Zukünftige Mars-Erforschung

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Offline FlyRider

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #125 am: 15. März 2025, 18:25:17 »
Wenn EM wirklich an eine bemannte Mission 2029 glauben würde, dann soll er doch endlich mal erklären, wie er das Starship am Mars betanken will. Hab ich nirgendwo was dazu gefunden. Vermutlich hält er die Ankündigung selbst für Quatsch.

Oder betreibt sein Tesla Bot da oben 'ne Tanke?

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #126 am: 16. März 2025, 00:37:05 »
Erstens schreibt er ja ausdrücklich, daß er eigentlich schon selbst nicht mehr an 2029 glaubt,
zweitens versteht er SX/Starship wohl eher als "Transportunternehmen" und
drittens werden diese "Tesla Bots" wohl tatsächlich mal sehr wesentlich dazu beitragen ne "Tankstelle" auf dem Mars zu errichten (siehe u.a. auch im diesbezüglichen NSF-Forum-Faden!)

Realistischerweise geht das Alles natürlich tatsächlich viel zu langsam, um selbst 2031 sicher auf dem Mars zu landen, zu überleben und gesund auch wieder zurück zu kommen. Um das wirklich zu riskieren, bräuchte es noch den alten Pioniergeist, der auf weitgehende Sicherheit verzichtet und auch zahlreiche Menschenopfer in Kauf nimmt.
EM wäre da sicher egoistisch genug das durchzuziehen, aber er würde wohl gesteinigt, wenn da was extrem schief laufen würde.

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #127 am: 31. März 2025, 10:56:28 »
Der Angry Astronaut stellt hier ein inzwischen fast 25 Jahre altes Projekt der ESA vor, greift allerdings nur die bemannte Mars-Lande-Mission heraus ("Aurora" bestand ja auch noch zusätzlich aus zahlreichen unbemannten Missionen!).
Er geht auf die einzelnen Komponenten recht detailliert ein und arbeitet die Vorteile gegenüber einer Starship-Mission heraus (speziell keine Treibstoffproduktion auf dem Mars nötig!)
Speziell für eine erste bemannte Landung sieht er nur Vorteile.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Aurora_(ESA)


Offline Mojschele

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #128 am: 01. April 2025, 12:05:24 »
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Aurora_(ESA)
Die Forumssoftware mag anscheinend die schließende Klammer ) nicht - die gehört allerdings zum Link dazu. Also entweder manuell hinzufügen oder einfach meine nachstehenden anklicken  ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Aurora_(ESA) Anzeige für PC
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Aurora_(ESA) Anzeige für Handy

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #129 am: 01. April 2025, 16:09:03 »
Ja, ist mir jetzt schon mehrfach passiert und ich hab leider noch kein Gegenmittel gefunden.
Danke Mojschele für die Hilfe.  :)

Offline Mojschele

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #130 am: 01. April 2025, 21:27:13 »
Ja, ist mir jetzt schon mehrfach passiert und ich hab leider noch kein Gegenmittel gefunden.
Danke Mojschele für die Hilfe.  :)
Verwende den 'Link einfügen' Knopf, 2. Reihe 2. von links - der packt das in (url) Link (/url)      aber halt in eckigen statt in runden Klammern

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #131 am: 02. April 2025, 11:16:56 »
Danke Mojschele
Werde das dann bei nächster Gelegenheit probieren!

Offline failsafe

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #132 am: 23. April 2025, 08:26:13 »
Nachdenklicher Artikel in SpaceNews von Louis Friedman, dem Mit-Gründer der Planetary Society, über die unterschiedlichen Herangehensweisen in den USA und China, was die bemannten Missionen zu Mond und Mars angeht: angesichts der extrem lebensfeindlichen Verhältnisse auf der Oberfläche plädiert er für im wesentlichen robotische Operationen dort, gesteuert von Astronauten in der Umlaufbahn; ein Ansatz, der näher an den chinesischen Planungen liegt als an denen der Trump-Administration:

https://spacenews.com/moon-mars-china-leads-to-both/

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #133 am: 23. April 2025, 12:41:35 »
@failsafe
L.Friedman geht in seinem Artikel noch etwas weiter und kritisiert dabei die Herangehensweise von Präsident z.T. Trump aufs schärfste.

