Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt

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Offline tomtom

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #275 am: 09. März 2022, 23:04:24 »
... es würde sich anschliessend zufällig ein Planetenkiller auf Kollisionskurz zur Erde befinden, ...

Bitte Thema beachten !
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline tomtom

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #276 am: 10. März 2022, 10:09:26 »
Beiträge zu ISS IPM in einen neuen Thread ausgelagert:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=19361.0
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline James

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #277 am: 10. März 2022, 10:42:28 »
Ich verweise an dieser Stelle auf folgenden Beitrag im Thread "Kritik und Anregungen", da der Ausgangspunkt oder die Ursache des Beitrages wohl in diesem Thread zu suchen ist.
Das Thema dort passt jedoch nicht zum Titel dieses Threads, ist also, im Fall des Falles, dort zu behandeln.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=428.msg528890#msg528890

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Offline Sensei

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #278 am: 10. März 2022, 19:21:17 »
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/russland-wirtscchaft-unternehmen-vertstaatlichung

Laut Dmitri Medwedew wird einem Gesetz gearbeitet, um von ausländischen Unternehmen 'zurückgelassene' Werte zu verstaatlichen.
Aber es gibt auch Gegenstimmen:
Zitat
Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte der Agentur Interfax zufolge, dass eine Nationalisierung westlicher Unternehmen und eine Beschlagnahmung des Vermögens für beide Seiten negative Folgen hätte. Auch russischen Firmen droht dann eine Beschlagnahme ihrer Aktiva im Ausland.

Trotzdem: die wirtschaftliche Spaltung schreitet weiter voran.

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Offline Rücksturz

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #279 am: 11. März 2022, 11:54:35 »
OT:
Ich habe gestern wieder gemerkt wie "nah" dieser Krieg wirklich ist.
Ich hatte eine Videokonferenz mit einem Mitarbeiter eines LKW-Herstellers und er hat sich am Anfang für seine 2min.-Verspätung entschuldigt "die Bomben haben hier bei uns alles durcheinander gebracht".  ???
Ich dachte erst an einen Bombenfund aus WK II, da in deren Werk gerade fleisig gebaut wird und im Stadtgebiet immer wieder Blindgänger gefunden werden.
Nein, nein, meinte er, er sprach von den Bomben auf das Werk ihres Zulieferers, der die Kabelstränge in der Ukraine fertigt!  :'‑(
Das Werk, zumindest die Produktionsstraße ist zerstört.
Das hat natürlich auch massive Auswirkungen auf die Produktion in Deutschland, ohne Kabelstränge, keine LKW.


Das bringt mich auf das Thema "Lieferketten" und damit zurück zum eigentlichen Thema.
Bereits nach der Annektion der Krim durch Putin gab es Wirtschaftssanktionen, in dessen Folge Russland versucht hat auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie unabhängiger vom Westen, vor allem aber von der ukrainischen Industrie zu werden.
Nach so vielen Jahren finde ich die Quelle nicht mehr, aber damals habe ich einen Bericht gelesen, dass bedingt durch die Planwirtschaft noch aus Sovjet-Zeiten, praktisch alle Hubschrauber-Triebwerke des russischen Militärs aus ukrainischer Produktion oder zumindest Entwicklung stammten.
Im Raumfahrt-Sektor gingen die Verknüpfungen fast noch weiter.
Soweit ich weiß (die Experten mögen mich bitte korrigieren) war ein Teil der Modernisierung der Sojus-Raketenfamilie (Sojus 2) unabhängig von ukrainischen Bauteilen zu werden.
Soweit ich weiß war das analoge Steuerungssystem aus ukrainischer Herstellung.
Im ganzen wurde die Sojus modernisiert und "digitalisiert", aber eben auch unabhängig von der Ukraine.

Heute kann man davon ausgehen, dass Russland im technologischen Sektor kaum noch auf die Ukraine angewiesen ist (leider vielleicht auch einer der Gründe, warum sie jetzt so hemmungslos bomben...)
Stellt sich die Frage wie weit die russische Raumfahrtindustrie heute ohne "westliche" Technologie auskommt?

Viele Grüße
Rücksturz
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- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #280 am: 11. März 2022, 14:24:03 »
In der Mikroelektronik ist Russland irgendwas zwischen nicht existent und 3. Welt. Das kauft Russland zu mehr als 99% aus dem Ausland. Auch China hat hier kaum die Möglichkeit, Russland zu helfen, wenn die Hersteller nicht mitspielen. Russland kann vielleicht ohne ausländische Hilfe Raketen bauen. Moderne Satelliten hingegen nicht. Ich glaube aber sowieso nicht, daß wir dieses Jahr noch viele Flüge von Roskosmos sehen. Europäische Nutzlasten wurden eliminiert und sonst gibt es nicht viel, was da noch auf dem Plan steht. Als westlicher Satellitenbetreiber würde ich derzeit sowieso nicht mit Roskosmos fliegen.

