbit andersweitig verkaufen können. Und selbst, wenn der Satelit sich selbst anheben kann, ist seine erwartete Arbeitsdauer herabgesetzt, was die Versicherung auch viel kostet. Sollte so ein MEV mit Start vielleicht nur 100mio kosten könnte das dann schon interesannt werden.

Bei aktiven Sateliten sieht es ähnlich aus, ein Satelitenbetreiber weis nicht, ob sein Satelit in 2 Wochen oder 20 Jahren verreckt, er weis nur das in zb 2 Jahren der Treibstoff alle ist, und dennoch liefert ihm  der Satelit Pro Monat ein paar Mio Einkommen. Da kann es sich dann schon lohnen die Treibstoffgrenze auszudehnen, alles immer eine Kosten-Nutzen-Frage. Und was einen neuen Sateliten angeht, muss man sich nur mal ansehen, wie lange Com-Sats aktiv arbeiten.

Wen ein MEV nur 1t wiegt und kompakt ist, kann er vielleicht sogar im Dragontrunk starten, die Nasa oder SpaceX kriegen etwas Cash oder es läuft ein oder zwei mal unter irgend einem Entwicklungsprogramm der Nasa.

Grüße aus dem Schnee

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6759
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #278 am: 16. April 2016, 01:38:23 »
Eine Versicherung könnte genau hier ansetzen, fällt ein neuer Sat kurze Zeit nach dem seine Bahn erreicht ist muss die Versicherung dann einen neuen Zahlen und zusätzlich kann der Betreiber seinen Kunden nicht zufrieden Stellen. Ist das Ding nicht komplett im Eimer, wäre ein MEV für 150M$ für eine Versicherung ein Schnäpschen.
bringt man mehrere z.B. 15 gemeinsam als Serienprodukt auf den Markt kostet so ein 2000kg Teil vielleicht gerade mal 15Millionen Dollar an Transportkostem und nochmal 30 Millionen für das MEV.
Bei geschickter Position ist das Ding vielleicht  innerhalb von vier Wochen aus Super GTO am Ziel, dockt an und der Schaden ist behoben.
Wenn man weiß das es sowas gibt, sagt die Versicherung das es günstiger wird, wenn es am neuen Sat genormte Andockvorrichtungen gibt mit Triebstoffübergabe oder auch externe Energieeinspeisung vom MEV uns.
So ein MEV könnte nach der Nutzungszeit auch zu neuen Zielen geschickt werden.

Schneefüchsin

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #279 am: 16. April 2016, 01:58:35 »
Ein Satelit hat aber nur eine erwartete Nutzungszeit, könnte meistens aber weiter genutzt werden. Der Treibstoff ist nach plan der begrenzende Faktor. Mit so einem MEV würde er also arbeiten, bis die Onboardsystheme tot sind, oder es wirklich einen Sprung bei den Sateliten gegeben hat und er vollkommen veraltet ist.
Leider fällt ein Satelit normalerweise nicht wegen des Antriebs außerplanmäßig aus. Heist, ist er im Zielorbit, ist davon auszugehen, das sie mit dem Triebwerk erstmal die wenigsten Probleme haben sollten.

Ein weiteres Problem zur Zeit ist, das es schwierig wird MEV auf Vorrat in den Orbit zu bringen. Da sie an individuelle Sateliten andocken, brauchen sie auch individuelle Dockingvorichtungen. Synergien in einer Satelitenfamilie jetzt mal außen vor. Wenn man also nicht für Eventualitäten vorplant muss man warten, bis einer angefordert wird, oder bis mehrere Bestellungen stehen.
Option ist noch, das sie einen cleveren Adapter bauen, der sich dem Bedarf anpassen kann, dann sag ich "Hut ab".

Ein weiterer Buisinesscase sind übriegens ausgemusterte Sateliten. Es gibt einige da oben, die zwar noch nutzbar währen, aber eben weil der Sprit schon alle ist ausgemustert sind und schlummern. Ein MEV könnte sie entsprechen wieder in den Dienst zurückrufen. Das es sich lohnt natürlich vorrausgesetzt.