Er will:
- mehr statt weniger Wissenschaft (viel meht!)
- eigentlich überhaupt keine erneute bemannte Mond-Landung, zumindest vorläufig nicht und wenn schließlich doch, dann wohl gleich ganz massiv (Mondbasis)
- bemannte Marslandung erst nach massiver robotischer Wissenschaft und Auswertung der MSR-Proben.
- die Hauptaussage geht allerdings in Richtung "China ist uns sowohl in Planung wie bereits durchgeführten Missionen (zumindest am Mond) weit voraus"

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #134 am: 30. Mai 2025, 12:12:05 »
Elon Musks vollmundige Ankündigung 2026 die ersten Starships zum Mars zu schicken (erstmal noch unbemannt) hat er jetzt selbst relativiert.
In einem Kurzinterview noch vor dem IFT-9-Fehlschlag sprach er zwar immer noch von 3 - 5 Schiffen, aber nun bereits von 50/50 ob überhaupt. "Sind ja nur noch 18 Monate" (ab etwa 09:00)
Wird jetzt wohl eher "50% nicht"  ;)

Edit:
Auch bei seiner Ansprache nach IFT-9 sprach er von 50/50 und betonte, daß sie ende 2026 Schiffe (mit Optimus-Robotern) zum Mars schicken werden sobald das Betanken in LEO klappt.



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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #135 am: 30. Mai 2025, 18:04:17 »
Hier noch der space.com-Artikel dazu mit Grafiken aus der letzten Präsentation zum ruhigen betrachten.
Was mir dabei aufgefallen ist: die Benennung der verschiedenen Versionen ist jetzt eine andere. Flug 9 war mit Version 2 (121 m), Version 3 ("next generation" 124,4 m) soll schon ende 2025 fliegen und die 142 m hohe Version (läuft jetzt unter "future Starship") irgendwann in der Zukunft.
Dabei wohl Version 3, u.a. mit neuem Hot-Staging-Ring und Raptor 3, bereits 2026 zum Mars.

https://www.space.com/space-exploration/private-spaceflight/elon-musk-says-spacex-will-launch-its-biggest-starship-yet-this-year-but-mars-in-2026-is-50-50

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #136 am: 30. Mai 2025, 23:35:40 »
Nach einer Grafik im letzten EM-Vortrag sehen die SX-Marspläne zz. so aus:

2026: 5 Lander mit je 10 t Fracht, zur Demonstration und Testung der Schiffe und der Landung, erste Fahrzeuge sowie Optimus-Roboter

2028/29: 20 Lander mit je 75 t Fracht, Transport der Grundinfrastruktur, Nachweis der Vorort-Rohstoffgewinnung, Vorbereitung zukünftiger Landeplätze, Überlebensausrüstung für Astronauten

2030/31 100 Lander mit je 150 t Fracht, Resourcengewinnung, Treibstoffproduktion, Bau von Straßen und Startplätzen, Konstruktion von Wohngebäuden, Ausbau der Energieerzeugung und -speicherung.

2033 500 Lander mit je 300 t Fracht, Beginn einer noch primitiven Autarkie, Bergbau und zunehmende Verarbeitung der Rohstoffe, Mobilität und Kommunikation in globalem Ausmaß.

Daneben natürlich auch bemannte Landungen, sobald die dafür nötigen Verfahren zuverlässlich funktionieren.

Klingt alles sehr ambitioniert und nach "Elon-Time" und wird wohl auch nicht einzuhalten sein, aber so sind halt jetzt mal die idealen Zielvorstellungen.
Können dann schon heilfroh sein, wenn es sich alles nur um eine einzige Periode nach hinten verschiebt und jeweils 10% der Ziele erfüllt werden.

