O.k., bevor es philiosophisch wird: SpaceX hat wohl keinene Nachweis daß der Werkstoff für Fertigung und Gebrauch geeignet ist. Vielleicht ist er es, aber SpaceX kann es (bis jetzt) nicht nachweisen. Die Betonung lag (und liegt) auf "eindeutig".
Wir haben offenbar sehr unterschiedliche Definitionen, was "Werkstoffeignung" oder "eindeutige Werkstoffeignung" eigentlich bedeutet. Und welche Pflichten ein Entwickler / Hersteller überhaupt hat. Ein seit vielleicht 100 Jahren verwendeter Werkstoff soll für "Fertigung und Gebrauch" ungeeignet sein? Ich entschuldige mich schon jetzt für die ausufernde Länge des Kommentars, ich sehe aber keine andere Möglichkeit.
Aus meiner Maschinenbauer-Sicht ist
fast jeder Werkstoff grundsätzlich geeignet, der bei den verlangten Betriebsbedingungen nicht verdampft oder sich anders verkrümelt. Sich im angesagten Temperaturbreich verändernde Festigkeitswerte müssen eben bei der Auslegung usw. berücksichtigt werden, Der Begriff "eindeutige Eignung" kommt in diesem Konzept nicht vor. Nur "besser" oder "weniger gut". Es ist nicht "binär". Es gibt auch absolut keine Notwendigkeit, eine "eindeutige Eignung" (wem eigentlich?) nachzuweisen.
Bei Deiner Sicht sehe ich bisher zwei Varianten:
1) Es gibt wohl "Behörden", die "Eignungsnachweise" verlangen. Es werden eher zufällig irgendwelche Parameter ausgewählt und müssen vom Hersteller nachgewiesen werden, wenn man sie für "irgendwas" benutzen möchte. Klassisch z.B. im "Spezifikationswesen" und im Sicherheitsbereich. ("Nicht funkenschlagende Werkstoffe bei Werkzeugen" - das ist z.B. sinnvoll.)
2) Die "nachgewiesene eindeutige Eignung" wird frei von der gängigen Praxis abgeleitet. Nach dem Muster "fast alle benutzen Werkstoff X", dann ist die Eignung eben "durch herrschende Praxis eindeutig nachgewiesen". Bei den anderen eben nicht. Binär.
Ich behaupte mal, daß meine Sicht die bessere ist. Weil sie die sich doch verändernden Anforderungen berücksichtigt. Weil immer wieder neue Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Weil sie die Innovation nicht behindert. Die sollen doch machen, sind ja nicht blöd, man wird schon sehen.
Würde man immer nur auf bewährtes zugreifen, gäbe es keinen technischen Fortschritt. Sage sogar ich, als alte "Konserve". Ist das vielleicht sogar mit der Grund für die technische Stagnation in bestimmten Bereichen? Weil man damit auch bestimmte Märkte unauffällig schützen kann?
Vielleicht erscheint dieser Disput manchen zu kleinlich und ausufernd. Die sinnvolle
Verständigung beginnt aber bei
Begriffen. Sonst macht doch alles keinen Sinn. Vielleicht würde sich hier so manche Diskussion erübrigen, wenn wir alle die gleiche Sprache benutzen würden. Ich schlage einen neuen "Definitionsbereich" in diesem Forum vor, dann würde man damit nicht andere Bereiche verpesten