Vielen Dank für die Antworten,
ich habe jetzt nochmal in meinen Unterlagen nachgesehen, wie es sich mit der Anflugdauer an die Raumstationen verhält.
Während des Betriebs der Saljut-Raumstationen, also bei Saljut-1 bis 7, war die Kopplung nach 25 bis 27 Stunden Standard, konnte sich aber im Extremfall (z.B. bei Sojus-14 und 18) auch schon mal auf rund 30 Stunden belaufen.
Erstmals bei einem bemannten Sojus-Schiff wurden bei Sojus T-13 zwei Tage für den Anflug benötigt. Das war dadurch bedingt, dass ohne jede Telemetrie an die tiefgefrorene Raumstation Saljut-7 angedockt werden musste und man deshalb viel mehr Zeit für den Anflug einplante.
Bei Sojus T-15 benötigte man ebenfalls zwei Tage bis zum Docking an der Mir. Offiziell wurde damals betont, dass bei dieser Anflugvariante viel Treibstoff eingespart würde. Das war im Hinblick auf den im weiteren Verlauf des Fluges durchgeführten Pendelflug Mir – Saljut-7 – Mir von großer Bedeutung. Ohne den treibstoffsparenden Anflug an die Mir wäre der Pendelverkehr zwischen den Raumstationen sicher unmöglich gewesen.
Ab dem Raumschifftyp Sojus TM, der zur Mir-Station eingesetzt wurde, war der zweitägige Anflug dann Standard. Dieses Anflugmodell wurde auch bei den Raumschifftypen Sojus TMA und TMA-M zur ISS zunächst beibehalten.
Mit Sojus TMA-08M wurde dann erstmals das Expressanflugverfahren mit Kopplung an der ISS bereits nach sechs Stunden angewandt. Dieses Verfahren kam in der Folge mehrfach zur Anwendung, allerdings nicht bei jeder weiteren Sojus-Mission, wie das jüngste Beispiel wieder einmal zeigt, wo man sich mit einem zweitägigen Anflug begnügte.
@MpunktApunkt - weniger wegen "Stau wegen der Dragon Kapsel", sondern mehr wegen der Sicherheitsbedenken zu einer Fehlfunktion bei der "schnellen" Annäherung. So ist mehrfach bei der Kopplungsübertragung betont worden, dass man mehrere Haltepunkte gesetzt hatte (1 km, 400 m, 300 m, 200m, ...), die dann aufgrund der unmittelbar als gegeben festgestellten Sicherheit nicht direkt benötigt wurden.
Gruß, HausD
@HausD,
danke für die Antwort. Warum aber gab es ausgerechnet bei dieser Mission "Sicherheitsbedenken zu einer Fehlfunktion bei der schnellen Annäherung?" Immerhin hat der schnelle Anflug schon des Öfteren geklappt! Und warum hat man darauf nicht schon im Vorfeld der Mission reagiert, und die Ursachen der Sicherheitsbedenken abgestellt? Der Zweitageanflug war ja von vornherein so geplant gewesen, also können die Sicherheitsbedenken nicht plötzlich aufgetreten sein.
Gruß, Wilga35