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #281 am: 11. März 2022, 16:25:33 »
Was man auch bedenken sollte sind die Finanziellen Aspekte. Raumfahrt ist teuer. Noch gibt es Einnahmnen aus den Gas und Öl Exporten. Sollte dies aber wegbrechen, ist eine der Haupteinnahme Quellen des Landes weg.

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Offline Sensei

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #282 am: 11. März 2022, 17:53:53 »
^ GANZ so schlimm soll es wohl nicht sein.
Russland kann wohl wenige hunderttausend Chips bis runter auf 90nm produzieren.

Diese Technik ist Generationen alt - aber manche Space-hardware könnte so noch am Laufen gehalten werden.

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Offline alepu

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #283 am: 11. März 2022, 19:10:52 »
Schöne Zusammenfassung was der Ausfall der Sojus als Sat-Transporter für den Westen bedeutet.

https://spacenews.com/soyuz-embargo-strands-satellites-with-limited-launch-options

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #284 am: 11. März 2022, 20:27:47 »
Mal eine Frage:

Baikonur liegt in Kasachstan.
Gibt es aus Kasachstan informationen bezüglich der Zusammenarbeit mit Russland?

Rein hypothetisch könnte Kasachstan die Russen aus Baikonur rauswerfen oder ihnen Strom/Wasser/Zufahrten usw. blockieren,
aber ich glaube nicht das es dazu kommt.

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #285 am: 11. März 2022, 20:56:21 »
Mal eine Frage:

Baikonur liegt in Kasachstan.
Gibt es aus Kasachstan informationen bezüglich der Zusammenarbeit mit Russland?

Rein hypothetisch könnte Kasachstan die Russen aus Baikonur rauswerfen oder ihnen Strom/Wasser/Zufahrten usw. blockieren,
aber ich glaube nicht das es dazu kommt.

Hi,

nein das ist nicht möglich. Man verzeihe mir wenn ich einen kleinen Exkurs unternehme.

Kasachstan hat zu Beginn dieses Jahr gerade sehr knapp und nur aufgrund des Eingreifens russischer Truppen eine Revolte der eigenen Bevölkerung überstanden. Der dortige Machthaber ist daher bemüht die Stimmungen in der Bevölkerung möglichst zu besänftigen und keine außenpolitisch wilden Aktionen zu machen. Also weder gegen noch für Russland. Eine bitte Russlands zur Beisteuerung von Truppen für den aktuellen Krieg hat man abgelehnt und ebenso erlaubt Kasachstan auch Pro-Ukrainische Demonstrationen. Was aber außer Frage steht, ist die Bündnistreue zu Russland.

Man ist mit Russland sowohl im Rahmen der EAWU (Wirtschafts- und Zollunion) als auch der CSTO (Kollektiver Sicherheit, ähnlich wie NATO) in sehr engen Bündnisse gebunden. Ebenso ist Baikonur auf lange Zeit verpachtet und darüber hinaus auch eine sichere Einnahmequelle.

Fazit: Russlands übergeordnete Interesse ist es Kasachstan bei der Stange zu halten und daher tut man alles um den aktuellen Machthaber dort zu stabilisieren. Der tut demnach auch nichts um seinen Schutzherrn zu verprellen.

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #286 am: 11. März 2022, 21:10:45 »
Danke für deine Antwort.

Von der Revolte dieses Jahr habe ich noch nichts gehört obwohl ich fast jeden Tag Nachrichten sehe.

Auf Wikipedia habe ich nur gelesen, das Kasachstan seit 1991 das Gelände für 115mio $ pro Jahr an Russland verpachtet und der Vertrag bis 2050 zu diesem Preis verlängert wurde.
Laut Wikipedia gab es deswegen Streit zwischen Kasachstan und Russland. Als Beleg gibt es eine russische Seite von 2013, daher bin ich nicht sicher wie zuverlässig das ist.

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Offline Klakow

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #287 am: 11. März 2022, 23:25:40 »
Wenn das oben geschriebene stimmt stehen da 115M$ pro Jahr, falls Russland in der Lage ist überhaupt in Dollar zu bezahlen.

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #288 am: 12. März 2022, 01:55:02 »

Von der Revolte dieses Jahr habe ich noch nichts gehört obwohl ich fast jeden Tag Nachrichten sehe.