Zwei weitere Buisinesscase ergeben sich noch, die nichts mit Problemsateliten zu tun haben.
-MEV als Apergäumsmotor, der extra gestartet wird, so könnte der Satelit kleiner ausfallen und mit einer eventuell billigeren Rakete gestartet werden und wird vom MEV ans Ziel gebracht.
-Ähnlich wie zuvor, nur diesmal wäre der MEV nicht nur Apergäumsmotor, sonder das vollständige Antriebssysthem, für einen Sateliten. Dies erlaubt das man kein neues Systhem entwickeln muss und das MEV als Standartkomponente verwendet, die sogar austauschbar wäre. Auch könnte der Satelit auf 2 Start aufgeteilt werden, falls es sich lohnt.
In beiden fällen könnten MEVs im Orbit sinnvoll geparkt werden und warten, da man sich hier auf sie einrichten kann.

Grüße aus dem Schnee

Offline Hugo

  • *****
  • 5175
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #280 am: 16. April 2016, 08:02:27 »
-Ähnlich wie zuvor, nur diesmal wäre der MEV nicht nur Apergäumsmotor, sonder das vollständige Antriebssysthem, für einen Sateliten. Dies erlaubt das man kein neues Systhem entwickeln muss und das MEV als Standartkomponente verwendet, die sogar austauschbar wäre. Auch könnte der Satelit auf 2 Start aufgeteilt werden, falls es sich lohnt.

Wen ein Satellit wie eine Micro-Raumstation aufgebaut ist hat es nur Vorteile.
- Teil 1: Antrieb
- Teil 2: Stromversorgung
- Teil 3: Spezifische Technik

Dann könnte man Teil 1 und Teil 2 in Serie bauen. Wenn beides jetzt im All Dockbar ist, könnte man sogar beschädigte Satelliten damit reparieren.

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #281 am: 16. April 2016, 10:54:42 »
Die Idee MEV als Schlepper im GTO ist ja momentan reine Spekulation hier ...  ATK spricht selbst nur vom Service an alten Satelliten im GEO ...


Was spricht grundsätzlich gegen die GTO-Idee? Die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit!

Rendezvous-Docking-Architekturen sind schwieriger und komplexer als Missiosnarchitekturen ohne diese Funktionen (bei gleicher Zielerfüllung). Wenn das Docking schief geht, ist die Mission verloren ... keine Chance mehr. Bei Architekturen ohne diesen Zusatz, stellt sich dieses Risiko gar nicht erst. Sie sind einfacher ... keep it simple.

So ein abgespeckter Satellit kann seine Mission nicht ohne das MEV erfüllen. Der Eigentümer ist also zwingend darauf angewiesen, nicht nur dass ein Start verfügbar ist, sondern auch ein ATK-MEV. Was, wenn nicht? Mit einer einfachen Architektur ist man flexibler/weniger abhängig.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6759
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #282 am: 16. April 2016, 11:04:45 »
Da Fehlt noch was Hugo:
 x3: Navigation
 x4: Kommunikation (Extern: Erde, andere Raumfahrtzeuge (mit Sat's), zur spezifischen Nutzlast)
 x5: IT (Steuerung, Datenhaltung, Prozessorkapazität)
 x6: Medienlagerung (z.B. Treibstoffe für die Wirtsnutzlast, Helium usw.)
 x7: Remote Roboterhände mit Werkzeug (Quasi die virtuelle Außenmission)

x8: Dockingbucht (sowas ähnliches wie ein großes Maul zum zuklappen damit der Wirt innen drin ist nur die Solarpanels schauen seitlich raus)
x7 und x8 vielleicht später, wobei sowas vielleicht sogar ermöglichte Reparaturen wie beim Hubble durchzuführen)


Leider hat Orbital sowas sicher nicht im Sinn, ich denke sie haben eher eine Rakete mit einem MEV im Sinn.
Es könnte aber sein das deren MEV der erste Step auf dem Weg zu sowas ist.

