ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris

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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #75 am: 27. November 2022, 14:07:11 »
Die ESA hat 5 Berufsastronauten für die nächsten Jahre nominiert, die sicher für weitere ISS-Flüge zum Einsatz kommen dürften. Weitere 12 nomierte Astronauten plus ein Parastronaut sollen Reserve sein, aber nicht oder nur zeitweise für die ESA arbeiten.
Man kann sich fragen, was das mit der Reserve soll. ESA-Chef Aschbacher sagt selbst, dass es jetzt gilt, Programme für die Astronauten zu organisieren.

Es steht nirgendwo, aber ich würde mal annehmen, dass die Reserve in einzelnen EU-Ländern vor allem für Raumfahrt werben sollen.

*** Achtung, Flatterband für alle SpaceX-Fans ***

Der folgende Artikel besagt, dass die ESA für ihre vielen neuen Astronauten die Wahl zwischen Putin und Elon Musk hat, weil sie über kein eigenen Crew Transport verfügt und ob das eine wünschenswert Situation ist. Der Ruf der Tech-Milliadäre hat zuletzt ziemlich gelitten.

Wirtschaftsminister Habeck hat jedensfalls keine Probleme mit Kooperationen. Der belgische ESA-Vertreter dagegen ist in Sachen bemannte Raumfahrt mehr Franzose als Deutscher.

https://www.politico.eu/article/russia-elon-musk-europe-space-rocket-riddle/
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Offline Raffi

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #76 am: 29. November 2022, 09:34:06 »
... Polen und die Tschechien hatten z.B. bisher noch nie einen Astronauten stellen koennen und sind dieses Mal zumindest bei der Reserve dabei.

Nicht ganz. Polen und Tschechien (damals Tschechoslowakei) hatten mit Hermaszewski um Remek jeweils eine Person, die Ende der 70er Jahre im All war. Es ist aber lange her. Es waren keine ESA Astronauten, sondern beide flogen im Rahmen des Interkosmos Programms zur Station Saljut 6. An diesem Programm nahm auch Sigmund Jähn teil.

Interessant ist dabei, die Tschechoslowakei das dritte Land nach UdSSR und USA ist, welches einen Menschen im Weltall hatte. Natürlich nicht aus eigener Kraft. Es folgte Polen, dann die DDR, danach weitere Ostblock-Staaten. Und erst dann kamen westeuropäische Raumfahrer zum Zug.
Der Regensburg-Nürnberger Raumcon Stammtisch findet regelmäßig, mal in Regensburg, mal in Nürnberg statt.

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Offline Nitro

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #77 am: 29. November 2022, 10:07:32 »
Polen und die Tschechien hatten z.B. bisher noch nie einen Astronauten stellen koennen und sind dieses Mal zumindest bei der Reserve dabei.

Nicht ganz. Polen und Tschechien (damals Tschechoslowakei) hatten mit Hermaszewski um Remek jeweils eine Person, die Ende der 70er Jahre im All war. Es ist aber lange her. Es waren keine ESA Astronauten, sondern beide flogen im Rahmen des Interkosmos Programms zur Station Saljut 6. An diesem Programm nahm auch Sigmund Jähn teil.

Eben, mir ging es um das stellen von Astronauten fuer die ESA, nicht darum ob ein Land allgemein schon einmal Menschen im All hatte. Das wuerde in diesem Thread auch off-topic sein.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #78 am: 30. November 2022, 17:02:02 »
Noch ein schöner Bericht zur Konferenz von Jeff Foust, der auch den Aspekt behandelt, dass man sich im Launcherbereich irgendwie auf etwas geeinigt habe, dass nicht dem Geo-Return-Prinzip entspricht.

Wie das genau aussieht bleibt noch im dunkeln.

https://www.thespacereview.com/article/4491/1
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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #79 am: 05. Dezember 2022, 18:41:04 »
Während die ESA berichtet hatte, dass ua. D in den nächsten drei Jahren 3,52 Mrd. ausgeben will, berichtete das Wirtschaftsministerium von 4 Mrd.

In einer Antwort des BMWK an Thomas Jarzombek heißt es, dass die 3,52 Mrd. auf 2022 basieren, während bei den 4 Mrd. die Inflation eingerechnet ist.

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2022/11/11-355.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Hoffen wir mal, dass die Inflation dem Plan des BMWK folgt.
Ansonsten basiert der Stolz, viel Geld für Raumfahrt ausgeben zu wollen, auf Inflationseffekten.
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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #80 am: 08. Dezember 2022, 10:49:09 »
ESA-Chef Aschbacher erklärt in einem Interview, was Frankreich, Italien und Deutschland bei der Trägerentwicklung abseits von Geo-Return vereinbart haben.

Die Idee ist, zunächst Arbeiten wettbewerblich auszuschreiben und erst im nachhinhein soll die Vergabe bei den Verhandlungen, wer was bezahlt und industriell profitiert, berücksichtigt werden und nennt es "Fair-Return".

Die Idee ist aber auch nicht so neu, wenn ich mich recht erinnere, hatte davon auch schon Ex-Chef Wörner gesprochen.

https://spacewatch.global/2022/11/spacewatchgl-exclusive-interview-with-dr-josef-aschbacher-after-cm-22/
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Offline Rücksturz

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #81 am: 08. Dezember 2022, 17:50:32 »
Das habe ich noch nicht ganz verstanden  ???
Man schreib wettbewerblich aus, heißt die beste Firma bekomm (eigentlich) den Zuschlag, egal aus welchem ESA-Land sie kommt.
Und wie funktionier das dann mit der Vergabe?
Wenn sich ein Zahler-Land findet, idealerweise das gleiche wie das Herkunftsland der Firma, gibt es auch einen echten Auftrag für die Firma?
Was wenn sich kein Zahler-Land findet?

