(...)Das sehe ich auch so. Ich denke, jeder kann auf Twitter zwischen "Elon Musk" und "SpaceX" unterscheiden. Das sind dort zwei verschiedene Kanäle. Und was auf dem Privatkanal kommt, hat wenig mit der Firma zu tun.
Öhm, also ich finde, der Übergang ist ziemlich fließend, Musk benutzt seinen "privaten" Twitterkanal tatsächlich häufig und sehr gerne, um unternehmerische Dinge zu seinen Firmen kund zu tun. Seien es jetzt Details zu laufenden Entwicklungen bei SpaceX oder der unselige Tweet, dass man Tesla von der Börse nehmen werde. Auch wird da fleißig hin und her retweetet, die Verzahnung ist also schon sehr eng. Wer sich beispielsweite bei "teslarati" durch die Artikel zu SpaceX scrollt, wird schnell feststellen, dass man sich häufig auf Tweets des "privaten" Kanals von Elon Musk bezieht.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass einige hier die Kündigungen akzeptieren, da sie die Aktion als geschäftsschädigend einstufen.
Zunächst einmal, der Brief zirkulierte lediglich intern und wurde (auf welchem Weg auch immer) an die Presse weitergegeben. Außerdem richtet sich der Brief doch mit seinem ersten Punkt explizit gegen etwas, das sie als genau so ein Verhalten ansehen und auch die anderen Punkte zielen ja eher darauf ab, das interne Betriebsklima zu verbessern.
Nur mal so, über den Blue-Origin-Chef wurde weitaus übler hergezogen, da hat keiner den jeweiligen Mitarbeitern geschäftsschädigendes Verhalten unterstellt (und gefeuert wurde, soweit bekannt, auch niemand).
SpaceX profitiert massiv von Aufträgen der verschiedenen Regierunsorganistaionen, von Pentagon über NASA bis hin zu Subventionen für Breitbandverbindung. Ganz zu schweigen von Aufträgen ausländischer Regierungen.
Aus gutem Grund wäre es angebracht (und ist bei anderen Firmen eigentlich auch die Regel), dass sich ein CEO einer so aufgestellten Firma politisch im öffentlichen Rahmen zurückhält, insbesondere, wenn er, wie Musk weithin dafür bekannt ist, der Chef dieser Firma zu sein. Alles andere könnte ansonsten bei Aufträgen an das jeweilige Unternehmen durch das jeweils andere politische Lager entweder als Günstlingswirtschaft wegen passender politischer Einstellung oder Ignoranz wegen Fehlen selbiger kritisiert werden. Und dann kommen Verfahren ins Stocken, werden Aufträge lieber anders vergeben und da haben wir dann das geschäftsschädigende Verhalten. Und Musk hat sich auf genau den Kanälen, auf denen er zuvor über SpaceX kommuniziert hat, in den letzten Monaten vermehrt politisch geäußert, zum Teil auch ziemlich drastisch.
Und ich verstehe es so, dass man mit dem offenen Brief unter anderem erreichen wollte, dass sich die Firma genau davon distanziert, sodass man eben nicht mit der politischen Meinung des Herrn Musk (die ihm ja durchaus zusteht) direkt assoziiert wird.
Und dass man nach solchen Forderungen mit der Begründung, dass dies eine Ablenkung von der eigentlichen Arbeit sei, gefeuert wird, ist, meiner Meinung nach, ein Unding.
Und wenn man schon so krasse Maßstäbe anlegen will, dann sollten die auch für die Führungsebene gelten, beziehungsweise, diese mit gutem Beispiel vorangehen und jegliche Ablenkung meiden...