Elon Musk betont jedenfalls nach wie vor bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Pläne mit mindestens 1.000 Landern pro Periode spätestens 2050 volle Autarkie der Marssiedlung(en) zu erreichen.

Wobei das Starship selbst wohl in weniger als 5 Jahren tatsächlich auf dem Mars landen könnte, aber wie auch schon Zubrin kritisierte, "wie sieht es mit der nötigen Fracht und Ausrüstung aus?" Was wird davon tatsächlich bereits ernsthaft entwickelt und könnte in wenigen Jahren einsatzfähig sein?"

Muß halt zum einen beim Starship ab jetzt alles funktionieren und darf zu keinen grösseren Verzögerungen kommen und zum anderen ist jetzt auch die übrige Industrie gefordert die nötige Infrastruktur zu liefern.

Offline FlyRider

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #137 am: 31. Mai 2025, 12:52:55 »
Muß halt zum einen beim Starship ab jetzt alles funktionieren und darf zu keinen grösseren Verzögerungen kommen und zum anderen ist jetzt auch die übrige Industrie gefordert die nötige Infrastruktur zu liefern.

Wer soll was liefern und auf welcher Grundlage? Man kann ja kaum erwarten, dass eine Firma ins Blaue hinaus irgendeine Ausrüstung für eine evtl. irgendwann mal stattfindende Mars - Station / Besiedelung (sehr fragwürdig!) entwickelt. Ich denke, dass SpaceX das weitgehend alleine durchziehen muss. Wenn SpaceX nachweisen kann, dass die Landung am Mars inkl. Rückflug funktioniert, dann könnte das evtl. auch für weitere Firmen interessant sein. Bis dahin halten die die Füße still. Es sei denn, die NASA legt ein Mars - Programm auf und übernimmt die Finanzierung.

Offline Gecko.

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #138 am: 31. Mai 2025, 13:11:02 »
Nach einer Grafik im letzten EM-Vortrag sehen die SX-Marspläne zz. so aus:
Wow, sportlich...

2026: 5 Lander mit je 10 t Fracht, zur Demonstration und Testung der Schiffe und der Landung, erste Fahrzeuge sowie Optimus-Roboter
Dann muss aber die Massenproduktion besser gestern losgehen.
Für 5 Mars-Lander braucht es, so wie es derzeit aussieht, um die 50 Treibstoff-Versorgungsflüge mit Tankern und 5 Depots in der Umlaufbahn. Da der unterkühlte Treibstoff oben nicht beliebig lang in den Ships und Depot bleibt, muss das alles ziemlich zeitnah passieren, wenn alle gleichzeitig starten. Also mindestens 15 gleichzeitig operierende Schiffe verschiedener Bauart und 60 Starts. Dafür müssen nicht nur Startturm 2, sondern auch mindestens 3+4 in Cape Canaveral einsatzfähig sein, und alle Fabriken voll laufen.
Dazu kommen ja noch die weiteren Testflüge und ggf. Mond-HLS(-Demo), nein, heißt ja jetzt "Moon-to-Mars System Development" (MTMSD??)

Für die folgenden Startfenster halte ich den Plan für völlig, sorry, hirnrissig. Wie sollen denn in den kommenden 8 (!) Jahren 625 (!) Lander gebaut werden? Die sind ja nicht wiederverwendbar, zumindest nicht kurzfristig und für einen erneuten Marsflug. Dazu die nötige Flotte an Depots, Tankern, Boostern. Und so um die 7000 Starts - ??

Bei allem Verständnis (...!) für Musk, der seit 20 Jahren an seinem Traum strickt und den in seiner Lebenszeit verwirklicht sehen will: das ist nicht mehr "Elontime", sondern purer Schwachsinn.

und zum anderen ist jetzt auch die übrige Industrie gefordert die nötige Infrastruktur zu liefern.
... und daran wird es zuallererst scheitern; dann hat Musk wenigstens einen Sündenbock. SX versucht ja schon, möglichst wennig von Zulieferern abhängig zu sein, aber die ganze Industrie aufkaufen und umdrehen geht halt auch nicht.
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Netiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

Offline Gecko.