@Schillrich: Im Prinzip hast du natürlich recht nur wird sich das nur bei ganz wenigen Sat's lohnen.
Eine Erweiterung muss weder teurer noch unzuverlässiger sein wenn hier nicht nur an 1-2 Missionen im Jahr gedacht wird.
Das ganze Lohnt aber nur, wenn auch Orbital ATK ihre Startkosten mit einem neuen Träger herunter bekommt, selbst 100M$ für den Träger ist da schon zu viel.
Je günstiger sie da werden, je größer könnte der Markt dafür werden.
Ein wichtigen Baustein haben sie, sie stellen relativ leichte und leistungsfähige Solarmodule her, womit sie schon bei zwei Stück 60kW für SEP zur Verfügung haben.

*

Offline max-q

  • ****
  • 371
    • Olafs Raumfahrtkalender
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #283 am: 16. April 2016, 11:38:42 »
Ich kann mir einen Bedarf für derartige Dienstleistungen an GEO Satelliten durchaus vorstellen. Schaut man sich die Ausfallstatistiken der Comsats an, sind die häufigsten Probleme die nachlassende Leistung der Solarzellen, Ausfälle der Triebwerke (egal ob konventionell chemisch oder Xeon) oder Probleme mit der Lageregelung/Orientierungsverlust. Viele für einen Betrieb von 12 bis 15 Jahren ausgelegte Comsats erreichen aber eine Lebensdauer von 18 bis 20 Jahren, nur operieren sie dann auf inklinierten Bahnen und oft mit reduzierter Transponderzahl. Scheint sich aber immer noch zu rechnen. Gern werden selbst ziemlich "tote Vögel" um den halben Globus verschoben, um noch als Platzhalter für einen reservierten Slot eines anderen Unternehmens zu dienen. Hauptsache irgendwas wird von der angemeldeten Position im reservierten Funkspektrum gesendet. Manchem dieser "gebrauchten" Satelliten ist dann aber schneller als erwartet der Treibstoff ausgegangen, einige konnten nur noch mit Müh und Not aus dem GEO entfernt werden. Denkbar sind also verschiedene Szenarien. So z.B. Aufräumen im GEO, Abschleppen von Zombie-Satelliten, Lebensdauerverlängerung, Rettung von Satelliten mit Antriebs- oder Orientierungsproblemen. Die ersten Punkte sollten irgendwann mal verpflichtend werden. Stelle ich mein Auto defekt am Straßenrand ab, wird das irgendwann auf meine Kosten zur Gefahrenabwendung abgeschleppt. Sollte auch im Weltraum, speziell im GEO greifen. Die anderen Anwendungen liegen im Interesse der Versicherer und/oder Eigner. Ob sich das rechnet, wird sich zeigen müssen. Wieviel sich mit der Vermietung eines 20 Jahre alten Satelliten als Platzhalter oder echter kurzfristiger Ersatz heute verdienen lässt, ist für Außenstehende kaum zu ermitteln. Und wieviel mit einem "Extension-Kit" noch viel weniger. Außerdem reden wir von Rendezvous' mit dafür nicht vorbereiteten oder gar "unkooperativen" Satelliten.# Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass die Zeit reif für die Umsetzung dieser alten Idee ist. In den 50er Jahren waren senkrecht startende und landende wiederverwendbare Raketen in allen Illustrationen ebenso omnipräsent wie Raumschlepper. Sechzig Jahre später zeichnet sich der Durchbruch bei einem dieser Konzepte ab, warum nicht auch bei dem anderen. In seinen Anfangstagen war OSC, heute Orbital ATK, mal fast so ein innovativer Pionier wie SpaceX heute. Viel ist davon nicht übriggeblieben. Aber vielleicht gehen sie doch noch mal ein echtes Risiko ein und ziehen eine solche Entwicklung durch, auch wenn die Aktionäre kurzfristig davon nicht profitieren.