Ich checks nicht.

Viele Grüße
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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #82 am: 08. Dezember 2022, 20:16:15 »
Beispiel:
Land x will 70 Raumcon-Taler und Land y will 30 Raumcon-Taler für Träger bei der ESA investieren.
Die wettbewerbliche Auftragsvergabe (nach Prieis/Qualität) landet dann zu 60 in Land x und zu 40 in Land y.
Land x hat also 10 Raumcon-Taler zuviel an die ESA gezahlt und Land y hat 10 Raumcon-Taler zu wenig gezahlt.

Nach der Auftragsvergabe erhält Land x 10 Raumcon-Taler von der ESA zurück und Land Y zahlt 10 Raumcon-Taler an die ESA.
Theoretisch betrifft es alle Mitgliedsstaaten, aber nur für den Launcherbereich und die Vereinbarung ist ja nur zwischen F, It und D vereinbart.

Hat ein Land eine besonders wettbewerbsfähige Industrie, könnte es für den Staat teuer werden.
Immer vorausgesetzt, die ESA-Buchhaltung bekommt das auch hin.
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Offline Rücksturz

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #83 am: 09. Dezember 2022, 06:07:38 »
Danke tomtom für die Erklärung!  :)

Man darf gespannt sein wie gut es funktioniert.

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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #84 am: 09. Dezember 2022, 16:21:53 »
ESA-Insider Prof. Kai-Uwe Schrogl erläutert die Ergebnisse der Ministerratskonferenz, aber wirklich Neues erfährt man da nicht mit einer Ausnahme.

Danach ist im Träger-Sektor noch alles offen und soll bis 2024 strukturiert behandelt werden.
Die Astronautenauswahl läßt aus deutscher Sicht zu Wünschen übrig.

Klar ist, dass Italien seine Ausgaben stark erhöht hat und man hätte vermuten können, dass das mit ExoMars zu tun hat, aber zumindestens nach dem Artikel ist Mars-Exploration vor allem ein Thema für UK und Frankreich.

Neu ist tatsächlich, das obwohl für den EL3-Lander wahrscheinlich nicht viel Geld eingeplant wird, nunmehr Italien (und nicht Deutschland) die Programmführung übernommen hat.

https://www.verbaende.com/news/pressemitteilung/die-esa-ministerratskonferenz-aus-deutscher-sicht-eine-einordnung-von-dglr-senator-prof-dr-kai-uwe-schrogl-151608/
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tobi

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #85 am: 26. Dezember 2022, 15:46:25 »
ESA-Chef Aschbacher erklärt in einem Interview, was Frankreich, Italien und Deutschland bei der Trägerentwicklung abseits von Geo-Return vereinbart haben.

Die Idee ist, zunächst Arbeiten wettbewerblich auszuschreiben und erst im nachhinhein soll die Vergabe bei den Verhandlungen, wer was bezahlt und industriell profitiert, berücksichtigt werden und nennt es "Fair-Return".

Die Idee ist aber auch nicht so neu, wenn ich mich recht erinnere, hatte davon auch schon Ex-Chef Wörner gesprochen.

https://spacewatch.global/2022/11/spacewatchgl-exclusive-interview-with-dr-josef-aschbacher-after-cm-22/

Das war keine Idee von Wörner sondern von Dordain und hieß damals New European Launch Service (NELS). Die Idee ist von Mitte 2012, einer kurzen Periode der Hoffnung nach dem SpaceX Schock (ISS Berthing). Diese Hoffnung wurde dann aber dann für die nächsten 10 Jahre von der Politik und CNES begraben.

Hier mehr Details:
https://www.space.com/16621-skylon-space-plane-europe-heavy-lift-rocket.html

Die Idee könnte eine Verbesserung zum Ist-Zustand darstellen, wir können es dann in 10 Jahren bei Ariane 7 probieren und in 30 Jahren machen wir es dann nochmal richtig ohne Geo Return mit Ariane 8.

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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #86 am: 26. Dezember 2022, 16:26:21 »
Stimmt, die Idee ist alt.

NELS war aber kaum mehr als eine Studie.

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Offline tomtom

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Re: ESA Ministerratskonferenz 2022 Paris
« Antwort #87 am: 23. April 2023, 18:23:22 »
Ich hab schon gedacht, dass DLR hat die Erstellung seines Countdown-Magazins eingestellt, aber wahrscheinlich gab es einfach keine News.

Jetzt verspricht die aktuelle Ausgabe alles über die Ministerratstagung im Nov. 2022 zu berichten.

https://www.dlr.de/rd/de/desktopdefault.aspx/tabid-4788/7944_read-83900/

Neues konnte ich dazu jetzt nicht entdecken, es ist mehr eine schöne Umschreibung was bisher schon bekannt wurde. Aber Transparenz ist gut.
Ich werde die Zahlen noch in meine og. Budgetliste aufnehmen.

Interessant wäre gewesen, was die Vereinbarung von D, Fr, It konkret bedeutet und was es mit dem EL3/Argonaut auf sich hat, wo sich Italien jetzt so engagiert.
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