Spaß jetzt oder wirklich nichts mitbekommen?

tonthomas

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #289 am: 12. März 2022, 08:35:02 »
... Von der Revolte dieses Jahr habe ich noch nichts gehört obwohl ich fast jeden Tag Nachrichten sehe....
::) Google nach Tokajew Aufruhr Kasachstan. (Was für Nachrichten siehst Du ...(sofern Du meinst, was Du schreibst...)?)

Pirx
« Letzte Änderung: 12. März 2022, 09:46:20 von Pirx »

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #290 am: 12. März 2022, 09:29:23 »
Wegen des unkontrollierten Absturzes der ISS. Auch wenn das natürlich nicht passieren würde, hat sich bei Twitter mal jemand die Mühe gemacht auszurechnen wo die ISS überhaupt drüber fliegt. Meist ist es natürlich Wasser, das war denke ich den meisten klar.

Aber Sie fliegt z.b mehr als doppelt so viel über russisches Gebiet wie über US Gebiet (2,8% zu 1,2%), was vielleicht weniger vermutet hätten.
(Rogozin hat auch darauf geantwortet, aber das können wir ignorieren  ;) )

Hier mal die ersten 2 Tweets dazu
https://twitter.com/planet4589/status/1501315098580770822

Ein methodischer Kommentar zu diesen Zahlen: In einer echten Gefährdungsanalyse zu unkontrollierten Wiedereintritten kommt noch ein Rechenschritt: Bevölkerungsdichte in den Regionen. Da sieht es dann für Russland in der Rangfolge wieder anders aus.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #291 am: 12. März 2022, 09:49:50 »
... Von der Revolte dieses Jahr habe ich noch nichts gehört obwohl ich fast jeden Tag Nachrichten sehe....
::) Google nach Tokajew Aufruhr Kasachstan. (Was für Nachrichten siehst Du ...(sofern Du meinst, was Du schreibst...)?.

Pirx

Vor allem die Tagesthemen und ich lese diverse Faktencheck Seiten durch.
Zwischen Innenpolitik, USA, Russland, China, Ukraine (auch schon vor dem Krieg) und diversen anderen Katastrophen (z.B. Überschwemmungen in Australien und Brasilien) war Kasachstan dort nicht oft vertreten. Vielleicht habe ich es auch einfach nur vergessen.

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #292 am: 12. März 2022, 12:12:53 »
Der Aufstand wurde auch nach ein paar Tagen niedergeschlagen. Das war also nicht lange in den Medien und Kasachstan ist ja darüber hinaus eher nicht im Blick der europäischen Öffentlichkeit. Also das kann man schon mal übersehen.

Baikonur selbst liegt abseits der größeren Bevölkerungszentren und damit auch abseits der Gebiete in denen der Protest schwerpunktmäßig stattgefunden hatte. Es ging jedoch damals die Meldung rum, dass die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Gelände deswegen verschärft wurden. Da dort normalsterbliche Kasachen aber eh keinen Zugang haben, ist das Baikonur nicht betroffen gewesen.

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Offline alepu

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #293 am: 15. März 2022, 11:51:14 »
Auch die in der Ukraine ansässigen Raumfahrtfirmen sind natürlich betroffen und gezwungen einschneidende Maßnahmen zu ergreifen.
Die Angestellten arbeiten auf freiwilliger Basis, statt Sats und Raketen wird auch Munition hergestellt und neue Feindverfolgungssoftware entwickelt.

https://spacenews.com/op-ed-ukrainian-space-companies-are-united-in-defending-the-country

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #294 am: 15. März 2022, 15:05:37 »
Dazu gibt es auf SpaceNews auch noch einen Folgeartikel.

Am 11. März 2022 wurde ja von der britischen SUN berichtet, dass bei einem Raketenangriff auf Dnipro auch das Yuzhmash-Werk getroffen worden sei. Dies wurde später aber dementiert. Das kann unter anderem in dem Artikel hier nachgelesen werden.

In dem Artikel gibt es zudem noch einige Angaben zu zukünftigen Projekten die man hofft nach dem Krieg gemeinsam mit europäischen Partnern und vor allem den Yuzhmash-Büros in Italien und UK angehen zu können.

https://spacenews.com/ukrainian-space-industry-players-continue-work-eye-european-projects-amid-war/


Darüber hinaus gibt es auf Facebook noch einen Yuzhmash-Account, der hatte aber bisher nur am 8. März noch mal einen Friedens- und Frauentagsgruß gepostet.

Die Situation in der Stadt Kharkiv, in der sich einige Forschungseinrichtungen der ukrainischen Raumfahrt befinden, ist durch Funk- und Fernsehen ja allgemein bekannt. Leider nicht sehr gut.