# Sollte sich das Konzept bewähren - was spricht dagegen, zukünftige Satelliten dafür auszulegen, auch extern Energie eingespeist zu bekommen? Die Idee des Multi-Mission-Bus hat sich ja nicht wirklich durchgesetzt. Aber ein paar Standardschnittstellen und genormte Docking-Fixpunkte sollten sich doch mit vertretbarem Aufwand entwickeln lassen.
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6759
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #284 am: 16. April 2016, 16:13:53 »
Zur Entschuldigung der Alten muss gesagt werden das sich das früher nicht gelohnt hätte, das Problem ist vor allem der hohe deltaV Bedarf,
teure Missionskosten.

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 11934
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #285 am: 16. April 2016, 17:21:39 »
max-q hat die Situation und die Zukunftsmöglichkeiten gut zusammengefaßt... :)

Derartige Servicesatelliten wurden (von den "Alten" ;)) in den letzten Jahrzehnten immer mal wieder untersucht und ausgelegt, um zu sehen, ob es sich lohnt.

Im Endeffekt zeigte sich jedesmal, daß a) der Antriebsbedarf, b) die Bauweise der Satelliten vieler verschiedener Hersteller und c) die Haltung der Satellitenbetreiber/-besitzer dagegenstanden.

Bei c) gab es im Wesentlichen zwei Argumente:

1) sie wollten keine Extrakosten akzeptieren, um ihre zukünftigen Satelliten "wartungsfreundlich" zu machen.

2) es lohnt sich technologisch nicht

Der letzte Punkt war ein ganz wichtiges Argument. Wenn man sich anschaut, wie stark und schnell sich die Kommunikationstechnik in den letzten 20 Jahren geändert hat (auch die Anwendungen und Frequenzen, die Leistungsfähigkeit der Transponder, etc.), waren sogar die üblichen 15 Jahre Betriebsdauer eigentlich schon zu lange.

Stichworte ev.: TV-Auflösung, TV-Formate, Anzahl der Sender, usw. Analog/digital... und Internet mit seinem enormen Datenraten gab es auch noch nicht...

Wie es damit in der Zukunft weitergeht, weiß man heute ja auch nicht.

Ich bin zwar absolut für solche Servicefahrzeuge, bin aber auch skeptisch, solange die Betreiber der Comsats nicht weltweit verpflichtet werden, für die sichere Entsorgung ihre Sats, usw. Sorge zu tragen.

Gruß
roger50

Offline Youronas

  • *****
  • 607
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #286 am: 23. April 2016, 12:05:00 »
Orbital ATK hat Verhalungen mit der NASA über die Nutzung der Highbay2 des Vehicle Assembly Building (VAB), die Mobile Launch Platform (MLP) und den Startplatz am LC39B begonnen. Genutzt werden sollen die Anlagen für eine mögliche, neue Rakete in der EELV Klasse mit Feststofftriebwerk (Advanced SRB (Dark Knight) Segmente) in Stufe 1 sowie eine von Blue Origin zugekaufte Oberstufe, vermutlich auf Basis des BE-3:

https://www.nasaspaceflight.com/2016/04/orbital-atk-eye-vab-mlp-potential-eelv-rocket/
http://www.floridatoday.com/story/tech/science/space/2016/04/21/ksc-could-launch-new-orbital-atk-rocket/83341276/

Dazu auch der entsprechende Thread auf NSF wo vor allem über die partielle Nichtverfügbarkeit des Startkomplexes für OA durch die gemeinsame Nutzung mit dem SLS diskutiert wird.

https://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=40112.0

*

Offline MX87

  • *****
  • 1782
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #287 am: 23. April 2016, 12:41:58 »
Danke für die Info  :)

Bei vier Highbays im VAB dürfte doch genug Platz für SLS und eine zusätzliche Rakete sein?
Ich sehe einen möglichen Engpass eher beim Pad selbst - so selten wie SLS startet ist das aber wohl zu verschmerzen  ;)
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

