Das Problem an der ganzen Kachelproblematik ist, das keine von den tausenden Kacheln beim Start bzw. im All kaputt gehen darf. Geht nur eine kaputt, ist das Starship im Zweifel im All gestrandet, um keinen Verlust beim Wiedereintritt zu riskieren.
Ich denke, dass SpaceX hier schlauer ist und das Kachelsystem so gebaut hat, dass genau das nicht passieren wird.
Einerseits bin ich nicht überzeugt, daß der Verlust
einer Kachel zum Absturz führen muß. Das ist komplexer - wann, welche Menge, an welcher Stelle usw. Und es gibt Hoffnung, daß in dieser Beziehung Starship robust genug ist. Edelstahl ist ja z.B. wärmeleitend und ziemlich temperaturbeständig und eine punktuelle starke Erhitzung wird natürlich von der Umgebung "abgezogen". Und und.
Andererseits kommt mir die Argumentation "SpaceX ist schlau, wird schon funktionieren " auch nur als eine Art Durchhalteparole vor. "So gebaut hat" ist Unsinn: das, was wir schon lange verfolgen, ist ja immer noch das
suchen einer praktikablen Lösung! "Gebaut" ist es erst dann, wenn man alle Komponenten mit ausreichender Sicherheit im Griff hat. Und das ist heute offensichlich noch nicht der Fall. Wir sind an der Stelle (nicht nur dort!) immer noch in der Entwurfs- bzw. Testphase. Es gelingt vielleicht, hoffentlich, es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß man mit diesem Ansatz keine ausreichende Sicherheit erreicht.
Herr Musk sieht des Thema ja selber kritisch und vermittelt überhaupt nicht den Eindruck "alles gelöst / gebaut". Und er betont die Problematik der starken Formänderungen der Oberfläche und die Schwierigkeit die/alle Kacheln vernünftig (locker und doch unverlierbar) zu befestigen. Das gehört dazu, alles andere ist unredlich und Fanverhalten. Das Wort "gebaut" kann man heute gerne beim F9 Thema verwenden, und manchen anderen, das aktuelle Projekt gehört aber noch nicht dazu.