Der Leiter der Raketenbau-Korporation Energija, Nikolai Sewastjanow, äußerte in einer Prognose, daß Rußland mit der neuen Raumfähre Clipper im Jahr bis zu 100 Menschen ins All schicken kann.
"Neben Flügen der russischen Kosmonauten rechnen wir mit Aufträgen aus dem Ausland", erläuterte Sewastjanow am Donnerstag vor Journalisten.
Um auch eine angemessene Anzahl von Weltraumtouristen ins All fliegen zu lassen, will die Förderale Weltraumbehörde ROSKOSMOS die Dauer der Ausbildungskurse von gegenwärtig sechs auf drei Monate verkürzen sowie die gesundheitlichen Anforderungen an die Weltraumtouristen mildern.
Sewastjanow zeigte sich auch überzeugt, daß die US-Weltraumbehörde NASA den Clipper bestellen wird, um ihre Kosmonauten ins All zu schicken. "Solange das neue US-Amerikanische Raumschiff CEV, das die Shuttles ersetzen soll, nicht fertig ist, werden sie Schiffe bei uns bestellen."
Der Förderalen Weltraumbehörde sei bereits ein nachgebessertes Projekt der Raumfähre vorgelegt worden. Wenn das Projekt Erfolg hat, so RIA-Nowosti, so kann die Raumfähre Clipper die bisher eingesetzten Raumtransporter Sojus und Progress ersetzen. Dafür muß sie aber eine Ausschreibung gewinnen, an der neben Ernergija auch das Chrunitschew-Zentrum und die Forschungs-und Produktionsvereinigung Molnija teilnehmen.
Clipper soll sowohl als orbitaler Schlepper als auch als Frachter Anwendung finden. Mit einer Ladefähigkeit von bis zu zwölf Tonnen, statt bisher nur zwei Tonnen, wird das den Güterverkehr ins All spürbar billiger und effizienter machen.
Mit Clipper wird sicherlich eine neue Ära der Weltraumfahrt eingeleitet werden. Wer hätte das gedacht; mit dem Ende der MIR schien auch die russische Weltraumfahrt ihr vorläufiges Ende gefunden zu haben. Doch totgesagte leben länger!
(Quelle der Fakten: RIA Nowosti)