Über die sonstigen Quellen, vor allem Social Media, lässt sich für die Situation in Dnipro, wo sich das Herz der ukrainischen Raumfahrtproduktion befindet, nicht viel finden. Luftangriffe gibt es dort fast täglich und ansonsten wachsen im Stadtbild langsam die Sandsackbarrikaden, da man wohl befürchtet dass auch dort irgendwann russische Truppen an die Stadtgrenze vorstoßen könnten.

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Offline max-q

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #295 am: 23. März 2022, 21:49:07 »
Das ICARUS Projekt zur Beobachtung der Wanderungsbewegungen von insbesondere Vögeln ist nun auch Opfer der wechselseitigen Sanktionen geworden. Für mich nicht unerwartet, bot es sich doch regelrecht an, damit die Abschaltung von eROSITA zu kontern. War jedenfalls das prominenteste deutsche Experiment auf der ISS das mir in den Sinn kam, bei dem Russland jederzeit den Stecker ziehen konnte. Haben sie nun zum 3. März getan.
https://www.icarus.mpg.de/de
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #296 am: 24. März 2022, 00:01:39 »
Bin mir nicht sicher ob die Frage hier hin gehört, oder beantwortet werden kann. Unlängst hat Russland einen seiner eigenen Satelliten abgeschossen und damit für sehr viel Unruhe
und Unverständnis gesorgt. Wenn ich das jetzt im Kontext zum Ukraine Krieg betrachte, stelle ich mir die Frage, ob dies nicht einen Zusammenhang ergibt. Gibt es ungewöhnliche Satellitenbewegungen von russischer Seite aus. Damit meine ich ob die Umlaufbahnen angehoben wurden, oder auch abgesenkt. Zum einen um die eigenen Satelliten in Sicherheit zu bringen und die Satelliten der "Feinde" in Gefahr, oder eigene so in Position zu bringen, dass sie andere bei Zerstörung in Gefahr bringen. Dass das Ereignis im letzten November nur ein Testlauf war, um zu ermitteln wie sich ein Abschuss auswirkt, wobei man das im Prinzip schon vorher wusste. Vielleicht gibt es hier ein paar findige Leute die dies Überprüfen könnten.
Vielleicht sehe ich das auch alles nur viel zu düster. Finde die Vorstellung nur ziemlich beängstigend.

Online Hugo

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #297 am: 24. März 2022, 01:00:18 »
Hallo Andreas, vermutlich wird man hier wenig finden können. Normale Satelliten kreisen um die Erde. Hier sind maximal Änderungen in der Höhe möglich. Aber man kann damit nicht "Flüchten" oder ähnliches. Ein klein wenig anders ist es im Geostationären Orbit. Hier gibt es 2 Satelliten der USA und 1 Satelliten von China, welche in der Lage sind, sich an andere Satelliten anzudocken und diese quasi "Huckepack" mit zu nehmen. Die 2 Satelliten der USA sind Satelliten zur Lebenszeitverlängerung. Sie docken an Satelliten an, welche keinen Treibstoff mehr haben und können dann die Lebensdauer von diesem verlängern. Der 1 Satellit von China könnte man als Müllabfuhr bezeichnen, er hat einen taumelnden defekten Satelliten erfolgreich aus dem GEO heraus befördert. Von Russland ist mir persönlich kein Technik hierzu bekannt. Zusätzlich gibt es im GEO Spionagesatelliten. Diese haben viel Treibstoff und können ihre Position somit sehr oft ändern.

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Offline Mim

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Re: Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Raumfahrt
« Antwort #298 am: 24. März 2022, 16:32:30 »
Das ICARUS Projekt zur Beobachtung der Wanderungsbewegungen von insbesondere Vögeln ist nun auch Opfer der wechselseitigen Sanktionen geworden. Für mich nicht unerwartet, bot es sich doch regelrecht an, damit die Abschaltung von eROSITA zu kontern. War jedenfalls das prominenteste deutsche Experiment auf der ISS das mir in den Sinn kam, bei dem Russland jederzeit den Stecker ziehen konnte. Haben sie nun zum 3. März getan.
https://www.icarus.mpg.de/de

Hallo Max,
aktuell funktioniert die Animal Tracker App aber noch. Ich weiß aber nicht wie.
Wir haben hier in der Region viele besenderte Störche, die man "verfolgen" kann. Zwei davon brüten hier im Dorf..

Hier etwas ausführlichere Informationen:

https://www.icarus.mpg.de/4272/empfaenger

MfG, Mim

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Offline Nitro

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Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.