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #139 am: 31. Mai 2025, 13:12:24 »
Es sei denn, die NASA legt ein Mars - Programm auf und übernimmt die Finanzierung.
Die NASA doch nicht. Aber SX. Die können vorfinanzieren und Verträge machen, genau wie die NASA, und tun das ja auch schon. Lieber kaufen sie die Firmen dann direkt auf...
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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #140 am: 31. Mai 2025, 13:16:18 »
Muß halt zum einen beim Starship ab jetzt alles funktionieren und darf zu keinen grösseren Verzögerungen kommen und zum anderen ist jetzt auch die übrige Industrie gefordert die nötige Infrastruktur zu liefern.

Wer soll was liefern und auf welcher Grundlage? Man kann ja kaum erwarten, dass eine Firma ins Blaue hinaus irgendeine Ausrüstung für eine evtl. irgendwann mal stattfindende Mars - Station / Besiedelung (sehr fragwürdig!) entwickelt. Ich denke, dass SpaceX das weitgehend alleine durchziehen muss. Wenn SpaceX nachweisen kann, dass die Landung am Mars inkl. Rückflug funktioniert, dann könnte das evtl. auch für weitere Firmen interessant sein. Bis dahin halten die die Füße still. Es sei denn, die NASA legt ein Mars - Programm auf und übernimmt die Finanzierung.
Da unterschätzt du aber jetzt ganz gewaltig die diesbezügliche Industrie.
Entsprechende Firmen sind sich durchaus bewusst, dass sich da ein ganz neuer Markt öffnet.
Siehe z.B. auch die Entwicklung kommerzieller Raketen, Raumschiffe, Raumstationen, Habitate, Mondrover u.v.a.

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Offline Nitro

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #141 am: 31. Mai 2025, 13:49:01 »
Da unterschätzt du aber jetzt ganz gewaltig die diesbezügliche Industrie.
Entsprechende Firmen sind sich durchaus bewusst, dass sich da ein ganz neuer Markt öffnet.
Siehe z.B. auch die Entwicklung kommerzieller Raketen, Raumschiffe, Raumstationen, Habitate, Mondrover u.v.a.

Ich sehe da aktuell nur noch kein valides Business Model. Bei kommerziellen Raumstation hat man Nationen und Firmen, welche Geld dafür bezahlen, um dort Forschung betreiben zu können.

Raketen bringen gegen Bezahlung Nutzlast in den Orbit, Raumschiffe gegen Bezahlung Astronauten und Fracht.

Aber wer bezahlt eine Firma z.B dafür ein paar Solarpanele für den Mars zu bauen? Sprich, wer kauft den Service, wo liegt der erwirtschaftbare Gewinn?

SpaceX selbst will dafür ja offensichtlich kein Geld ausgeben. Aber wer finanziert ansonsten dann die ganze Entwicklung und Bau der Infrastruktur und mit welchem Ziel?

Die NASA hat dafür kein Geld und andere Raumfahrtorganisation genauso wenig.

SpaceX plant den Bau all dieser Starships aus dem Gewinn von Starlink zu finanzieren. Wo sollen andere Firmen das nötige Kapital für so ein risikoreiches und nicht klar gewinnbringendes Unterfangen her nehmen?
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Offline FlyRider

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #142 am: 31. Mai 2025, 14:06:37 »
Ich wollt gerade noch was schreiben, bis ich gemerkt habe, dass Nitro es genau auf den Punkt gebracht hat!

Das vermisse ich schon die ganze Zeit bei der Idee der Mars - "Besiedelung": Wer soll das bezahlen? Keine staatliche Agentur hat Interesse daran, Hunderte Leute zum Mars zu schicken. Die NASA wäre sicherlich bei einer bemannten Forschungsstation im Boot, klar. Aber dann? Was kostet es, eine Person am Mars am Leben zu halten? Hat sich das schon mal jemand überlegt? Stand heute reden wir wahrscheinlich allein von Anfangskosten von zig Hundert - Millionen, selbst wenn man von einem gewissen Skaleneffekt ausgeht (wenn man nicht nur eine 3-er Crew sendet). Wer soll dafür aufkommen? Die "Siedler"?