Offline Youronas

  • *****
  • 607
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #288 am: 04. Juni 2016, 20:53:10 »
Von der geplanten, neuen Orbital ATK Trägerrakete ist eine aktuelle Powerpoint-Folie aufgetaucht:




Booster:
1-6 GEM63XL (baugleich mit denen an Vulcan und eventuell später Atlas V)

Stufe 1 in zwei unterschiedlichen Castor SRM Varianten:
Medium - 2 Segment-SRM
Heavy - 4 Segment-SRM

Stufe 2:
Castor 300

Stufe 3:
BE-3U

Nutzlastverkleidung:
5.25x15m, erstreckt sich dabei wie bei der Atlas V 500 mit über die dritte Stufe

Das Namensschema scheint dann ähnlich wie bei der Atlas zu sein, je nach Variante dann etwa NGL 501 oder NGL 521. Wobei ich mal davon ausgehe, dass NGL (Next Generation Launcher?) nur eine Arbeitsbezeichnung ist.

Bin ja mal gespannt, wie sich die Rakete, so sie denn realisiert wird, preislich einordnet und am Markt behauptet.
Anbei noch eine Visualisierung mit Vergleich zu anderen "EELV" Konkurrenten von edkyle99@NSF:



Stellt sich die Frage, ob man dem Teil, jetzt wo es doch ein bisschen konkreter wird, mal einen extra Thread im Forum spendieren sollte.

„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

tobi

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #290 am: 11. August 2016, 00:42:47 »
Orbital ATKs Aktie ist heute um 20% eingebrochen wegen Buchführungsproblemen bei einem Militärauftrag. Antares soll jetzt Ende September wieder starten:
http://spacenews.com/orbital-atk-commercial-satellite-market-sagging-profit-up-on-nasa-cargo-contract/

Ansonsten macht man viel Geld mit dem CRS Auftrag, bei den ComSats sieht es weniger gut aus, da gibts nur 2 anstatt 3 Auftragseingängen wie in vorherigen Jahren.

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #291 am: 13. Oktober 2016, 09:01:55 »
Orbital wird sein MEV-1 (Mission Extension Vehicle) im Jahr 2018 starten, als zweiten Passagier (unter einem Orbital-Satelliten für Eutelsat) auf einer Proton. Beide Satelliten nutzen die selbe, offenbar stapelbare Plattform. Kunde für MEV-1 wird aber Intelsat sein.
http://spacenews.com/orbital-airbus-team-to-build-eutelsat-satellite-to-launch-with-orbital-satelilte-servicing-mission/
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

GerdW

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #292 am: 21. Oktober 2016, 19:50:49 »
Positive Nachrichten für Orbital:
Zitat
Orbital Sciences set to win SES/Lux gov Govsat milsatcom contract. Bandwidth for NATO & for Lux, w/ rest avail for sale to other govts.
https://twitter.com/pbdes/status/530104256507158528

Man darf wohl den luxemburgischen NATO-Kommunikationssatelliten bauen.

Hallo,

Dieser Satellit wird inzwischen auch von SES als GovSat-1  bezeichnet. Die Bezeichnung SES-16 wird scheinbar nicht mehr verwendet.
http://www.ses.com/20641818/govsat-1

Für GovSat-1 wurde inzwischen eine eigene Internetseite angelegt.

http://www.govsat.lu/about

Viele Grüsse,
GerdW
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2016, 23:29:25 von GerdW »

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2688
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #293 am: 18. September 2017, 10:38:00 »
Orbital ATK steht anscheinend vor der Übernahme durch Northrop Grumman.
https://spacepolicyonline.com/news/wsj-reports-northrop-grumman-to-buy-orbital-atk/
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

tobi

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #294 am: 18. September 2017, 10:55:10 »
Und so verschwinden Orbital & ATK von der Bildfläche. In den USA ist die Feststoffboosterindustrie in einer starken Konsolidierung.

