Hallo
Ich glaube eigentlich nicht, dass das Problem an den Ventilen an sich lag. Es ist ja nicht so, dass Boeing das zum ersten Mal ein Raumfahrzeug baut, das Distickstofftetroxid tankt und Ventile hat. Solche Ventile nehmen sie wahrscheinlich einfach aus dem Regal. Das sind doch erprobte, schon X-Mal verwendete Bauteile. Es ist auch unvorstellbar, dass nicht alle Ventile sorgfältig geprüft wurden. Absolute Dichtigkeit gibt es ja nicht, aber die Bauteile werden schon alle Tests bestanden haben. Auch einen seltenen, unentdeckten Materialfehler kann man wohl ausschließen. Das würde ja nicht so viele Ventile auf einmal betreffen.
Die Frage ist, wo die Feuchtigkeit in den Leitungen herkam. Das Raumschiff wird doch im Reinraum zusammengebaut, mit lückenloser Überwachung der Raumluft, so dass sich garantiert kein Kondenswasser bilden kann. Aber irgendwo müssen sie da eine Lücke in der Klimatisierung gehabt haben, in der Kette von Montage- und Testschritten, Transporten und Zwischenlagern. Das Ausbauen eines Ventils hilft nur bei der Schadensbegutachtung. Um die Ursache für die unerwünschte Feuchtigkeit zu finden, müssen sie die Prozesse bei der Entstehung des Raumschiffs nachträglich, mit Hilfe von Aufzeichnungen, überprüfen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das ziemlich aufwendig und langwierig ist.
viele Grüße
Steffen