Offline Gecko.

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #143 am: 31. Mai 2025, 14:57:05 »
Aber wer bezahlt eine Firma z.B dafür ein paar Solarpanele für den Mars zu bauen?
Du weißt schon, dass Musk/Tesla Solarcity gekauft hat und selbst Anbieter ist?
SpaceX selbst will dafür ja offensichtlich kein Geld ausgeben.
Sagt wer? Quelle?

Natürlich sollen dann auch andere Fimen einsteigen und werden das dann auch irgendwann tun, zB wenn der Transport so billig wird, dass sich Bergbau lohnt, aber primär ist SX erstmal nicht davon abhängig.

Robert Zubrin verglich das letztes Jahr in "The New World on Mars: What We Can Create on the Red Planet" mit den Siedlertreks nach Kalifornien. Da wurde die Infrastruktur, insbesondere die transkontinentalen Eisenbahnen, NACH den ersten Pionieren durch große Unternehmen bereitgestellt (die sich daran eine goldene Nase verdienten), und ermöglichten damit billigen Transport und die Erschließung im großen Stil.

So sieht sich SX/Musk.
Die "Pioniere" waren die Marsrover, jetzt baut er die Mars-Eisenbahn und Basis-Infrastruktur. Die Siedler sollen kommen und ihre Auswanderung/Transportkosten selbst bezahlen. Wird sich, wie in Kalifornien, längst nicht für alle lohnen, aber es waren schon immer nicht die vielen gescheiterten Versuche, sondern die wenigen erfolgreichen, die andere inspiriert haben. Ob bei Entdeckungsreisen mit Segelbooten, Besiedlung neuer Kontinente oder jetzt anderer Himmelskörper.

Aber die Besiedlung und der Aufbau vor Ort wurde von den Siedlern selbst finanziert. Da gab es kein subventioniertes Staatsprogramm, abgesehen von den kostenlosen Landzuteilungen. Vor etwas mehr als 150 Jahren verkaufen Farmer an der Ostküste alles, was sie hatten (in den Appalachen liegen noch heute tausende verlassene Dörfer unter nachgewachsenem Wald), und zogen begleitet von neuen Einwanderern nach Westen. Erst gab es nur Gold, später mit den Eisenbahnen Holz und dann viele weitere Exportgüter, und heute ist Kalifornien einer der wirtschaftlich stärksten und einwohnerreichsten Bundesstaaten. 
Auf diesen Effekt baut Musk mittelfristig.

Ich weiß, der Vergleich hinkt an vielen Stellen und Zubrin beschwört hier natürlich zusätzlich den amerikanischen Pioniergeist, das Manifest Destiny, Go West! und andere nationale Legenden herauf. Um da, wo der materielle Vergleich hinkt, etwas emotional zu kitten. Aber dennoch nicht völlig unrealistisch.

Und selbstverständlich hat der amerikanische Siedlermythos reichlich (gern verdrängte) Schattenseiten, Fehlschläge, Leid und Tod, Unterdrückung, Raubtierkapitalismus, Ausbeutung von Mensch und Natur, ... Müssen wir nicht disktutieren. Einiges davon, aber nicht alles, dürfte im Weltraum / Mars vielleicht wegfallen, dafür gibt es ganz sicher neue Probleme. Hat die Menschheit noch nie aufgehalten.

So sehen das Musk/Zubrin, und ich finde es nicht gang unrealistisch.