Nur in Augsburg, Frankreich & Italien expandiert man. Aber ist das eine gute Idee?

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #295 am: 18. September 2017, 12:11:36 »
Hallo Tobias,

und warum drehst du die Aussage nicht symmetrisch um (das geht nämlich genausogut)? In Europa expandieren sie die Zulierferbasis ... ob die Konsolidierung in den USA eine gute Idee ist?

Also was ich sagen will: solche schnellen Schlüsse mit symmetrischen Enden führen zu keinem sinnhaften Argument.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

der_Keek

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #296 am: 18. September 2017, 14:27:06 »
Hallo Tobias,

und warum drehst du die Aussage nicht symmetrisch um (das geht nämlich genausogut)? In Europa expandieren sie die Zulierferbasis ... ob die Konsolidierung in den USA eine gute Idee ist?

Also was ich sagen will: solche schnellen Schlüsse mit symmetrischen Enden führen zu keinem sinnhaften Argument.

Ich glaube Tobis Mutmaßung ist:
Es gibt keinen Markt mehr für Feststoffträgerraketen. Darauf gibt es zwei Reaktionen:

1. Die Firmen werden subventioniert, womit man sogar für ein Marktwachstum in einer  bald verschwindenden Branche sorgt.
2. Die Firmen werden von anderen aufgekauft, die das Know-How in anderen Industrien verwenden können (Raketenwaffen und Interkontinental..)

*

Offline Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6817
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #297 am: 18. September 2017, 14:46:54 »
Und so verschwinden Orbital & ATK von der Bildfläche. In den USA ist die Feststoffboosterindustrie in einer starken Konsolidierung.

Nur in Augsburg, Frankreich & Italien expandiert man. Aber ist das eine gute Idee?

Ich sehe da keine Konsolidierung. Feststoffbooster werden auch weiterhin in den USA gebraucht. Die Antares mit ihrer Castor 30 Oberstufe wird sicherlich nicht eingestellt werden nur weil jemand Orbital ATK aufkauft. Das gleiche gilt wohl fuer GEM-60 Booster die fuer die letzten Delta IV Fluege gebraucht werden, oder GEM-63 fuer die weiteren Atlas V Missionen oder GEM-63XL fuer die zukuenftige Vulcan oder Castor 4 fuer die Maxus oder die SLS Booster oder die Pegasus oder...............
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

tobi

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #298 am: 18. September 2017, 15:02:03 »
Es ist offiziell:
https://www.orbitalatk.com/news-room/release.asp?prid=287

OrbitalATK ist Northrop Grumman 9,2 Milliarden US-Dollar wert.

Zitat
From @OrbitalATK CEO David W. Thompson, a legitimate advisory to successful NewSpace co's might be: I was what you are. I am what you'll be.
https://twitter.com/pbdes/status/909760869445373952

Dem kann ich micht nicht anschließen. Orbital war vielleicht etwas sexier als Boeing aber Orbital war niemals auch nur annähernd so wie SpaceX.

Außerdem hat Orbital in den letzten 10 Jahren soviele krasse Fehlentscheidungen im Top-Management gemacht, da würde ich von glatter Inkompetenz sprechen. Orbital hätte soviel aus COTS machen können, man hatte viel mehr Ressourcen (damals) als SpaceX. Aber die Geschichte zeigt, Thompson hatte es einfach nicht drauf.

tobi

  • Gast
Re: Northrop Grumman (ehemals Orbital ATK)
« Antwort #299 am: 18. September 2017, 15:06:42 »
Zitat
Bush: Orbital ATK will operate as a separate division initially; no timeline for any reorganization that would change that.
https://twitter.com/jeff_foust/status/909764180328304640

Orbital ATK soll jetzt eine Division von Northrop Grumman werden. Vorerst.

Letzten Endes dürfte der Name Orbital ATK als Marke vermutlich verschwinden.