Edit: Sorry, da ist was beim Bearbeiten durcheinander gekommen. So ist es jetzt hoffentlich korrekt...
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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #144 am: 31. Mai 2025, 16:10:40 »
Ich bin da auch zuversichtlich.
Analog "Nature finds a way" sage ich hier "Humanity finds a way"

Die Menschheit hat das "Unternehmer-Abenteurer-Erforscher-Gen" die zieht es einfach hinaus um zu sehen was "hinter den blauen Bergen" zu finden ist.
Nicht alle Menschen natürlich, aber genug.  ;)

Mag erheblich länger dauern als von Einigen erwünscht und mit mehr Schwierigkeiten verbunden sein als von Vielen erwartet, aber es wird passieren.

Wir stehen i.A. noch am Anfang eines Flaschenhalses. Es hat sich einiges angestaut und wir müssen jetzt da erstmal durch und das wird etwas eng, aber wenn wir das dann hinter uns haben, flutscht das von selbst.
Die ersten Jahre werden sicher sehr hart, gefährlich und entbehrungsreich, aber jede Geburt ist mit Schmerzen verbunden.
(Hier die Geburt einer multiplanetaren Menschheit)

Offline FlyRider

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #145 am: 31. Mai 2025, 16:14:34 »
Na, ja ... der Mensch ist ein Entdecker. Richtig.

Deswegen waren wir auch schon am Nordpol, am Everest und im Marianengraben. Trotzdem wohnt da niemand. Eine Forschungsexpedition ist noch keine Reihenhaussiedlung!

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #146 am: 31. Mai 2025, 16:23:07 »
Aber am Südpol, in der Wüste und in Sibirien!  ;)

Durchaus möglich, dass die ersten Siedlungen auf dem Mars wieder zugrunde gehen und hunderte Siedler sterben, ja vielleicht sogar wahrscheinlich, aber langfristig führt da kein Weg dran vorbei, solange der Mensch ein Mensch bleibt, denn an seinen Genen kommt auch (noch) keiner vorbei. Wir haben immer noch alles gemacht, wozu wir fähig waren, sogar Atombomben auf unschuldige Kinder geworfen.

Offline Gecko.

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #147 am: 31. Mai 2025, 17:01:03 »
Stichwort "Roanoke-Kolony".
Es gab damals sicher Stimmen, die sagten, hat keinen Wert, zu gefährlich, bringt nichts, lassen wir es sein...
(Oder mit Douglas Adams: "Schon von den Bäumen zu steigen war ein Fehler")
Und schlappe 540 Jahre später wollen Leute aus der Nation, die aus den folgenden Versuchen hervorging, nun eben zum Mars!

(Nur ein Gedanke: Kann es sein, dass die Nachkommen derjenigen, die zu Hause blieben, also das "Entdecker-Gen" nicht hatten, eben die heutigen "alteingesessenen" Europäer, deswegen solchen Plänen auch eher ablehnend gegenüber stehen - ? Vielleicht hängt die europäische Raumfahrt deswegen so hinterher?)
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Netiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #148 am: 31. Mai 2025, 23:57:26 »
Muß halt zum einen beim Starship ab jetzt alles funktionieren und darf zu keinen grösseren Verzögerungen kommen und zum anderen ist jetzt auch die übrige Industrie gefordert die nötige Infrastruktur zu liefern.

Wer soll was liefern und auf welcher Grundlage? Man kann ja kaum erwarten, dass eine Firma ins Blaue hinaus irgendeine Ausrüstung für eine evtl. irgendwann mal stattfindende Mars - Station / Besiedelung (sehr fragwürdig!) entwickelt. Ich denke, dass SpaceX das weitgehend alleine durchziehen muss. Wenn SpaceX nachweisen kann, dass die Landung am Mars inkl. Rückflug funktioniert, dann könnte das evtl. auch für weitere Firmen interessant sein. Bis dahin halten die die Füße still. Es sei denn, die NASA legt ein Mars - Programm auf und übernimmt die Finanzierung.

Das mag etwas anders rübergekommen sein, aber ich halte die Bereitstellung der benötigten Infrastruktur nicht für ein so riesengroßes Problem.
Elon Musks großer Wunsch ist ja nicht eine Transportgelegenheit zum Mars aufzubauen, sondern den Mars zu besiedeln. Und das nicht erst seit Gestern. Der weiß sicher ganz genau, was dazu nötig ist und hat auch schon entsprechend vorgesorgt.
Ein Großteil der dafür nötigen Industrie besitzt er selbst (Energiegewinnung, Energiespeicherung, Tunnelbohrmaschinen/Bergbau, sebstfahrende elektrische Fahrzeuge, Kommunikations- und Relaissatelliten, Raumanzüge, Lebenserhaltungssysteme, Roboter, Computer/AI....muß alles nur modifiziert werden) und zum Rest hat er bestimmt sehr gute Beziehungen.
Was seine Firmen (bisher) nicht selbst liefern (z.B. Wohnmodule), kann er jederzeit bestellen oder in die Eigenproduktion einsteigen.
Seine erste Stadt hat er gerade errichtet, weitere werden folgen und die erste auf dem Mars wird ja auch nicht an einem Tag erbaut!
Die Erträge von Starlink sind erklärtermaßen nicht nur zur Entwicklung des Starships, sondern zumindest zur Anschubfinanzierung des Besiedlungsprojekts.
Den amerik. Präsidenten samt Regierung hat er bereits auf seiner Seite, die NASA macht, was diese wünschen.
Die Industrie wird ihm früher oder später das Haus einrennen um auch mit dabeisein zu dürfen! (Ich denke da nur an Coca Cola vs Pepsi, McDonalds vs Burger King u.ä.). Die Wissenschaft (große Universitäten) will natürlich auch vor Ort sein.
Und dann die einzelnen Staaten, die zwar keine große eigene Raumfahrt haben, aber reichlich Geld und Ambitionen und eben auch auf dem Mars präsent sein wollen, seis aus Prestigegründen oder um dem Nachbarn zuvorzukommen. (VAE, Indien, Europa, Japan...)
Wichtig ist nur, daß der Anfang gemacht wird, und wenn sich dann auch noch das Militär dafür interessiert, ist die Sache eh gelaufen.
SX fliegt sie Alle hin und vermietet die möblierten Module samt Strom und wiederaufbereitetem Wasser. Und auch mit dem Verleasen von Rovern und Helikoptern kann man Geld verdienen
Wenn das mit dem Starship hinhaut, hat SX auf Jahre hinaus das Monopol und wenn nicht, dann entwickelt EM eben etwas anders.

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Online alepu

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Re: Zukünftige Mars-Erforschung
« Antwort #149 am: 02. Juni 2025, 12:22:51 »
Wie aus der betreffenden Grafik aus dem letzten Vortrag von EM hervorgeht, sollen die ersten unbemannten Starship-Mars-Lander (Start frühestens ende 2026) nur 10 t Fracht transportieren.
Im NSF-Forum haben sie jetzt ausgerechnet, daß für dieses geringe Nutzlastgewicht nur 1-2 Betankungen und kein Tank im Orbit benötigt wird. Damit würde sich die Möglichkeit erhöhen, daß tatsächlich schon in etwa 18 Monaten die ersten Schiffe Richtung Mars abfliegen könnten. Dazu wäre dann auch nicht unbedingt eine Wiederverwendung der Schiffe nötig. Orbitalflug, Wiederbetankung in LEO und ausreichende Lagerung des tiefgekühlten Flüssigtreibstoffs bis zum Mars müsste natürlich gewährleistet sein, daß auch zumindest der Versuch einer Marslandung erfolgen könnte.
Die auch noch für 2026 vorgesehene Testlandung des HLS-Starships auf dem Mond würde man dann möglicherweise auf 2027 verschieben (müssen)., denn dafür werden wohl erheblich mehr Betankungen im LEO benötigt und dafür dürften dann weder die Produktionsfrequenz, noch die Startgenehmigungen ausreichen und auch die Schiffswiederverwendung, Tank im LEO, weitere Startplätze u.ä. würden nötigt sein.